Ruinenbaukunst

Wunderschön die düstern Mienen
Durch das grüne Laubgewind!
Doch das schönste an Ruinen
Ist, daß sie Ruinen sind.

(aus: „Die Ruinen“ von Adolf Glaßbrenner)

So wie sich im Laufe der Zeit und der Jahrhunderte viele Dinge geän­dert haben, so hat sich auch der Geschmack bei der Landschaftsgestaltung ver­än­dert. In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann man sich an baro­cken Gärten zu lang­wei­len und das Interesse ging hin zum emo­tio­na­len Landschaftspark. In die­sem Zusammenhang wech­sel­ten auch die Vorlieben für die Staffagen, dem deko­ra­ti­ven Beiwerk, mit dem seit der Antike die herr­schaft­li­chen Gärten aus­ge­stat­tet wur­den. In den Gärten der Renaissance und des Barocks wur­den vor allem antike Tempel, Grotten, Grab- und Denkmäler, Äquadukte und Brücken imi­tiert. Großer Beliebtheit erfreu­ten sich auch Wasserfälle und Teufelsbrücken.

Etwas spä­ter in der Romantik ent­stand spe­zi­ell im deutsch­spra­chi­gen Raum eine Sonderform der Gartenarchitektur. Die Rückbesinnung auf die Ideale und die Moral des längst ver­gan­ge­nen Zeitalters der Ritter und ihrer Burgen erreichte auch die Bildenden Künste. Vor allem im spä­ten 18. und im frü­hen 19. Jahrhundert herrschte eine zuneh­mende Begeisterung für das ver­gan­gene Mittelalter vor. Künstliche Ruinen hiel­ten Einzug in die Landschaft, häu­fig in Form einer Nachbildung einer klei­nen ver­fal­le­nen Burg. Dabei gab es meh­rere Varianten: Entweder wurde ein Vorgängerbau in das neue Ruinenobjekt mit ein­be­zo­gen wie zum Beispiel beim Goßdorfer Raubschloss, oder es wurde als kom­plett eigen­stän­di­ges Relikt geschaf­fen wie bei­spiels­weise die Gersdorfer Ruine, oder es wurde ein zu dama­li­ger Zeit moder­nes Bauwerk unter Einbeziehung von rui­nen­haf­ten Elementen erbaut.

Die Zeit der künst­li­chen Burgruinen hielt aller­dings nicht lange an. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ward schon wie­der ein neues Lieblingsbauwerk gefun­den und man errich­tete an fast jedem sich anbie­ten­den Fleckchen einen Aussichtsturm. So wur­den zum Beispiel der Bismarckturm in Berggießhübel und der Aussichtsturm auf dem Pfaffenstein erbaut. Ein Teil der Aussichtstürme, dar­un­ter der Mäuseturm in Radebeul und der Wartturm in Weinböhla, wurde eben­falls als künst­li­che Ruine erschaffen.

Die künst­li­chen Ruinen wur­den nicht zusam­men­hangs­los errich­tet, son­dern stan­den stets im Bezug zur Landschaft oder als Gegenpol zu bereits bestehen­den Bauten. Hier soll vor allem die Tempelruine im Dresdner Meixgrund als Beispiel ange­führt wer­den. Die Ruinen soll­ten die Garten- oder Parkanlage schmü­cken, einen ein­sa­men Raum zum Nachdenken schaf­fen oder sie wur­den als ein aus­ge­fal­le­ner Rahmen für klei­nere Festlichkeiten genutzt.

Inspiriert von der Romantik der Burgruinen lie­ßen ab dem 19. Jahrhundert auch einige Schlossbesitzer künst­li­che Ruinen in ihren Schlossgärten und Parks erstel­len. Der Baustil stammte aus dem eng­li­schen Empire und wurde in unse­ren Breiten spä­ter als Neogotik oder Neugotik bezeich­net. Dass goti­sche Ruinen anti­ken Ruinen vor­ge­zo­gen wur­den lag daran, dass hier­zu­lande etwa ab der Mitte des 12. bis Ende des 15. Jahrhunderts tat­säch­lich goti­sche Bauten errich­tet wor­den waren und keine anti­ken. Man rekon­stru­ierte etwas bereits Dagewesenes.

Kennzeichnend für den goti­schen Baustil waren vor allem Kreuzgewölbe, Ornamente aus geo­gra­fi­schen Figuren, hohe lang­ge­streckte Räume sowie Spitzbogenfenster. Die Raumgröße wurde bei den künst­li­chen Ruinen ver­nach­läs­sigt und nicht den Originalen nach­emp­fun­den, da es sich nur um kleine Zierbauten han­delte. Bei nähe­rer Betrachtung ist gut erkenn­bar, dass haupt­säch­lich unre­gel­mä­ßi­ges Bruchgestein ver­wen­det wurde, wobei beson­de­rer Wert auf die schmuck­ele­men­ta­ri­sche Gestaltung gelegt wurde.

Künstliche Burgruinen in unter­schied­li­chen Stadien des Verfalls soll­ten an die Vergänglichkeit der Menschen und ihrer Werke erin­nern. Sie soll­ten Melancholie und Wehmut her­vor­ru­fen und auf Traditionsbewusstsein und mora­li­sche Vorstellungen ver­wei­sen. Ehemals genutzte, aber seit lan­gem ver­las­sene und ver­ges­sene Architektur sollte zurück in die Gegenwart geholt wer­den, und auch der Zauber his­to­ri­scher Raubritterburgen sollte in der sich wan­deln­den Zeit und der immer moder­ner wer­den­den Gesellschaft wie­der prä­sent sein.

Künstliche Ruinen in Dresden

Drachenburg
Meixgrund /​ Meixstraße 64, Dresden-Pillnitz

Im Jahre 1903 ent­stand unter Arthur Horn die künst­li­che Ruine der Drachenburg im Meixgrund. Ihre Erbauung erfolgte rund fünf­hun­dert Jahre nach der Ersterwähnung der gas­tro­no­misch genutz­ten Meixmühle, in deren unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft die Drachenburg steht. Erbaut wurde die künst­li­che Ruine zur Erinnerung an eine alte Sage, nach der im Meixgrund einst der Drache Meix hauste und jähr­lich eine Bauernmaid als Opfer for­derte. Der Drache wurde der Sage nach von einem muti­gen Müllerburschen getö­tet. Mittlerweile steht die Drachenburg unzäh­lige Jahre leer und unge­nutzt. Sie ist stark ein­sturz­ge­fähr­det und darf nicht mehr betre­ten wer­den. Ihre künf­tige Nutzung scheint ausgeschlossen.

Eremitage
Borsberg, Dresden-Borsberg

Die Eremitage ist eine künst­li­che Grotte, die unter Graf Marcolini zwi­schen 1775 und 1780 erbaut wor­den ist. Die Grotte hatte ein unter­ir­di­sches Kaminzimmer mit einer fla­chen, acht­ecki­gen Kuppel und ver­fügte über meh­rere Öffnungen sowie kleine Fenster, über die Tageslicht ins Innere gelangte. Über eine Treppe gelangte man zu einer Aussichtsplattform, auf der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Art Aussichtsturm gestan­den hatte. Ab etwa 1820 war die Eremitage nicht nur dem söch­si­schen Hofe vor­be­hal­ten, son­dern konnte öffent­lich besich­tigt wer­den. 1825 wurde nebenan eine könig­li­che Hofküche errich­tet, die auf einen Vorgängerbau zurück­geht und 1871 /​ 1872 zu einem Restaurant mit Hotel erwei­tert wurde. 1897 ver­lor das säch­si­sche Königshaus das Interesse an der Eremitage und über­ließ sie der Familie Bähr, wel­che die Gastwirtschaft betrieb. Der höl­zerne Aussichtsturm galt lange Zeit als ein­sturz­ge­fähr­det. Seine Reste wur­den des­halb schon vor vie­len Jahren ent­fernt. Die Eremitage selbst ist abge­sperrt und darf nicht betre­ten wer­den. Das Areal ist stark ver­wil­dert. Im unmit­tel­ba­ren Bereich der Eremitage befin­det sich eine Triangulierungssäule aus dem Jahr 1865.

Gotische Ruine
Schlossberg /​ Ruinenberg, Dresden-Pillnitz

Graf Marcolini ließ den Friedrichsgrund in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit ver­schie­de­nen Staffagebauten ver­se­hen und schuf einen zu jener Zeit belieb­ten sen­ti­men­ta­len Landschaftspark. 1785 wurde als fina­ler Höhepunkt der Kleinbauten die künst­li­che Burgruine im goti­schen Stil auf dem Schloss- oder auch Ruinenberg errich­tet. Beim Bau wur­den Reste einer Wallburg inte­griert. Die Ruine erin­nert an eine ver­fal­lene, hoch­mit­tel­al­ter­li­che Ritterburg und sollte einen unmit­tel­ba­ren Kontrast zu Schloss Pillnitz dar­stel­len. Sie wurde vom Königshaus haupt­säch­lich für kleine Feierlichkeiten noch bis 1918 genutzt. Der Hauptraum, ein Saal, war damals über­dacht, die Fenster waren mit Scheiben ver­se­hen, es gab einen Kamin sowie eine Küche. Die Ruine wurde nach 1945 sich selbst und damit dem Verfall über­las­sen. Insbesondere nach Kriegsende wurde sie teil­weise abge­tra­gen, um drin­gend benö­tig­tes Baumaterial zu gewin­nen. In spä­te­rer Zeit kamen Verunstaltungen durch Graffitis hinzu. 2019 erfolgte die drin­gend erfor­der­li­che Sanierung. Dabei wur­den unter ande­rem die Zutrittsmöglichkeiten ins Innere ver­sperrt, ein begeh­ba­res Dach auf­ge­setzt, eine moderne Stahltreppe auf das Dach hin­zu­ge­fügt und Sichtachsen im Außenbereich freigeschnitten.

Historischer Eiskeller
Vogelgrund, Dresden-Pillnitz

Am Eingang in den Dresdner Vogelgrund steht der soge­nannte Historische Eiskeller. Er wurde um 1780 von Freiberger Bergleuten erbaut und diente der Einlagerung von Kühleis für die höfi­schen Feste im Schloss Pillnitz. Ein Lüftungsschacht des Eiskellers mün­dete auf der Bergkuppe in einen gemau­er­ten Schornstein. Im Zweiten Weltkrieg diente der Eiskeller als Luft-​schutzbunker, Treibstofflager und zum Einlagern von wert­vol­len Gegenständen wie dem Goldenen Reiter. Um 1960 ver­ur­sach­ten Sprengungen einen teil­wei­sen Einsturz des Gemäuers, so dass von einem wei­te­ren Ausbau abge­se­hen wurde. Der Eiskeller ist als Fledermausquartier und Kulturdenkmal geschützt. Er wurde 2018 einer auf­wen­di­gen Sanierung unter­zo­gen, nach­dem er nur wenige Jahre zuvor einem Hangrutsch fast voll­stän­dig zum Opfer gefal­len war.

Tempelruine
Friedrichsgrund, Dresden-Pillnitz

Als Pendant zur Gotischen Ruine auf dem Pillnitzer Schlossberg ent­stand die Tempelruine als künst­li­che Ruine eines anti­ken Tempels, die sich am Taleingang vom Friedrichsgrund unter­halb der Gotischen Ruine befand. Sie wurde im Auftrag von Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen zwi­schen 1780 und 1783 errich­tet. Einst exis­tierte dane­ben ein künst­li­cher Wasserfall mit drei Wasserbecken. Von die­sen ist nichts mehr zu sehen. Von der Tempelruine sind heute nur noch unschein­bare Mauerreste vor­han­den. Sie befin­den sich recht­erhand am Eingang in den Friedrichsgrund und sie umfas­sen die Seitenmauern und die Rückseite. Die Tempelruine war einst ein recht gro­ßes Bauwerk.

Weinbergsgrotte
Königlicher Weinberg Wachwitz, Dresden-Wachwitz

Die Weinbergsgrotte wurde unter Ausnutzung eines natür­li­chen Felsens unter­halb der Wachwitzer Weinbergskapelle errich­tet. Sie diente ver­mut­lich der Lagerung von Weinen, die im Presshaus her­ge­stellt wur­den. Die Grotte ist heute ver­schlos­sen, um sie vor wei­te­rem Vandalismus zu schützen.
(Beitrag zum Königlichen Weinberg Wachwitz mit Foto der Weinbergsgrotte)

Künstliche Ruinen rund um Dresden

Blechburg
ober­halb von Augustusweg 110, 01445 Radebeul

Oberhalb vom Schloss Jägerberg befin­det sich die Blechburg, ein Aussichtsturm, der heute rui­nös ist. Die Blechburg wurde um 1844 unter dem Weinhändler August Traugott Hantzsch im Gotikstil erbaut. Sie wurde damals als Unterstellmöglichkeit genutzt und ver­fügte über einen Vorrats- und Geräteraum. Der obere Hauptraum war über eine Außentreppe zu errei­chen. Noch vor der eigent­li­chen Aussichtsplattform befand sich eine Aussichtsbastion. 1895 erwarb der Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz den Aussichtsturm gleich­zei­tig mit dem Schloss Jägerberg, wel­ches das Kurhaus IV wurde. Die Blechburg wurde damit Teil des Parkgeländes, das für die Sanatoriumsbewohner ange­legt wurde. 1944 wurde die Blechburg von Hitlerjungen brand­zer­stört. Die Ruine des acht­ecki­gen Turmes steht unter Denkmalschutz.

Bilzburg mit Grotte
ober­halb von Augustusweg 110, 01445 Radebeul

Die künst­li­che Ruine der Bilzburg wurde 1844 zeit­gleich mit der in ihrer Nachbarschaft befind­li­chen Blechburg für den Weinhändler August Traugott Hantzsch erbaut. Die in Privatbesitz befin­di­che Bilzburg ver­fügt über eine Aussichtsplattform. Sie wurde umfas­send saniert, wobei der Ruinencharakter bei­be­hal­ten wurde. Daneben befin­det sich eine Art Grotte, die eben­falls als künst­li­che Ruine erscheint und als fami­liäre Gedenkstätte genutzt wird.

Künstliche Ruine
am Herrenhaus Mohrenhaus, 01445 Radebeul

Die künst­li­che Ruine befin­det sich im Parkgrundstück des Herrenhauses Mohrenhaus. Dieser Park wurde um 1870 unter Wilhelm Theodor Demiani ange­legt, wel­cher auch den Neubau des schloss­ähn­li­chen Herrenhauses auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus beauf­tragt hatte. Der Bau der künst­li­chen Ruine datiert mög­li­cher­weise eben­falls auf diese Zeit. Die künst­li­che Ruine liegt in Höhenlage. Sie besteht aus einer halb­run­den Bastion aus Bruchstein, einer zwei­ge­schos­si­gen Turmruine, eben­falls aus Bruchstein, mit Rundbogenfenstern und ange­deu­te­ten Mauerresten.

 

Mäuseturm
ober­halb vom Bilzsanatorium, 01445 Radebeul

Der Mäuseturm in Radebeul wurde zwi­schen 1837 und 1840 als künst­li­che Ruine errich­tet. Der dama­lige Besitzer wollte den Turm ursprüng­lich für sich als Begräbnisstätte nut­zen. 1995 wurde der Mäuseturm durch Blitzschlag zer­stört. Er ist seit­dem nicht nur eine künst­li­che, son­dern auch eine echte Ruine und befin­det sich ober­halb vom ehe­ma­li­gen Bilzsanatorium. Es besteht Einsturzgefahr. Das Gelände ist den­noch zugänglich.

Wartturm
Am Börnchengrund, 01689 Weinböhla

Der Wartturm ist eine künst­li­che Ruine, die nie eine echte Wehr‑, Wart- oder sons­tige bedeu­tende Funktion inne­hatte. Sie wurde von dem Rittergutsbesitzer Carl Wilhelm Wießner 1900 im dama­li­gen mark­gräf­li­chen Jagdrevier, der Burggrafenheide, geschaf­fen und sollte über 13 Meter hoch wer­den. Kurz vor Fertigstellung stürzte der Turm jedoch ein. Stehen blieb die 6 m hohe Ruine, der Besitzer sah vom Wiederaufbau ab. Die Zinnen wur­den um 1930 ver­än­dert. Der Wartturm wurde 1990 nicht ganz ori­gi­nal­ge­treu saniert und ver­fügt über eine Aussichtsplattform

Burgruine Schomberg
Schlossberg, 01814 Bad Schandau

Die Burgruine Schomberg wurde 1883 als künst­li­che Ruine erbaut. Dabei wur­den Mauerreste der ori­gi­na­len, mit­tel­al­ter­li­chen Burg Schomberg inte­griert, wel­che um 1200 auf dem Schlossberg in Bad Schandau errich­tet wor­den war. Diese frü­here Befestigungsanlage diente als Strom- und Straßenwarte zur Sicherung des Warenverkehrs auf der Elbe sowie auf den länd­li­chen Handelswegen zwi­schen Böhmen, der Mark Meißen sowie der Lausitz. In Fehden zwi­schen 1419 und 1436 wurde die Burg zer­stört. Von der eins­ti­gen Burganlage sind nur wenige Überreste vor­han­den, so der dop­pelte Wall, der Graben und geringe Mauerreste. Die Anlage steht als früh­ge­schicht­li­ches Bodendenkmal unter Schutz. Eine Informationstafel weist auf den frü­he­ren Standort der ver­schüt­te­ten Zisterne hin. Die Burgruine kann als Aussichtsturm genutzt werden.

Goßdorfer Raubschloss
Schwarzberg, 01848 Hohnstein OT Goßdorf

Die künst­li­che Ruine des Goßdorfer Raubschlosses geht auf einen frü­he­ren rea­len Burgbau, die Burg Schwarzberg, zurück. 1372 wurde die Burg Schwarzberg erst­mals urkund­lich erwähnt. Die Burg diente als Sicherungsposten für die zu jener Zeit durch das Schwarzbachtal füh­rende Handelsstraße und der Sicherung der bei­den Hauptburgen Wildenstein und Hohnstein. Der Verfall der Burg Schwarzberg begann wohl im frü­hen 15. Jahrhundert. 1443 kam die Burg an Sachsen. Zu die­ser Zeit diente sie Raubrittern als Unterschlupf, wor­aus sich letzt­lich der heute bekannte Name Goßdorfer Raubschloss ablei­tete. 1858 ließ der Besitzer des Ulberndorfer Rittergutes auf den Fundamenten der Burg Schwarzberg eine künst­li­che Ruine erbauen. Heute ist das Goßdorfer Raubschloss ein belieb­tes Ausflugsziel.

Gersdorfer Ruine
im Cottaer Busch, 01819 Bahretal OT Gersdorf

Die Gersdorfer Ruine steht im Cottaer Busch nörd­lich vom ösli­chen Ortsrand von Gersdorf. Sie ist als Wanderziel aus­ge­schil­dert und am bes­ten von Gersdorf oder Berggießhübel kom­mend erreich­bar. Die künst­li­che Ruine wurde um 1820 durch den Generalleutnant von Leyßer, wel­cher unter ande­rem das Rittergut Gersdorf besaß, als Jagdunterkunft errich­tet. Der oft in Karten ein­ge­zeich­nete Aussichtspunkt ist mitt­ler­weile sehr bewal­det, ein klei­ner gemüt­li­cher Picknickplatz ist noch vor­han­den. Die Gersdorfer Ruine ist auf­grund mut­wil­li­ger Zerstörung stark gefährdet.

Kaiser-​Wilhelm-​Feste
Bielablick, 01824 Rosenthal-Bielatal

Die Kaiser-​Wilhelm-​Feste ist man­chem Einwohner und Wanderer auch unter dem Namen “Bielablick” bekannt. Es han­delt sich um einen Aussichtspunkt, an dem 1880 eine kleine künst­li­che Feste in Form einer Bastion errich­tet wurde. 1992 erfolg­ten an der Bastion not­wen­dige Sanierungsarbeiten. Die künst­li­che Ruine wirkt wie der letzte Überrest einer frü­he­ren Bergfestung und ist heute ein belieb­tes Ausflugsziel auf Wanderungen durch das Bielatal.

Ruinentürmchen
nahe Vorderer und Hinterer Bielaturm, 01824 Rosenthal-Bielatal

Das künst­li­che Ruinentürmchen befin­det sich von der Zerklüfteten Wand kom­mend in nörd­li­cher Richtung nahe der bei­den Felsen Vorderer und Hinterer Bielaturm. Es ent­stand, als der recht ver­mö­gende Julius Feßler 1887 ein Waldgrundstück erwor­ben hatte und sich dar­auf einen reprä­sen­ta­ti­ven Alterssitz ein­rich­tete. Dazu gehör­ten Aussichtspunkte, Steiganlagen, Brücken, eine heute teils ver­fal­lene künst­li­che Grotte und auch die kleine künst­li­che Turmruine.

Weitere künstliche Ruinen in Sachsen

Bärenburg
Colditzer Weg, 04668 Grimma

Die künst­li­che Ruine befin­det sich süd­west­lich von Schloss Gattersburg und nahe der Hängebrücke. Das Areal ver­fügt außer­dem über eine künst­li­che Grotte.

Burgruine Caminau
Biotopverbund Caminau, 02699 Königswartha OT Caminau

Sachsens Schlösser – Burgruine Caminau

Künstliche Ruine
Schloss Lauske, 02627 Weißenberg OT Lauske

Die kün­sti­che Ruine wurde 1807 unter dem Grafen von Bressler auf der Wallburg Lauske, einer frü­hen mit­tel­al­ter­li­chen Befestigungsanlage erbaut. Sie diente als Gartenhaus und Aussichtsturm. Die Ruine hat eini­gen Schaden genom­men, ist im Großen und Ganzen aber sehr gut erhalten.

Kupferbergturm
Kupferberg, 01558 Großenhain

Der Turm auf dem Kupferberg wurde in Form einer künst­li­chen Ruine 1894 vom Verschönerungsverein der Stadt Großenhain erbaut. Im Herbst 1928 wurde die heute noch bestehende Schankwirtschaft eröff­net, die an das frü­here Wärterhaus ange­baut wor­den war. Bis zu den 1930er Jahren konn­ten Besucher vom Turm aus eine gute Fernsicht genie­ßen. Aufgrund des zuneh­men­den Baumwuchses wurde eine Erhöhung des Turmes um zehn Meter not­wen­dig. Zu DDR-​Zeiten war der Turm gesperrt, da offen­bar ein sowje­ti­scher Flugplatz zu gut ein­ge­se­hen wer­den konnte. Der Kupferbergturm bie­tet heute Ausblicksmöglichkeiten von meh­re­ren Turmebenen.

Mausoleum
Schloss Hohenwendel, 09518 Großrückerswalde OT Streckewalde

Die impo­sante, aus meh­re­ren Teilen bestehende künst­li­che Ruine im Park von Schloss Hohenwendel wurde bis 1916 unter Arthur Schmidt, Besitzer des Schlosses und Kommerzienrat, wei­ter aus­ge­baut. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die Ursprünge der Ruinenanlage in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts lagen, als die Ruinenbaukunst Einzug in die Landschaftsgestaltung gehal­ten hatte. Die Ruine ist heute als Ausflugsziel in das ört­li­che Wanderwegenetz integriert.

Raubschloss Ringethal
Burg Lewenhain, 09648 Mittweida OT Ringethal

Die Burg Lewenhain ist der Nachfolgebau der Wallburg Einsiedelei, die um 1315 eben­falls als Höhenburg errich­tet wurde. Erhalten sind noch deut­lich erkenn­bare Wall- und Grabenreste. Die Burg wurde spä­tes­tens um 1450 auf­ge­ge­ben, als die dama­li­gen Besitzer ihren Wohnsitz ins Tal ver­leg­ten und dort eine Wasserburg, das Schloss Ringethal, erbauen lie­ßen. 1804 wurde auf dem Gelände der Burg Lewenhain eine künst­li­che Ruine errich­tet. Sie ist heute über­wie­gend unter dem Namen Raubschloss Ringethal bekannt.

Ritterburg
Schlosspark Machern, 04827 Machern

Seit 1430 befand sich Schloss Machern im Besitz der Grafen von Lindenau, wel­che 1795 ⁄ 1796 den Bau der Ritterburg ver­an­lass­ten. Die Ritterburg gilt als eine der größ­ten künst­li­chen Ruinen in Sachsen. Genutzt wurde die künst­li­che Ritterburg damals als Privatmuseum. Kurze Zeit spä­ter wurde der Park um eine wei­tere künst­li­che Ruine ergänzt. 1950 erlitt die Ritterburg Brandschäden. Die bereits 1988 begon­nene Sanierung der Burgruine konnte erst 1995 abge­schlos­sen werden.

Turmruine Schreckenberg
Schreckenberg, 09456 Annaberg-Buchholz

Auf dem Schreckenberg wurde zwi­schen 1854 und 1856 die künst­li­che Ruine eines Turms mit Mauerresten geschaf­fen. Auftraggeber war Carl Friedrich Reiche-​Eisenstuck. Finanziert wurde der Bau über­wie­gend aus Privatmitteln ver­mö­gen­der Einwohner. Die Turmruine dient heute als Ausflugsziel und Aussichtspunkt. Sie befin­det sich in einem bemer­kens­wert guten Zustand.


 

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Dieser Artikel ist mit zahl­rei­chen wei­te­ren Bildern als umfang­rei­che Ausarbeitung auf 63 Seiten im PDF-​Format auf Anfrage erhältlich.

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Königlicher Weinberg Wachwitz

Die Wettiner in Wachwitz

Der Königliche Weinberg Wachwitz ist ein beson­ders außer­ge­wöhn­li­cher Weinberg im Elbtal von Dresden zwi­schen dem Blauen Wunder und der Schlossanlage Pillnitz, wel­cher heute noch wei­test­ge­hend ursprüng­lich erhal­ten und vor allem für Schloss Wachwitz und den Rhododendronpark bekannt ist. Er umfasst heute das Gebiet mit den Wohnanschriften Wachwitzer Weinberg 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 15, Josef-​Hegenbarth-​Weg 14/​14a und 16 sowie Kotzschweg 8. Außerdem gehö­ren Terrassierungen und Waldbereiche dazu.

Kronprinz Friedrich August, der spä­tere König Friedrich August II. von Sachsen, hatte Ende August 1824 drei Weinberge vom Königlich-​sächsischen Hof- und Justizrath Ludwig Friedrich Ferdinand von Zedtwitz erwor­ben. Noch im glei­chen Jahr ver­an­lasste er den Umbau eines Winzerhauses zu einem Wohnpalais. 1825 folgte der Kauf eines wei­te­ren Grundstücks. Zwei Jahre dar­auf erwarb er das gesamte Rittergut Niederpoyritz vom rus­si­schen Major Alexejew von Olsusieff. In den Folgejahren kaufte er wei­tere Grundstücke hinzu. Sein Wachwitzer Grundbesitz umfasste letzt­end­lich fast 40 ha.

Trotz allem hielt sich Friedrich August nur gele­gent­lich in Wachwitz auf, wes­halb er die Verwaltung des Grundstücks einem Gärtner über­trug. Dieser küm­merte sich mit­samt dem übri­gen Personal um die Pflege des weit­läu­fi­gen Anwesens. Das Grundstück wurde mit alpi­nen Pflanzen bepflanzt und erhielt Gewächshäuser, Pferdeställe und einige wei­tere Nebengebäude. Der könig­li­che Hofgärtner hatte die aus­drück­li­che Befugnis, Spaziergängern den Besuch des Weinbergs zu gestat­ten, wenn der König nicht auf sei­nem Anwesen weilte.

Im nörd­li­chen Teil des weit­läu­fi­gen Grundstücks ließ Friedrich August einen klei­nen Tiergarten anle­gen. In die­sem leb­ten Rotwild und Damwild, außer­dem gab es Volieren für Raubvögel. Nach dem Tod des Königs 1854 wurde der Tiergarten geschlos­sen und auf­ge­löst. Im Bereich des Tiergartens gab es neben einer Jagdhütte auch ein klei­nes Fachwerkhaus, den soge­nann­ten Vogelherd. Es diente der Vogelstellerei und wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs abgerissen.

Seit dem Regierungsantritt von Friedrich August II. von Sachsen im Jahre 1836 ent­wi­ckelte sich Wachwitz zur Sommerresidenz der Wettiner. Zu den Gästen, die hier emp­fan­gen wur­den, zähl­ten unter ande­rem der rus­si­sche Zar Nikolaus I. und König Otto I. von Griechenland. Nach dem Tod von Friedrich August I. wurde auch der Bayernkönig Ludwig I. auf dem Königlichen Weinberg will­kom­men gehei­ßen. 1854 kam Friedrich August II. von Sachsen bei einem Bergunfall in Tirol ums Leben. Daraufhin wurde der Wachwitzer Weinberg in einen Fideikommiss umge­wan­delt und blieb wei­ter­hin im Besitz der Wettiner.

Allerdings wurde das Palais auf dem Königlichen Weinberg Wachwitz zuneh­mend sel­te­ner genutzt, da sich das könig­li­che Leben über­weie­gend in Pillnitz und in Strehlen abspielte. Erst unter Kronprinz Friedrich August, dem spä­te­ren König Friedrich August III. von Sachsen, erlebte der Wachwitzer Weinberg seine Renaissance als Wohnsitz. 1890 wurde das Palais abge­ris­sen, gleich nebenan ent­stand mit der Königlichen Villa ein neuer reprä­sen­ta­ti­ver Wohnbau.

Schloss Wachwitz

Schloss Wachwitz ist bau­lich der letzte reprä­sen­ta­tive Familiensitz des Hauses Wettin Albertinischer Linie in Sachsen. Aus Mitteln der Fürstenabfindung von 1926 ließ Dr. Friedrich Christian Markgraf von Meißen und Herzog zu Sachsen zwi­schen 1936 und 1937 durch den Architekten Max Hans Kühne ein neo­ba­ro­ckes Schloss mit Schlosskapelle und Familiengruft auf einer Anhöhe des Wachwitzer Höhenparks errich­ten. Das Parkett der Kapelle stammte aus Schloss Sybillenort (Polen). König Friedrich August III. hatte dort nach sei­ner Abdankung im November 1918 bis zu sei­nem Tod 1932 gewohnt.

Bereits im Herbst 1936 bezog Friedrich Christian von Sachsen, Sohn des letz­ten Königs Friedrich August III. von Sachsen, Chef des Hauses Wettins seit 1932, ver­ehe­licht mit Elisabeth Helene aus dem Haus Thurn und Taxis, das neue Schloss mit sei­ner Familie. Unter Friedrich Christian, auf den auch der Beiname Christian-​Schloss zurück­geht, wurde das Schloss zum Zentrum reli­giö­sen und kul­tu­rel­len Lebens. Im Erdgeschoss befan­den sich Empfangs- und Gesellschaftsräume sowie ein Speisesaal, im Obergeschoss die pri­va­ten Räume der könig­li­chen Familie sowie im Dachgeschoss die Wohnbereiche der Bediensteten. Das Schloss ver­fügte außer­dem über einen bom­ben­si­che­ren Luftschutzbunker und einen Weinkeller.

Maria Emanuel, ältes­ter Sohn von Friedrich Christian, wurde 1943 auf­grund eines gegen das NS-​Régime gerich­te­ten Briefes ver­haf­tet. Ihm sollte vor dem Volksgerichtshof in Potsdam der Prozess gemacht wer­den. Allerdings fiel der Staatsanwalt einem Bombenangriff zum Opfer und der Markgraf konnte errei­chen, dass die Anklage auf ein Jugendvergehen abge­mil­dert wurde. Bei Kriegsende 1945 wurde der Prinz als poli­ti­scher Häftling von sowje­ti­schen Truppen befreit.

Nach den Bombenangriffen auf Dresden nah­men Friedrich Christian und seine Familie viele Ausgebombte bei sich auf. Sie flüch­te­ten jedoch Ende Februar 1945 aus Wachwitz. Nach der Enteignung des Wettinerbesitzes diente das Schloss ab 1945 der Sowjetischen Militäradministration als Verwaltungssitz und Tagungsort. Von 1947 bis 1949 wurde es als Intourist-​Hotel genutzt und ab 1949 als Schulungszentrum des Zentralrates der FDJ. Von 1990 bis 1993 nutzte die Medizinische Akademie das Schloss als Tagungsstätte und Gästehaus. Seit deren Auszug 1993 stand Schloss Wachwitz leer und war sich selbst überlassen.

Aus der auf­wän­di­gen Sanierung von Schloss Wachwitz 2011 /​ 2012 unter hohen Denkmalschutzauflagen gin­gen 20 hoch­wer­tige Eigentumswohnungen her­vor. Damit konnte ein wei­te­res Schloss vor dem Verfall bewahrt und Mitte Dezember 2012 in einem fei­er­li­chen Rahmen sei­ner neuen Bestimmung und den neuen Eigentümern über­ge­ben wer­den. Die kleine Schlosskapelle mit dem Deckenfresko von Heinrich Bickel konnte in die neuen Wohnräume inte­griert wer­den. Außerdem wurde unter dem Vorplatz eine Tiefgarage mit 33 Pkw–Stellplätzen für die Bewohner geschaffen.

Palaisruine

Als Kronprinz Friedrich August 1824 die Weinberge erwarb, stan­den nur wenige Gebäude dar­auf. Neben der alten Weinpresse bestand ein Winzerhaus, das er zu einem Palais umbauen ließ. Schon 1890 wurde das Palais abge­ris­sen, denn es genügte den Wohnansprüchen der Prinzenfamilie nicht mehr. An sei­ner Statt wurde in unmit­tel­ba­rer Nähe die neue Königliche Villa erbaut. Die rui­nö­sen Überreste des Palais sind im Sommer bei grü­nem Bewuchs nur schwer aus­zu­ma­chen. Die Ruine soll in ihrem Zustand ver­blei­ben. Weder ein Wiederaufbau noch die Abtragung sind vorgesehen.

Königliche Villa

1890 wurde das Palais abge­ris­sen und statt­des­sen die Königliche Villa in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft nach Plänen von Wilhelm Teichgräber im Stil der Neorenaissance von 1892 bis 1893 erbaut. Neben Wohnräumen für die könig­li­che Familie ver­fügte diese Villa auch über eine kleine Hauskapelle. Friedrich August III. von Sachsen bewohnte die Villa mit sei­ner Familie ab 1894 bis zu sei­nem Regierungsantritt 1904. Bis zu sei­ner Abdankung 1918 nutzte er die Königliche Villa als Sommersitz. Ein letz­tes Mal hielt er sich im November 1918 darin auf. Das Wachwitzer Grundstück blieb noch bis 1945 im Besitz der Wettiner, die es als Sommerresidenz nutzten.

Die Königliche Villa diente bis 1990 der Fortbildung der Lehrer im Bezirk Dresden. Bis 1993 war sie der Sitz der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung. Seit 1997 stand die Villa kom­plett leer und unge­nutzt. Nach über 20jährigem Leerstand folg­ten die Sanierung nach his­to­ri­schem Vorbild und der Umbau zu hoch­wer­ti­gen Eigentumswohnungen. Im Inneren blie­ben große Teile der ori­gi­na­len Ausstattung erhal­ten. 2011 wur­den die Wohnungen den neuen Eigentümer übergeben.

Presshaus

Das Presshaus war zwi­schen 1800 und 1802 als Wirtschaftsgebäude errich­tet wor­den. Zu jener Zeit diente es zur Bearbeitung der Traubenernte und den Bediensteten als Unterkunft. Im unte­ren Geschoss stand eine Doppelspindel-​Holzpresse. Am Südgiebel des Presshauses befin­det sich ein Kinderrelief des Hofbildhauers Ferdinand Pettrich, das tan­zende, trin­kende und musi­zie­rende Putti zeigt. Etwa 1895 wurde das Presshaus zum Stallgebäude umge­nutzt. 1936 und nach Kriegsende erfolg­ten Umbauten zu Wohnzwecken. Die Wohnnutzung dau­erte nur einige Jahre. Das Presshaus ver­fiel zur Ruine. Es wird auch als Weinpresse bezeichnet.

Altes und Neues Gärtnerhaus

Das Alte Gärtnerhaus befin­det sich direkt gegen­über der Königlichen Villa. Es war 1824 im Mittelteil bereits vor­han­den und erhielt im Jahre 1825 zwei Seitenflügel ange­fügt. Die Arbeiten stan­den unter der Leitung von Wilhelm Teichgräber und hat­ten eine Umnutzung zum Hofgärtnerhaus zum Ziel. Die Seitenflügel wur­den mit Reliefs von Hofbildhauer Ferdinand Pettrich ver­se­hen. Erneute Umbauten erfuhr das Gebäude im Jahre 1893. In der Folgezeit wurde es als Küchenhaus genutzt.

Das Neue Gärtnerhaus befin­det sich inmit­ten des Rhododendronparks. Es wurde anstelle eines Vorgängerbaus 1893 von Wilhelm Teichgräber errich­tet. Hierbei han­delte es sich um das Näthersche Haus, wel­ches 1889 abge­ris­sen wurde. Um 1900 diente das Anwesen als Wohnhaus des Gärtners des Königlichen Weinbergs Wachwitz. Nach der umfas­sen­den Sanierung wwer­den beide Gartenhäuser bewohnt.

Weitere Gebäude und bauliche Anlagen

Prinzenhaus: Das Prinzenhaus war ehe­mals ver­mut­lich eine Jagdhütte, die auf dem Gebiet des ehe­ma­li­gen Tiergartens errich­tet wurde. Das Gebäude steht heute leer.

Wirtschaftsgebäude: Das Wirtschaftsgebäude links des Alten Gärtnerhauses wird zum Teil auch als Winzerhaus bezeich­net. Es ent­stand an Stelle eines älte­ren Wohnhauses zwi­schen 1886 und 1890 unter Wilhelm Teichgräber und diente als Wohnsitz des Oberhofmeisters. Das heute sanierte und bewohnte Wirtschaftsgebäude grenzt direkt an den ehe­ma­li­gen Stall an.

Stallgebäude: Der ehe­ma­lige Reitstall wurde um 1850 erbaut. Umbauten nach heu­ti­gem Aussehen erfuhr das Gebäude 1935. Die Nutzung als Stall wurde auf­ge­ge­ben und das Gebäude in ein Wohnhaus umge­baut. Georg Blume (1910−2006) wuchs nach dem Tod sei­nes Vaters im Ersten Weltkrieg 1914 auf dem Wachwitzer Weinberg auf. Sowohl sein Urgroßvater als auch sein Großvater waren hier als könig­li­che Hofgärtner ange­stellt. Er setzte sich Zeit sei­nes Lebens für den Erhalt und die Pflege des Wachwitzer Weinbergs ein. Auf ihn gehen viele Publikationen über die Entstehung und die Geschichte des Wachwitzer Weinbergs zurück.

Weinbergkapelle: Über eine Treppenanlage gelangt man zu einer klei­nen Weinbergkapelle, die auf einem Felsen in den Weinbergen steht. Sie wurde 1825 von Landbaumeister Carl Moritz Haenel im neo­go­ti­schen Stil errich­tet und 1839 umge­baut. Ehemals vor­han­dene bunte Glasfenster der Privatkapelle der Wettiner wur­den 1945 zer­stört. Von 1996 bis 1997 wurde die Weinbergkapelle einer umfas­sen­den Sanierung unter­zo­gen. Die wei­te­ren Zuwegungen außer der Treppenanlage sind ver­wil­dert. Die Kapelle selbst blieb in den letz­ten Jahren von Schmierereien nicht verschont.

Weinbergsgrotte: Unterhalb der Weinbergskapelle befin­det sich eine Grotte, die offen­sicht­lich als künst­li­cher Staffagebau unter Ausnutzung des Felsens erbaut wurde. Die Grotte könnte einst zur küh­len Lagerung der in den Weinbergen geern­te­ten Trauben und im Preßhaus her­ge­stell­ten Weine genutzt wor­den sein. Seit meh­re­ren Jahren ist der Zugang zur Grotte aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Vandalismus versperrt.

Winzerhaus: Das ehe­ma­lige Winzerhaus und Wirtschaftsgebäude, heute auch Haus am Park genannt, wurde 1889 als Wirtschaftsgebäude von Baumeister Eduard Beeger erbaut. Es steht am Rande des Rhododendronparks neben der neu errich­te­ten Villa Terscheck.

Marienhaus: Das Marienhaus wurde um 1810 als Wohnhaus erbaut. Friedrich August II. von Sachsen erwarb es 1854 und ließ es 1887 umbauen. Das Marienhaus diente sei­nem Sohn Friedrich August III. und des­sen Familie bis zur Fertigstellung der Königlichen Villa als vor­über­ge­hen­der Wohnsitz. In der unmit­tel­ba­ren Nähe zum Marienhaus befin­det sich eine Bogenbrücke, wel­che den Josef-​Hegenbarth-​Weg überspannt.

Königlicher Weinberg Wachwitz

Friedrich August II. von Sachsen, des­sen voll­stän­di­ger Name Friedrich August Albert Maria Clemens Joseph Vincenz Aloys Nepomuk Johann Baptista Nikolaus Raphael Peter Xaver Franz de Paula Venantius Felix von Sachsen lau­tete, hatte 1824 als Kronprinz zwei Weinberge erwor­ben. Er ließ das Areal bis 1853 nach sei­nen per­sön­li­chen Vorstellungen anle­gen und umge­stal­ten. Der Königliche Weinberg Wachwitz ver­fügte zu die­ser Zeit über etwa 2 ha Rebfläche und wurde um 1830 teil­weise als Tiergehege genutzt. Nach dem Tod des Königs 1854 wurde der kleine Tierpark wie­der aufgelöst.

Zwischen Niederpoyritz und dem Königlichen Weinberg ließ Friedrich August, mitt­ler­weile König von Sachsen, einen spä­ter “Königsweg” genann­ten Weg anle­gen, um sei­nen Grundbesitz beque­mer und zügi­ger errei­chen zu kön­nen. Der Weg wurde nach 1877 kaum noch genutzt. In den 1980er Jahren wurde der Weinberg wie­der auf­ge­rebt, in meh­rere Parzellen auf­ge­teilt und von Hobby- und Kleinweinbauern bewirtschaftet.

Über die Himmelsleiter wird ein Rondell erreicht, von dem aus der Panoramaweg durch den Weinberg führt. Vom Rondell aus bie­tet sich ein wei­ter Blick über die Stadt Dresden. Es war einst Bestandteil der baro­cken Augustusbrücke in Dresden, wel­che 1903 abge­bro­chen wer­den musste. Fünf Jahre spä­ter ließ König Friedrich August III., Sachsens letz­ter König, das Rondell in sei­nem Weinberg wie­der auf­bauen. 2005 wurde das Rondell auf Initiative der Weinbauge-​meinschaft Loschwitz /​ Wachwitz unter Zuhilfenahme von Fördermittelprogrammen rekon­stru­iert. Außerdem konn­ten in der Nachwendezeit Trockenmauern saniert und dadurch erhal­ten werden.

Heute umfasst das Areal des Königlichen Weinbergs als Sachgesamtheit etwa 27 Hektar. Neben dem Weinberg gehö­ren auch die Flächen des Rhododendronparks, der Königlichen Villa, der Weinbergkapelle, von Schloss Wachwitz, der Nebengebäude und wei­tere Anwesen am Wachwitzer Weinberg, am Josef-​Hegenbarth-​Weg sowie am Kotzschweg dazu.

Rhododendronpark

Unterhalb von Schloss Wachwitz und in Nachbarschaft zur Königlichen Villa befin­det sich der Rhododendronpark Wachwitz aus neue­rer Zeit. Nach zwei­jäh­ri­ger Gestaltungs- und Bauzeit wurde er am 13. Mai 1972 eröff­net. Als Begründer des Parks gilt Gartenbauingenieur Karl Scholz, der an die­sem Gartenprojekt unter ande­rem mit Werner Dänhardt vom Institut für Gartenbau in Pillnitz, dem Gartengestalter und Diplomgärtner Henke, Siegfried Sommer von der TU Dresden und vie­len frei­wil­li­gen Helfern zusam­men­ar­bei­tete. Die Parkanlage ist etwa 10.000 m² groß und beher­bergt unge­fähr 1.000 Rhododendren in 200 Sorten und 60 Arten. Auch Azaleen und wei­tere Ziersträucher sind im Park behei­ma­tet. Er ist ganz­jäh­rig kos­ten­frei zugän­gig und vor allem zur Blütezeit im Mai ein belieb­tes Naherholungs- und Ausflugsziel.

Nachwendezeit

Nach 1990 ent­wi­ckelte sich ein Rechtsstreit um den ehe­ma­li­gen Wettinischen Besitz. Mehrere Erben des Hauses Wettin stell­ten 2002 Rückgabeansprüche gegen den Freistaat Sachsen. Mitte 2003 wur­den die Ansprüche vom Verwaltungsgericht Dresden zurück­ge­wie­sen, wor­auf­hin die Erben Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg ein­reichte. Auch diese blieb erfolg­los, alle Ansprüche wur­den abgelehnt.

Der Freistaat Sachsen bemühte sich viele Jahre erfolg­los um einen Verkauf des Areals Wachwitzer Weinberg. Das rie­sige Grundstück mit­samt allen Aufbauten und dem Rhododendronpark stellte in jeder Hinsicht eine beson­ders große Herausforderung ange­sichts der zuneh­mend ver­fal­len­den Gebäudesubstanz und sei­ner emo­tio­na­len Verantwortung dar.

Im Sommer 2007 erwarb eine bekannte Dresdner Immobilienfirma Schloss Wachwitz, den Rhododendronpark und alle dem Weinberg zuge­hö­ri­gen Gebäude. Vertraglich wurde ver­ein­bart, dass der Rhododendrongarten und die Hauptwanderwege für die Öffentlichkeit wei­ter­hin zugäng­lich blei­ben. Pläne, im Schloss den Firmensitz zu errich­ten, wur­den zuguns­ten einer Wohnraumnutzung wie­der ver­wor­fen. Alle Gebäude konn­ten nach und nach auf­wen­dig saniert und in Wohnraum umfunk­tio­niert wer­den. Gewächshäuser wur­den abge­ris­sen, kleine Wohnneubauten ent­stan­den stattdessen.

Heutige Nutzung

Alle Gebäude bis auf das Prinzenhaus, die Weinbergskapelle mit der Grotte und die rui­nö­sen Überreste des Palais wer­den bewohnt. Der unmit­tel­bare Außenbereich von Schloss Wachwitz ist mitt­ler­weile nicht mehr öffent­lich zugäng­lich. Die Palaisruine soll als sol­che erhal­ten blei­ben. Der Königliche Weinberg Wachwitz ist heute vor allem im Mai ein belieb­tes Ausflugsziel, wenn die zahl­rei­chen Rhododendren in aller Farbpracht blühen.


 

In eige­ner Sache:

Dieser Artikel ist mit zahl­rei­chen wei­te­ren Bildern, dar­un­ter auch viele Fotos der unsa­nier­ten Gebäude, als umfang­rei­che Ausarbeitung auf 58 Seiten im PDF-​Format auf Anfrage erhältlich.

Im Gegenzug bitte ich um eine kleine Spende an die Noteselhilfe, an die Igelhilfe Radebeul oder an ein Tierheim Ihrer Wahl.

Triebel: Schwedenschanze Sachsgrün

Schwedenschanze Sachsgrün

08606 Triebel OT Sachsgrün

Historisches

Bei der Schanze han­delte es sich offen­bar um eine Wehranlage, die zur Verteidigung gegen die Schweden im Dreißigjährigen Krieg diente. Die Wallanlage war mit ihren 22 x 22 m qua­dra­tisch. Sie war von einem 4 m brei­ten Wall und einem 5 m brei­ten Graben umge­ben. Die Schwedenschanze befand sich etwa 1 km nörd­lich des Ortes am Südhang des Assenberges.

Bodendenkmalschutz

Die Schwedenschanze wurde im Frühjahr 1973 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt.

Markneukirchen: Alte Schanze

Alte Schanze

08258 Markneukirchen

Historisches

Bei der Alten Schanze han­delt es sich um einen Grenzgraben, der 1546 /​ 1547 errich­tet und zu Wehrzwecken genutzt wurde. Der Graben mit vor­lie­gen­dem Wall ist etwa 550 m lang, 3 m breit und 1 m tief. Er befin­det sich rund 2,5 km süd­lich von Markneukirchen  und 120 m nörd­lich des Haarbachs.

Bodendenkmalschutz

Die Alte Schanze wird seit Januar 1981 als Bodendenkmal geschützt.

Markneukirchen: Schwedenschanze Landwüst

Schwedenschanze Landwüst

Kammweg
08258 Markneukirchen OT Landwüst

Historisches

Die Schwedenschanze süd­lich von Landwüst wurde 1632 errich­tet und diente im Dreißigjährigen Krieg Verteidigungszwecken. Die Anlage war etwa 24 m lang und 20 m breit. Ihr Wall war rund 3 m hoch und der umlau­fende Graben etwa 4 m breit, wobei die­ser nur eine sehr geringe Tiefe von einem hal­ben Meter aufwies.

Bodendenkmalschutz

Die Schwedenschanze steht seit Januar 1981 unter Bodendenkmalschutz und befin­det sich knapp über 1 km süd­lich des Ortes direkt west­lich des Kammwegs.

Rothenburg: Langwall Drei Gräben

Langwall Drei Gräben

02929 Rothenburg OT Lodenau

Historisches

Der Langwall Drei Gräben oder auch Dreigräben ist eine Wallanlage aus der Zeit des Spätmittelalters. Mit einer Länge von ca. 2,5 km erstreckt er sich in vier Teilabschnitten über die Gemarkungen Lodenau, Neusorge und Steinbach, wobei sich drei Teilabschnitte in der Gemarkung Lodenau befinden.

Die Lage des Langwalls wird mit nord­west­lich von Neusorge zwi­schen Muskauer Straße und Frauenteich, west­lich von Steinbach und vom süd­li­chen Waldrand bis süd­öst­lich des Hirschs ange­ge­ben. Erhalten sind zwei- bis drei­fa­che Wall- und Grabenzüge.

Bodendenkmalschutz

Der Langwall wurde im Mai 1951 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Dieser wurde im Sommer 1956 erneuert.

Niederau: Alte Schanze Kockelsberg

Wallburg Alte Schanze

Kockelsberg
01609 Niederau

Historisches

Die Wallburg Alte Schanze wurde auf dem 196 m hohen Kockelsberg errich­tet. Sie befin­det sich im Bereich Meißner Weg und Hohlweg nord­öst­lich der Deponie Gröbern. Oberflächlich ist von der frü­he­ren Wallburg nichts mehr zu erken­nen. Der ehe­ma­lige Standort  wird heute als Landwirtschaftsfläche genutzt. Die wei­tere Informationslage ist über­aus dürftig.
(Stand: November 2023)

Dresden: Engelhardts Vorwerk

Enbgelhardts Vorwerk

01307 Dresden

Historisches

Das Grundstück war ursprüng­lich Teil des Vorwerkes Tatzberg. Teilflächen des Vorwerks wur­den nach 1742 spä­ter ver­kauft, aus ihnen ent­stan­den die Vorwerke Engelhardts, Hopfgartens und Stückgießers. Das Vorwerk ist heute nicht mehr vor­han­den. Im Zuge des Städtebaus wur­den die Flächen überbaut.

Schmölln-​Putzkau: Rittergut Oberschmölln

Rittergut Oberschmölln | Oberhof

Oberhofberg 3
01877 Schmölln-​Putzkau OT Schmölln

Historisches

Das Rittergut Oberschmölln war ein Nebengut des Ritterguts Schmölln, das bereits 1689 bestand. Die Gebäudesubstanz stammt in ihrem Kern aus dem 17.  Jahrhundert.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform erfolgte die Enteignung.

Nachwendezeit

Im Jahr 2000 wurde das wenige Jahre leer­ste­hende Herrenhaus teil­weise durch einen Privatmann von der Treuhand erwor­ben. Drei Jahre spä­ter konnte er von einer Erbengemeinschaft auch noch den zwei­ten Teil des Herrenhauses dazu kau­fen. 2004 began­nen die umfang­rei­chen Sanierungsarbeiten für die ange­strebte Wohnnutzung, im Frühjahr des Folgejahres zogen die ers­ten Mieter ein.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert, steht auf­grund star­ker bau­li­cher Veränderung jedoch nicht unter Denkmalschutz. Im Herrenhaus des Oberhofs ste­hen drei groß­zü­gige Mietwohnungen zur Verfügung. Die vor­han­de­nen Mauerreste des alten Ritterguts sind denk­mal­ge­schützt. Außerdem exis­tie­ren noch ein Stall sowie eine Scheune.

Zwenkau: Rittergut Sattelhof

Rittergut Sattelhof

Pfarrgasse 8
04442 Zwenkau

Historisches

Der Sattelhof ist ein Vierseithof, des­sen erste urkund­li­che Erwähnung als ein Merseburger Lehnsgut 1431 als „Sedilhoff“ erfolgte. Er war Sitz eines Vasallen, der als Gegenleistung für seine Gefolgschaft einen Lehnshof erhielt und von fast allen Verpflichtungen wie etwa Frondiensten oder wei­te­ren Abgaben befreit war. In spä­te­rer Zeit fand die Bezeichnung “Rittergut” Verwendung.

Die Erbauung des Herrenhauses wird nach den­dro­chro­no­lo­gi­schen Untersuchungen auf die Zeit um 1547 geschätzt und gilt als das älteste Gebäude in Zwenkau. Der Fachwerkbau geht dabei auf einen Vorgängerbau aus dem 14. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Zeit wurde der Sattelhof mehr­fach bau­lich ver­än­dert. Insbesondere in die Barockzeit fal­len umfas­sende Umbauten. Das Seitengebäude zeigt sich eben­falls in Fachwerkbauweise und wird auf die Zeit um 1800 datiert.

Seit 1595 wurde der Sattelhof vom Zwenkauer Rat ver­pach­tet. Es sind fast zwei Dutzend Besitzer bekannt, die jeweils ihrer­seits meis­tens einen Verwalter mit der Bewirtschaftung beauf­tragt hat­ten. Zu den Besitzern zähl­ten unter ande­rem von 1620 bis 1700 die Frau von Georg von Schlegel, von 1759 bis 1776 Christian Hellriegel, von 1776 bis 178 Johann Gottlob Böhne und des­sen Witwe, von 1784 bis 1798 Friederike Christiane Verciani, von 1798 bis 1815 Theodora Sophia Constantine Oehme, von 1815 bis 1832 Christine Louise Schnuphase und deren Sohn, anschlie­ßend bis 1855 Karl Moritz Papsdorf, von 1865 bis 1880 Friedrich Wilhelm Dietze und des­sen Witwe sowie von 1880 bis 1897 Eduard Plaul.

Nach 1945

1897 hatte Friedrich Bernhard Dietze den Sattelhof über­nom­men. Dessen Erben behiel­ten ihn bis 1957 in ihrem Besitz, dann ging das Grundstück an Jakob Hänsel über. 1982 über­nahm des­sen Erbengemeinschaft den Sattelhof.

Nachwendezeit

Bis zum Jahr 2000 befand sich der Sattelhof im Besitz der Erbengemeinschaft Hänsel, der Stadt Zwenkau und dem Bund. In jenem Jahr ging er an die heu­tige Eigentümergemeinschaft über, der Sattelhofverein Zwenkau wurde gegrün­det. Seine Ziele sind die Erhaltung des Sattelhofes und seine kul­tu­relle Nutzung.

2008 wur­den die umfang­rei­chen Sanierungsarbeiten am Fachwerkherrenhaus abge­schlos­sen. Außerdem orga­ni­sierte der Verein von 2006 bis 2009 die Umsetzung einer denk­mal­ge­schütz­ten Fachwerkscheune aus Heuersdorf (ehe­mals Dorfstraße 65) auf das Gelände des Sattelhofs.

Heutige Nutzung

Der Sattelhofverein Zwenkau bewirt­schaf­tet den Sattelhof und bie­tet kul­tu­relle Veranstaltungen an.