Kottmar: Rittergut Niederottenhain

12. November 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Rittergut Niederottenhain

Am Gemeindeamt 3
02708 Kottmar OT Ottenhain

Historisches

1563 war ein Rittergut be­kannt, das sich noch bis zum fol­gen­den Jahr im Besitz von Rudolph von Gersdorff be­fand, der es an Heinrich von Miltitz ver­kaufte. Seit 1571 be­fand sich das Rittergut er­neut im Besitz der Herren von Gersdorff. Durch Heirat kam es 1631 an Johannes von Berge, der 1660 Konkurs an­mel­dete. Daraufhin wurde das Rittergut Ottenhain in die Rittergüter Nieder- und Oberottenhain geteilt.

Caspar Rudolph von Gersdorff kaufte im glei­chen Jahr Oberottenhain. Acht Jahre spä­ter er­warb der Sohn des in Konkurs ge­gan­ge­nen Besitzers das Rittergut, das bis 1796 in Familienbesitz ver­blieb. 1697 wurde auch das Rittergut Niederottenhain er­wor­ben, so dass beide Güter für gut ein Jahrhundert wie­der ver­eint wa­ren. Oberottenhain kam durch Kauf 1796 an Herrn von Beschwitz, 1798 an Frau von Metzrath und 1809 an Johann Gottlob Erdmann von Nostitz, der das Rittergut vor 1821 an Carl August Wolf von Berge ver­schenkte. In je­nem Jahr er­hielt es des­sen Schwester Henriette Charlotte Wilhelmine von Nostitz. Ihr Tochter Thuiska ehe­lichte den Herrn von Mayer, der bis 1831 Besitzer des Gutes war.

Das heute noch vor­han­dene Herrenhaus wurde an­stelle ei­nes Vorgängerbaus von 1862 bis 1863 un­ter Christoph Ferdinand Sieland mit neu­go­ti­schen Tudorstilelementen er­baut. Im Rittergutshof ließ er zu­sätz­lich Umbauten an be­stehen­den Wirtschaftsgebäuden vor­neh­men so­wie wei­tere Neubauten er­rich­ten. 1873 er­warb Carl Oskar Freiherr von Friesen das Rittergut Niederottenhain. 1886 wurde das Rittergut an Carl Crome verkauft.

Weitere Besitzer wa­ren ab 1910 die Mitteldeutsche Weidegenossenschaft, ab 1917 Max Peters, ab 1919 Alfred Schmiedgen und ab 1929 Heinrich Hertzer, wel­cher das Rittergut Niederottenhain zu­vor ge­pach­tet hatte.

Nach 1945

Heinrich Hertzer starb be­reits Anfang 1945. Seine Witwe Hedwig Hertzer wurde 1945 ent­eig­net. Sie wohnte bis zu ih­rem Tod auf dem Gelände des Ritterguts Oberottenhain. Das Herrenhaus Niederottenhain wurde nach der Durchführung der Bodenreform durch die Gemeinde ge­nutzt, die Rittergutsflächen wur­den an fast sieb­zig Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde als Kindertagesstätte so­wie durch das Gemeindeamt genutzt.

Heutige Nutzung

Seit Ende 2022 be­fin­det sich das Schlösschen in Privatbesitz und wird sa­niert. Entstehen sol­len Wohnungen, Ferienwohungen so­wie Räume für kul­tu­rel­les Leben.

Last Updated on 17. September 2023 by Sachsens Schlösser