Wasserburg & Rittergut Steinigtwolmsdorf
Am Markt 6 (Rittergut)
Forstweg / Grenzstraße (Wasserburg)
01904 Steinigtwolmsdorf
Historisches
Das Rittergut geht auf eine alte Wasserburg zurück, die sich südwestlich vom Rittergut befand. Um 1250 entstand Steinigtwolmsdorf und bestand vorerst nur aus einem Hof, den der Lokator zinsfrei als Freigut erhalten hatte. Von 1340 bis 1399 besaßen die Herren von Hermsdorf das Freigut und verkauften es an die Familie von Haugwitz. Um 1459 ließen sie eine Schäferei erbauen, die gegenüber dem Friedhof lag und als Herrensitz diente. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts endete die Herrschaft der Familie von Haugwitz auf Steinigtwolmsdorf.
1586 ging das Rittergut an Georg von Starschedel. Dieser wurde 1624 für 22 Jahre wegen Wildfrevels auf der Burg Hohnstein in Kerkerhaft gehalten. Währenddessen übernahm Peter Nitzschmann die Geschäfte auf dem Rittergut. 1654 kaufte Dr. Christian Hartmann den Gutshof. Vier Jahre später ließ er das Rittergut zwischen Kirche und Erbgericht erbauen. Ursprünglich war es von einem Wassergraben umgeben, der später zur Gartenanlage umgestaltet wurde. 1663 wurde das Rittergut vom kurfürstlichen Rat- und Obersteuerbuchhalter Andreas Beyer sen. ersteigert. In dessen Familienbesitz verblieb das Gut über 100 Jahre. Weitere Besitzer waren ab 1838 Ernst Traugott von zenker, ab 1858 Albert Freiherr von Oppen und Huldenberg und ab 1905 Lothar von Ponickau. Er behielt das Rittergut Steinigtwolmsdorf bis 1945.
Nach 1945
Nach der Enteignung im Rahmen der Bodenreform erhielten die beiden Neubauern Willkommen und Usemann die ehemaligen Rittergutsgebäude. Im Gutshaus war später eine Spielzeugfabrik eingerichtet.
Nachwendezeit
1995 wurde das Rittergut verkauft. Ein Teil des Herrenhauses wurde bewohnt, die Wirtschaftsgebäude blieben überwiegend ungenutzt.
Heutige Nutzung
Es besteht allumfassender Sanierungsbedarf des Ritterguts.
Bodendenkmalschutz
Der Graben der Wasserburg wurde zu einem Teich erweitert, in dem sich die Burginsel befindet. Bodendenkmalschutz besteht seit Beginn des Jahres 1978.
Last Updated on 8. März 2024 by Sachsens Schlösser