Wasserburg & Schloss Gersdorf
Im Oberdorf 21 (Schloss)
Im Oberdorf 18–20 & 22–24 (Rittergut)
02829 Markersdorf OT Gersdorf
Historisches
1232 wurde erstmals ein Herrensitz unter Volveramus de Gerardesdorf urkundlich erwähnt. Die Familie von Gersdorff besaß das Gut bis 1585 und verkaufte es an Günther von Hermsdorf. In eben jenem Jahr erfolgte die erste Erwähnung als Rittergut. Das Schloss wurde um 1600 erbaut. Dabei wurde die frühere Wasserburg überbaut.
Weitere Besitzer waren die Familien von Warnsdorf und von Salza. Die Familie von Gersdorff erwarb das Rittergut Gersdorf 1684 zurück und verkaufte es fünf Jahre später an die Familie von Nostitz. Es blieb bis 1810 in direktem Familienbesitz und kam 1877 an die Familie Krug von Nidda.
Das Schloss wurde unter dieser 1879 umgebaut. Zuvor existierte bereits ein von Wassergräben umschlossener Schlossbau, der noch um 1780 als Vierflügelanlage existierte. Diese Anlage ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts verloren, bis auf den Südflügel. Zwischenzeitlich musste das Rittergut 1931 versteigert werden, blieb aber dennoch in Familienbesitz, indem es vom ältesten Sohn Carl Ludwig Krug von Nidda ersteigert wurde. Der Wirtschaftshof wurde im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach umgebaut.
Nach 1945
Die Familie Krug von Nidda wurde 1945 enteignet und nach Prora auf Rügen deportiert. Nach Kriegsende diente das Schloss Flüchtlingen als Unterkunft, außerdem wurde es als Schule und Kindergarten genutzt. Die geplante Sprengung konnte 1947 somit verhindert werden.
Nachwendezeit
Die Wohnungsnutzung wurde nach 1989 nach und nach aufgegeben. 1996 gelangten Teile des Rittergutes wieder an die Familie Krug von Nidda. 2007 und 2008 befand sich das Schloss, das nun ebenfalls einen neuen Besitzer gefunden hatte, in der Rekonstruktions- und Sanierungsphase.
Heutige Nutzung
Der Innenausbau soll erst erfolgen, wenn ein Nutzungskonzept für das leerstehende Schloss vorliegt. Das Gesindehaus und zwei Ställe wurden saniert, sie dienen Wohnzwecken.
Bodendenkmalschutz
Die ursprüngliche Wasserburg wurde durch das Schloss überbaut und der wasserführende Graben eingeebnet. Bodendenkmalschutz besteht für die Wasserburganlage seit 1977.
Last Updated on 12. Mai 2024 by Sachsens Schlösser