Krapenburg
Mittlere Bergstraße 44 (Herrenhaus)
Mittlere Bergstraße 44a (Winzerhaus)
Kynastweg 2 (Talutanlage)
01445 Radebeul
Historisches
Die Krapenburg, auch bekannt als Haus Krapenberg, ist ein Herrenhaus, das sich am Fuße des Krapenbergs befindet. Sowohl das Herrenhaus als auch das Winzerhaus, das angrenzende kleine Backhaus, der Park und die Einfriedung sind denkmalgeschützt. Die Villa, die im Stil der deutschen Renaissance erbaut wurde, weist teilweise Fachwerk und einen achteckigen Turm auf.
Im Jahr 1670 war das Anwesen im Besitz von Dorothea von Krahe. 1699 ging es an die Familie Liebenau, und 1704 erwarb der kursächsische Kammerherr Christoph Vitzthum von Eckstädt das Weingut, um um 1710 das Herrenhaus zu errichten. Nach ihm übernahm sein Sohn Friedrich I. Vitzthum von Eckstädt, der Kabinettsminister unter August dem Starken war und 1711 zum Reichsgrafen erhoben wurde.
Die heutige Größe des Anwesens entstand durch den Erwerb angrenzender Güter zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Im Jahr 1821 war es im Besitz der Baronin von Gutschmidt. 1830 gab Leutnant a. D. Georg Christian Fischer dem Weinberg seinen jetzigen Namen, nachdem er dort sein Weingut betrieben hatte. 1862 ließ der Apotheker Ludwig August Neubert eine Talutanlage auf dem Krapenberg anlegen, die für den Anbau von Tafeltrauben und kälteempfindlichen Edelobstsorten genutzt wurde und bis heute als eine der wenigen in Europa nahezu vollständig erhalten ist.
Das heutige Erscheinungsbild erhielt die Krapenburg 1899 durch einen umfassenden Umbau unter dem Eigentümer Reinhold Ackermann, der im Weinbau und Weinhandel tätig war sowie die Weinstube im Dresdner Schloss pachtete. Nach seinem Tod führte seine Tochter das Gut weiter.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Krapenburg durch Artilleriebeschuss erheblich beschädigt und blieb bis 1990 unrenoviert.
Nach 1945
Nach der Verstaatlichung des Anwesens im Jahr 1957 wurde dort ab 1958 die Staatliche Rebenversuchsstation der DDR betrieben, die bis 2002 existierte.
Nachwendezeit
Erst nach der Wende wurde eine mehrjährige Restaurierung der Krapenburg in Angriff genommen, die seit 1990 wieder einem Nachkommen von Reinhold Ackermann gehörte.
Heutige Nutzung
2024 befand sich das Gelände im Besitz eines privaten Immobilienunternehmens, das die Genehmigung für den Umbau in eine Wohnanlage erhielt. Im Hauptgebäude sind drei Wohneinheiten sowie eine Gewerbeeinheit vorgesehen, während im Winzerhaus, einer Scheune, einer Remise und einem ehemaligen Wohn- und Produktionsgebäude weitere Wohnungen eingerichtet werden sollen. Heute wird der Krapenberg mit der Talutanlage vom Staatsweingut Schloss Wackerbarth bewirtschaftet, wobei Spätburgunder angebaut wird.