Burg & Schloss Jößnitz
Schloßstraße 2
08547 Plauen OT Jößnitz
Historisches
1282 war ein Herrensitz unter Theodericus de Jezcenicz bekannt, der sich im Besitz des Deutschen Hauses in Plauen befand und durch das Kloster Mildenfurth 1263 dahin gelangt war. Die ehemalige Ritterburg soll um das Jahr 1300 entstanden sein. Mauerreste auf dem Standort des Jägerhauses deuten darauf hin, dass dort eine alte Wehranlage errichtet worden war. In der Nähe dieser Anlage wurden Gehöfte zur Bewirtschaftung des Bodens erbaut. Auf diese Weise ist vermutlich das Rittergut, ehemals Vorwerk, in Jößnitz entstanden.
Das Gut kam um 1540 an die Familie von Watzdorf. Das Schloss wurde im Dreißigjährigen Krieg durch Feuer beschädigt. 1643 konnte der Wiederaufbau beendet werden. Ab 1842 befand sich Schloss Jößnitz in bürgerlicher Hand. Die frühere Schlossanlage bestand aus zwei Gebäuden. Das eigentliche Schloss besaß eine Zugbrücke und wurde 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der damalige Besitzer wollte ein neues Schloss errichten lassen, doch durch seinen plötzlichen Tod wurde dieser Plan nicht mehr ausgeführt. Der Dachreiter des Schlosses wurde 1880 auf das Nebenschloss, das Jägerhaus, umgesetzt.
1901 ist die Familie Völkel als Besitzer von Jößnitz bekannt. Nach der 1924 verordneten Zwangsversteigerung kam das Rittergut Jößnitz an die Thüringer Staatsbank. Nachdem 1929 die Landvolk-Siedlungsgesellschaft Berlin AG das Gut übernommen hatte, wurde es aufgeteilt. Der Teil mit dem Jägerhaus kam an Moritz Pollack, der es 1936 an die Sächsische Bauernsiedlung veräußerte. Drei Jahre später ist Kurt Popp als Besitzer bekannt. Nachher wurde das Rittergut in Gemeindeeigentum überführt.
Nach 1945
1947 bis 1973 diente das Jägerhaus-Schloss als Schulgebäude. Nachfolgend stand es wegen Baufälligkeit ungenutzt.
Nachwendezeit
Nach der Wende ermöglichte die Gründung des Fördervereins eine Sanierung. Das Gebäude wurde fast vollständig abgetragen und unter Wahrung des alten Stils neu errichtet.
Heutige Nutzung
Bis Ende 2020 wurde das Jägerhaus-Schloss Jößnitz als Hotel und Restaurant genutzt. Der Pachtvertrag wurde vom Pächter zum Jahresende beendet. Die Stadt Plauen möchte das Gebäude verkaufen, der Förderverein hingegen möchte dies nach all seinen Bemühungen in der Nachwendezeit vermeiden.
(Stand: Oktober 2021)
Bodendenkmalschutz
Für die Ursprungsburg wurde 1959 Bodendenkmalschutz erteilt. Die Umfassungsmauer ist weitestgehend erhalten und trägt im Nordwesten eine Bastion. Im Gelände befindet sich der Schlossteich mit Insel.
Last Updated on 23. Dezember 2023 by Sachsens Schlösser