Rittergut Struppen
Südstraße 22
01796 Struppen
Historisches
Erstmals tauchte ein Vorwerk 1438 in den historischen Quellen auf, als Anna von Oelsnitz mit diesem belehnt wurde. Bei der weiteren Entwicklung gehen die Quellen jedoch weit auseinander. Bezeichnet die eine noch 1696 ein “Vorwerk auf dem Berge” und weist ein Rittergut erst ab 1764 nach, so soll die Entstehung und Ersterwähnung des Rittergutes Neustruppen einer anderen Quelle zufolge bereits 1641 oder 1657 unter Johann Siegismund von Liebenau erfolgt sein. Dieser hatte dazu das damals wüst liegende und ruinöse Vorwerk wieder aufbauen und nutzbar machen lassen.
1756 befand sich hier im Siebenjährigen Krieg das Hauptquartier der Sächsischen Armee. Als weitere Besitzer sind die Familie Neitschütz und die Familie Zinzendorf. Letztere besaßen auch das Rittergut Langenhennersdorf. Von 1739 bis 1746 befand sich das Rittergut Struppen im Besitz von Gottfried Heinrich Dinglinger.
Im Jahre 1791 wurde das Rittergut, zu dem auch eine Mühle und eine Bergschänke gehörten, erstmals als Neustruppen bezeichnet, um eine Verwechslung mit dem Rittergut Kleinstruppen und seinem Alten Schloss zu vermeiden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das Rittergut Neustruppen der Familie Uechtritz und von 1831 bis 1836 Heinrich August Blochmann.
Das auf einem Felsen stehende Rittergut war kurfürstliches Versorgungsgut für Beamte und Adelige und blickt auf ungefähr 35 Besitzer zurück. Der Uhrturm stammt aus dem Jahre 1730, der große Turmanbau erfolgte im 19. Jahrhundert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgten weitere Anbaumaßnahmen.
Nach 1945
Nach Kriegsende wurde das Rittergut zunächst als Krankenhaus und TBC-Heilstätte und ab den 1970er Jahren als Psychiatriepflegeheim genutzt. 1975 wurden dazu am Gebäudekomplex Um- und Ausbaumaßnahmen durchgeführt.
Nachwendezeit
Das Rittergut Struppen fand 2008 neue Besitzer, die es als Künstlerhaus und Wohnstätte nutzten und ökologische gastronomische Versorgung planten. Aus persönlichen Gründen mussten die Eigentümer das Rittergut wieder zurück verkaufen und im Jahr 2012 wurde das Rittergut Struppen vom Landratsamt erneut veräußert. Außer einigen kleineren Notsicherungsarbeiten hat sich bislang jedoch nichts weiter getan.
Heutige Nutzung
Der Komplex steht überwiegend leer, eine Nutzung des umfassend sanierungsbedürftigen Herrenhauses ist nicht absehbar. Ein Teil der Wirtschaftsgebäude wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Grundstück verwildert immer mehr.
Last Updated on 8. Februar 2023 by Sachsens Schlösser