Frauenstein: Burgruine & Schloss Frauenstein

Burgruine Frauenstein

Am Schloss
09623 Frauenstein

Historisches

1215 erfolgte unter den Meißner Markgrafen die Ersterwähnung der Burg, die 1272 als „castrum Vrowenstein“ bezeich­net und einst als Grenzfestung zwi­schen der Mark Meißen und Böhmen errich­tet wurde. In der zwei­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts tra­ten die Ritter Johannes und Heinrich von Siden als Burgherren auf. Vermutlich unter ihnen erfolgte ein wei­te­rer Ausbau der Burg, bei dem unter ande­rem der Palas mit Kapelle ent­stand. Die Ringmauer erbaute man in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhundert.

1321 wurde die Burg vom Meißner Markgrafen an die Herren von Ileburg ver­pfän­det. 1329 über­nah­men die Markgrafen von Meißen die Burg in erb­li­chen Lehnsbesitz und nutz­ten sie von 1381 bis 1401 als Stammsitz. 1426 gelangte sie zurück an den säch­si­schen Kurfürsten. Zwischen 1428 und 1439 wurde Heinrich von Plauen mit der Burg Frauenstein belehnt. Bei einer Belagerung durch die Wettiner wurde sie 1438 erheb­lich zer­stört und bis 1472 von ver­schie­de­nen Vögten verwaltet.

1473 erhielt die Familie von Schönberg die Burg als Lehen. Heinrich von Schönberg ver­an­lasste unter­halb der bau­fäl­lig gewor­de­nen Burg den Bau des benach­bar­ten Schlosses, wel­cher 1585 begann und 1588 fer­tig gestellt wurde. Seit die­ser Zeit blieb die Burg unge­nutzt, die Burgkapelle wurde 1615 den­noch erneu­ert. 1647 war die Familie von Schönberg durch die im Dreißigjährigen Krieg ent­stan­dene Verschuldung gezwun­gen, Schloss und Burgruine zu ver­kau­fen. Beides befand sich nun bis 1873 im Besitz der säch­si­schen Kurfürsten, die das Schloss als Verwaltungssitz nutz­ten. Bei Bränden 1728 und 1814 ent­stan­den am Schloss große Schäden. Da die Burg ohne­hin kei­ner Nutzung unter­lag, wurde auf Instandsetzungsarbeiten verzichtet.

Zwischen 1901 und 1939 fan­den umfang­rei­che Ausgrabungs- und Sicherungsarbeiten an der Burgruine statt. 1968 erfolg­ten erste Sanierungsarbeiten. Das Schlosstorhaus ist eines der fünf Stadttore der Stadtmauer, die einst Frauenstein umgab. Es wurde 1590 erbaut. Die Räume im Obergeschoss wur­den von den Torwächtern genutzt.

Nach 1945

1954 wurde im Torhaus des Schlosses ein Museum ein­ge­rich­tet, wel­ches drei Jahre spä­ter ins Schloss umge­sie­delt wurde.

Nachwendezeit

Von der Burg sind der Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert, die 1,50 m starke Ringmauer und außer­dem Keller, Küche, Kapelle, Brunnen, Gefängnis und meh­rere Gewölbe erhal­ten. 1990 sowie ab 1992 erfolg­ten Sanierungsarbeiten an der Burgruine.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­det sich nach wie vor ein Museum zur Geschichte der Burg und Stadt.

Die große Burgruine kann zwi­schen Mai und Oktober täg­lich außer mon­tags besich­tigt wer­den. Zunehmend wird sie auch gern als Kulisse für Trauungen genutzt. Sie befin­det sich im Besitz der Stadt Frauenstein und wird lie­be­voll gepflegt.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine steht seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.

Last Updated on 21. Januar 2024 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Mittelsachsen.