Waldhufen: Rittergut Ullersdorf

Rittergut Ullersdorf

Am Poetenteich 5
02906 Waldhufen OT Ullersdorf

Historisches

1389 bestand ein Herrensitz, wel­cher seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Nostitz war. 1608 wurde er zum Rittergut erho­ben. Unter Wolfgang Gotthelf von Nostitz erfolgte 1764 ein Umbau des Schlosses. Die drei 1777 neben­ein­an­der bestehen­den Vorwerke wur­den spä­tes­tens 1885 wie­der ver­ei­nigt und schrift­lich erwähnt wurde ein Rittergut. Dieses befand sich seit 1824 im Besitz der Familie von Gersdorff und von 1842 bis 1937 im Eigentum der Grafen von Fürstenstein. Unter die­sen erfolgte 1862 ein erneu­ter Umbau des Schlosses.

Nach 1945

Nachdem 1945 die Enteignung durch­ge­führt wurde, wur­den im Schloss Wohnungen für Vertriebene ein­ge­rich­tet. Einem 1948 durch­ge­führ­ten Teilabriss folgte Mitte 1984 die Sprengung des Schlosses. An sei­ner Stelle wurde ein Wohnblock errichtet.

Heutige Nutzung

Wirtschaftsgebäude sind noch erhalten.

Waldhufen: Rittergut Thiemendorf

Rittergut Thiemendorf

Königshainer Straße 1
02906 Waldhufen OT Thiemendorf

Historisches

Das Rittergut in Thiemendorf gehörte zum Rittergut Wiesa und ver­fügte des­halb über kein Herrenhaus im eigent­li­chen Sinne. 1535 wurde erst­mals ein Rittergut erwähnt. Es befand sich im Besitz der Familie von Nostitz, die 1855 die Wirtschaftsgebäude umbauen ließ. Der letzte Besitzer Harry von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf ver­pach­tete Thiemendorf an Herrn von Hippel, der um 1900 auf dem Grundstück ein her­ren­haus­ähn­li­ches Wohnhaus errich­ten ließ.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung und das Rittergut wurde mit­samt Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Ein Sohn des letz­ten Besitzers kehrte nach Thiemendorf zurück und baute 1997 die Scheune des Ritterguts zum Wohnhaus aus (Foto).

Heutige Nutzung

Das abseits befind­li­che Herrenhaus steht leer, eine Scheune dient Wohnzwecken, die ande­ren Wirtschaftsgebäude befin­den sich im Besitz eines Landwirtes.

Wachau: Rittergut Wachau

Rittergut Wachau

Am Rittergut 3 & 4, Am Schloss 3
01454 Wachau

Historisches

Offensichtlich waren Schloss und Rittergut Wachau von­ein­an­der getrennt, da die Familie von Schönfeldt das Schloss seit dem 14. Jahrhundert besaß und erst 1802 ver­äu­ßerte, das Herrenhaus des Rittergutes jedoch 1583 unter Tobias von Ponickau erbaut wurde.

Heutige Nutzung

Vom denk­mal­ge­schütz­ten Rittergut, des­sen Wirtschaftsgebäude haupt­säch­lich aus dem 19. Jahrhundert stam­men, sind noch das Torgebäude sowie ein Teil des Wirtschaftshofes mit Brauereigebäude erhal­ten. Das Herrenhaus selbst exis­tiert nicht mehr. Insgesamt ist das Rittergut umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Es steht leer.

Wechselburg: Schloss Wechselburg

Schloss Wechselburg

09306 Wechselburg

Historisches

Das Kloster, ursprüng­lich Kloster Zschillen genannt, wurde um 1168 von Dedo von Rochlitz-​Groitzsch für die Augustiner-​Chorherren gegrün­det. Die Bauarbeiten wur­den ver­mut­lich um 1200 abge­schlos­sen, wobei die Konventgebäude offen­bar erst nach­träg­lich hin­zu­ge­fügt wor­den waren. 1278 über­gab Markgraf Heinrich der Erlauchte das Kloster dem Deutschen Ritterorden. 1543 fiel das Kloster an Herzog Moritz von Sachsen. Er ließ es säku­la­ri­sie­ren und ver­tauschte es mit den Herren von Schönburg gegen Hohnstein, Lohmen und Wehlen. Dadurch ent­stand für den Ort und die Klosteranlage der Name Wechselburg und der bis­he­rige Name Zschillen wurde abge­löst. Der Deutsche Orden ver­suchte bis 1570 das Kloster zurück­zu­be­kom­men, schei­terte jedoch.

Nach der Auflösung des Klosters über­trug Herzog Moritz von Sachsen das Klostergelände als Lehen an die Familie von Schönburg. Die Klausurgebäude, wel­che auch als das alte Schloss bezeich­net wer­den, wur­den als Schloss umge­nutzt. Wolf III. von Schönburg nutzte die Wechselburg zwi­schen 1582 und 1583 als vor­über­ge­hen­den Wohnsitz, nach­dem sein eigent­li­cher Sitz auf der Rochsburg abge­brannt war. Seit 1620 diente die Wechselburg Christian von Schönburg-​Penig als dau­er­hafte Wohnresidenz. Ein ers­ter Umbau des ehe­ma­li­gen Klosters wurde 1674 abge­schlos­sen. Diese Gebäude wur­den 1721 durch einen Brand zer­stört. Der Wiederaufbau wurde zwi­schen 1753 und 1756 aus­ge­führt, wobei die Fundamente der roma­ni­schen Klosterklausur mit ein­be­zo­gen wur­den. Der baro­cke Neubau wird als neues Schloss bezeichnet.

Mit dem Tod von Graf Wilhelm von Schönburg-​Forderglauchau 1815 erbte der noch min­der­jäh­rige Sohn Alban Schloss Wechselburg. Die Verwaltung des Erbes über­nahm ein Verwandter als Vormund. Alban von Schönburg-​Forderglauchau trat 1823 sein Erbe end­gül­tig an. Er und seine Frau bezo­gen das Schloss im Folgejahr, nach­dem die Gebäude saniert wor­den waren. Von 1829 bis 1860 wurde die Schlosskirche etap­pen­weise reno­viert. Alban von Schönburg-​Forderglauchau war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erforschung vater­län­di­scher Sprache und Alterthümer zu Leipzig, Ritter des Johanniter-​Ordens und Träger des Großkreuzes des Albrecht-​Ordens. 1869 kon­ver­tierte die Grafenfamilie zum Katholizismus, ließ die Kirche erneut reno­vie­ren und im katho­li­schen Sinne umgestalten.

Die Familie Schönburg-​Forderglauchau nannte sich nach dem Erlöschen der Linie Hinterglauchau seit 1900 wie­der Schönburg-​Glauchau. Sie ver­blieb bis 1945 im Besitz von Schloss Wechselburg und nutzte es als Wohnsitz.

Nach 1945

Die Grafen von Schönburg-​Glauchau flüch­te­ten 1945 vor der ein­rü­cken­den Roten Armee. Ihrer Enteignung konn­ten sie nicht ent­ge­hen. Zu DDR-​Zeiten diente das neue Schloss als Kinder-​Tuberkuloseheilstätte. Später erfolgte eine Nutzung als neurologisch-​psychiatrisches Kinderkrankenhaus. Die Stiftskirche wurde durch Kriegseinwirkungen beschä­digt. Sie erhielt 1946 ein Notdach und wurde zwi­schen 1953 und 1965 restauriert.

Nachwendezeit

Noch um 1991 wurde das neue Schloss als Krankenhaus genutzt. 1993 grün­de­ten Benediktinermönche der Abtei Ettal das Kloster Wechselburg als klös­ter­li­che Niederlassung erneut. Die Mönche betrei­ben ein Jugend- und Familienhaus und sind in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge enga­giert. Ab 2010 wurde das Kloster dazu aus­ge­baut. Nach bekannt gewor­de­nen Missbrauchsfällen wur­den drei Mönche des Konvents von Kloster Wechselburg suspendiert.

Heutige Nutzung

2018 wurde die Klosterkirche von Papst Franziskus zur Basilica minor erho­ben. Sie ist eine von zwei Wallfahrtskirchen auf säch­si­schem Gebiet. Die Gebäudeteile des alten Schlosses die­nen heute teil­weise Wohnzwecken. Das neue Schloss steht heute leer und ist vom Verfall bedroht.

Wachau: Wallburg Seifersdorf

Wallburg Seifersdorf

Burgberg
01454 Wachau OT Seifersdorf

Historisches

Die vor­ge­schicht­li­che Seifersdorfer Wallburg bestand in der Bronzezeit. Diese Epoche umfasst den Zeitraum zwi­schen dem Ende des 3. Jahrtausend v. Chr. und dem Beginn des 1. Jahrtausend v. Chr. Vom Burgwall auf dem Burgberg sind noch Reste des Abschnittgrabens erhal­ten. Der Zugang ist bei­spiels­weise über die Schönborner Straße möglich.

Bodendenkmalschutz

Der Burgberg mit sei­ner Wallanlage wurde 1952 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Wachau: Wasserburg & Schloss Seifersdorf

Wasserburg & Schloss Seifersdorf

Tina-​von-​Brühl-​Straße 33
01454 Wachau OT Seifersdorf

Historisches

Das heu­tige Schloss Seifersdorf ist der ins­ge­samt dritte Schlossbau. Zunächst exis­tierte eine 1191 erwähnte Turmhügelburg, die auf einer künst­lich geschaf­fe­nen Insel errich­tet wor­den war. Schon kurze Zeit spä­ter wurde die­ses über­wie­gend aus Holz bestehende Bauwerk durch einen Brand zer­stört und bereits im Jahre 1208 wurde ein stei­ner­ner Nachfolgebau erwähnt. Trotzdem erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung erst 1335. Das schließ­lich dritte Schloss wurde im Zeitraum von 1530 bis 1535 unter Christoph von Haugwitz als Wohnschloss errich­tet. Der Bau nahm dabei Elemente aus der Spätgotik sowie der Frührenaissance auf.

1586 erwarb Dietrich von Grünrod das Schloss. Die Familie von Grünrod behielt Schloss Seifersdorf für lange Zeit in Familienbesitz und ließ zwi­schen 1621 und 1627 Um- und Erweiterungsbauten vor­neh­men. Auch von 1691 bis 1698 fan­den Erneuerungsarbeiten statt. Der ent­stan­dene Anbau ist heute jedoch nicht mehr vor­han­den. Im Jahr 1747 wurde Reichsgraf Heinrich von Brühl mit dem Grundstück belehnt. Er selbst weilte nicht auf Schloss Seifersdorf und beauf­tragte Gottfried Schneider mit der Verwaltung. Dazu wurde 1750 ein Pächterhaus im Rittergut erbaut.

Heinrich von Brühls Sohn Moritz bewohnte ab 1775 das Pächterhaus. Zuvor gab es einen erbit­ter­ten Erbstreit, denn als Heinrich von Brühl starb, war die­ser hoch­ver­schul­det und sein Besitz wurde wegen Hochverrat beschlag­nahmt. Die Streitigkeiten wur­den erst 1774 bei­gelegt. In der Zwischenzeit hatte die Bausubstanz des Schlosses sehr gelitten.

Gräfin Tina von Brühl begann 1781 mit der Ausgestaltung des Seifersdorfer Tales. Sie ließ eine romantisch-​sentimentale Gartenanlage mit einer Vielzahl klei­ner Staffagebauten anle­gen. Ihr Sohn über­nahm Schloss und Rittergut 1816. Zwei Jahre spä­ter began­nen die Umgestaltungsarbeiten im neo­go­ti­schen Stil. Unter Berücksichtigung der erheb­li­chen Veränderungen des Schlosses unter den Herren von Grünrod gilt die­ser unter Carl von Brühl getä­tigte Umbau als das heu­tige sechste Schloss. 1826 war der Umbau been­det und die Grafenfamilie bezog im Schloss Quartier. Von 1890 bis 1896 wur­den im Schloss einige Wohnungen für Bedienstete ein­ge­rich­tet und das Mansardengeschoss aus­ge­baut. Schloss Seifersdorf ver­blieb bis zuletzt im Besitz der Grafen von Brühl.

Nach 1945

1945 wurde die Witwe Agnes von Brühl nach Rügen depor­tiert und ihr Besitz beschlag­nahmt. Die geplante Sprengung des Schlosses konnte ver­hin­dert wer­den, indem es ab 1946 als Erholungsheim der Partei genutzt wurde. 1951 kam Schloss Seifersdorf in den Besitz der Gemeinde Seifersdorf, die darin unter ande­rem Kindergarten, Schulräume, Lehrerwohnungen und ein Dienstzimmer des ABV unter­brachte. 1978 erfolg­ten umfas­sende Instandsetzungen.

Nachwendezeit

1995 kam das Schloss in den Besitz der neuen Gemeinde Seifersdorf. Das aus­ge­glie­derte Rittergut befin­det sich bereits seit 1992 in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Schloss Seifersdorf wird heute durch eine Vielzahl klein­tei­li­ger Nutzung belebt. Dazu zäh­len Bücherei, Ortsamt, Wohnungen, Veranstaltungsräume und Vereinszimmer. Ein Förderverein setzt sich zusätz­lich aktiv für eine öffent­li­che Nutzung und den Erhalt des Schlosses ein.  Es steht leer und ver­fällt zuse­hends. Pläne für eine Sanierung und den Neubau von Wohngebäuden im rück­wär­ti­gen Grundstücksbereich exis­tie­ren seit Jahren.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg, der Ursprungsbau, wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist der teil­weise noch was­ser­füh­rende Graben. Bodendenkmalschutz besteht seit 1960 für die Wasserburg.

Waldenburg: Schloss Grünfeld

Schloss Grünfeld

Grünfelder Straße 38
08396 Waldenburg

Historisches

Otto Carl Friedrich erwarb 1780 meh­rere Grundstücke sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines Landgutes, um den Grünfelder Park anle­gen zu las­sen. Das Landgut wurde neo­go­tisch umge­stal­tet und diente als Sommerresidenz der fürst­li­chen Familie um Otto Victor I. Das bis dahin exis­tie­rende Schlösschen ließ er 1841 /​ 1842 abrei­ßen, so dass heute nur noch Nebengebäude vor­han­den sind.

Der Park wurde als soge­nann­ter “Sentimentaler Landschaftspark” ange­legt und mit einer Vielzahl an Staffagebauten ver­se­hen. Dazu zäh­len stell­ver­tre­tend das Portal, das als Haupttor des 1619 abge­brann­ten hin­te­ren Schlosses gedient hatte und 1786 in den Park ver­setzt und 1844 restau­riert wurde, das Badehaus von 1790 und der auf 1795 datierte Felsengang, eine künst­li­che Grotte, die aus Findlingen und Felsbrocken errich­tet wurde.

Nachwendezeit

Die Nebengebäude wur­den zwi­schen 1992 und 1994 auf­wän­dig saniert.

Heutige Nutzung

Hotel und Restaurant

Waldhufen: Vorwerk Reichendorf

Vorwerk Reichendorf

02906 Waldhufen OT Jänkendorf

Historisches

Reichendorf, des­sen frü­he­rer Name Kaana war, wurde 1981 für den Quitzdorfer Stausee deva­stiert. Seit 1557 exis­tierte ein Vorwerk, das dem Rittergut Jänkendorf unter­stand. Das Vorwerk ging mit der Devastierung eben­falls ver­lo­ren. Möglicherweise bestand bereits seit 1379 ein Herrensitz. 1402 wurde Meynart von Canaw als Herr auf Kaana erwähnt, 1411 Pecz de Kana (oder auch Kanaw).

Waldheim: Vorwerk Massanei

Vorwerk Massanei

04736 Waldheim OT Massanei

Historisches

Das Vorwerk wurde 1791 erwähnt.

Heutige Nutzung

Die Gebäude sol­len sich in einem sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Zustand befinden.

Waldhufen: Rittergut Jänkendorf

Rittergut Jänkendorf

Schulstraße 7
02906 Waldhufen OT Jänkendorf

Historisches

Möglicherweise bestand bereits um 1390 ein Herrensitz in Jänkendorf. Die Familie von Nostitz besaß das Jänkendorfer Rittergut ab dem frü­hen 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Während die­ser Zeit wurde 1725 das Herrenhaus erbaut. Der Familie von Nostitz  folg­ten wei­tere Besitzer, bis das Rittergut 1791 von der Witwe Johanna Friederike von Schönberg gekauft wurde. Sie war eine gebo­rene Freiin von Fletscher und fühlte sich von der Herrnhuter Gemeinschaft ange­zo­gen. In zwei­ter Ehe hei­ra­tete sie Heinrich XXXVII. Graf Reuß, der nach ihrem Tod 1815 das Rittergut Jänkendorf über­nahm. Das Rittergut ver­bließ bin 1945 im Besitz der Grafenfamilie Reuß und wech­selte inner­halb die­ser mehr­fach den Besitzer.

Nach 1945

Nach der Enteignung wur­den zunächst Flüchtlinge, kurz spä­ter eine Schule im Herrenhaus unter­ge­bracht. Nach einem Brand 1958 wurde das Herrenhaus wie­der auf­ge­baut und mit einem Anbau ver­se­hen. Drei Jahre spä­ter wurde der Schulbetrieb wie­der aufgenommen.

Nachwendezeit

Im Jahre 2009 wurde die Schule ver­legt und das Herrenhaus freigezogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer.