Boxberg: Altes & Neues Schloss Uhyst

Altes & Neues Schloss Uhyst

Schlossstraße 13
02999 Boxberg OT Uhyst

Historisches

Bereits im 15. Jahrhundert exis­tierte ein Gutshof. Dabei han­delte es sich mög­li­cher­weise um den Herrensitz von Hans de Ugesd, wel­cher für 1410 belegt ist. Für 1587 ist die erste urkund­li­che Nennung eines Ritterguts nachweisbar.

1836 wurde das Alte Schloss, erbaut von Caspar von Nostitz, abge­ris­sen. Das Neue Schloss wurde von 1738 bis 1742 unter Friedrich Caspar Graf von Gersdorff errich­tet, der mit Dorothea Charlotte Louise Gräfin von Flemming ver­hei­ra­tet war. Nach der Familie von Gersdorff gab es viel­fa­che Besitzerwechsel. 1883 gelangte das Schloss an Ferdinand von Rabenau, der es den Kindern sei­nes Gutsverwalters Kluge ver­machte. Herbert Kluge bewohnte Schloss Uhyst.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Herbert Kluge 1945 wurde 1952 im Schloss ein Krankenhaus für Tuberkulosepatienten ein­ge­rich­tet. Dazu waren mehr­fach Umbauten not­wen­dig. Später wurde das Tbc-​Heim in ein Krankenhaus umgewandelt.

Nachwendezeit

Seit der Schließung des Krankenhauses in den 1990er Jahren steht das Schloss leer. Zwischenzeitlich mehr­fach erfolgte Eigentümerwechsel brach­ten noch keine Sanierung und kein neues Nutzungskonzept.

Heutige Nutzung

Zum leer­ste­hen­den Schloss Uhyst gehö­ren ein Barockgarten und ein eng­li­scher Landschaftspark.

Boxberg: Rittergut Zimpel

Rittergut Zimpel

Zu den Eichen 6
02943 Boxberg OT Zimpel

Historisches

Das Rittergut wurde 1571 schrift­lich erwähnt und befand sich bis zu jeder Zeit im Besitz von Georg von Metzradt. Er ver­kaufte es an die Herren von Metzradt. Nachfolgend befand sich das Gut bis 1604 im Besitz der Familie von Gersdorff. 1650 kaufte eben diese Familie das Rittergut von den Herren von Nostitz zurück, die es zwi­schen­zeit­lich besaßen.

An die Familie von Schönberg kam das Rittergut im Jahre 1700. 80 Jahre spä­ter wurde Caspar Gottlob Friedrich von Herzberg Eigentümer. 1804 kam das Rittergut erneut an die Familie von Gersdorff und ver­blieb dort bis 1828. Danach wech­sel­ten die Besitzer noch mehr­fach, ehe 1921 Hugo Stinnes das Rittergut übernahm.

Nach 1945

Hugo Stinnes wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr wurde das Schloss zer­stört, einige wenige Mauerreste sind noch vorhanden.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Wirtschaftshofes ist noch bewohnt, der Rest ist rui­nös und befin­det sich in Privatbesitz.

Boxberg: Rittergut Mönau

Rittergut Mönau

Eichenallee 28
02943 Boxberg OT Mönau

Historisches

Das Rittergut war 1609 erst­mals schrift­lich nach­weis­bar. Im Jahre 1677 ist der Verkauf von Hans von Metzradt an Heinrich Wenzel von Hundt und Alten-​Grottkau belegt. Fast ein Jahrhundert, bis 1773, ver­blieb das Rittergut in Familienbesitz. Das Herrenhaus bestand einst aus zwei Flügeln, wovon der erste im zei­ti­gen 18. Jahrhundert und der zweite in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wor­den war. Weitere Besitzer waren die Familie von Rabenau sowie ab 1899 bis 1937 die Herren Kluge. Ab 1937 wurde das Rittergut als Reichsarbeitslager genutzt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde 1946 der Hauptflügel des Herrenhauses zur Baumaterialgewinnung abgetragen.

Heutige Nutzung

Der ver­blie­bene Flügel wird als Wohngebäude genutzt.

Borna: Rittergut Witznitz

Rittergut Witznitz

04552 Borna OT Witznitz

Historisches

Als Besitzer des Guts sind seit dem 17. Jahrhundert aus­schließ­lich bür­ger­li­che Familien bekannt: Brehme, Prenkenhoff, Rink, Kobitzsch, Semmler, Joseph. Seit 1941 bis 1943 wurde der Ort auf­grund des Braunkohlevorkommens abge­baut und 1943 völ­lig auf­ge­löst. Das Speicherbecken Witznitz über­deckt heute die ehe­ma­lige Lage.

Brandis: Rittergut Polenz

Rittergut Polenz

Parkstraße 13
04821 Brandis OT Polenz

Historisches

Das Rittergut Polenz exis­tierte bereits 1445. Es gehörte seit dem 15. Jahrhundert der Familie von Lindenau und ver­blieb bis 1945 in Familienbesitz, auch wenn es ab dem 19. Jahrhundert in weib­li­cher Linie wei­ter­ver­erbt wurde, wodurch es zu ande­ren Namen in der Besitzerfolge kam. Als Gottlob Heinrich von Lindenau 1830 starb, erbte seine Enkelin Felicie von Petrikowsky-​Lindenau das Rittergut Polenz. Elf Jahre spä­ter hei­ra­tete sie Johann Oscar von Treba, wel­cher 1854 den Namen von Treba-​Lindenau annahm. Das Herrenhaus wurde um 1720 errich­tet und 1892 um einen Anbau ergänzt.

Nach 1945

Friedrich von Treba-​Lindenau wurde 1945 ent­eig­net. Die Ländereien wur­den auf­ge­teilt, im Herrenhaus wur­den Wohnungen, die Gemeindeverwaltung und ein Kindergarten untergebracht.

Nachwendezeit

Nach eini­gen Jahren Leerstand erfolgte der Verkauf, dem sich ab 1999 die Nutzung als Pflegeheim anschloss. Zuvor wurde das Herrenhaus voll­stän­dig saniert. Zusätzlich wurde ein wei­te­rer Neubau angefügt.

Heutige Nutzung

Die Nutzung als Pflegeheim wird fortgesetzt.

Burkau: Rittergut Kleinburkau

Rittergut Kleinburkau

Schulstraße 5
01906 Burkau

Historisches

Das Rittergut hat eine Vielzahl Besitzerwechsel erlebt. 1414 war erst­mals ein Rittersitz ver­zeich­net. Seit 1627 gab es zwei Vorwerke, seit 1858 drei Rittergüter.

Heutige Nutzung

Vorhanden sind das Herrenhaus und zwei Wirtschaftsgebäude.

Breitenbrunn: Herrenhaus Antonsthal

Herrenhaus Antonsthal

Jagdhäuserstraße 1
08359 Breitenbrunn OT Antonsthal

Historisches

Das Herrenhaus Antonsthal wurde ca. um 1890 erbaut. Es soll sich um das ehe­ma­lige Herrenhaus einer Schmelzhütte han­deln, die spä­ter als Papierfabrik genutzt wurde. Insofern wäre das Herrenhaus Antonsthal kein Herrenhaus im klas­si­schen Sinne. Um 1900 erfolg­ten Umbauten. Zuletzt diente das Herrenhaus als Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzung

Das Kulturdenkmal ist leer­ste­hend und stark sanierungsbedürftig.
(Foto: Oktober 2022)

Borna: Wasserburg & Rittergut Kesselshain

Wasserburg & Rittergut Kesselshain

Nr. 1
04552 Borna OT Kesselshain

Historisches

Für Kesselshain sind 1445 gleich zwei Rittersitze doku­men­tiert, die sich im Besitz von Lucas Heldroff sowie Clemens Sczeczaw zcu Keßelßhayn befan­den. Aus den Rittersitzen ging im aus­lau­fen­den 17. Jahrhundert das Rittergut hervor.

Noch bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts hin­ein nutzte das Kloster Pegau das Gut. Im wei­te­ren Verlauf taucht die Familie von Carlowitz in Besitzurkunden auf. Ab 1647 ist als Besitzer die Familie von Kitzscher ver­merkt. Ihr folg­ten noch im glei­chen Jahrhundert die Brüder Martini sowie Albert von Schauroth. Die Familie von Einsiedel erwarb das Rittergut 1724 und ver­kaufte es 1790 an Ernst von Altrock. Diesem folgte 1826 Wilhelm Heinrich Martin. 1901 erwarb die Stadt Borna das Rittergut Kesselshain.

Nach 1945

Nach 1945 wur­den im Herrenhaus Wohnungen eingerichtet.

Heutige Nutzung

Leerstand

Bodendenkmalschutz

Das Rittergut geht auf eine vor­her bestehende Wasserburg zurück, deren Entstehungszeit dem Mittelalter zuge­schrie­ben wird. Die Wasserburg wurde durch das Herrenhaus über­baut, die Gräben wur­den tro­cken­ge­legt. Schutz als Bodendenkmal besteht für die Burganlage seit 1936, erneu­ert wurde die­ser 1958.

Boxberg: Vorwerk Kaschel

Vorwerk Kaschel

Neubauernstraße 437
02906 Boxberg OT Kaschel

Historisches

Eine ein­zelne Quelle benennt einen Herrensitz für Kaschel im Jahre 1419. Möglicherweise geht die­ser auf Niczhe von der Koschele zurück, wel­cher 1404 als Herr auf Kaschel benannt wird.

Otto Räbiger ließ den Gutshof 1890 anle­gen. Ursprünglich befand sich das im 18. Jahrhundert erwähnte zu Jahmen gehö­rende Vorwerk an ande­rer Stelle im Ort. Unter Leutnant Döring wur­den ab 1898 die Wirtschaftsgebäude errich­tet. Die Besitzer wech­sel­ten oft und so kam das Vorwerk 1920 an die Braunkohlen- und Brikett-​Industrie AG. Die Braunkohlenwerk Niesky waren ab 1937 Eigentümer.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Gut auf­ge­teilt und vor­über­ge­hend fan­den Flüchtlinge ein Zuhause im Herrenhaus. Dieses wurde 1947 gesprengt. Gerhard Ulbricht, dem diese Neubauernstelle zuge­teilt wor­den war, baute das Herrenhaus in leicht ver­än­der­ter Form wie­der auf.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in den 1990er Jahren saniert und befin­det sich noch heute in Familienbesitz.

Heutige Nutzung

Wohnhaus

Boxberg: Rittergut Jahmen

Rittergut Jahmen

Platz der MTS 344a, 345, 346, 347, 348, 348a
02906 Boxberg OT Jahmen

Historisches

Vor 1423 befand sich das Gut im Besitz von Heinrich von Zezschwitz. In der Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte Jahmen an die Herren von Nostitz. Es folgte eine Aufwertung zum Rittergut, die für das Jahr 1587 urkund­lich belegt ist. 1648 brannte das Rittergut Jahmen ab. Zu die­sem Zeitpunkt, näm­lich seit 1623, befand es sich im Besitz der Grafenfamilie Vitzthum von Eckstädt.

Zwischen 1715 und 1724 wurde ein impo­san­tes Wasserschloss durch Gottlob Christian Vitzthum von Eckstädt errich­tet, der das Rittergut 1694 geerbt hatte. August der Starke soll auf sei­nen Reisen gen Polen mehr­fach auf Schloss Jahmen einen Zwischenstopp ein­ge­legt haben. 1741 kaufte die Familie von Metzradt das Anwesen und ließ um 1767 die bei­den heute stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Scheunen an der Toreinfahrt errichten.

Im Ersten Weltkrieg diente das Schloss als Reservelazarett. 1924 wurde es von dem Großindustriellen Hugo Stinnes gekauft, der Schloss Jahmen sanie­ren ließ und Arbeiterwohnungen darin ein­rich­tete. Hugo Stinnes ver­kaufte das Rittergut Jahmen spä­ter an die Braunkohlen- und Brikett-​Industrie-​Aktiengesellschaft, nutzte das Rittergut aber als Pächter wei­ter. In den letz­ten Jahres des Zweiten Weltkrieges soll die AEG Berlin auf dem Rittergutsgelände ein Forschungslabor betrie­ben haben.

Nach 1945

Im April 1945 wurde Schloss Jahmen durch Bomben schwer getrof­fen. Nach Kriegende erfolgte die Enteignung des Ritterguts und die Aufteilung an Neubauern. Das zer­störte Schloss wurde nicht wie­der auf­ge­baut, son­dern 1947 end­gül­tig abge­ris­sen. Mit Bauschutt wurde der tro­cken­ge­legte Wassergraben ver­füllt. Auf dem Wirtschaftshof wurde eine Maschinen-​Traktoren-​Station eingerichtet.

Nachwendezeit

Die MTS wurde zu einer Vertriebsstation für LKW umgewandelt.

Heutige Nutzung

Die erhal­te­nen Wirtschaftsgebäude sind umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Es exis­tie­ren noch zwei Torhäuser, die als Wirtschaftsgebäude genutzt wur­den, zwei wei­tere Wohn- und Wirtschaftsgebäude, von denen eines einst als Kaserne diente, und ein Wohnmühlengebäude. Die gesamte Anlage steht inklu­sive Einfriedung, zwei Pavillons und Schlosspark unter Denkmalschutz.