Lengenfeld: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Grün

Wasserburg Grün
Altes & Neues Herrenhaus Grün

Altes Herrenhaus: Polenzstraße 52
Neues Herrenhaus: Abhorner Straße 8
08485 Lengenfeld OT Grün

Historisches

Das Rittergut Grün ist 1606 urkund­lich nach­weis­bar. Bereits 1428 wur­den Hans Fassmann und ihm fol­gend die Edlen von der Planitz mit einem Herrensitz in Grün in Verbindung gebracht, wobei es sich hier um den Vorgängerbau, eine Burg, han­deln dürfte. 1455 wurde ein Rittersitz für Grün nachgewiesen.

Ab der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat­ten die Besitzer mehr­fach gewech­selt. Einer davon war die Familie Förster, die 1823 ein Herrenhaus errich­ten ließ. Der letzte Rittergutsbesitzer war seit 1923 Erwin Vorländer, Bürgermeister der Stadt Lengenfeld. Unter Alfred Troll wurde 1909 /​ 1910 ein zusätz­li­ches Herrenhaus erbaut. Noch im Jahr der Fertigstellung ver­äu­ßerte er es an Paul Rudolph. Von 1923 bis 1928 gehörte es Max Otto und wurde im fol­gen­den Jahr vom Fabrikanten Lenck erworben.

Nach 1945

Erwin Vorländer wurde 1945 ent­eig­net. 1946 wurde das Rittergut von der Roten Armee besetzt und an Neubauern auf­ge­teilt. Das Alte Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt. 1963 brannte das Obergeschoss ab. Die Wirtschaftsgebäude wur­den fast alle abge­tra­gen. Das Neue Herrenhaus fiel auf­grund der bereits zuvor erfolg­ten Trennung vom Rittergut und damit ein­her­ge­hend auf­grund sei­ner Größe nicht unter die Bodenreform.

Heutige Nutzung

Beide Herrenhäuser die­nen heute Wohnzwecken.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wird auch als Hammergut und Wal bezeich­net und ist nicht mehr exis­tent. Sie wurde ein­ge­eb­net und mit dem Alten Herrenhaus über­baut. Bodendenkmalschutz besteht für die unter­ir­di­sche Anlage der Wasserburg seit Herbst 1970.

Leisnig: Wallburg Fischendorf

Wallburg Fischendorf

Drei Hübel Berg
04703 Leisnig OT Fischendorf

Historisches

Von der Wallburg aus der Bronzezeit, die spä­ter auch noch von den Slawen genutzt wurde, sind nur noch geringe Wallreste erhal­ten. Die Form war drei­eckig gehal­ten. Erkennbar sind noch eine Außenböschung von etwa 40 m Länge sowie ein Hügel von 8 m Höhe und 25 m Durchmesser. Die Innenfläche der Wallburg maß einst etwa 100 x 80 m. Die Wallburg befin­det sich auf einer Geländezunge rechts der Grimmaer Straße zwi­schen den bei­den Ortslagen von Fischendorf.

Bodendenkmalschutz

Das Areal steht seit 1936 unter Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.

Liebschützberg: Herrensitz Zaußwitz

Herrensitz Zaußwitz

04758 Liebschützberg OT Zaußwitz

Historisches

1287 wurde ein Herrensitz unter Heinricus de Zuzitc erwähnt. Dieser Herrensitz bestand offen­bar nicht allzu lange. Ab 1551 übten die Rittergüter Borna, Bornitz und Strehla anteil­mä­ßig die Grundherrschaft über Zaußwitz aus.

Nossen: Rittergut Graupzig

Rittergut Graupzig

Nr. 1, 1b, 1c, 2
01623 Nossen OT Graupzig

Historisches

In Graupzig bestand ver­mut­lich eine frü­here Wasserburg. Dieser Herrensitz befand sich bis 1550 im Besitz der Familie von Rechenberg und ging danach an Balthasar von Rothenberg über. Unter ihm erfolgte 1551 die erste urkund­li­che Nennung als eigen­stän­di­ges Rittergut. Weitere Besitzer waren die Familie von Schleinitz, die Familie von Loß und ab 1664 die Familie von Bose. Vermutlich unter ihr wur­den das Schloss Graupzig im Barockstil sowie 1680 das Pächterhaus erbaut.

1773 gelangte das Rittergut mit Schloss Graupzig in den Besitz der Familie von Zehmen. Im 19. Jahrhundert erbte es Ludwig von Zehmen. Bis Anfang 1920 befand sich das Rittergut im Familienbesitz und ging nach­fol­gend an Ottomar Heinsius von Mayenburg über.

Nach 1945

Die Familie von Mayenburg wurde nach Kriegsende ent­eig­net. Das Schloss des Rittergutes wurde 1948 auf Anweisung der dama­li­gen Sowjetischen Militäradministration in Deutschland SMAD abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist mit Pächterhaus, Schmiede, Kutscherhaus, Pferdestall und Scheunen noch wei­test­ge­hend erhalten.

Lengenfeld: Wallburg Heidenschanze

Wallburg Heidenschanze

08485 Lengenfeld OT Weißensand

Historisches

Die Wallburg befand sich 250 m öst­lich des Dorfes auf einem Geländesport im Göltzschtal. Die Höhenburg wird auch als Burg und Schlossberg bezeich­net. Die Heidenschanze wurde ver­mut­lich noch vor dem 12. Jahrhundert errichtet.

Der Burghügel ist ewa 15 x 20 m groß. Erhalten sind außer­dem noch zwei Gräben von 5 bzw. 8,5 m Breite mit einem dazwi­schen lie­gen­den Wall von 4,5 m Breite.

Bodendenkmalschutz

Die Heidenschanze wurde 1956 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Nossen: Vorwerk Leuben

Vorwerk Leuben

01623 Nossen OT Leuben

Historisches

1206 ist ein Herrensitz unter Albertus de Lubene belegt. Möglicherweise bestand bereits im vor­he­ri­gen Jahrhundert ein Herrensitz, denn 1180 wurde ein Gerhardus sacer­dos de Liubene urkund­lich nach­ge­wie­sen. Über die wei­tere Entwicklung von Leuben schwei­gen die Quellen.

Erst 1844 wird ein Vorwerk in Leuben genannt. Hierbei han­delt es sich um ein sepa­ra­tes Anwesen, das nicht mit der Burg, die als Herrensitz geführt wird, iden­tisch ist.

Leutersdorf: Rittergut Spitzkunnersdorf

Rittergut Spitzkunnersdorf

Am Hofeteich 1–2
02794 Leutersdorf OT Spitzkunnersdorf

Historisches

Bereits 1401 war ein Rittersitz benannt. Es wurde 1463 als Vorwerk und 1533 erneut als Rittergut bezeich­net. 1608 bestan­den zwei Vorwerke, die 1858 zum Rittergut wie­der­ver­eint wur­den. Daniel von Rüdinger über­gab das Rittergut Spitzkunnersdorf 1649 sei­ner Schwester Blandine von Temritz. 1686 erbte Viktoria Tugendreich von Kyaw das Rittergut. 1762 wurde das Rittergut Spitzkunnersdorf in eine Familienstiftung ein­ge­bracht. Unter Ernst Gustav Hermann von Kyaw wurde zwi­schen 1865 und 1873 das Herrenhaus errich­tet. Ernst Freiherr von Kyaw musste sei­nen Besitz 1927 aus finan­zi­el­ler Not her­aus ver­kau­fen. Zunächst über­nahm die Gemeinde Spitzkunnersdorf das Rittergut, ver­kaufte es aber umge­hend an die Sächsische Bauernsiedlung, wel­che das Rittergut aufsiedelte.

Nach 1945

Im Herrenhaus Spitzkunnersdorf rich­tete die Gemeinde Wohnungen ein.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Leubsdorf: Vorwerk Schellenberg

Vorwerk Schellenberg

09573 Leubsdorf OT Schellenberg

Historisches

Das Vorwerk Schellenberg wurde erst­mals 1445 unter dem Namen Dorfschellemberg beur­kun­det. Weitere Informationen sind spär­lich, was zu der Annahme ver­lei­tet, dass das Vorwerk nicht lange bestand.

Das Vorwerk Schellenberg ist nicht mit dem Vorgängerbau der nahe gele­ge­nen Augustusburg, der Burg Schellenberg, iden­tisch. Um Verwechslungen zu ver­mei­den, wurde der Leubsdorfer Ortsteil schon um 1378 Aldin-​Schelnberg bezie­hungs­weise Aldynschelnberg und ab Mitte des 15. Jahrhunderts Dorf Schellenberg, in unter­schied­li­cher Schreibweise, genannt. Erst 1919 erfolgte die Umbenennung in Schellenberg.

Lichtentanne: Wasserburg Ebersbrunn

Wasserburg Ebersbrunn

Reichenbacher Straße hin­ter Nr. 31
08144 Lichtentanne OT Ebersbrunn

Historisches

Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich in der Ortsmitte und wurde auch schlicht Insel, Wohl oder Wal genannt. Die erste urkund­li­che Nennung als Herrensitz erfolgte 1303 unter Conrad de Avelsbrun. Der Bühl der Wasserburg ist etwa 12 x 16 m groß und von einem 5 bis 8 m brei­ten was­ser­füh­ren­den Graben umgeben.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958.