Mittweida: Schloss Neusorge

Schloss Neusorge

Zschöppichen Nr. 21 a‑c
09648 Mittweida OT Zschöppichen

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung ver­merkte 1350 die Herren von Wolkenstein als Besitzer von Zschöppichen, das 1445 in Verbindung mit einem Rittersitz genannt wurde. Der Rittersitz Zschöppichen befand sich 1463 im Besitz von Ramfolt von Stockhausen und fiel nach des­sen Tod an sei­nen Erben Caspar von Schönberg. Das Gut ver­blieb noch wei­ter im Besitz der Familie von Schönberg, unter wel­cher der Name Neusorge geprägt wurde. Das Schloss wurde nach einem Brand 1579 im Renaissancestil neu auf­ge­baut und 1610 zunächst an den Kurfürsten verkauft.

1689 gelangte es in den Besitz des Generals von Armin, der um 1720 das jet­zige Schloss errich­ten lies. Durch Blitzschlag fiel Schloss Neusorge 1745 erneut zu einem Brand zum Opfer. Mit den Wiederaufbauarbeiten wurde erst 1751 begon­nen, jedoch blie­ben diese aus finan­zi­el­len Gründen vor­erst unvoll­endet. Zwischen 1745 und 1749 waren bereits die Wirtschaftsgebäude in heu­ti­ger Form ent­stan­den. 1756 und 1757 gehörte Schloss Neusorge vor­über­ge­hend Gottheld Adolf von Hoym, ehe es wie­der an Carl Sigismund von Arnim kam. Noch zu Lebzeiten ver­kaufte er an Heinrich von Bünau, dem wei­tere Besitzer für eine jeweils nur kurze Zeit folgten.

Der nächste Besitzer für einen län­ge­ren Zeitraum war die Familie von Carlowitz. Diese ver­kaufte Schloss Neusorge schließ­lich an den Leipziger Fürsorgeverband, der zunächst ledig­lich die Orangerie nutzte und 1914 im Schloss ein Kindererziehungsheim ein­rich­tete. Elsa Brandström erwarb Schloss Neusorge 1921 und ver­an­lasste Ausbauten, um das Schloss künf­tig als Heim für Kriegswaisen zu nut­zen. Schon 1934 wurde diese Nutzung gezwun­ge­ner­ma­ßen wie­der auf­ge­ge­ben. Ein Teil des Rittergutes kam an eine Siedlungsgemeinschaft säch­si­scher Bauern, ein ande­rer Teil an die SA, die diese Flächen aufteilte.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Nutzung als Kinderheim fort­ge­führt. 1951 erwarb die Stadt Leipzig das Schloss und rich­tete darin ein Heim für schwer erzieh­bare Kinder ein. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde im Schlosspark, der im 18. Jahrhundert ange­legt wor­den war, ein neues Heim errich­tet, so dass das Schloss nur noch als Heimschule fungierte.

Nachwendezeit

Schloss Neusorge wurde 1995 ver­stei­gert. Nach wei­te­ren Besitzerwechseln ohne Sanierungsdurchführung erstei­gerte eine Berliner Firma 2011 das Schloss, die das Schloss zum “Schloss der erneu­er­ba­ren Energien” aus­bauen wollte. Aus die­sen Plänen wurde offen­bar nichts.

Heutige Nutzung

Das Schloss und einige sei­ner Wirtschaftsgebäude befin­den sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand. Inzwischen gibt es zuneh­mend erheb­li­che Dachschäden. Ein Teil des Rittergutes wird bewohnt.
(Stand: August 2023)

Last Updated on 29. Dezember 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Mittelsachsen.