Ottendorf-​Okrilla: Rittergut Grünberg

Rittergut Grünberg

Lausaer Straße 6
01458 Ottendorf-​Okrilla OT Grünberg

Historisches

Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Grunenberg bzw. Grunberk im Gebiet ansäs­sig, ohne dass ein Herrensitz benannt war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich Grünberg im Besitz von Johann von Schönberg. Das Rittergut als sol­ches ist seit 1696 nach­weis­bar. 1741 befand es sich im Besitz von Adam Friedrich Graf von Flemming, der im dama­li­gen Schloss eine Industrieschule ein­rich­ten ließ.

Im Jahr 1819 was das Rittergut im Besitz der Familie von Heinitz. Mehrere Großbrände ver­nich­te­ten die Gutsanlage 1846. Das Rittergut wurde um 1866 neu erbaut und gehörte als Inspektorhaus zum Schloss Hermsdorf. Es befand sich 1874 im Besitz von Georg Prinz von Schönburg-​Waldenburg, der jedoch auf Schloss Hermsdorf lebte und im Herrenhaus Grünberg sei­nen Gutsverwalter woh­nen ließ. Das Herrenhaus brannte 1884 erneut ab und wurde in sei­ner jet­zi­gen Form wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut auf­ge­teilt und im Herrenhaus Notwohnungen für Flüchtlinge ein­ge­rich­tet. Ab 1950 erfolgte der Umbau des Gesindehauses zu Wohnungen. Das Herrenhaus wurde durch die Gemeindeverwaltung genutzt und spä­ter zu Wohnraum umfunktioniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Nebengebäude sind größ­ten­teils bewohnt.

Oschatz: Rotes Vorwerk (Praschwitz)

Rotes Vorwerk

Bahnhofstraße
04758 Oschatz

Historisches

Das Vorwerk ist unter den Namen Vorwerk Pratschitz, Vorwerk Praschwitz, Vorwerk vor dem Brüdertor sowie Rotes Vorwerk bekannt, wird über­wie­gend jedoch mit letz­te­rer Bezeichnung ver­wen­det. Es gilt als der eigent­li­che Vorläufer der heu­ti­gen Krankenhauses am Stadtpark.

Die urkund­li­che Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte 1476, obgleich das Gut bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll. Der Ursprungsbau des Vorwerkes stammt aus dem 16. Jahrhundert.

1838 über­nahm die Stadt Oschatz das Vorwerk aus dem Besitz der Kirche zur Nutzung als Hospital. Die ers­ten Krankenstuben wur­den zwei Jahre spä­ter belegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts platzte das Hospital aus allen Nähten und der Neubau eines grö­ße­ren Krankenhauses wurde voran getrie­ben. 1895 wurde das Krankenhaus im Roten Vorwerk geschlos­sen. Hauptgebäude und Nebengebäude wur­den zu Wohnzwecken ver­mie­tet. Die Scheune wurde ver­pach­tet, spä­ter aber für kom­mu­nale Zwecke genutzt.

Nachwendezeit

Das Nebengebäude und die Scheune wur­den 2004 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Hauptgebäude steht leer. Es soll einem Parkplatz wei­chen. Aufgrund sei­ner bedeu­tungs­vol­len Historie for­miert sich Widerstand gegen den Abriss.
(Stand: August 2016)

Otterwisch: Wasserburg & Schloss Otterwisch

Wasserburg & Schloss Otterwisch

Rittergut 3
04668 Otterwisch

Historisches

Um 1500 befand sich das Gut im Besitz des Augustinerklosters in Grimma und gelangte nach­her in welt­li­chen Besitz in die Hände derer von Hirschfeld. Zu die­ser Zeit bestand offen­bar bereits seit gerau­mer Zeit eine Wasserburg. Diese ver­kauf­ten das 1551 erwähnte Rittergut 1581 an die Familie aus dem Winkel. Um 1660 ging es in den Besitz der Familie von Metzsch und 1721 an die Familie von Ponickau über. Die Gräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt kaufte es 1727 und ließ zwi­schen 1728 und 1730 das heu­tige Schloss erbauen. Weitere Besitzer waren ab 1779 die Familie von Schwarzburg-​Sondershausen, ab 1852 Johann Dietrich Ludwig Bohne, ab 1868 Frederic Shears, ab 1882 die Familie von Arnim sowie ab 1923 bis zur Enteignung 1945 Hanscarl von Arnim-Peres.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss teil­weise Wohnzwecken.

Nachwendezeit

1999 kam Schloss Otterwisch in den Besitz der Gemeinde.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich Schloss Otterwisch in Privatbesitz und steht leer. 2008 wurde mit der Sanierung begonnen.

Bodendenkmalschutz

Das Schloss ist der Nachfolgebau einer vor­her bestehen­den Wasserburg aus der Zeit des Mittelalters. Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und dadurch erheb­lich ver­än­dert. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist zu gro­ßen Teile noch erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1937. Im Jahre 1956 wurde der Schutz erneu­ert und zwei Jahre spä­ter erweitert.

Ostritz: Schloss Leuba

Schloss Leuba

Am Hofberg 3
02899 Ostritz OT Leuba

Historisches

Seit min­des­tens 1550 war ein Rittergut vor­han­den, das ver­mut­lich unter der Familie von Gersdorff ent­stan­den war. Wigand von Uechtritz erwarb die­ses Rittergut 1638 im Rahmen einer Versteigerung. Seine Nachfolger ver­kauf­ten den Grundbesitz 1690 an die Familie von Schweinitz. Unter Hans Christoph von Schweinitz ent­stand ab 1695 das Herrenhaus. Der Bau wurde 1698 voll­endet. 1759 erwarb Christina Sophie von Heynitz das Rittergut, tauscht es aber sogleich mit dem Kloster St. Marienthal gegen ein ande­res Gut ein. Das Rittergut Leuba befin­det sich seit­her im Besitz die­ses Klosters. 1778 erfolgte im Auftrag der Äbtissin Anastasia Rößler ein Umbau des Herrenhauses. Es ver­fügt über eine kleine katho­li­sche Kapelle. Der groß­zü­gige Wirtschaftshof wurde 1808 unter der Äbtissin Maria Gürth angelegt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde als kirch­li­cher Besitz nicht enteignet.

Nachwendezeit

Noch bis weit nach dem Ende der DDR wurde noch Landwirtschaft auf dem ehe­ma­li­gen Rittergut betrieben.

Heutige Nutzung

Schloss und Wirtschaftsgebäude sind erhal­ten. Es liegt eine teil­weise Wohnnutzung vor. Insgesamt besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Oybin: Burg- und Klosterruine Oybin

Burg- und Klosterruine Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Historisches

Die Ruinenanlage von Burg und Kloster nimmt den gesam­ten Gipfelbereich des Berges Oybin ein. Ebenso befin­den sich der im Jahre 1515 von den Mönchen ange­legte Bergfriedhof der Gemeinde Oybin sowie die 1853 ein­ge­rich­tete Camera obscura auf dem Berg.

Über eine Besiedlung in der sla­wi­schen Zeit gehen die Quellen nicht einig. Einerseits konnte eine Besiedlung in die­ser Zeit nicht nach­ge­wie­sen wer­den, gelte aber als wahr­schein­lich, ande­rer­seits soll bereits um 700 eine sla­wi­sche Burganlage exis­tiert haben. Nachgewiesen wurde jedoch eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, deren Überreste 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt wur­den. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Berg ein Raubrittersitz, der 1291 durch die Zittauer zer­stört und kurz dar­auf wie­der auf­ge­baut wurde. Von 1311 bis 1316 wurde die Anlage unter Heinrich von Leipa zu einer Wehranlage aus­ge­baut, um die nahen Handelswege bes­ser zu schüt­zen. 1346 fiel der Besitz an Karl IV., böh­mi­scher König und deut­scher Kaiser. 1361 ord­nete er den Bau des Kaiserhauses an, das ihm als Alterssitz dien­ten sollte. Unter Beteiligung der Prager Dombauhütte wurde 1366 mit dem Bau der goti­schen Kirche begon­nen und 1384 voll­endet. Bereits 1369 wurde auf dem Berg Oybin ein Cölestiner-​Kloster gestif­tet. Während der Hussitenkriege wurde der Oybin 1420 und erneut 1429 ange­grif­fen, konnte aber von den Hussiten nicht ein­ge­nom­men wer­den. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wei­ter aus­ge­baut. Das Kloster wurde 1562 im Zuge der Reformation auf­ge­löst und 1577 durch Blitzschlag zerstört.

Im 18. Jahrhundert war die Burg- und Klosteranlage unbe­wohnt und diente als Steinbruch. Sie wurde zu die­ser Zeit durch einen Felssturz wei­ter beschä­digt. Im glei­chen Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, wurde die Burg wie­der­ent­deckt und von Malern als Vorlage für ihre Werke genutzt. Ab 1829 setzte die tou­ris­ti­sche Erschließung ein. Die Ruine wurde von Schutt befreit, das Kaiserhaus 1877 saniert. 1879 (andere Quelle: 1883) folgte die Museumsgründung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fan­den Untersuchungen der Burg- und Klosteranlage unter Cornelius Gurlitt statt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die Sanierungsarbeiten wie­der auf­ge­nom­men. Die Klosterruine dient seit 1972 als Konzertplatz.

Nachwendezeit

Die Burg wird seit 1991 wie­der umfas­send saniert und rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Freilichtmuseum

Ostrau: Vorwerk Schlagwitz

Vorwerk Schlagwitz

Zur Sandgrube 4 (?)
04749 Ostrau OT Schlagwitz

Historisches

Hinweise auf ein ehe­ma­li­ges Vorwerk sind in alten Urkunden sowohl 1588 als auch 1791 zu finden.

Heutige Nutzung

Heute ist im ehe­ma­li­gen Vorwerk ein Bauunternehmen ansässig.

Ostrau: Rittergut Kiebitz

Rittergut Kiebitz

An der klei­nen Jahna 27
04749 Ostrau OT Kiebitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1460 erwähnt. Als Besitzer tra­ten die Familien von Dölen, von Saalhausen sowie Platz auf. Das Herrenhaus wurde, je nach Quellenlage, im 16. Jahrhundert oder um 1707 erbaut. Zehn Jahre spä­ter wurde Johann Christian Zimmermann als Besitzer genannt. Um 1756 fan­den offen­bar Umbauten am Herrenhaus statt, wel­ches sich dazu­mal im Besitz der Christiane Charlotte Klug befand. Die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert. 1850 wurde das Rittergut in staat­li­chen Besitz über­führt und ver­pach­tet. Max Louis Zeitschel erwarb das Rittergut Kiebitz 1904.

Nach 1945

Das Rittergut Kiebitz war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Dennoch floh der letzte Besitzer vom Hof und das Rittergut wurde in eine LPG überführt.

Nachwendezeit

Das Rittergut Kiebitz wurde im Jahre 2000 pri­vat erwor­ben, nach­dem es viele Jahre leer stand.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Kiebitz befin­det sich in Privatbesitz. Die Eigentümer bewoh­nen ein Wirtschaftsgebäude, das Herrenhaus steht leer.

Oschatz: Vorwerk Haida

Vorwerk Haida

Lampersdorfer Straße 6
04758 Oschatz OT Limbach

Historisches

Im 16. Jahrhundert vefand sich das Vorwerk Haida im Besitz der Familie von Schleinitz. Das Herrenhaus den Vierseitenhofes stammt ver­mut­lich aus dem 18. Jahrhundert. Das Vorwerk Haida wurde um 1820 als Schäferei genannt. Unter dem Vorwerksbesitzer Hermann Melington wurde das Herrenhaus 1922 umge­baut und erhielt eine wei­tere Etage.

Nach 1945

Die Familie Melington wurde 1945 ent­eig­net. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus wurde Sitz der Kreisparteischule der SED. 1956 zog die Bezirksschule des Handels ein, 1964 die Betriebsakademie der Centrum-Warenhäuser.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in der Nachwendezeit mehr­fach ver­kauft. Pläne, darin ein Altersheim oder eine Bildungseinrichtung unter­zu­brin­gen, scheiterten.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird inzwi­schen bewohnt.