Rittergut Wegefarth
Talstraße 24
09600 Oberschöna OT Wegefarth
Historisches
Ein Herrensitz war bereits 1340 unter Nicolaus de Wegeforthe bekannt, 1551 gab es einen urkundlichen Nachweis über ein Rittergut. Als frühe Besitzer sind die Familien von Hartitzsch, von Berbisdorf und von Schönleben bekannt. 1724 kam das Rittergut Wegefahrt an die Familie von Schönberg und verblieb bis 1808 in deren Familienbesitz.
Nach dem Verkauf an einen Fabrikanten errichtete dieser 1812 im Herrenhaus eine Baumwollspinnerei. Das Herrenhaus geht auf Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert zurück, wurde nach einem Brand im Jahre 1869 jedoch in kleinerer Form wieder aufgebaut. Zwischen 1899 und 1918 wechselten die Besitzer mehrfach. Oskar Weidenmüller erwarb das Rittergut Wegefahrt 1918 und veranlasste 1926 umfangreiche Umbauten. Nur drei Jahre später verkaufte er das Anwesen an Kurt Fickendey.
Nach 1945
Das Rittergut Wegefarth fiel unter die Bodenreform und Kurt Fickendey wurde 1945 enteignet. Der Landwirtschaftsbereich sowie die Wirtschaftsgebäude wurden an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus wurde zunächst als Kinderheim genutzt, ehe es ab 1958 nach Umbauten als Lehrlingswohnheim diente.
Nachwendzeit
Das Heim wurde 1990 geschlossen. Im Küchenanbau aus den 1980er Jahren wurde eine Großküche eingerichtet. Das Herrenhaus selbst stand jahrelang leer und ungenutzt.
Heutige Nutzung
Das ansehnliche Herrenhaus steht in einem großen Park. Das Konzept nach der Sanierung sah zunächst altersgerechtes Wohnen für ca. 25 Personen vor. Der Betreiber stieg jedoch aus dem Vorhaben wieder aus. Die Sanierung erfolgte dennoch, im März 2016 zogen die ersten Mieter in das Rittergut Wegefarth ein.
(Foto: Mai 2018)
Last Updated on 5. März 2023 by Sachsens Schlösser