Rittergut Niederottenhain
Am Gemeindeamt 3
02708 Kottmar OT Ottenhain
Historisches
1563 war ein Rittergut bekannt, das sich noch bis zum folgenden Jahr im Besitz von Rudolph von Gersdorff befand, der es an Heinrich von Miltitz verkaufte. Seit 1571 befand sich das Rittergut erneut im Besitz der Herren von Gersdorff. Durch Heirat kam es 1631 an Johannes von Berge, der 1660 Konkurs anmeldete. Daraufhin wurde das Rittergut Ottenhain in die Rittergüter Nieder- und Oberottenhain geteilt.
Caspar Rudolph von Gersdorff kaufte im gleichen Jahr Oberottenhain. Acht Jahre später erwarb der Sohn des in Konkurs gegangenen Besitzers das Rittergut, das bis 1796 in Familienbesitz verblieb. 1697 wurde auch das Rittergut Niederottenhain erworben, so dass beide Güter für gut ein Jahrhundert wieder vereint waren. Oberottenhain kam durch Kauf 1796 an Herrn von Beschwitz, 1798 an Frau von Metzrath und 1809 an Johann Gottlob Erdmann von Nostitz, der das Rittergut vor 1821 an Carl August Wolf von Berge verschenkte. In jenem Jahr erhielt es dessen Schwester Henriette Charlotte Wilhelmine von Nostitz. Ihr Tochter Thuiska ehelichte den Herrn von Mayer, der bis 1831 Besitzer des Gutes war.
Das heute noch vorhandene Herrenhaus wurde anstelle eines Vorgängerbaus von 1862 bis 1863 unter Christoph Ferdinand Sieland mit neugotischen Tudorstilelementen erbaut. Im Rittergutshof ließ er zusätzlich Umbauten an bestehenden Wirtschaftsgebäuden vornehmen sowie weitere Neubauten errichten. 1873 erwarb Carl Oskar Freiherr von Friesen das Rittergut Niederottenhain. 1886 wurde das Rittergut an Carl Crome verkauft.
Weitere Besitzer waren ab 1910 die Mitteldeutsche Weidegenossenschaft, ab 1917 Max Peters, ab 1919 Alfred Schmiedgen und ab 1929 Heinrich Hertzer, welcher das Rittergut Niederottenhain zuvor gepachtet hatte.
Nach 1945
Heinrich Hertzer starb bereits Anfang 1945. Seine Witwe Hedwig Hertzer wurde 1945 enteignet. Sie wohnte bis zu ihrem Tod auf dem Gelände des Ritterguts Oberottenhain. Das Herrenhaus Niederottenhain wurde nach der Durchführung der Bodenreform durch die Gemeinde genutzt, die Rittergutsflächen wurden an fast siebzig Neubauern aufgeteilt.
Nachwendezeit
Das Herrenhaus wurde als Kindertagesstätte sowie durch das Gemeindeamt genutzt.
Heutige Nutzung
Seit Ende 2022 befindet sich das Schlösschen in Privatbesitz und wird saniert. Entstehen sollen Wohnungen, Ferienwohungen sowie Räume für kulturelles Leben.
Last Updated on 17. September 2023 by Sachsens Schlösser