Kriebstein: Burg Kriebstein

Burg Kriebstein

Kriebsteiner Straße 7
Kriebsteiner Straße 8–12, 14, 15 (Rittergut)
09648 Kriebstein

Historisches

1384 erfolgte die Ersterwähnung mit dem Bau einer Burg auf einer Vorgängeranlage. Sie befand sich im Besitz der Herren von Beerwalde, die ihren Wohnsitz lange zuvor von ihrer Burg in Beerwalde nach Kriebstein ver­leg­ten. Der Wohnturm aus der Zeit um 1399, die Kapelle und die Ringmauer mit dem Torhaus zäh­len zu den ältes­ten Bauteilen der Burg, von deren Vorgängerbau nur noch mini­male Reste erhal­ten sind.

1465 erwarb Hugold III. von Schleinitz die Burg und beauf­tragte ab 1471 Arnold von Westfalen, Erbauer der Albrechtsburg Meißen, mit grö­ße­ren Um- und Erweiterungsbauten, bei denen das hin­tere Schloss, der Wirtschaftsflügel, das Küchenhaus sowie die Brunnenstube ent­stan­den. Nachdem Hugold von Schleinitz 1490 ver­stor­ben war, folg­ten häu­fige Besitzerwechsel, zu denen zwi­schen 1544 und 1550 Georg von Carlowitz zählte.

Zwischen 1665 und 1689 fan­den prä­gende Erweiterungsbauten unter der Familie von Schönberg statt. Als wei­tere Besitzer folg­ten die Familie von Milkau sowie ab 1825 Hanscarl von Arnim, unter der von 1866 bis 1868 letzte wesent­li­che Änderungen an der Burganlage vor­ge­nom­men wur­den. 1930 wurde die Burg öffent­lich zugäng­lich gemacht. 1933 und 1934 fan­den wei­tere Restaurierungen statt. Der pfleg­same Umgang der Familie von Arnim, in deren Familienbesitz die Burg Kriebstein bis 1945 blieb, mit dem Bauwerk trug wesent­lich zum Ruf “Schönste Ritterburg Sachsens” bei. Aufwändige Resuaurierungsarbeiten führte die Familie von Arnim stets aus eige­ner Tasche durch. Während des Zweiten Weltkrieges wur­den Kulturgüter aus Dresden auf Burg Kriebstein ausgelagert.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Familie von Arnim 1945 wurde die Burg Kriebstein zum Volkseigentum dekla­riert und darin Wohnungen und das Forstamt in der Burg ein­ge­rich­tet. 1949 eröff­nete das Burgmuseum neu. Ab 1980 fan­den umfas­sende Restaurierungsarbeiten statt. 1986 wurde im Wohnturm der “Schatz von Kriebstein” gefun­den. Hierbei han­delte es sich um Eigentum von Heinrich Graf von Lehndorff, wel­ches die­ser vor Einmarsch der Roten Armee aus sei­nem ost­preu­ßi­schen Schloss Steinort geret­tet hatte.

Nachwendezeit

Seit 1993 befin­det sich die Burg Kriebstein im Eigentum des Freistaates Sachsen und unter­steht dem Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. 2011 wur­den den Erben von Heinrich Graf von Lehndorff-​Erbengemeinschaft meh­rere Hundert Kunstgegenstände zurück­ge­ge­ben. Das Herrenhaus des Rittergutes soll mit Preisgeld aus dem Stiftungspreis 2009 der Deutschen Burgenvereinigung wei­test­ge­hend saniert werden.

Heutige Nutzung

Burg Kriebstein ist seit 1990 Sitz der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Landesgruppe Sachsen, und bie­tet zudem ein Museum sowie eine Burgschänke.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wehranlage ist noch ein Abschnittsgraben vor­han­den, ansons­ten ist die Ursprungsburg, die 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt wurde, von dem jün­ge­ren Burgbau über­formt worden.

Last Updated on 25. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Mittelsachsen.