Reichenbach: Schloss Goßwitz

Schloss Goßwitz

Ringstraße 8
02894 Reichenbach OT Goßwitz

Historisches

In Goßwitz wurde erst­mals 1345 ein Vorwerk erwähnt, wel­ches 1777 zum Rittergut erho­ben wurde. Von 1832 bis 1882 befand es sich im Besitz der Familie Schmaltz, die es an Woldemar Kurt Roßberg ver­kaufte. Diese ver­kaufte das Rittergut zehn Jahre spä­ter an die Familie von Sendewitz. In der Zeit um 1900 befand es sich im Eigentum von Horst Müller, der das Schloss auf dem Rittergut zwi­schen 1914 und 1916 erbauen ließ. Ernst Oppermann erwarb das Rittergut Goßwitz 1940.

Nach 1945

Nachdem Ernst Oppermann, 1945 ent­eig­net wurde, wurde das Schloss als Wohngebäude genutzt. Ab 1949 diente es als Heim für Schwerbehinderte.

Nachwendezeit

Ab 1992 diente das Schloss als Heim für geis­tig Behinderte. Es wurde in den Jahren 1997 und 1998 teil­sa­niert. In einer Auktion im Jahre 2011 fand Schloss Goßwitz einen neuen Eigentümer. Dieser ließ wei­tere Sanierungsarbeiten durchführen.

Heutige Nutzung

Schloss Goßwitz wird als Seniorenresidenz genutzt.

Rietschen: Rittergut Altliebel

Rittergut Altliebel

02956 Rietschen OT Altliebel

Historisches

Als Herrensitz wurde Altliebel bereits 1395 genannt. Die Erwähnung als Rittergut erfolgte 1604, wäh­rend das Herrenhaus im 17. oder 18. Jahrhundert erbaut wurde. Eine andere Quelle bezeich­net Altliebel ledig­lich als Vorwerk.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus Altliebel wurde mit­samt sei­nem Wirtschaftshof 1994 abge­tra­gen, um das Braunkohleabbaurevier zu erweitern.

Rietschen: Rittersitz Viereichen

Rittersitz Viereichen

02956 Rietschen OT Viereichen

Historisches

Die Informationen über den Rittersitz Viereichen sind spär­lich. 1426 wurde ein Rittersitz erwähnt. Nickel von Gersdorff ver­äu­ßerte die­sen 1447 an Wenzel von Biberstein. Die Familie von Biberstein übte noch einige Jahrzehnte die Grundherrschaft über Viereichen aus.

Nachwendezeit

Der Ort wurde zwi­schen 1993 und 1995 für den Tagebau Reichswalde devastiert.

Heutige Nutzung

Sollte jemals ein Gut oder Hof, der im Zusammenhang mit dem Rittersitz Viereichen stand, bestan­den haben, so ist heute nichts mehr vorhanden.

Rietschen: Vorwerk Publick

Vorwerk Publick

02956 Rietschen OT Publick

Historisches

1602 bestand ein Lehngut. Es wurde 1603 sowie im 18. Jahrhundert als Vorwerk bezeich­net. Der Ortsteil wurde 1986 für den Kohleabbau abgetragen.

Rochlitz: Vorwerk Zaßnitz

Vorwerk Zaßnitz

Am Vorwerk
09306 Rochlitz OT Zaßnitz

Historisches

Zaßnitz wurde im Jahr 1350 als Herrensitz unter Dithericus de Schaznicz und Ticzman de Zcasnicz erwähnt. Der Herrensitz wurde 1445 als Vorwerk “for­werg gnant Czastenicz” und Rittersitz unter Gunther von Czassenicz bezeich­net. Um 1520 war nur noch von einem Vorwerk die Rede.

Heutige Nutzung

An das ehe­ma­lige Vorwerk erin­nert heute nur noch die Straße Am Vorwerk.

Rochlitz: Schloss Rochlitz

Schloss Rochlitz

Sörnziger Weg 1
09306 Rochlitz

Historisches

Schloss Rochlitz zeigt optisch eher einen bur­gen­ar­ti­gen Charakter, wird jedoch als Schloss bezeich­net. Die Anlage geht mög­li­cher­weise auf einen Burgwall aus dem 9. und 10. Jahrhundert zurück, der auf dem Nosswitzer Schlossberg unmit­tel­bar an Schloss Rochlitz angren­zend errich­tet wor­den war. Später diente die­ser Burgwall offen­bar als Vorburg. Die Burg Rochlitz bil­dete den Mittelpunkt einer in der zwei­ten Hälfte des 10. Jahrhunderts errich­te­ten Burgwards. Im Jahre 995 wurde Rochlitz erst­mals in einer Urkunde von Kaiser Otto III. schrift­lich erwähnt.

Die Burganlage Rochlitz gelangte um 1000 an Markgraf Ekkehard von Meißen. In einem Erbstreit wurde die Burg 1009 von Markgraf Gunzelin in Brand gesteckt. Auf die­ses Ereignis bezieht sich auch die erste direkte urkund­li­che Nennung der Burg Rochlitz. 1046 gelangte die Burg Rochlitz nebst ande­rer Gebietsbesitzungen in Reichsbesitz und damit an König Heinrich III. Im glei­chen Jahr schenkte die­ser die Burg sei­ner Gemahlin Agnes. In der zwei­ten Hälfte des 11. Jahrhunderts ent­wi­ckelte sich die Burg Rochlitz zu einer bedeu­ten­den Reichsburg.

1143 erhielt Markgraf Konrad I. von Meißen die Burg Rochlitz als Schenkung. Seither befand sich die Burg Rochlitz im Besitz der Wettiner und ver­blieb da bis 1918. 1156 gelangte die Burg Rochlitz durch Erbschaftsteilung an Dedo V. den Feisten, der sich Graf von Groitzsch nannte und auch das Kloster Zschillen, spä­ter Wechselburg, grün­dete und einen weit­räu­mi­gen Landesausbau ver­an­lasste. Die Burg diente als Residenz. Aus die­ser Zeit sind noch zwei Wohntürme und der Palas im Südflügel erhal­ten. Aus dem Jahre 1190 stammt die Nennung als Herrensitz unter Guntherus de Rohsberg.

Im Jahre 1210 fiel die Grafschaft an die Hauptlinie der Wettiner zurück und wurde wie­der in die Markgrafschaft Meißen ein­ge­glie­dert. 1223 wurde die Burg durch den Thüringer Landgrafen Ludwig IV. erobert. 1298 eroberte Pfalz- und Markgraf Friedrich mit meiß­ni­schen Truppen die Burg zurück. Unter Markgraf Wilhelm I. dem Einäugigen wurde die Burg im letz­ten Viertel des 14. Jahrhunderts in eine mäch­tige goti­sche Schlossanlage umge­baut. Es ent­stan­den unter ande­rem zwi­schen 1375 und 1380 das Fürstenhaus und um 1390 die bei­den Türme. Eine erste Nennung als sloß ist für 1370 belegt. Die Anlage diente als Hauptzahlungsstelle, Finanzarchiv und ab 1384 als Gerichtsort.

1430 konnte das Schloss bei einem Hussiteneinfall erfolg­reich ver­tei­digt wer­den. Seit 1436 lebte Herzog Sigismund, Bischof in Würzburg, in stan­des­ge­mä­ßer Verbannung auf Schloss Rochlitz. Eine wei­tere Nutzung erfuhr Schloss Rochlitz ab 1457 als Prinzenschule von Ernst und Albrecht von Sachsen und ab 1477 als Prinzenschule von Friedrich dem Weisen und Johann dem Beständigen. Zwischen 1477 und 1480 erfolg­ten wei­tere Umbauten zum Festen Schloss, wel­ches als Residenz die­nen sollte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde außer­dem die Schlosskapelle umge­baut und die St. Petrikirche neu errich­tet. Mit Friedrich von Sachsen und Markgraf Albrecht von Brandenburg-​Ansbach nutz­ten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zwei Hochmeister des Deutschen Ordens Schloss Rochlitz als Residenz.

Der Umbau zum Jagdschloss wurde zwi­schen 1537 und 1547 vor­ge­nom­men, ab 1586 folg­ten Umgestaltungen des Fürstenhauses und ab 1588 wurde das Kleine Haus errich­tet. Noch in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde auf dem Schlossberg ein Renaissancelustgarten mit Lusthaus und Weinbergen ange­legt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schloss Rochlitz mehr­fach bela­gert und durch schwe­di­sche Truppen ein­ge­nom­men. Davon zeu­gen noch heute Einschläge von Kanonenkugeln. Das Unterschloss wurde 1645 durch Brand zer­stört. 1693 erhob der Kaiser die Mätresse von Kurfürst Johann Georgs IV., Magdalena Sibylla von Neitschütz, zur Reichsgräfin von Rochlitz. Im Großen Nordischen Krieg von 1706 und 1707 agierte Schloss Rochlitz als schwe­di­sches Garnisonshauptquartier. 1718 wur­den die bei­den Schlossbrücken erbaut, im Jahr zuvor wurde das Unterschloss abge­ris­sen. Insgesamt ver­lor Schloss Rochlitz im 18. Jahrhundert zuneh­mend an Bedeutung, wes­halb um 1784 auch einige Gebäudeteile des Schlosses abge­tra­gen wurden.

Schloss Rochlitz stand über­wie­gend leer, als es ab 1848 für mili­tä­ri­sche Zwecke genutzt wurde. Ab 1850 diente es außer­dem als Bezirksgericht mit Haftanstalt. 1852 wur­den am Fürsten- und Querhaus Umbauten vor­ge­nom­men, um diese Gebäude als Zellentrakt der Untersuchungshaftanstalt zu nut­zen. 1893 wurde in der Schlosskapelle ein Museum ein­ge­rich­tet. Zwischen 1934 und 1936 wur­den im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes umfang­rei­che Sanierungsmaßnahmen vor­ge­nom­men, bei denen auch ein Aussichtsturm eröff­net wer­den konnte. In den letz­ten Kriegsjahren war Schloss Rochlitz Auslagerungsort für zahl­rei­che säch­si­sche Kunst- und Kulturgegenstände.

Nach 1945

Unmittelbar nach Kriegsende wurde Schloss Rochlitz als Auffanglager für Kriegsgefangene und NSDAP-​Funktionsträger genutzt. Bis zum Frühjahr 1947 erfolgte eine Nutzung durch sowje­ti­sche Truppen. Im Mai 1948 eröff­nete das Museum trotz umfang­rei­cher Verluste wie­der. Während der DDR-​Zeit ging Schloss Rochlitz 1960 an die Stadtverwaltung über und wurde unter­schied­lich genutzt, so bei­spiels­weise als Wohngebäude, Gericht, Stadtarchiv, Museum und Schulhort. 1960 began­nen erste Bauforschungen und der Ausbau des Museums.

Nachwendezeit

1990 zog das Kreisgericht aus, der Zellentrakt wurde abge­bro­chen und der Nordwehrgang rekon­stru­iert. Mit der Übernahme durch das Land Sachsen 1994 und die Eingliederung in den Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen began­nen umfang­rei­che archäo­lo­gi­sche Untersuchungen und Sanierungsarbeiten an der Schlossanlage. Bis 2014 wur­den etwa 16 Millionen €uro verbaut.

Heutige Nutzung

Heute dient die Burg teil­weise als Museum, kom­plett genutzt wird sie jedoch nicht.

Bodendenkmalschutz

Die ältes­ten Burgteile ste­hen seit Herbst 1980 unter Bodendenkmalschutz.

Rietschen: Rittergut Werda

Rittergut Werda

Hammerstädter Straße 1
02956 Rietschen OT Werda

Historisches

Das 1604 erwähnte Rittergut wurde von 1864 bis 1945 als Hospital genutzt.

Nach 1945

Nachdem das Herrenhaus 1945 abge­brannt war, wur­den seine Reste abgetragen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Restgut wird aktu­ell für öko­lo­gi­schen Landbau genutzt.

Rietschen: Vorwerk Neuhammer

Vorwerk Neuhammer

Rothenburger Straße
02956 Rietschen OT Neuhammer

Historisches

Ehemalige Besitzer des Vorwerks Neuhammer waren die Rittergutsbesitzer von Daubitz, die Herren von Rackel. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam das Gut an Adam Carl Ludwig von Pentzig, der die vor­mals geteilte Herrschaft zu einem Vorwerk, als sol­ches 1777 erwähnt, ver­ei­nigte. Er selbst wohnte im Schloss Daubitz, wäh­rend das Herrenhaus des Vorwerks vom Gutsverwalter bewohnt wurde.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk wird auch heute noch bewohnt und ist sanierungsbedürftig.

Rietschen: Rittergut Teicha

Rittergut Teicha

Teicha Nr. 47
02956 Rietschen OT Teicha

Historisches

Im Jahre 1366 wur­den Nikil von dem Tiche und 1399 Hans vom Tiche als Herren in Teicha erwähnt. 1402 erfolgte die erste schrift­li­che Erwähnung eines Herrensitzes unter Angnyt vom Tyche in Teicha.

Die Ersterwähnung als Rittergut datiert auf das Jahr 1532. Lange Zeit befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Nostitz, ehe es 1738 an Hans Friedrich von Luttitz ver­kauft wurde. 1767 erfolgte der Verkauf an Johann Gottlob Knappe. Nach ihm gab es meh­rere wei­tere Besitzerwechsel, dar­un­ter Heine Schneider.

Martin Brauns erwarb das Rittergut Teicha 1908. an Martin Brauns. Unter ihm wurde das Herrenhaus, wel­ches um 1840 errich­tet wor­den war, 1919 umge­baut. 1935 erfolgte eine Aufteilng des Ritterguts, wobei die Witwe Johanna Marta Brauns das Herrenhaus behielt. Ihre Erben ver­kauf­ten das Herrenhaus mit dem zuge­hö­ri­gen Restgut 1945 an den Tuchfabrikanten Lehmann.

Nach 1945

1948 beschlag­nahmte der Landkreis das Rittergut Teicha und rich­tete im Herrenhaus ein Sanatorium ein. 1966 wurde die­ses in ein Krankenhaus und Pflegeeinrichtung für chro­nisch Kranke genutzt.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus Teicha wird heute als Seniorenheim genutzt.