Dresden: Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Wasserpalais im Reisewitz’schen Garten

Reisewitzer Straße
01159 Dresden

Historisches

Kurfürst Johann Georg IV. ließ 1692 einen Garten mit einem Wasserpalais anle­gen. Früher befand sich auf die­sem Grund und Boden ein Mühlenwerk. Er ließ für seine Geliebte Sibylla von Neitschütz ein Wasserpalais errich­ten und den Garten gestal­ten. Bereits 2 Jahre spä­ter ver­starb sie an den Blattern. Da auch der Kurfürst ver­starb, gelangte der Garten an August den Starken.

1702 erwarb Johann Wratislaw von Reisewitz das Areal, der es jedoch nur bis 1709 besaß. Nach die­sem Besitzer erhielt der Garten sei­nen Namen. 1719 bis 1724 hatte die kur­fürst­li­che Falknerei ihren Sitz auf dem Gelände. Von 1844 bis 1856 bestand ein Sommertheater. Außerdem gab es die Gastwirtschaft “Starckes Garten”, die auch als poli­ti­scher Versammlungsort diente.

Das Wasserschlösschen bewohnte ab 1839 die Gräfin Charlotte von Kielmannsegge. Als Napoleon-​Fan ließ sie das Palais zu einer pri­va­ten Gedenkstätte ein­rich­ten. Nach 1860 wur­den Teile des Areals durch neue Industrieunternehmen in Anspruch genom­men. Drei Jahre spä­ter ver­starb die Gräfin.

Es ent­stan­den eine Ziegelei, die Aktienbrauerei Reisewitz und eine Schokoladenfabrik. Das ver­blie­bene Areal wurde bis zur Jahrhundertwende mit Wohnhäusern bebaut. Vom Garten ist durch die Bebauung nichts mehr erhal­ten. Das Wasserpalais wurde 1891 abge­ris­sen. Die Brauerei bestand bis 1931 und diente nach­her als Lager.

Heutige Nutzung

Teile der Anlage sind erhal­ten. Im Dezember 2002 wurde der Gebäudekomplex bei einem Brand beschädigt.

Last Updated on 7. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

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