Striegistal: Schloss Gersdorf

25. September 2012 Aus Von Sachsens Schlösser

Schloss Gersdorf

Nr. 23
09661 Striegistal OT Gersdorf

Historisches

1539 war ein Vorwerk als Einzelgut in Gersdorf vor­han­den, wel­ches als Wirtschaftshof zum Kloster Altzella ge­hörte. Als Besitzer wer­den ab 1544 Hans von Komerstedt, ab 1556 Barthel Lauterbach, ab 1587 die Familie von Pflugk und ab 1661 die Familie von Starschedel auf­ge­führt. Mit dem Verkauf an Friedrich Adolf von Haugwitz im Jahre 1696 wurde das Vorwerk zum ei­gen­stän­di­gen Rittergut auf­ge­wer­tet. In den nächs­ten bei­den Jahren wech­sel­ten zwei­mal die Eigentümer, wo­bei das Rittergut bis 1849 bei der Familie von Einsiedel ver­blieb. Nachfolgend kam das Rittergut Gersdorf an die Familie von Arnim und die Familie von Carlowitz, un­ter wel­cher das Schloss 1890 um­ge­baut wurde.

Ab 1925 be­fand sich das Gersdorfer Rittergut im Besitz der Familie zur Lippe und wurde 1937 an Daniel von Hoenning O’Carroll ver­pach­tet. Dieser wurde 1945 von pol­ni­schen Zwangsarbeitern er­schla­gen und in ei­nen Bergschacht geworfen.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Familie zur Lippe 1945 wurde im Schloss Gersdorf eine FDGB-​Bezirksschule ein­ge­rich­tet. Später wurde es als Lehrlingswohnheim ge­nutzt und diente da­nach all­ge­mein als Internat.

Nachwendezeit

1997 wurde Schloss Gersdorf von ei­ner GbR er­wor­ben, die ein Zentrum für Mehrfachabhängige darin ein­rich­ten woll­ten. Diese Pläne schei­er­tern. Im Schloss ist eine Wohngemeinschaft zur Pacht ein­ge­zo­gen, de­ren Ziel die schritt­weise Sanierung des Schlosses ist. Ende 2012 er­warb die Gemeinschaft das Schloss mit­samt ei­ni­ger Nebengebäude und dem Grundstück und wan­delte so­mit das Pacht- in ein Eigentumsverhältnis um. Die Wirtschaftsgebäude sind desolat.

Last Updated on 25. Februar 2023 by Sachsens Schlösser