Sächsische Schweiz: Burgwarte Richters Hau

Burgwarte Richters Hau

Knechtsgraben
Sächsische Schweiz
Sebnitz OT Lichtenhain

Historisches

Die Burgwarte Richters Hau ist als Flächendenkmal in einer Karte aus den 1980er Jahren aus­ge­wie­sen. Erhalten sind Reste eines stei­ner­nen Gebäudes sowie des Halsgrabens. Insofern han­delte es sich um eine mas­sive Burgwarte im Gegensatz zu vie­len ande­ren Warten, die in höl­zer­ner Bauweise erricht wor­den waren. Möglicherweise war Richters Hau eine der Burgwarten der Burg Wildenstein und damit im Besitz der Berken von der Duba.

Richters Hau befin­det sich auf einem schma­len Berggrat süd­öst­lich vom Ort, nord­öst­lich der Lichtenhainer Mühle und nörd­lich über der Mündung des Knechtsbachs in die Kirnitzsch.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der mit­tel­al­ter­li­chen Wehranlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Hochkirch: Altes & Neues Herrenhaus Jauernick

Altes & Neues Herrenhaus Jauernick

Nr. 1 (Neues Herrenhaus)
Nr. 4 (Altes Herrenhaus)
02627 Hochkirch OT Jauernick

Historisches

Bereits im 13. Jahrhundert soll in Jauernick ein Rittersitz bestan­den haben, über den jedoch nur sehr wenig bekannt ist. Im 16. und 17. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Klüx, gefolgt von der Familie von Bolberitz. Der erste urkund­li­che Nachweis eines Ritterguts datiert auf das Jahr 1650. Von 1701 bis 1760 befand es sich im Eigentum der Familie von Gersdorff. Unter Johann Adolph von Gersdorff wurde 1737 das Alte Herrenhaus erbaut. Im Besitz der Familie Prenzel befand sich das Gut von 1760 bis 1794, danach wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Friedrich Ernst Georg von Craushaar erwarb das Rittergut Jauernick 1909 und ließ bis 1911 das Neue Herrenhaus bauen.

Nach 1945

1945 wurde Harry von Craushaar ent­eig­net. Das Alte Herrenhaus wurde an einen Neubauern ver­ge­ben. Das Neue Herrenhaus  wurde in Volkseigentum umge­wan­delt und diente zunächst als Schulungsheim, spä­ter als Kinderheim und zuletzt als Schule für behin­derte Kinder.

Nachwendezeit

Das Neue Herrenhaus fand 1998 einen neuen Besitzer, der das Gebäude sanierte und zu eige­nen Wohnzwecken nutzt.

Heutige Nutzung

Das Alte Herrenhaus ist noch unsa­niert. Beide Herrenhäuser wer­den bewohnt.

Hohnstein: Rittergut Hohnstein

Rittergut Hohnstein

Sebnitzer Straße 16
01848 Hohnstein

Historisches

Das Vorwerk der Burg Hohnstein wurde 1791 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es han­delte sich um ein Einzelgut in Form eines  Dreiseitenhofs, wel­ches auch als Stadtgut und Kretzscheley bezeich­net wurde.

Die heu­tige Napoloeonschanze erhielt ihren Namen um 1813 inAnlehnung an die unter Napoleon dar­auf errich­tete Feldbefestigung. Zuvor hieß die Anhöhe Kretzscheleiberg bezie­hungs­weise Kretzschelei Höhe, abge­lei­tet von jenem Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk dient heute über­wie­gend Wohnzwecken.

 

 

Hohnstein: Burgwarte Hockstein

Burgwarte Hockstein

Sächsische Schweiz
01848 Hohnstein

Historisches

Die Burgwarte Hockstein diente ver­mut­lich als Wehranlage und Vorburg dem Schutz der sich ganz in der Nähe befin­den­den Burg Hohnstein. Sie stand in enger Verbindung mit der Burg Hohnstein und den Burgen Altrathen und Neurathen. Die Entstehungszeit könnte in die frühe zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts fal­len, aus­ge­hend davon, dass die böh­mi­schen Berken von der Duba die Burgwarte als Vorburg zu ihrem Sitz auf der Burg Hohnstein, die 1353 an Hinko de Duba vom böh­mi­schen König als Lehen ver­ge­ben wor­den war, anle­gen lie­ßen. 1428 fiel der Hockstein, einst dem Rathener Gebiet zuge­hö­rig, an die Wettiner.

Eine zweite Möglichkeit der Entstehung der Burgwarte Hockstein liegt darin, dass sie erst unter den Wettinern als Vorposten der Rathener Burgen errich­tet wurde und dass ihre vor­nehm­li­che Aufgabe darin bestand, die auf der Burg Hohnstein ansäs­si­gen Berken von der Duba im Auge zu behal­ten. Die böh­mi­schen Berken von der Duba erober­ten die Burg Rathen 1438 zurück. Damit fiel auch die Wehranlage auf dem Hockstein wie­der in ihren Besitz. Sie lagen stän­dig in Fehde und ver­lo­ren dadurch nach und nach nicht nur ihre Besitztümer, son­dern san­ken teil­weise zu Raubrittern herab, was zu einer Bezeichnung des Hocksteins als Raubritternest geführt haben dürfte. Hohnstein mit dem Hockstein gelangte 1443 an die Wettiner. Der Hockstein gehörte wohl noch bis 1468 oder 1469 zum Gebiete der Burg Rathen. Spätestens dann dürfte die Burgwarte auf dem Hockstein kom­plett ihre Bedeutung ver­lo­ren und auf­ge­ge­ben wor­den sein.

Von der mit­tel­al­ter­li­chen Burganlage sind noch ver­gleichs­weise viele, gut erkenn­bare Überreste vor­han­den. 1933 wurde bei Ausgrabungsarbeiten ein künst­lich in den Fels gehaue­ner Raum ent­deckt. Unmittelbar vor die­sem Felsgemach mit einer hin­ab­füh­ren­den klei­nen Treppenanlage soll sich die Zisterne befun­den haben, die aller­dings längst ver­schüt­tet ist.

Einige Stufen unter­halb des Hockstein-​Plateaus befin­det sich der Aussichtspunkt Aussichtskanzel. Hier gibt es ein in den Fels gemei­ßel­tes Mühlespiel zu ent­de­cken. Ob die­ses Mühlespiel tat­säch­lich von mit­tel­al­ter­li­chen Wachposten ange­fer­tigt und zum Zeitvertreib gespielt wurde, ist frag­lich, aber nicht unmög­lich. Am Fuß des Hocksteins links vom unte­ren Eingang in die Wolfsschlucht befin­det sich die große Hocksteinhöhle, die einst als Wachstube gedient haben könnte.

Auf dem Hockstein selbst befin­den sich außer­dem die Reste zahl­rei­cher aus­ge­mei­ßel­ter Balkenfalze. Weiterhin ist auf der Westseite des Hocksteins vor dem Zugang über die Teufelsbrücke ein bis zu zwei­ein­halb Meter hoher Erdwall mit Graben zu fin­den. Die Teufelsbrücke führt über eine etwa zehn Meter breite Schlucht, wel­che zu Zeiten der Burgwarte sehr wahr­schein­lich mit­tels einer höl­zer­nen Brücke über­wun­den wurde.

Die Teufelsbrücke selbst wurde erst 1821 erbaut. Die dama­lige Holzkonstruktion wurde 1843 durch eine stei­nerne Brücke ersetzt, wel­che um 1870 mit einer wei­te­ren Sandsteinbrücke unter­mau­ert wurde. Der alte Zugang auf den Hockstein führte durch den Blümelgrund und anschlie­ßend durch die Wolfsschlucht. Den obe­ren Ausgang der Wolfsschlucht auf das Plateau des Hocksteins ziert ein Felstor, wel­ches in Anlehnung an den goti­schen Baustil künst­lich aus­ge­ar­bei­tet wurde. Die heu­tige Steiganlage mit Eisentreppen ent­stand in den 1960er Jahren.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde Ende 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde Ende 1959 erneuert.

Halsbrücke: Kanzleilehngut Halsbrücke

Kanzleilehngut Halsbrücke | Lehngut Neubau

Loßnitzer Weg 1
09633 Halsbrücke

Historisches

Das Kanzleilehngut ent­stand bereits 1597 aus dem dama­li­gen Pudewitzschen Vorwerk her­aus. Die ers­ten Gebäude des Gutes wur­den 1646 errich­tet. 1875 wurde das Gut als Kanzleilehngut erwähnt. Es befand sich im Besitz der Familie Heymann, die es in jenem Jahr erwor­ben hat­ten. Carl Heymann betrieb zuletzt sehr erfolg­reich eine Zucht mit Edelschweinen. 1944 über­nahm Irmgard Baethge, gebo­rene Heymann, den Hof mit ihrem Mann.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Irmgard Baethge zwar nicht ent­eig­net, weil das Lehngut, wenn auch nur ganz knapp, mit 97 Hektar zu klein wesen ist. Dennoch flüch­tete die Familie auf­grund poli­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Repressalien 1953 in den Westen Deutschlands. Das Lehngut wurde ver­spä­tet ent­eig­net und als Volksgut betrie­ben. Nicht benö­tigte Gebäude wur­den abge­ris­sen oder muss­ten auf­grund von Baufälligkeit abge­bro­chen wer­den. Das Herrenhaus des Kanzleilehnguts wurde in den 1970er Jahren abge­ris­sen und durch einen zeit­ge­mä­ßen Zweckbau ersetzt.

Nachwendezeit

1993 wurde das her­un­ter gewirt­schaf­tete Gut an die Erben der letz­ten Besitzer zurück­über­tra­gen und gelangte 2006 an den Urenkel von Carl Heymann. Ab 2009 ließ er Sanierungsarbeiten durch­füh­ren, um sei­nen eige­nen Hof aufzubauen.

Heutige Nutzung

Das Kanzleilehgut ist heute ein bio­zer­ti­fi­zier­tes land­wirt­schaft­li­ches Gut. Neben einer Käserei wer­den Landwirtschaft und Viehzucht betrieben.

Hoyerswerda: Schloss Hoyerswerda

Schloss Hoyerswerda

Schlossplatz 1
02977 Hoyerswerda

Historisches

Im 13. Jahrhundert wurde eine Wasserburg gegrün­det, die 1272 mit Hoyer von Vredeberg als Burgherr erwähnt wurde. Noch im glei­chen Jahrhundert wurde diese Wasserburg mehr­fach zer­stört und dar­auf­hin umge­baut. 1357 war sie böh­mi­sches Krongut und erlebte nach­fol­gend wech­selnde Grundbesitzer, zu denen Thimo von Colditz und Benesch von Duba gehör­ten. Friedrich von Schönburg über­nahm die Burg 1461. 1467 /​ 1468 wurde sie durch einen Brand zer­stört; im Jahr dar­auf began­nen die Erneuerungs- und Umbauarbeiten. Exakt ein Jahrhundert spä­ter war Heinrich von Maltitz Besitzer, 1582 Seyfried von Promnitz. Während des 16. Jahrhunderts bestand die Burg vor­nehm­lich aus Holz und Fachwerk. Ein Brand im Jahre 1589 hatte daher leich­tes Spiel bei der kom­plet­ten Zerstörung, der ein Neuaufbau im Renaissancestil 1592 folgte.

Die Herren von Ponickau besa­ßen das Schloss, das im Dreißigjährigen Krieg geplün­dert und aus­ge­brannt wurde, Anfang des 17. Jahrhunderts. Zur Mitte hin über­nahm Johann Georg I. den Bau und ver­an­lasste die Umgestaltung zu einem Lustschloss. Die Reichsfürstin Katharina von Teschen, Mätresse Augusts des Starken, erhielt Schloss Hoyerswerda 1705 und ließ umfang­rei­che und prä­gende Um- und Anbauten durch­füh­ren. August III. kaufte die Schlossanlage 1737 zurück. Bereits 1781 ging sie in kom­mu­na­les Eigentum über. 1813 besuchte Napoleon das Schloss. Nach Ende der Napoleonischen Kriege fiel das Schloss Hoyerswerda an Preußen und diente als Sitz der Steuer- und Finanzverwaltung sowie als Amtsgericht und Gefängnis.

Nach 1945

Nach dem Krieg wurde das Schloss zunächst als Sitz der sowje­ti­schen Militäradministration genutzt. 1952 wur­den das Heimatmuseum ein­ge­rich­tet und der Schlossgarten umge­stal­tet. Zu DDR-​Zeiten waren zudem das Gericht und ein Jugendclub im Schloss Hoyerswerda untergebracht.

Nachwendezeit

Bis 1998 erfolgte die umfas­sende Sanierung des gesam­ten Schlosskomplexes. Auch der was­ser­füh­rende Graben wurde umge­stal­tet. Das Gericht zog aus.

Heutige Nutzung

Im Schloss sind nach wie vor das Heimatmuseum und zusätz­lich das Stadtarchiv unter­ge­bracht. Schloss Hoyerswerda ist durch den angren­zen­den Zoo von außen nur ein­ge­schränkt zugänglich.
(Fotos: Januar 2023)

Horka: Rittergut Mittelhorka II

Rittergut Mittelhorka II

Gelber Hof 7
02923 Horka

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gutshof durch die LPG genutzt. Das Herrenhaus wurde 1965 auf­grund sei­nes rui­nö­sen Zustandes abgerissen.

Nachwendezeit

Nachdem ein Brand die Wirtschaftsgebäude 1996 zer­störte, wur­den deren Überreste auch abgetragen.

Hähnichen: Schloss Niederspree

Schloss Niederspree
Niederspree 6
02923 Hähnichen OT Spree

Historisches
Das Gut Niederspree befand sich von der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis 1662 im Besitz der Familie von Deupold. Es wurde von der Familie von Nostitz gekauft, die es bis 1679 besaß und an die Familie von Gablenz ver­äu­ßerte, die es für fast ein Jahrhundert besaß. Nach wei­te­ren Besitzerwechseln kam das Gut 1795 bis 1803 erneut an die Familie von Nostitz. Der Graf von Mengersen kaufte es 1858. Friedrich von Martin  erwarb Schloss Niederspree 1907. Seine Tochter Elsa Thiel erbte das Schloss 1915 und ließ vier Jahre spä­ter das Schloss nach heu­ti­gem Aussehen erbauen. 1925 erhielt es einen Anbau.

Nach 1945
1945 wurde Elsa Thiel ent­eig­net. Die nächs­ten fünf Jahre wurde Niederspree als Frauengefängnis genutzt und nach­fol­gend bis 1957 als Forstschule. Anschließend diente es bis 1974 als Pilotenunterkunft sowie bis 1989 dem Ministerium für Staatssicherheit als Erholungsheim, das 1984 eine drei­jäh­rige Sanierung veranlasste.

Nachwendezeit
Ab 1990 wurde das Schloss als Naturschutzstation genutzt.

Heutige Nutzung
Inzwischen befin­det sich das Schloss in Privathand und ist seit 2006 an einen Verein verpachtet.

Horka: Vorwerk Biehain

Vorwerk Biehain

Zum Waldsee 4
02923 Horka OT Biehain

Historisches

1601 kaufte die Familie von Nostitz das urkund­lich erwähnte Rittergut von der Familie von Gersdorff. 1629 ver­kaufte die es an die Familie von Drachstedt, die es 1646 wie­der an die Familie von Nostitz ver­äu­ßerte. 1660 ver­kaufte sie es an die Familie von Gersdorff, die das Rittergut 1710 an die Familie von Reibold ver­äu­ßerte. Diese behielt es bis 1751 in ihrem Eigentum und die Familie von Gersdorff erwarb das Rittergut Biehain erneut zurück.

1840 kam es durch Verkauf von Ernestine Antonie Irmengard von Gersdorff an Friedrich Rudolph Lucke. Sowohl 1777 als auch 1885 sind schrift­li­che Nachweise als Vorwerk gege­ben und das Herrenhaus diente eher wirt­schaft­li­chen als Wohnzwecken. Noch in der Zeit des Ersten Weltkrieges wurde Biehain an Hugo Stinnes veräußert.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes 1945 wur­den zunächst Flüchtlinge, spä­ter auch Einheimische im Herrenhaus unter­ge­bracht. Später über­nahm die LPG das Gut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und ist drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tig. Pferde- und Kuhstall befin­den sich jeweils in Privatbesitz, letz­ter wurde zu Wohnzwecken ausgebaut.

Horka: Schloss Oberhorka

Schloss Oberhorka

Zum Weinberg 6
02923 Horka OT Oberhorka

Historisches

Das Rittergut wurde 1562 erst­mals erwähnt. Nachdem 1777 zwei Rittergüter vor­han­den waren, wur­den diese spä­tes­tens 1885 wie­der zu einem verinigt.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Die noch vor­han­de­nen Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.