Schloss Röhrsdorf
Parkstraße 28 + 33
01936 Königsbrück OT Röhrsdorf
Historisches
Die erste Nennung eines Herrensitzes in Röhrsdorf erfolgte 1458 als Rittersitz. 1465 war ein Vorwerk genannt, welches 1551 zum Rittergut aufgewertet worden war. Bereits im Jahr 1538 wurde das erste Schloss erbaut. Es wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Familie Bettenhausen durch einen Neubau ersetzt, der zugleich größer als der Vorgängerbau ausgeführt wurde. Das Gutsverwalterhaus (Nr. 33, Foto) wurde 1826 erbaut, die Schmiede 1855.
Als Besitzer ist vor allem Jacques Bettenhausen als eine bedeutende Persönlichkeit bekannt. Er war der Begründer des modernen Bahnhofbuchhandels in Deutschland. Sein Geschäftsmodell brachte ihm gute Gewinne ein, die er unter anderem in das Parkhotel neben dem Lahmann-Sanatorium in Dresden investierte. Für seine Familie erwarb er das Rittergut Röhrsdorf, wo er 1944 verstarb. Ihm ist ein Gedenkstein im Schlosspark Röhrsdorf gewidmet.
Am 17. Mai 1945, wenige Tage nach dem offiziellen Kriegsende, kam es im Schloss Röhrsdorf zu einem tragischen Vorfall. Kinder spielten darin, als Minen explodierten und das Schloss daraufhin abbrannte. Die Ruinenreste des Schlosses wurden im Folgejahr abgetragen.
Die Familie Bettenhausen wurde nach 1945 im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform enteignet und floh in die westlichen Besatzungszonen.
Heutige Nutzung
Das ehemals denkmalgeschützte Gutsarbeiterwohnhaus mit Schmiedewerkstatt (Nr. 28) wurde 2019 abgerissen. Der Schlosspark mit seinen Einfriedungsmauern und mehreren Torzufahrten ist öffentlich zugänglich. Vom Rittergut sind noch zwei genutzte Wohnhäuser sowie angrenzende Wirtschaftsgebäude erhalten.
(Stand: Oktober 2023)
Last Updated on 22. Oktober 2023 by Sachsens Schlösser