Gutshaus Udars
Udars 19
18569 Schaprode OT Udars
Von 1314 bis 1408 besaßen die Herren von Pentz das Gut Udars, welches zum damaligen Zeitpunkt vermutlich aus einer Burganlage bestand. Zu den zahlreichen Besitzern zählten bis 1413 Raven von Barnekow, bis 1536 das Kloster Hiddensee, bis 1629 die Herzöge von Pommern und bis 1657 die Herzogsfamilie von Croy-Finstingen. 1657 erwarb Berendt von Wolffradt das Gut Udars. In dessen Auftrag wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts das Herrenhaus erbaut. Die Familie von Wolffradt behielt den Hof bis ungefähr 1741 in Besitz und verkaufte dann an die Familie von Usedom, die um 1800 einen Waldpark anlegen ließen.
Um 1900 veräußerte die Gräfin Hildegard Charlotte von Usedom das Gut Udars an die Familie Beug, die wiederum 1920 an Fritz Kroos verkaufte. 1926 übernahme Karl Gustav Julius von Schultz das Gut. Während des Zweiten Weltkriegs und noch kurz danach wurde das Gutshaus Udars von der Roten Armee als Lazarett genutzt. Nach der Enteignung der Familie von Schultz diente das Gutshaus als Unterkunft für Flüchtlinge. Die Wohnraumnutzung dauerte bis in die 1980er Jahre fort, wobei das Gutshaus in den 1950er Jahren als Lehrlingswohnheim und später als Mitarbeiterwohnhaus für das Volkseigene Gut Tierproduktion Granskevitz diente.
Mit dem Kauf des Gutshauses durch Matthias Graf von Krockow 1996 zogen die letzten Mieter aus. Die geplante Sanierung geriet ins Stocken und schon ein Jahr später fand sich ein neuer Besitzer. Auch dessen Pläne scheiterten insbesondere an versagten behördlichen Genehmigungen. Der nächste Besitzer erwarb das Gutshaus 2004 und verkaufte es 2012 an den norwegischen Architekten Lars Hvinden-Haug. Unter diesem konnte endlich mit der umfassenden Sanierung begonnen werden. Seit 2018 präsentiert sich das alte Gutshaus Udars Stück für Stück in neuer Gestalt. Die Gutsanlage ist von einem teilweise erhaltenen Wall mit Außengraben umgeben, die noch von der früheren Burganlage stammen.