Wermsdorf: Schloss Hubertusburg

Schloss Hubertusburg

An der Hubertusburg 1
04779 Wermsdorf

Das Schloss Hubertusburg ist das größte baro­cke Jagdschloss in Sachsen, des­sen Namen auf Hubertus von Lüttich (Hubert de Liège) zurück­geht. Dieser lebte im 7./8. Jahrhundert und gilt als Schutzpatron der Jagd.

Historisches

Bereits im Jahre 1206 war ein Herrensitz bekannt, der 1565 von Kurfürst August von Sachsen über­nom­men wurde. Nach zwei Vorgängerbauten wurde das Schloss Hubertusburg ab 1721 im Auftrag von August dem Starken errich­tet. Zunächst ent­stand in drei­jäh­ri­ger Bauzeit der soge­nannte Deutsche Jägerhof. Der Umbau die­ses drei­flü­ge­li­gen Schlossgebäudes zur heu­ti­gen Großanlage wurde in drei Etappen vor­ge­nom­men und erst 1752 been­det. Die Pläne ent­stan­den unter dem Oberlandesbaumeister Johann Christoph Knöffel, des­sen Werk nach sei­nem Tod von Julius Heinrich Schwarze fort­ge­führt wurde. 1737 erfolgte der Bau des Französischen Jägerhofes. Nach sei­ner Fertigstellung wurde der Deutsche Jägerhof zum Küchenhof umge­stal­tet. Zwei Jahre spä­ter wurde der Ostflügel abge­ris­sen, zwi­schen 1740 und 1751 ent­stand die Schlosskapelle.

Die umfang­rei­che Schlossanlage wurde haupt­säch­lich für auf­wen­dige Parforcejagden genutzt. Ab 1755 trat Graf Heinrich von Brühl als Oberkommandant über die Hubertusburger Jagden auf. Er ver­fügte im Schlosskomplex über ein eige­nes Palais.

Während des Siebenjährigen Krieges wurde Schloss Hubertusburg 1761 durch preu­ßi­sche Truppen geplün­dert. In ihm erfolg­ten die Friedensverhandlungen zwi­schen Preußen und Sachsen. Der “Frieden von Hubertusburg” wurde aller­dings im nahe gele­ge­nen Schloss Dahlen unter­zeich­net. Ab 1764 fan­den Sicherungsarbeiten am Schloss statt.

1795 wurde im Schloss eine Vielzahl von Gnadenwohnungen für ehe­ma­lige Hofbeamte geschaf­fen. Das Schloss wurde zwi­schen 1791 und 1877 als Militärmagazin genutzt, dazu wur­den umfang­rei­che Veränderungen im Schlossinneren vor­ge­nom­men. In der Zwischenzeit erfolgte auch eine Nutzung als Lazarett von 1813 bis 1815.

1838 eröff­nete das Landeshospital im Schloss. Seit 1840 war zudem ein Landesgefängnis ein­ge­rich­tet, das 1872 wie­der auf­ge­löst wurde. Zu den bekann­tes­ten Insassen gehör­ten August Bebel und Wilhelm Liebknecht. 1846 wurde die Erziehungsanstalt für blöd­sin­nige Kinder gegrün­det, 1850 das Versorgungshaus für weib­li­che Geisteskranke sowie 1862 die Blindenvorschule. Ab 1941 wurde die Hubertusburg als Unteroffizierschule und noch vor Kriegsende erneut als Lazarett genutzt.

Nach 1945

Im Mai 1945 besetz­ten die Sowjets das Schloss, plün­der­ten es aus und zweck­ent­frem­de­ten die Schlosskapelle als Offizierscasino. Im Herbst 1945 eröff­nete in der Hubertusburg ein Krankenhaus, 1954 folgte eine medi­zi­ni­sche Fachschule. Weiterhin sie­del­ten sich ortho­pä­di­sche Werkstätten an.

Heutige Nutzung

Die Sanierung der Schlossanlage dau­ert bereits viele Jahre an. Inzwischen wur­den weit über 20 Millionen Euro in die Anlage inves­tiert. Ein Teil der Anlage wird durch ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie und Pädiatrie genutzt. Auch das Sächsische Staatsarchiv nutzt einen gro­ßen Teil des Schlosskomplexes. Weiterhin setzt sich der Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V. für den Erhalt des Jagdschlosses ein.

Last Updated on 29. April 2023 by Sachsens Schlösser

Veröffentlicht in Landkreis Nordsachsen.