Radeburg: Rittergut Boden

12. August 2012 Aus Von Schlossherrin

Rittergut Boden

Bodener Straße 1
01471 Radeburg OT Boden

Historisches

Hans von Schönfeld wurde 1455 vom Kurfürsten mit dem Vorwerk Boden be­lehnt. Um 1500 be­sa­ßen es die Gebrüder von Bünau. Nach der 1578 er­folg­ten Verpfändung durch Rudolf von Bünau den Älteren wurde 1629 Hans Siegismund von Zeidler als Besitzer ge­nannt. Nach des­sen Tod 1690 über­nahm seine Tochter Anna Elisabeth, ver­hei­ra­tet mit Adam Friedrich von Dölau, den Besitz.

1685 er­warb Salomon Jörg Zapf das Vorwerk Boden und ver­äu­ßerte es fünf Jahre spä­ter an Magdalene Elisabeth Bose, eine ge­bo­rene von Zeidler. 1696 wurde das Vorwerk zum Rittergut er­ho­ben. 1703 ver­starb Magdalene Elisabeth Bose. Die um­fang­rei­chen be­sitz­tü­mer, die ne­ben dem Rittergut Boden noch wei­tere Dörfer und Güter um­fasste, wur­den un­ter ih­ren fünf Söhnen aufgeteilt.

In ei­nem Lehnbrief von 1754 ist zu le­sen, dass je­nes Rittergut über ein ein­zi­ges Gebäude ver­fügte, wel­ches Schüttboden ge­nannt wurde. Es ver­blieb bis 1780 im Besitz der Familie Bose und wurde dann an Christian Gottfried Schmidt ver­kauft. Beim Bombenangriff auf Dresden starb der letzte Rittergutsbesitzer, Dr. Große. Sein Erbe, Major Große, wurde in­ter­niert. Nach sei­ner Entlassung ging er ins Gebiet der spä­te­ren Bundesrepublik.

Nach 1945

Noch im Jahr des Kriegsendes wurde die Enteignung im Rahmen der Bodenreform voll­zo­gen. Ehemalige Rittergutsarbeiter, arme Bauern und Vertriebene er­hiel­ten Land, Vieh und land­wirt­schaft­li­che Geräte. Ihren neuen Besitz muss­ten sie we­nige Jahre spä­ter in die LPG einbringen.

 

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein gro­ßes, un­sa­nier­tes Wohnhaus, bei dem es sich um den im 18. Jahrhundert er­bau­ten Schüttboden han­delt. Der Landbesitz wird jetzt haupt­säch­lich von der Agrargenossenschaft Radeburg genutzt.

Last Updated on 21. Juni 2023 by Schlossherrin