Wasserburg & Rittergut Glauschnitz
Radeburger Straße 2, 4
01936 Laußnitz OT Glauschnitz
Historisches
Das Herrenhaus des Ritterguts Glauschnitz geht auf eine frühere Wasserburg zurück, die 1376 als Herrensitz Erwähnung fand. Dabei handelte es sich möglicherweise um das 1520 erwähnte Vorwerk, welches als Einzelgut in der Wüstung Glauschnitz genannt wurde und der Herrschaft Königsbrück unterstand. 1564 wurde das Vorwerk zu einem eigenständigen Rittergut erhoben.
Die Besitzer des Ritterguts waren zunächst die Herren von Schönberg aus der Reichenauer Linie. Im 17. Jahrhundert erwarben die Herren von Schleinitz das Rittergut Glauschnitz. Das Herrenhaus wurde um 1700 als Neubau errichtet, wobei die Reste der Wasserburg überbaut wurden. 1776 befand sich das Rittergut im Besitz von Christian Wilhelm von Just, gefolgt von den Grafen von Hohenthal-Königsbrück und den Herren von Altrock.
Zum etwa 550 ha großen Rittergut Glauschnitz gehörten neben den weitläufigen Ländereien auch ein Schlossteich, eine Schäferei und eine etwas abseits gelegene Ziegelscheune an der Straße nach Laußnitz. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam noch ein Forsthaus hinzu.
Letzter Besitzer des Ritterguts Glauschnitz im zeitigen 20. Jahrhundert war Julius Crome, ein Antiquitätenhändler aus Dresden, der im Herrenhaus viele wertvolle Möbel und Kunstgegenstände lagerte. Nach deren Diebstahl wurde, um Spuren zu verwischen, Feuer gelegt und das Herrenhaus brannte am 11. Juli 1945 ab.
Nach 1945
Die Grundmauern des Herrenhauses wurden nach dem Brand abgetragen und Julius Crome wurde im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform enteignet. Der Grundbesitz Cromes wurde anschließend verstaatlicht.
Heutige Nutzung
Die ehemaligen Ställe und Wirtschaftsgebäude sind zu Wohngebäuden umgebaut und werden bewohnt. Die Umfassungsmauern des Grundstücks sind straßenseitig erhalten. Die ehemalige Toreinfahrt wurde symbolisch im Frühjahr 2007 wieder aufgebaut.
Bodendenkmalschutz
Die Anlage der Wasserburg wurde Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde Ende 1955 erneuert. Die Burg wurde durch das abgerissene Herrenhaus völlig überbaut. Eine Böschungsmauer wird als ehemalige Abgrenzung zu einem nicht mehr vorhandenen Graben betrachtet.
(Stand: Oktober 2023)
Last Updated on 29. September 2024 by Sachsens Schlösser