Sächsische Schweiz: Burgwarte Falkenstein

Burgwarte Falkenstein

Sächsische Schweiz

Historisches

Der den Schrammsteinen vor­ge­la­gerte frei­ste­hende Falkenstein mit einer Höhe von etwa 80 Metern über Bodenniveau befin­det sich nahe Bad Schandau. Aufgrund sei­ner expo­nier­ten Lage eig­nete er sich per­fekt als Beobachtungs- und Sicherungsposten der Handelswege zu Wasser. Er trug bereits im 14. Jahrhundert ein Sperrfort bezie­hungs­weise eine Burgwarte.

Der Falkenstein gehörte zur Herrschaft Hohnstein, die 1353 von Kaiser Karl IV. als böh­mi­sches Lehen an die Berka von der Duba ver­ge­ben wurde. 1410 teilte Hinko Berka von der Duba die Hohnsteiner Herrschaft unter sei­nen Söhnen auf, wobei Heinrich die neue Herrschaft Wildenstein zuteil wurde. Der Falkenstein ging eben­falls an die Herrschaft Wildenstein über. An geeig­ne­ten Standorten wie dem Falkenstein ließ Heinrich Berka von der Duba Burgwarten zur Absicherung der Stammburg auf dem Neuen Wildenstein und der Handelswege errichten.

Im Mittelalter Valkenstein genannt, wurde der Falkenstein wie auch andere Burgwarten im umlie­gen­den Gebiet 1451 an Sachsen abge­tre­ten. Er war 1456 unter den abge­gan­ge­nen Burgen ver­zeich­net und wurde als Burgwarte von den Wettinern nicht mehr genutzt.

Sichtbare Überreste

Von der ehe­ma­li­gen Burgwarte Falkenstein sind noch einige Spuren erhal­ten. Auffälligstes Zeitzeugnis ist die mit­tel­al­ter­li­che Stufenreihe am soge­nann­ten Turnerweg, der 1864 als ers­ter neu­zeit­li­cher Aufstieg auf den Kletterfelsen geschaf­fen wurde. Diese in den Fels gehauene Stufenreihe stammt aus der Zeit um 1400 und führte auf die Burgwarte. Wiederentdeckt wurde sie 1892 unter Wildwuchs. Sie befin­det sich zwi­schen dem so genann­ten Breiten Sprung und ober­halb des drei­ar­mi­gen Kamins. Weiterhin sind Balkenlager und Falze erhalten.

Neuere Zeit

Umfangreiche Forschungen zu der ehe­ma­li­gen Anlage der Burgwarte erfolg­ten 1940. Die dabei ent­deck­ten Spuren von Brandschutt lie­ßen dar­auf schlie­ßen, dass die Burgwarte bei Kampfhandlungen zer­stört wor­den war. Die Aufbauten auf der Burgwarte Falkenstein befan­den sich über­wie­gend auf der Nordseite des Falkensteins und wur­den wie zu jener Zeit üblich in Holzbauweise errichtet.

Heutige Nutzung

Der Falkenstein zählt heute zu den belieb­tes­ten Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten. Die Stufenreihe ist wan­dern­der­weise über einen Pfad, der kein offi­zi­el­ler Wanderweg, son­dern Kletterzugang ist, erreichbar.

Last Updated on 10. Februar 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.