Rodewisch: Burg Göltzsch mit Rittergut Obergöltzsch

12. August 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Burg Göltzsch & Rittergut Obergöltzsch

Schlossstraße 2
08228 Rodewisch

Historisches

Als Besitzer des Rittergutes Obergöltzsch tra­ten im Laufe der Zeit die Vögte von Plauen, die Wettiner, fast über das ge­samte 15. Jahrhundert hin­weg die Burggrafen von Dohna so­wie die­sen fol­gend die Edlen von der Planitz auf. Unter ih­nen ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Herrenhaus, wel­ches nun statt des Schlösschens der Herrschaft als Wohnsitz diente.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts über­nahm die Familie von Beust den von Planitzschen Besitz und ver­kaufte ihn noch in der ers­ten Hälfte des glei­chen Jahrhunderts an die Familie von Brandenstein. 1780 kam das Rittergut an die Familie Franke und da­mit in bür­ger­li­che Hand. Ihr folgte die Familie Adler, die noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Rittergut be­saß. Seit 1911 be­fin­det sich das Rittergut Obergöltzsch im Besitz der Stadt Rodewisch. In den 1920er Jahren wurde ein Teil des ehe­ma­li­gen, zu je­nem Zeitpunkt nur noch we­nig was­ser­füh­ren­den Grabens zu ei­nem Gondelteich umgestaltet.

Bei Grabungen in den spä­ten 1930er Jahren wur­den die Überreste ei­ner Wasserburg ge­fun­den, wel­che als Vorgängerbau des Rittergutes mit sei­nem Schlösschen be­trach­tet wird. Diese Kernburg wurde auf das 13. Jahrhundert da­tiert und erst­mals 1450 nach­ge­wie­sen. Aufgrund feh­len­der Nachweise wird ver­mu­tet, dass das Ende der Burg etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt. Im Rahmen der ar­chäo­lo­gi­schen Grabungen wurde auch der Wirtschaftshof des Rittergutes verändert.

Das Schlösschen, wel­ches in sei­nen frü­hes­ten Baubestandteilen auf die Zeit um 1500 zu­rück­geht, wurde ei­ner um­fas­sen­den Sanierung un­ter­zo­gen, die erst 1960 be­en­det wurde. Einige Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert wur­den ab­ge­ris­sen, doch die ge­plan­ten Neubauten wur­den auf­grund des Zweiten Weltkrieges nicht realisiert.

Nach 1945

Das Museum im Herrenhaus wurde 1951 er­öff­net. 1974/​1975 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Areal wird durch seine viel­fäl­tige Gestaltung für Veranstaltungen un­ter­schied­li­cher Art ge­nutzt. Im Herrenhaus be­fin­det sich nach wie vor das Museum. Das Gebiet der mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg wurde zum Freilichtdenkmal umgestaltet.

Bodendenkmalschutz

Von der ur­sprüng­li­chen Burganlage sind nur noch we­nige Wallreste er­hal­ten. Sie wurde als Bodendenkmal 1957 un­ter Schutz gestellt.

Last Updated on 9. April 2023 by Sachsens Schlösser