Stollberg: Wasserburg Oberdorf

Wasserburg Oberdorf

Dorfstraße | öst­lich des Oberdorfer Baches
09366 Stollberg OT Oberdorf

Historisches

Oberdorf wurde erst­mals 1447 urkund­lich erwähnt. Für den Ort sind weder ein Herrensitz noch ein Burgbau nach­ge­wie­sen. Im Jahr 1999 wurde bei einem archäo­lo­gi­schen Überflug eine Geländeform ent­deckt, die nach einer wei­te­ren Untersuchung ein­deu­tig als frü­here Wasserburg iden­ti­fi­ziert wer­den konnte. Die Überreste der Wasserburg befin­den sich auf einer Wiesenfläche zwi­schen Oberdorfer Bach und Dorfstraße zwi­schen den Hausnummern 8 und 10.

In Ermangelung eines frü­her nach­ge­wie­se­nen Herrensitzes wird ver­mu­tet, dass die Wasserburg von den Bauern des Dorfes zu deren Schutz errich­tet wor­den war. Eine zeit­li­che Einordung der Ebauung ist nicht mög­lich. Vermutet wird eine Entstehung im 13. oder 14. Jahrhundert. Die Burganlage weist einen Durchmesser von 33 bis 35 m auf. Das Turmhügelplateau ist etwa 15 m breit, der umlau­fende, jetzt tro­ckene Graben 8 bis 10 m. Der Außenwall ist an der Westseite bereits stark ver­flacht. Die ehe­ma­lige Wasserburg ist mit geschul­tem Auge noch sehr gut erkennbar.

Bärenstein: Burg Schlossstein

Burg Schlossstein

09471 Bärenstein

Historisches

Die Burg Schlossstein, auch Schlössel genannt, wurde als Wehranlage im 12. Jahrhundert errich­tet. Sie diente dem Schutz einer wich­ti­gen Handelsstraße zwi­schen dem Erzgebirge und Böhmen. Sie befand sich auf einem mar­kan­ten Bergsporn nahe des Ortsteils Kühberg in einer Schleife des Pöhlbachs und ver­fügte mög­li­cher­weise einst über einen Turm. Es sind mini­male Reste eines Außenwalls vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde Anfang 1981 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Bad Schlema: Burg Vogelherd

Burg Vogelherd

Nähe Isenburg
08301 Bad Schlema OT Niederschlema

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage befand sich etwa 200 Meter öst­lich der Isenburg auf einem benach­bar­ten, mar­kan­ten Sporn zwi­schen dem Wildbach und der Zwickauer Mulde. Die Anlage war etwa 13 x 15 m groß und ver­fügte über eine umlau­fende Terrasse, wel­che etwa vier Meter tie­fer lag als die eigent­li­che Burg.

Bodendenkmalschutz

Der Standort der Burg Vogelherd wurde 1969 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Tannenberg: Wasserburg Paßklausenturm

Wasserburg Paßklausenturm

Ecke Rittergut | Pfarrer-Ackermann-Platz
09468 Tannenberg

Historisches

Die Wasserburg ist auch unter Namen Hofwall bekannt und ent­stand ver­mut­lich in der Mitte des 12. Jahrhunderts um 1162, um die vor­bei­füh­rende Straße zu schüt­zen. Während eines Einfalls der Hussiten wurde die Burg zer­stört. Lediglich der heute noch erhal­tene und 14 m hohe Turm blieb erhal­ten. Er ver­fügte einst über höl­zerne Auf- und Anbauten. Die Wasserburg diente Leonhard und Nickel von Tannenberg um 1420 als Herrensitz.

In den Überresten der Burganlage wur­den 1770 Teile einer zer­bro­che­nen Glocke auf­ge­fun­den, die dar­auf schlie­ßen las­sen, dass die Burg viel­leicht über eine eigene Kapelle ver­fügt haben könnte.

Bodendenkmalschutz

In den Jahren 1995 und 1996 wur­den Erhaltungsmaßnahmen am denk­mal­ge­schütz­ten Paßklausenturm durch­ge­führt. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist bis auf einen im nörd­li­chen Bereich ver­füll­ten Abschnitt erhal­ten. Die Anlage wurde Ende 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Ehrenfriedersdorf: Burg Greifenstein

Burg Greifenstein

Felsmassiv der Greifensteine
09427 Ehrenfriedersdorf

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde als Höhenburg in Gipfellage der Greifenstein im Jahre 1180 errich­tet. 1372 wurde die Burg unter dem Namen Slosz Gryfenstein erwähnt. Die Quellenlage über das Ende der Burg ist nicht ein­deu­tig. Entweder könnte sie einem Brand im 14. Jahrhundert zum Opfer gefal­len oder schlicht­weg auf­ge­ge­ben wor­den sein. Basierend auf der Brand-​Variante könnte es einen Wiederaufbau der Wehranlage gege­ben haben, dem Mitte des 15. Jahrhunderts jedoch den­noch die Aufgabe folgte. Die Reste sol­len von Steinbrechern abge­tra­gen wor­den sein, um Baumaterial für andere Bauten zu erhal­ten. Die Burg Greifenstein galt seit dem 19. Jahrhunhdert als ver­schol­len. Sie bestand aus einer drei­ecki­gen Unterburg und einer eben­falls drei­ecki­gen Oberburg, wie mehr­jäh­rige Ausgrabungsabeiten ergaben.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1971 unter Bodendenkmalschutz gestellt und ist mit einer Freilichtbühne über­baut. Aufführungen fin­den schon seit 1931 statt.

Neukirchen: Schloss Neukirchen

Schloss Neukirchen

Wasserschlossweg 6
09221 Neukirchen

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1551 erwähnt. Allerdings gibt es eine Urkunde, wel­che bereits vor 1200 von einem Festen Haus berich­tet. Es wird ange­nom­men, dass die­ses Feste Haus mit dem Torhaus iden­tisch ist. Schloss Neukirchen ist ein Gebäudekomplex des Rittergutes, wel­ches jetzt zum Chemnitzer Ortsteil Klaffenbach gehört. Das Wasserschloss Klaffenbach ist quasi der neu errich­tete Schlossteil, wäh­rend das Neukirchener Schloss den alten Schlossteil dar­stellt und heute vor­ran­gig am Torhaus zu erken­nen ist.

Der Rittergutshof wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Form einer Wasserburg erbaut.  Bauherr und Besitzer war Wolf Hünerkopf, der 1543 das Dorf Neukirchen gekauft hatte. Seine Erben ver­kauf­ten das Rittergut an den säch­si­schen Kurfürsten, der es an den Jäghermeister Paul Gröbel ver­pach­tete. 1615 über­nahm Dietrich von Taube das Rittergut Neukirchen als Lehen. Dort ver­blieb es in Familienbesitz, bis es 1819 an Carl Heinrich Hänel ver­kauft wurde. Diesem folgte die Familie Clauss, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Landflächen jedoch ver­kaufte und den Gutsbetrieb einstellte.

1934 erwarb die Gemeinde Klaffenbach das Gebäudeensemble. Im Schloss Neukirchen, wel­ches erst in der Nachwendezeit zu Schloss Klaffenbach umge­nannt wurde, hielt der Reichsarbeitsdienst Einzug.

Nach 1945

Von 1945 an bis zur poli­ti­schen Wende diente das Rittergut mit­samt Schloss als Jugendwerkhof.

Nachwendezeit

Der Jugendwerkhof wurde geschlos­sen. Die Gebäude wur­den saniert.

Heutige Nutzung

Im Torhaus befin­det sich ein Restaurant.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wird teil­weise auch als Schlosswall und Burg Warta bezeich­net. Von ihr zeugt heute noch der etwa 12 m breite was­ser­füh­rende Rest des frü­her umlau­fen­den Wassergrabens. Bodendenkmalschutz besteht seit Herbst 1969.

Marienberg: Allodialgut Schlossmühle

Allodialgut Schlossmühle

Schlossberg 2
09496 Marienberg OT Niederlauterstein

Historisches

Das Gut exis­tierte min­des­tens seit 1698, als der drei Jahre spä­ter erfolgte Verkauf durch den Kurfürsten erfolgte. Das Gut diente als Vorwerk der Burg Niederlauterstein. 1860 und erneut 1888 kam es zu einem Brand der Mühle. 1893 wurde auf dem Gelände der Schlossmühle eine Pappenfabrik ein­ge­rich­tet. Das Herrenhaus, eine Fabrikantenvilla, wurde 1894 erbaut.

Nach 1945

Bis zu sei­nem Tod 1965 bewirt­schaf­tete Hans Reinhardt das Unternehmen. Fortan wur­den die Gebäude als Lager genutzt und durch aus­blei­bende Instandsetzung setzte der Verfall ein.

Nachwendezeit

Um 1995 wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen. Die Fabrikantenvilla wurde 2011/​2012 saniert.

Marienberg: Rittergut Rübenau

Rittergut Rübenau

Kühnhainer Straße 4
09496 Marienberg OT Rübenau

Historisches

Zunächst bestand in Rübenau ein Lehngut, wel­ches um 1580 von Georg Müller gegrün­det wor­den war. Dieses Lehngut wurde 1592 an Jonas Oehmichen ver­kauft. Es ver­blieb zunächst in Familienbesitz, musste jedoch 1629 an den Kurfürsten abge­tre­ten wer­den. 1655 gelangte das Lehngut zurück an die Familie von Oehmichen und wurde auf Betreiben der Besitzer 1680 zum Rittergut erho­ben. 1698 kaufte Carl Gottlob von Leibnitz das Rittergut. Infolge Konkurs folg­ten ihm meh­rere wei­tere Besitzer, von denen Carl August Christoph von Rex bekannt ist. Das Herrenhaus wurde in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Im 20. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer eben­falls mehr­fach. Die Baugenossenschaft Rübenau über­nahm das Rittergut 1918 und ver­kaufte es nur zwei Jahre spä­ter an August Wickersheim.

Nach 1945

Aufgrund der Tatsache, dass das Rittergut mit sei­nen Flächen durch die Baugenossenschaft ver­klei­nert wor­den war, erfolgte 1945 keine Enteignung. August Wickersheim ver­machte das Rittergut Rübenau 1951 sei­ner Tochter Johanna Martha Katharina Heß. Diese musste ihren Grundbesitz aller­dings der hie­ßi­gen LPG über­las­sen, die im Herrenhaus Wirtschaftsräume einrichtete.

Nachwendezeit

Erika Richter, gebo­rene Heß, erhielt den frü­he­ren Familienbesitz in den 1990er Jahren zurück.

Heutige Nutzung

Das Rittergut befin­det sich im Besitz einer öffentlich-​rechtlichen Körperschaft. Der Zustand gilt als besorgniserregend.
(Stand: Ende 2014)

Marienberg: Lehngut Kühnhaide

Lehngut Kühnhaide

Mitteldorfstraße
09496 Marienberg OT Kühnhaide

Historisches

Das Lehngut wurde erst­mals nach­weis­bar 1552 erwähnt und ver­fügte über eine Mühle. Im Jahre 1603 erfolgte ein Besitzerwechsel.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Lehngutes soll noch vor­han­den sein.