Leipzig: Vorwerk Windorf

Vorwerk Windorf

Dieskaustraße 235
04249 Leipzig

Historisches

Das Gut Windorf war seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Familien von Carlowitz, von Karras und ab 1361 von Pflugk. In jenem Jahr erfolgte auch die offen­bar erste urkund­li­che Nennung als Gut. Die erste Erwähnung als Rittergut datiert auf das Jahr 1551. 1592 gelangte das Rittegut an die Familie von Dieskau. Die häu­fige Abwesenheit der Besitzer führte zum all­mäh­li­chen Verfall. Für wei­tere Schäden sorgte ein Brand 1683.

Danach wurde das Rittergut als Vorwerk mit Schäferei des Ritterguts Großzschocher wei­ter­ge­führt. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Vorwerk Windorf an die Familie von Ponickau ver­kauft, Anfang des 19. Jahrhunderts an die Familie Blümner und schließ­lich an Frau von Gruner und Frau von Falkenstein.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Vorwerk ist noch die alte, stark sanie­rungs­be­dürf­tige Scheune der Schäferei erhal­ten. Diese wurde um 1800 erbaut. Das Wohnhaus und die Toreinfahrt bestehen nicht mehr.

Leipzig: Rittergut Liebertwolkwitz

Rittergut Liebertwolkwitz

Liebertwolkwitzer Markt 11
04288 Leipzig

Historisches

Das 1551 genannte Vorwerk befand sich seit 1431 im Besitz von Götz von Ende. Weitere Besitzer waren ab 1480 die Familie von Breitenbach, ab 1511 Andreas von Pflugk sowie ab 1531 Dr. Lindemann. 1589 erwarb Friedrich von Schönberg das Vorwerk und behielt es bis 1594. Nach eini­gen nach­fol­gen­den Besitzern gelangte das 1696 erwähnte Rittergut 1697 an den Schriftsteller Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen, der nur zwei Monate spä­ter starb und das Rittergut somit an seine Witwe überging.

1706 über­nahm Anna Dorothea von Fullen Liebertwolkwitz, das bis 1787 in Familienbesitz ver­blieb. Die Grafenfamilie von Schönfeld über­nahm das Rittergut als Erbe und über­trug es 1824 an Rudolf Friedrich Theodor von Watzdorf, der bis 1880 Herr auf Liebertwolkwitz blieb. Die Leipziger Immobilien-​Gesellschaft über­nahm das Rittergut 1901, die Felder waren ein­zeln ver­pach­tet. Ab 1925 war das Johannishospital Leipzig im Besitz des Rittergutes, wel­ches fortan auch die Bezeichnung Stiftsgut trug.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Rittergut wurde zunächst in ein volks­ei­ge­nes Gut umge­wan­delt und anschlie­ßend in eine LPG; das ehe­ma­lige Brauhaus diente zunächst als Tankstelle, spä­ter als Heizhaus. Unter die­ser Nutzung ver­fie­len die Gebäude nach und nach.

Nachwendezeit

Die Gemeinde Liebertwolkwitz gelangte zur Wendezeit in den Besitz des Gutes und ließ zunächst eine Notsicherung vor­neh­men. 2006 erfolgte auf­grund des deso­la­ten Zustandes des Wohnhauses des­sen Abriss.

Heutige Nutzung

2014 erfolgte der Neubau einer Scheune. Diese wird durch die Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz genutzt.

Leipzig: Burg & Schloss Plaußig

Burg & Schloss Plaußig

Plaußiger Dorfstraße 12
04425 Leipzig

Historisches

1275 exis­tierte ein Herrensitz unter Theodericus de Pluzic, bei wel­chem es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage han­delte. 1393 wurde ein Rittersitz genannt, 1445 bestan­den zwei Rittersitze, die seit spä­tes­tens 1551 als ein gemein­sa­mes Rittergut bezeich­net wurden.

Das Rittergut war der Stammsitz der Meißner Adelsfamilie von Plaußig, der es bis Ende des 15. Jahrhunderts gehörte. Als Besitzer folg­ten die Familien von Thümmel und von Hühnerkopp, die Leipziger Familien Meyer, Grempler und Sieber sowie schließ­lich die Familien von Bülow und von Weiß. Der letzte Pächter ver­kaufte das Gut an das Johannisstift. Später ging es an die Stadt Leipzig über.

Zwischen 1701 und 1715 wurde das Schloss errich­tet und nach 1900 umge­stal­tet. Das Schloss selbst geht auf eine frü­here Burg zurück, von wel­cher der um 1480 datierte mar­kante Wehrturm erhal­ten und in den Schlossbau inte­griert ist. Die Wirtschaftsgebäude ent­stan­den vor­nehm­lich im 19. Jahrhundert und wur­den teil­weise im Landhausstil erbaut.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Rittergut in ein Volkseigenes Gut umgewandelt.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das Schloss mit dem mit­tel­al­ter­li­chen Bergfried, das Gutsverwalterhaus, die um 1890 errich­tete Gutsbrennerei, der Wirtschaftshof mit Toreinfahrt, Scheunen und Wirtschaftsgebäuden sowie Pfosten der Einfriedung.

Bodendenkmal

Die Turmhügelburg ist noch in einer Höhe von etwa andert­halb Metern und einem Durchmesser von 10 m erhal­ten. Sie befin­det sich im Gutspark süd­west­lich des Schlosses. Ein Graben konnte nicht nach­ge­wie­sen wer­den, so dass es sich um keine Wasserburg gehan­delt haben kann. Bodendenkmalschutz besteht seit 1958 für die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage.

Leipzig: Rittergut Zweinaundorf (Stadtgut Mölkau)

Rittergut Zweinaundorf | Stadtgut Mölkau

Kelbestraße 1–3
04316 Leipzig

Historisches

Das Gut Zweinaundorf wurde erst­mals 1324 urkund­lich erwähnt und 1551 als Vorwerk bezeich­net. Das Vorwerk bestand im 18. Jahrhundert fort, wurde 1875 als Lehngut und ab 1912 als Rittergut bezeichnet.

Das Vorwerk gehörte ab 1726 Thomas Wagner, unter dem von 1730 bis 1760 der Park ange­legt wurde. Nach der Völkerschlacht 1813 wur­den auf­grund der Zerstörungen Neu- und Umbauten auf dem Vorwerk vor­ge­nom­men. Ab 1765 befand sich das Vorwerk in den Händen von Rudolph August Schubart und ab 1770 im Besitz von Karl Ferdinand Hommel.

1854 erwarb Friedrich Wilhelm Kelbe das Vorwerk. Er ließ die bau­fäl­li­gen Stallgebäude durch Steinbauten erset­zen und um 1868 /​ 1869 das Herrenhaus neu erbauen.

Nach 1945

Das Rittergut blieb bis 1945 im Besitz der Familie Seeger-​Kelbe, die ent­eig­net wurde. 1946 diente das Gutshaus als Unterkunft für Umsiedler, spä­ter als Mädchenheim. Von 1950 bis 1968 wurde es als Schule genutzt, nach­fol­gend als Bildungsstätte für Pädagogen.

Nachwendezeit

1991 ging der Besitz an die Stadt Leipzig über. Zwei Jahre spä­ter began­nen die Beräumungsarbeiten, noch­mals zwei Jahre spä­ter erfolgte die Sanierung. 1998 fand die Eröffnung des Ökologischen Gutes Mölkau statt. Seit 2002 ist das Stadtgut pri­va­ti­siert, es befin­det sich im Besitz der Stadtgut Mölkau GmbH.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird gewerb­lich genutzt. Auf dem Gutsgelände befinde sich neben dem Landschaftspark ein Kindergarten, eine Tierheilpraxis und ein Reitsport-Verein.

Leipzig: Wasserburg & Rittergut Lößnig

Wasserburg & Rittergut Lößnig

Raschwitzer Straße 4
04279 Leipzig

Historisches

Das Rittergut Lößnig ging aus einem Herrensitz her­vor, der in Form einer Wasserburg bestand. Dieser Herrensitz befand sich von 1156 bis 1170 im Besitz von Fridericus de Leznicz (alter­na­tive Schreibweise: Lesnik). Gegen Ende des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Pflugk auf Lößnig bekannt, die das Gut 1460 an Wolf Blasebalg ver­kauf­ten. Im Besitz die­ser Familie ver­blieb das Gut bis 1704, nach­dem es zwei Jahre zuvor erst­mals urkund­lich erwähnt wurde.

1704 erwarb die Familie Kees das Rittergut, ver­pach­tete es jedoch ab 1714. Letztlich ver­äu­ßert wurde das Rittergut durch die Familie Kees 1849 an August Friedrich Graichen. Dessen Sohn ver­kaufte den Grundbesitz zusam­men mit viel Land 1883 an die Stadt Leipzig. Dadurch wurde aus dem Rittergut ein Stadtgut.

Die Wasserburg wurde durch das Herrenhaus über­baut. Sie befand sich im west­li­chen Gutsbereich sowie teil­weise auf dem Gelände des Kraftwerks. Durch den Bau des Kraftwerks wur­den die letz­ten Überreste der Wasserburg zer­stört. Sie ist heute nur noch in ihren unter­ir­di­schen Teilen vorhanden.

Nach 1945

Mit der Bodenreform wurde das Rittergut Lößnig in das Volksgut Wachau über­führt und zur Viehzucht genutzt. Das Herrenhaus diente als Lehrlingswohnheim.

Heutige Nutzung

Erhalten und sanie­rungs­be­dürf­tig sind heute noch ein Inspektorenhaus, ein Tagelöhnerhaus, Teile der Gutsmauer und die Toreinfahrt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde 1936 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Leipzig: Rittergut Möckern

Rittergut Möckern

Bucksdorffstraße 43
04159 Leipzig

Historisches

Die Ersterwähnung des Gutes erfolgte 1317. 1501 wurde das Gut als Sattelhof bezeich­net, 1696 als Rittergut. Mehrere Wirtschaftsgebäude wur­den 1669 erbaut. Als Besitzer des 1696 genann­ten Rittergutes Möckern sind die Familien von Zehmen, von Hohenthal, Thieme und Vogel bekannt. Das Herrenhaus nebst Parkanlagen ent­stand 1843  unter Freiherr von Fuchs-​Nordhoff. Das Rittergut gelangte 1895 durch Erbe an die Gräfin Schimmelmann.

Nach 1945

Die Gräfin Schimmelmann wurde 1945 ent­eig­net. Zwei Jahre dar­auf wurde das Herrenhaus zum Kinderheim umfunktioniert.

Nachwendezeit

Seit 1995 herrschte Leerstand im Herrenhaus Möckern.

Heutige Nutzung

Bei einem Besuch im Juni 2011 (Foto) wurde die Information gewon­nen, dass eine eigens gegrün­dete Gesellschaft auf dem Rittergut Möckern ein Internationales Forschungs- und Bildungszentrum plante, wobei dem Herrenhaus ein moder­ner Flügel ange­fügt wer­den sollte. Dieses Vorhaben wurde nicht umgesetzt.

Ende 2013 wurde mit der auf­wen­di­gen, detail­ge­treuen Sanierung des Herrenhauses begon­nen. Anfang 2015 eröff­ne­ten zwei Restaurants der geho­be­nen Klasse mit Veranstaltungsbereichen im Herrenhaus.

Leipzig: Vorwerk Gut Knautnaundorf

Vorwerk Gut Knautnaundorf

Rundkapellenweg 4
04249 Leipzig

Historisches

1413 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt, über wel­ches seit min­des­tens dem 16. Jahrhundert das Rittergut Knauthain die Grundherrschaft aus­übte. Eine andere Quelle benennt bereits im Jahr 1090 einen her­ren­sitz, aus wel­chem das Vorwerk ent­stan­den war.

Seit etwa 1700 befand sich das Vorwerk im Familienbesitz der von Dieskaus., seit 1766 im Besitz der Grafenfamilie von Hohenthal. 1875 kam es an den Familienzweig der Grafen von Hohenthal und Bergen. Im glei­chen Jahr ist urkund­lich die Bezeichnung Gut Knautnaundorf vermerkt.

Nach 1945

Leo Graf von Hohenthal und Bergen wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus des einst als Schäferei genutz­ten Vorwerks ist saniert, befin­det sich in Privateigentum und wird bewohnt.

Nossen: Rittergut Raußlitz

Rittergut Raußlitz

Rittergut 1
01623 Nossen OT Raußlitz

Historisches

Raußlitz war bereits 1286 ein Herrensitz unter Hermannus de Ruzlitz. Das Gut wurde im Laufe der Zeit aus­ge­baut und um 1600 als Vorwerk benannt. 1652 gelangte Thimo Albrecht Preuß in den Besitz des Vorwerks Raußlitz. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war das Rittergut Raußlitz im Besitz der Familie von Carlowitz. Die Gebäude wur­den um 1720 errich­tet. Hermann Schaeffer erwarb das Rittergut 1857 und ließ 1885 die Ställe errich­ten. Unter sei­nem Sohn Bernhard erfolg­ten ab 1902 Umbauten im Innen- und Außenbereich.

Nach 1945

Hans Schaeffer wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus Raußlitz diente wäh­rend der DDR-​Zeiten als Kindergarten , Schulhort, Verkaufsstelle und Friseurgeschäft.

Nachwendezeit

Zwischen 2000 und 2001 wurde es saniert, um als Sitz der Gemeindeverwaltung Ketzerbachtal genutzt zu werden.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­det sich eine Außenstelle der Stadtverwaltung Nossen. Die Wirtschaftsgebäude wer­den von der Feuerwehr und dem Zweckverband der Wasserversorgung genutzt.

Käbschütztal: Herrenhaus Krögis

Herrenhaus Krögis

Am Park 1
01665 Käbschütztal OT Krögis

Historisches

Bereits 1183 bestand ein Herrensitz unter Johannes de Creuz, der 1435 als Vorwerk Erwähnung fand. Das Herrenhaus als Teil eines Vierseithofes wurde um 1800 errichtet.

Nachwendezeit

1996 wurde das Erdgeschoss für Gewerbezwecke umgebaut.

Heutige Nutzung

Die Wohnungen sind teil­sa­niert und teil­weise ver­mie­tet. Im Erdgeschoss befin­det sich eine Physiotherapiepraxis. An der Vorderseite ist ein klei­ner Park angegliedert.

Käbschütztal: Rittergut Schletta

Rittergut Schletta

Nr. 13
01665 Käbschütztal OT Schletta

Historisches

Das Gut war bis 1551 ein Vorwerk des Klosters St. Afra in Meißen und ging in jenem Jahr an Hans von Zeschau über, unter dem es als Rittergut Erwähnung fand. Im wei­te­ren 16. Jahrhundert befand es sich im Besitz der Familie von Miltitz. Das Herrenhaus wird teil­weise auch als Schloss bezeich­net. Es wurde 1650 errich­tet und 1720 umge­baut. Bereits seit 1702 befand sich das Rittergut Schletta im Besitz der Familie Burkhardt. Es befin­det sich in öst­li­cher Ortsrandlage.

Nach 1945

1945 erfolgte vor­erst keine Enteignung, da die land­wirt­schaft­li­che Nutzfläche des Gutes zu gering war. Jedoch wurde der dama­lige Besitzer, Arthur Burkhardt, 1952 nach einer Verurteilung den­noch ent­eig­net. Die LPG über­nahm die Flächen und bewirt­schaf­tete diese bis 1990.

Nachwendezeit

2003 erfolgte die Rückübertragung an die Familie Burkhardt, noch im glei­chen Jahr wurde der Verkauf an zwei neue Eigentümer vollzogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus, von dem nach 1945 zwei Flügel abge­bro­chen wur­den, steht leer. Der gesamte Komplex ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. (Stand: 01/​2018)