Radebeul: Schloss Johannisberg

Schloss Johannisberg

Johannisbergstraße 15–17
01445 Radebeul

Historisches

Schloss Johannisberg ist das Herrenhaus eines ehe­ma­li­gen, groß­zü­gi­gen Weinguts, gele­gen zwi­schen dem Kroatengrund und der Mittleren Bergstraße. Auf dem Weinberg wurde ver­mut­lich im 17. Jahrhundert die soge­nannte Kastanieninsel errich­tet. Dabei han­delt es sich um ein künst­li­ches Plateau von 8 mal 8 Metern. Besitzer des Weinguts war zu Anfang des 18. Jahrhunderts der Dresdner Hofböttchermeister Jacob Krause. Der Advokat Carl Ernst Cladny ließ in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Herrenhaus sowie ein Winzerhaus errich­ten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Weingut dem Historiker August Josef Ludwig von Wackerbarth.

1863 gelangte das Weingut an den Kaufmann Ottokar J. Martiesen (oder Matthiesen) aus Estland. Unter die­sem wurde ab 1864 das Herrenhaus in sei­ner heu­ti­gen Form umge­baut und der Park ange­legt. Außerdem erhielt der Weinberg den Namen Johannisberg, wes­halb auch das Herrenhaus schon bald Schloss Johannisberg genannt wurde. Emil Nacke, ers­ter Automobilbauer in Sachsen, erwarb das Anwesen Johannisberg 1897. Er lebte hier bis zu sei­nem Tod 1933.  Neuer Besitzer wurde Gerhard Madaus, der eine Arzneimittelfirma besaß und 1940 den west­li­chen Anbau an das Gebäude erbauen ließ. Der Anbau wurde als Lager und exter­nes Labor durch seine Firma genutzt.

Nach 1945

1945 wurde die Enteignung von Gerhard Madaus voll­zo­gen. Aus sei­ner Arzneimittelfirma ging das Arzneimittelwerk Dresden her­vor, wel­ches zu DDR-​Zeiten den Anbau von Schloss Johannisberg unter ande­rem zur Anzucht von Versuchstieren nutzte. Im Park unter­halb des Schlosses wurde ein Schießstand eingerichtet.

Nachwendezeit

Ab 1990 ver­fie­len das Schloss und seine Nebengebäude. Etwa ab 2005 wur­den die Gebäude saniert und mit einem Anbau ergänzt. Zusätzliche Gebäudeteile ent­stan­den bis 2008.

Heutige Nutzung

Das Gebäudeensemble rund um Schloss Johannisberg wird als Wohnanlage genutzt. Der Weinberg Johannisberg wird vom Staatsweingut Schloss Wackerbarth bewirtschaftet.

Radebeul: Spitzhaus

Spitzhaus

Spitzhausstraße 36
01445 Radebeul

Historisches

Dieses Schlösschen auf den Radebeuler Weinbergen war vor­mals ein Vorwerk, wurde 1622 gebaut und befand sich einst im Besitz der Gräfin Cosel. August der Starke kaufte es ihr 1710 ab. 1749 wurde das Blechdach gegen eines aus Kupfer aus­ge­tauscht. Das Spitzhaus wurde für klei­nere Gelage genutzt, zu den Gästen zähl­ten unter ande­rem König Karl X. von Frankreich, König Otto I. von Griechenland und der spä­tere deut­sche Kaiser Wilhelm I. von Preußen. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Spitzhaus 1758 und 1760 von Friedrich dem Großen besucht. 1889 wurde es in Privathand ver­kauft und gelangte 1898 an den Dresdner Kaufmann Herrmann Hennicke. Zwei Jahre danach erhielt er die Schankerlaubnis, zwei Flügelbauten wur­den ange­fügt. Später kam die Terrasse hinzu.

Nach 1945

Den Zweiten Weltkrieg über­stand das Gebäude fast unbe­scha­det und wurde 1960 ver­kauft und als Ferienheim genutzt.

Nachwendezeit

Nach der Wende wurde es wie­der gas­tro­no­misch genutzt, 1995 kurz geschlos­sen und 1997 als Restaurant neu eröffnet.

Heutige Nutzung

Im Spitzhaus befin­den sich ein Restaurant sowie hoch­wer­tige Gästezimmer.

Radebeul: Mätressenschlösschen

Mätressenschlösschen

Mohrenstraße 10
01445 Radebeul

Historisches

Das Mätressenschlösschen, auch Himmelsschlösschen oder Friedsteinburg genannt, wurde als Berghaus zwi­schen 1771 und 1772 für die Dresdner Kaufmannsfamilie Ehrlich errich­tet. 1888 kaufte Rudolph Schenk das Schlösschen. 1922 erwarb es die Gemeinde und nutzte es als Wohngebäude.

Nachwendezeit

1993 wurde das Mätressenschlösschen an pri­vat ver­kauft und zwi­schen 1998 und 2000 saniert. Das Berghaus war durch eine Treppe mit dem Herrenhaus verbunden.

Radeburg: Vorwerk Volkersdorf

Vorwerk Volkersdorf

01471 Radeburg OT Volkersdorf

Historisches

1483 war erst­mals ein Rittersitz ver­zeich­net, wel­cher ab 1487 als Vorwerk diente. Aus dem 18. Jahrhundert stammt der ver­mut­lich letzte urkund­li­che Nachweis. Es heißt, ein Freigut mit Herrenhaus bestand bis in die neuere Zeit hinein.

Radeburg: Wasserburgen Volkersdorf I & II

Wasserburg Volkersdorf I
Wasserburg Volkersdorf II

01471 Radeburg OT Volkersdorf

Historisches

Die Wasserburg I war süd­öst­lich von Volkersdorf gele­gen und gehörte einst zum Vorwerk Knapsdorf. Ausgrabungen datie­ren diese Wasserburg ins 13. Jahrhundert.

Die Wasserburg II am unte­ren Ortsausgang soll bereits im 16. Jahrhundert ver­fal­len gewe­sen sein. Es ist ober­ir­disch nichts mehr erhalten.

Radeburg: Vorwerk Großdittmannsdorf

Vorwerk Großdittmannsdorf

01471 Radeburg OT Großdittmannsdorf

Historisches

Das Vorwerk in Großdittmannsdorf wurde erst­mals 1500 erwähnt. Durch seine Lage unter­stand Großdittmannsdorf wech­seln­den Eigentumsverhältnissen. So übten die Rittergüter Radeburg, Tauscha, Berbisdorf, Boden, Sacka und Kleinnaundorf die Grundherrschaft aus. Weitere Informationen über die Entwicklung des Vorwerks lie­gen nicht vor.

Radeburg: Rittergut Boden

Rittergut Boden

Bodener Straße 1
01471 Radeburg OT Boden

Historisches

Hans von Schönfeld wurde 1455 vom Kurfürsten mit dem Vorwerk Boden belehnt. Um 1500 besa­ßen es die Gebrüder von Bünau. Nach der 1578 erfolg­ten Verpfändung durch Rudolf von Bünau den Älteren wurde 1629 Hans Siegismund von Zeidler als Besitzer genannt. Nach des­sen Tod 1690 über­nahm seine Tochter Anna Elisabeth, ver­hei­ra­tet mit Adam Friedrich von Dölau, den Besitz.

1685 erwarb Salomon Jörg Zapf das Vorwerk Boden und ver­äu­ßerte es fünf Jahre spä­ter an Magdalene Elisabeth Bose, eine gebo­rene von Zeidler. 1696 wurde das Vorwerk zum Rittergut erho­ben. 1703 ver­starb Magdalene Elisabeth Bose. Die umfang­rei­chen besitz­tü­mer, die neben dem Rittergut Boden noch wei­tere Dörfer und Güter umfasste, wur­den unter ihren fünf Söhnen aufgeteilt.

In einem Lehnbrief von 1754 ist zu lesen, dass jenes Rittergut über ein ein­zi­ges Gebäude ver­fügte, wel­ches Schüttboden genannt wurde. Es ver­blieb bis 1780 im Besitz der Familie Bose und wurde dann an Christian Gottfried Schmidt ver­kauft. Beim Bombenangriff auf Dresden starb der letzte Rittergutsbesitzer, Dr. Große. Sein Erbe, Major Große, wurde inter­niert. Nach sei­ner Entlassung ging er ins Gebiet der spä­te­ren Bundesrepublik.

Nach 1945

Noch im Jahr des Kriegsendes wurde die Enteignung im Rahmen der Bodenreform voll­zo­gen. Ehemalige Rittergutsarbeiter, arme Bauern und Vertriebene erhiel­ten Land, Vieh und land­wirt­schaft­li­che Geräte. Ihren neuen Besitz muss­ten sie wenige Jahre spä­ter in die LPG einbringen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein gro­ßes, unsa­nier­tes Wohnhaus, bei dem es sich um den im 18. Jahrhundert erbau­ten Schüttboden han­delt. Der Landbesitz wird jetzt haupt­säch­lich von der Agrargenossenschaft Radeburg genutzt.

Radeburg: Rittergut am Hofwall

Rittergut am Hofwall

Hofwall 2
01471 Radeburg

Historisches

Informationen zur Zeit der Erbauung und des Auftraggebers lie­gen nicht vor.

Nachwendezeit

Im Herrenhaus befan­den sich Wohnungen, das Wirtschaftsgebäude war ver­fal­len. Das Herrenhaus wurde von der Denkmal-​Liste gestri­chen und zum Abriss frei­ge­ge­ben. Auf dem Grundstück wur­den ab Frühjahr 2018 ein Pflegeheim sowie meh­rere Gebäude für Betreutes Wohnen und junge Familien erbaut. Im Dezember 2017 wurde mit Aufräumarbeiten auf dem Areal begonnen.
(Foto: 12/​2017)

Heute Nutzung

Das Herrenhaus exis­tiert nicht mehr, das Areal ist neu bebaut.

Radeburg: Rittergut Bärnsdorf

Rittergut Bärnsdorf

01471 Radeburg OT Bärnsdorf

Historisches

1445 wur­den zwei Vorwerke für Bärnsdorf genannt. Aus die­sen ging offen­bar der 1513 erwähnte Rittersitz her­vor. Der Rittersitz wurde wahr­schein­lich in den fol­gen­den Jahren auf­ge­löst. Ab 1551 wurde Bärnsdorf als Amtsdorf erwähnt. Heute zeugt nichts mehr von dem ehe­ma­li­gen Rittersitz.