Liebstadt: Schloss Kuckuckstein

Schloss Kuckuckstein

Am Schlossberg 1
01825 Liebstadt

Historisches

Die zweit­kleinste Burg in Sachsen ent­stand im Jahr 930. Die Burggrafen von Dohna wohn­ten bis 1286 auf dem Schloss und muss­ten es nach der ver­lo­re­nen Dohnaischen Fehde an die Markgrafen von Sachsen abtre­ten. 1410 wurde die Familie von Bünaus mit Kuckuckstein belehnt, wel­che gut 200 Jahre lang auf der Burg wohn­ten und sie ab 1453 zu einem Wohnschloss umbauen ließen.

Hierbei wur­den ins­be­son­dere die erlit­te­nen Zerstörungen wäh­rend der Kampfhandlungen in der Dohnaischen Fehde besei­tigt. Nachfolgend wech­selte Kuckuckstein oft den Besitzer: 1655 gelangte das Schloss in den Besitz von Detlef von Wedelbusch, 1691 wurde es an Cuno Christoph von Birkholz ver­erbt, 1741 erfolgte der Verkauf an Dr. Berisch, 1743 an den Schiffs- und Handelsherrn Hanisch und 1751 an den Kommerzienrat Francke.

1774 wurde das Schloss von Carl von Carlowitz erstei­gert und im Laufe der Zeit im Stil der Romantik umge­stal­tet. 1791 gab es den ers­ten nach­weis­li­chen Aktenvermerk über den Namen Kuckuckstein. Der Kuckuck war ein mit­tel­al­ter­li­ches Wappentier und stand sym­bo­lisch für Wachsamkeit.

1813 näch­tigte Napoleon wäh­rend sei­ner Streifzüge auf dem Schloss. Ab 1931 war Zahnpasta-​Erfinder Ottmar Heinsius von Mayenburg Eigentümer, wel­cher es ab dem fol­gen­den Jahr durch Generalmajor Eckart von Loeben ver­wal­ten ließ.

Nachkriegszeit

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Heinsius von Mayenburg ent­eig­net. Das Schloss wurde Volkseigentum und zunächst vom Ministerium für Land- und Fortwirtschaft ver­wal­tet. 1952 ging das Schloss an die Stadt Liebstadt über. Die viel­sei­tige Nutzung umfasste ein Museum ab 1954, die Produktion der Fernsehsendung “Zauberpeter”, Gastronomie und Turnhalle.

Nachwendezeit

Gelegentlich nutz­ten die Freimaurer die im Schloss befind­li­che Loge. 1995 ging Schloss Kuckuckstein in den Besitz der Stadt Liebstadt über. Diese schrieb es auf­grund zu hoher Unterhaltungskosten 2003 zum Verkauf aus. Ein Verkauf an pri­vat schei­terte Anfang 2005 zunächst.

2006 sollte erneut ein Verkauf vor­ge­nom­men wer­den. Darum ent­brannte ein Streit, es folgte ein Bürgerbegehren. Die Übergabe an den neuen Besitzer fand 2007 statt. Er eröff­nete das Museum noch im glei­chen Jahr neu, ver­an­lasste vor allem in Schlossinneren Sanierungsarbeiten und nutzte die Räumlichkeiten teil­weise pri­vat. Zudem fan­den Hochzeiten und andere Feierlichkeiten im Schloss statt.

Besonders glück­lich gestal­tete sich diese Schlossherrschaft nicht. Die Zeit war geprägt von Anfeindungen gegen­über dem Besitzer und Gerichtsprozessen auf­grund mög­li­cher­weise ver­trag­lich nicht erfüll­ter Sanierungsauflagen.

Heutige Nutzung

Schloss Kuckuckstein wurde Anfang 2018 an die Stadt Liebstadt zurück­über­tra­gen. Bereits im Frühjahr 2018 fand sich ein neuer Eigentümer. Hierbei han­delt es sich um eine GmbH, wel­che über eine Vereinsgründung das Schloss künf­tig kul­tu­rell nut­zen möchte.

Schloss Kuckuckstein ist drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tig, erste Arbeiten an Außenmauern, äuße­rem Burghof und der Zuwegung zum Schloss sind bereits erfolgt. Das Schloss wird bereits wie­der im klei­ne­ren Rahmen kul­tu­rell genutzt.

Last Updated on 8. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.