Burg Rauenstein
Rauenstein 6
09514 Pockau-Lengefeld OT Rauenstein
Historisches
Die ehemalige Festung wurde vermutlich bereits um 1200 errichtet und taucht erstmals 1323 in schriftlichen Nachweisen auf. Als erste Besitzer sind die Herren von Schellenberg bekannt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel kam die Burg Rauenstein 1478 an Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen. Zwei Jahre später wurde die Burg Rauenstein an Hans von Günderode verlehnt und 1567 von Kurfürst August von der Familie von Günderode zurückerworben. Der mittelalterliche Turm wurde als ältester baulicher Bestandteil bei den Umbauarbeiten erhalten. Erneute Bauarbeiten fanden 1629 / 1630 in größerem Umfang statt. Die Burg wurde von adligen Pächtern verwaltet und schließlich 1651 vom Pächter Jobst Christian von Römer erworben. Um 1720 wurde das Kavaliershaus erbaut. Bis 1743 verblieb Burg Rauenstein im Besitz der Familie von Römer. Danach wechselten die Besitzer oft, bis 1816 Christian August Hänel die Burg erwarb und 1843 seinem Neffen Eugen Wolfgang Freiherr von Herder verkaufte. Unter Gottfried von Herder erfolgten um 1907 letzte größere Umbauten an der Burg. Sein gleichnamiger Enkel war der letzte Burgherr.
Nach 1945
Gottfried von Herder wurde 1945 enteignet und vertrieben. Die Burg Rauenstein wurde seit 1949 als Kindererholungsheim genutzt.
Nachwendezeit
In den 1990er Jahren wurde das Erholungsheim geschlossen. Der Sohn des letzten Besitzers und Urururenkel von Johann Gottfried von Herder, dem Dichter, kaufte Burg Rauenstein 1999 vom Landkreis zurück. Möbel und Gemälde, die nach Kriegsende in Museen gelangt waren, wurden herausgegeben.
Heutige Nutzung
Eine Nutzung für Burg Rauenstein zeichnet sich nicht ab. Sie soll in Familienbesitz bleiben. Der Eigentümer wohnt bei Aufenthalten auf der Burg im Kavaliershaus.
Bodendenkmalschutz
Der ursprüngliche Burgbau wurde Ende 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Last Updated on 6. Februar 2023 by Sachsens Schlösser