Klipphausen: Schloss Klipphausen

Schloss Klipphausen

Talstraße 3
01665 Klipphausen

Historisches

Das Schloss Klipphausen wurde ver­mut­lich um 1528 von Hieronymus von Ziegler erbaut und ging aus dem Vorwerk Kleinröhrsdorf her­vor. Kleinröhrsdorf war der frü­here Name von Klipphausen, die Familie von Ziegler erwarb 1507 das Vorwerk “Cleyn Rwgerstorf” (Klein-​Röhrsdorf). 1525 teil­ten die Brüder Hieronymus, Balthasar und Frantz ihren Besitz. Hieronymus über­nahm Klein-​Röhrsdorf und ließ das Schloss erbauen. Auf diese Weise wurde Klein-​Röhrsdorf selb­stän­di­ger Ritterbesitz und führt seit die­ser Zeit den Namen Klipphausen.

Auf der heute ande­ren Straßenseite ent­stand das Gutspächterhaus in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Schloss Klipphausen und das Gutspächterhaus sind durch einen Fachwerkgang auf Höhe des 2. Obergeschosses mit­ein­an­der verbunden.

Schloss Klipphausen kam 1762 an den Geheimen Rat Maximilian Freiherr von Fletscher. Er baute eine Schäferei auf und hielt als ers­tes Rittergut in Sachsen Merinoschafe. Er ver­erbte sei­nen Besitz an seine Tochter Johanna Friederike, die mit einem Grafen Reuß ver­mählt war. 1813 trat sie das Rittergut Klipphausen an den Neffen ihres Mannes ab, des­sen Witwe Luitgarde Reuß Schloss und Rittergut  als Witwensitz nutzte. 1917 erb­ten ihre Töchter Gertrud und Anna Marie Reuß das Rittergut Klipphausen.

Nach 1945

Die bei­den Damen wur­den 1945 aus ihrem Witwensitz ver­trie­ben und ent­eig­net. Das Schloss wurde geplün­dert, die Ländereien auf­ge­teilt. Ins Schloss zogen Flüchtlinge und Vertriebene.

Nachwendezeit

1997 bezog die Gemeindeverwaltung Klipphausen das gleich­na­mige Schloss. Zwischen 2006 und 2013 erfolg­ten auf­wen­dige und umfas­sende Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Das Schloss mit sei­nen Nebengebäuden wird durch die Gemeinde und für Wohnzwecke genutzt.

Käbschütztal: Rittergut Schletta

Rittergut Schletta

Nr. 13
01665 Käbschütztal OT Schletta

Historisches

Das Gut war bis 1551 ein Vorwerk des Klosters St. Afra in Meißen und ging in jenem Jahr an Hans von Zeschau über, unter dem es als Rittergut Erwähnung fand. Im wei­te­ren 16. Jahrhundert befand es sich im Besitz der Familie von Miltitz. Das Herrenhaus wird teil­weise auch als Schloss bezeich­net. Es wurde 1650 errich­tet und 1720 umge­baut. Bereits seit 1702 befand sich das Rittergut Schletta im Besitz der Familie Burkhardt. Es befin­det sich in öst­li­cher Ortsrandlage.

Nach 1945

1945 erfolgte vor­erst keine Enteignung, da die land­wirt­schaft­li­che Nutzfläche des Gutes zu gering war. Jedoch wurde der dama­lige Besitzer, Arthur Burkhardt, 1952 nach einer Verurteilung den­noch ent­eig­net. Die LPG über­nahm die Flächen und bewirt­schaf­tete diese bis 1990.

Nachwendezeit

2003 erfolgte die Rückübertragung an die Familie Burkhardt, noch im glei­chen Jahr wurde der Verkauf an zwei neue Eigentümer vollzogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus, von dem nach 1945 zwei Flügel abge­bro­chen wur­den, steht leer. Der gesamte Komplex ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. (Stand: 01/​2018)

Klipphausen: Burg & Schloss Batzdorf

Burg & Schloss Batzdorf

Schlossstraße 2
01665 Klipphausen OT Batzdorf

Historisches

1218 war die Burg “Batendorph” im Besitz des Henricus von Batendorf. Noch 1310 befand sich die Burg Batzdorf im Besitz der Herren von Batzdorf. Als wei­tere Besitzer sind 1362 Johannes von Polenz und ab 1437 für meh­rere Jahrhunderte die Herren von Miltitz erfasst. Bis 1880 reichte der Zeitraum, in dem die Familie von Miltitz Schloss Batzdorf besaß.  Nach dem Tod von Ernst von Miltitz 1880 fiel Schloss Batzdorf an des­sen Schwester  Marie, ver­hei­ra­tete Freifrau von Friesen. Unter König Albert von Sachsen wurde die Namensform von Friesen-​Miltitz gestattet.

Mittelpunkt der Anlage war der Palas, wel­cher nach vie­len Um- und Anbauten noch im Schloss Batzdorf zu erken­nen ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Wohnturm errich­tet, aus wel­chem das spä­tere Herrenhaus her­vor­ge­hen sollte. Die Schlossanlage geht wesent­lich jedoch auf das 16. Jahrhundert zurück. Dieser Epoche ent­stammt der Rittersaal, in dem heute Kulturveranstaltungen statt­fin­den. Ernst von Militz ließ das Schloss errich­ten und den Wohnturm zum Herrenhaus umbauen. Um 1560 wurde das Herrenhaus noch­mals wei­tert, hier trat Dietrich von Miltitz als Bauherr auf. Die Schlosskapelle wurde um 1700 erbaut. 1889 wur­den die letz­ten grö­ße­ren Umbaumaßnahmen am Schloss Batzdorf durchgeführt.

Nach 1945

1945 wurde Karl Hermann Georg Freiherr von Friesen-​Miltitz ent­eig­net und das Schloss Batzdorf geplün­dert. Es diente nun zur Beherbergung von Aussiedlern, in den 1960er und 1970er Jahren fand es als Kinderferienlager und Dorfclub Verwendung. Die Fassade wurde zuguns­ten eines Konsums ver­än­dert. Die Schlosskapelle wurde als Schuppen und Stall zweck­ent­frem­det. Die Wirtschaftsgebäude von Schloss batz­dorf wur­den wei­test­ge­hend abe­gtra­gen. 1983 bemüh­ten sich einige der jet­zi­gen Bewohner um die Genehmigung, sich für den Erhalt des mitt­ler­weile her­un­ter­ge­kom­me­nen Schlosses ein­set­zen zu dür­fen. Die Genehmigung wurde zwei Jahre spä­ter erteilt.

Nachwendezeit

Nach der Wende grün­dete sich der Verein Schloss Batzdorf e. V., um das Anwesen von der Gemeinde zu erwer­ben. Die Künstler bewoh­nen Schloss Batzdorf und orga­ni­sie­ren unter­schied­lichste Versnatltungen.

Heutige Nutzung

Im Schloss Batzdorf sind Wohnungen unter­ge­bracht, ebenso dient es kul­tu­rel­len Zwecken. Die ursprüng­li­che Burg ist kom­plett durch das Schloss überbaut.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der mit­tel­al­ter­li­chen Wehranlage ist als Bodendenkmal geschützt.

Käbschütztal: Schloss Sornitz

Schloss Sornitz

Sornitz Nr. 1c
01665 Käbschütztal OT Sornitz

Historisches

Sornitz im Käbschütztal bei Meißen wurde 1334 erst­mals als Surnewicz, alt­sor­bisch für Mühlort, urkund­lich erwähnt. Das Kloster St. Afra unter­hielt einst ein Vorwerk in Sornitz, wel­ches nach der Beleihung der Familie von Wildberg im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Nischwitz überging.

Der ursprüng­lich spät­go­ti­sche Bau soll um 1500 als Wasserschloss mit umlau­fen­dem Wassergraben aus­ge­führt wor­den sein. Zu die­ser Zeit des Spätmittelalters wandte sich die Bauweise all­mäh­lich von der wehr­haf­ten Burg weg und zum Wohnschloss hin. Schon um 1550, als noch das Rittergut Deila die Grundherrschaft über Sornitz aus­übte, wurde Schloss Sornitz renais­sance­ty­pisch umge­baut. Im 17. Jahrhundert über­nah­men die säch­si­schen Kurfürsten das Rittergut Sornitz und über­tru­gen es den Herren von Wehlen.

Erst 1696 wurde das Rittergut Sornitz als amts­säs­si­ges und damit eigene Grundherrschaft aus­üben­des Rittergut erwähnt. 1738 erhielt Ferdinand Gerhard von Wehlen vom Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen die Fasaneriegerechtigkeit für das Rittergut Sornitz. 17411742 ließ er am Schloss Umbauten im Barockstil vor­neh­men. Die Familie von Zehmen besaß Rittergut mit Schloss im 19. Jahrhundert.

1815 ward Freiherr Ludwig Wilhelm Friedrich von Beschwitz als Besitzergenannt. Dessen Tochter Marie war mit dem Grafen Franz zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld ver­ehe­licht, so dass Schloss Sornitz an diese Familie gelangte. Sie bewohn­ten aller­ding das Schloss Döberkitz bei Bautzen und hat­ten Schloss und Rittergut Sornitz seit Mitte des 19. Jahrhunderts an die Familie Steiger verpachtet.

Im Laufe der Zeit wurde das Rittergut Sornitz zu Lasten von Bauernland erwei­tert und umfasste um 1900 etwa 80 ha Land. Die gesamte Sornitzer Dorfflur betrug etwa 92 ha Fläche. Wenige Meter von Schloss Sornitz ent­fernt befin­det sich des­sen ehe­ma­li­ges Brauhaus. Der zwei­ge­schos­sige, recht­eckige Bau wurde vor 1900 errich­tet und ver­fügte einst über einen Anbau sowie ein Spitzdach, wel­ches heute stark abge­flacht ist.

Nach 1945

Bei der Bodenreform wur­den übli­cher­weise Großgrundbesitzer ab 100 ha Land ent­eig­net. Das Rittergut Sornitz bil­dete hier offen­bar eine der weni­gen Ausnahmen: Die Rittergutsflächen wur­den unter 13 Neubauern auf­ge­teilt. Ein Jahr nach Kriegsende wurde Schloss Sornitz von Wilhelm Heuchert erwor­ben und zu Wohnzwecken genutzt.

Noch 1945 wurde einer der bei­den dia­go­nal ange­ord­ne­ten Schlosstürme abge­bro­chen, um Baumaterial für den Anbau eines Stalles zu gewin­nen. Der zweite, heute noch erhal­tene, Turm mit Schießscharten ver­lor seine Haube. Insgesamt wurde Schloss Sornitz nach der Bodenreform bau­lich stark ver­än­dert. Erhalten sind noch im Erdgeschoss die Schwarzküche mit Klostergewölbe sowie die Hofstube mit Renaissancebalkendecke, im Wehrturm das Kerkergewölbe, das säu­len­ge­tra­gene Barocktreppenhaus sowie Details wie zum Beispiel Eichentüren, Ofennischen, Stuckdecken, Einbauschränke und bis zu 1,20 m dickes Mauerwerk.

Die Wassergräben sind längst ver­füllt, an das ursprüng­li­che Aussehen als Wasserschloss erin­nert heute nur noch der angren­zende Teich.
Das Brauhaus diente bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Das denk­mal­ge­schützte Schloss mit ca. 500 m² Fläche wurde von den Nachfahren von Wilhelm Heuchert an Privatleute 2009 ver­äu­ßert und bis 2014 teil­sa­niert. Die Eigentümer bewohn­ten Schloss Sornitz selbst und ver­mie­te­ten Räumlichkeiten für Hochzeiten und andere klei­nere Feiern. Der etwa 4.000 m² große Schlosspark ist zum Schloss pas­send gestal­tet und sehr gepflegt.

Heutige Nutzung

Das Schloss Sornitz scheint nur spo­ra­disch bewohnt zu wer­den. Das Dach des Brauhauses war längst ein­ge­stürzt. Es wurde 2020 ver­kauft. Offenbar droht ein Abriss.

Käbschütztal: Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Dorfstraße 3 (Herrenhaus)
Dorfstraße 4, 5, 7 (Wirtschaftsgebäude)
Inselteich (Wasserburg)
01665 Käbschütztal OT Niederjahna

Historisches

Niederjahna war bereits in den frü­hen Jahren des 14. Jahrhunderts ein Allodium. Hier bestand eine mitt­ler­weile nicht mehr exis­tente Wasserburg, deren Erbauungszeit ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts liegt. Über den Standort der Burg gehen die Aussagen aus­ein­an­der. Entweder befand sich die Burg auf einer Insel des zum Ritterguts gehö­ren­den, aber etwas abseits gele­ge­nen Teiches, die­ser Bereich wurde unter Bodendenkmalschutz gestellt, oder aber der Standort der vor­ma­li­gen Burg ist mit dem Standort des heu­ti­gen Herrenhauses identisch.

1414 wurde Niederjahna als Rittersitz genannt, der 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. 1437 befand es sich im Besitz der Familie Mönch. 1579 ging das Rittergut Niederjahna in den Besitz von Hans von Schleinitz über. Das Herrenhaus wurde um 1601 erbaut und im Dreißigjährigen Krieg schwer ver­wüs­tet. Bis 1687 befand es sich im Besitz der Familie von Schleinitz und ging für die nächs­ten zwei Jahre an Ernst von Miltitz über. 1689 erwarb Hans Dietrich von Miltitz das Rittergut Niederjahna und ließ es 1691 in sei­ner jet­zi­gen Grundgestalt ver­än­dern. 1697 kam es in den Besitz der Familie von Thumshirn, 1759 an die Herren von Theler.

Als fol­gende Besitzer sind die Familie Ende und ab 1914 Margarethe von Bischoffshausen benannt. Letztere nutzte das Herrenhaus in Niederjahna zwar kaum, ließ für ihre Aufenthalte in Niederjahna jedoch einen Seitenflügel neu errich­ten. Ihr Sohn Günther Freiherr von Bischoffshausen über­nahm ab 1923 die Bewirtschaftung des Rittergutes.

Nach 1945

Günther Freiherr von Bischoffshausen wurde 1945 ent­eig­net und das Herrenhaus geplün­dert. In ihm wur­den zunächst Kriegsflüchtlinge unter­ge­bracht. Infolge der Bodenreform fiel das Herrenhaus dann der Gemeinde Niederjahna zu. Danach wurde es als Verkaufsstelle, Kinoraum, Gemeindeamt und Kindergarten genutzt. Das Rittergut Niederjahna wurde soweit auf­ge­teilt, dass die heu­tige Dorfstraße direkt durch das frü­here Rittergut führt.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

1996 zog die Gemeindeverwaltung aus. Das Herrenhaus Niederjahna wurde 2010 pri­vat erwor­ben und von 2011 bis 2012 zu Wohnzwecken saniert. Es wird nach wie vor bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz für den Standort der frü­he­ren Wasserburg besteht seit 1972.

Klipphausen: Vorwerk Constappel

Vorwerk Constappel

Wildberger Allee 4–6
01665 Klipphausen OT Constappel

Historisches

Das 1350 erwähnte Allodium fand 1454 Erwähnung als Vorwerk. Etwa um 1360 erwar­ben die Herren von Ziegler das Vorwerk, das dem Rittergut Gauernitz unter­stand.  Die Herren von Schleinitz erwar­ben es 1446 und gaben es einige Jahre spä­ter an die Familie von Ziegler zurück, die das Vorwerk Constappel 1595 an die Familie von Pflugk ver­äu­ßerte. Diese ver­kaufte 1648 an Heinrich Gerhardt von Miltitz, der wie­derum 1707 an die Grafen von Zinzendorf und Pottendorf wei­ter­ver­kaufte. Zwischen 1804 und 1819 befand sich das Vorwerk im Besitz von Carl Sigismund von Hopfgarten. Die letz­ten Besitzer waren schließ­lich die Grafen von Schönburg-​Waldenburg, die 1945 ent­eig­net wurden.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Land an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus wird zu Wohnzwecken genutzt.

Nossen: Gutshaus Schänitz

Gutshaus Schänitz

01623 Nossen OT Schänitz

Historisches

Möglicherweise bestand um 1203 ein Herrensitz in Schänitz unter Borezlaus et Hermannus de Scheniz. Die Grundherrschaft übte vom 16. bis 18. Jahrhundert das Rittergut Graupzig über Schänitz aus. Das Gutshaus wurde um 1843 erbaut.

Klipphausen: Herrensitz Bockwen

Herrensitz Bockwen

01665 Klipphausen OT Bockwen

Historisches

Bereits um 1180 war Bockwen als Herrensitz genannt. In die­sem Zusammenhang ist der Name Martinus de Bukewen ver­zeich­net. Eine alte Flurstücksbezeichnung auf einer heu­ti­gen Feldfläche am west­li­chen Ortsrand namens “die Burg” gibt bis heute Rätsel auf. Sowohl geschicht­li­che als auch archäo­lo­gi­sche Nachweise für das tat­säch­li­che Bestehen einer frü­he­ren Burg feh­len. Bockwen gehörte zum Besitz des Meißner Klosters Zum Heiligen Kreuz und war Teil des Vorwerks Siebeneichen. Möglicherweise geht die Nennung als Herrensitz auf den Bockwener Anteil des Vorwerks Siebeneichen zurück.

Nossen: Vorwerk Priesen

Vorwerk Priesen

01623 Nossen OT Priesen

Historisches

1317 bestand ein Herrensitz unter Petrus de Bresyn. 1537 wurde ein Vorwerk erwähnt. Weitere zuver­läs­sige und aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.