Markkleeberg: Wasserburg & Gutshaus Ost/​Altmarkkleeberg

10. November 2012 Aus Von Schlossherrin

Wasserburg Markkleeberg
Gutshaus Ost /​ Gutshaus Altmarkkleeberg

Kirchstraße 42
04416 Markkleeberg

Historisches

Das Gutshaus geht auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zu­rück. Ein Herrensitz konnte 1212 nach­ge­wie­sen wer­den. Er be­fand sich im Besitz des Conrad von Cleberg, kam 1340 an Heinrich von Haldecken, 1462 an die Herren von Haugwitz, un­ter de­nen der Herrensitz 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde, 1574 an Ernst von Schönfeld und 1581 an die Herren von Starschedel. 1621 kaufte die Familie Anckelmann das Rittergut und ließ 1656 das Torhaus aus­bauen. Durch Heirat kam das Rittergut 1660 an die Familie von Fullen. Im glei­chen Jahr wurde das Herrenhaus er­baut. Vier Jahre spä­ter er­folgte ein Umbau des Torhauses.

1731 er­warb Johann Christoph von Lohse das Gut. Es be­fand sich zu­nächst in Familienbesitz. 1745 wurde das Herrenhaus um­ge­baut. Seit 1782 war eine von Lohse-​Tochter, Antoinette Wilhelmine von Funcke, al­lei­nige Besitzerin. Während der Völkerschlacht tob­ten am Torhaus blu­tige Stellungskämpfe. In der Mitte des 18. Jahrhunderts er­folgte der zweite Umbau des Herrenhauses. Vermutlich seit 1844 bis 1858 ge­hörte das Rittergut den Geschwistern Wille und wurde da­nach an Elisabeth von Schönberg ver­kauft. Nachfolgende Besitzer wa­ren die Familie von Römer so­wie ab 1901 Johann Wilhelm von der Crone. Im Jahr 1917 pach­tete und 1932 /​ 1933 kaufte Dr. Paul Hoppe das Gut.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Dr. Paul Hoppe 1945 wurde das Rittergut für zwei Jahre Versuchsgut der Uni Leipzig. Im Herrenhaus wurde im Jahr dar­auf ein Krankenhaus und spä­ter ein Altenpflegeheim untergebracht.

Nachwendezeit

Die Erben kauf­ten nach 1996 das Torhaus des Ritterguts so­wie 2000 das Herrenhaus zu­rück, wel­ches bis 2006 um­fas­send sa­niert wurde.

Heutige Nutzung

Das Torhaus wird durch den Förderverein Historisches Torhaus zu Markkleeberg 1813 ge­nutzt, das Herrenhaus durch das Kultur- und Umweltzentrum e. V. Im Herrenhaus wohnt au­ßer­dem der Besitzer.

Bodendenkmalschutz

Die ur­sprüng­li­che Wasserburg wurde durch das spä­tere Gutshaus größ­ten­teils über­baut. Der zur Wasserburg ge­hö­rende recht­eckige Graben ist teil­weise noch er­hal­ten, wenn auch nicht mehr was­ser­füh­rend. Es be­steht Schutz als Bodendenkmal seit 1938 mit ei­ner Erneuerung des Schutzes Mitte 1958.

Last Updated on 3. Juni 2023 by Schlossherrin