Dresden: Palais Lüttichau

Palais Lüttichau

ehe­mals Zinzendorfstraße 11
01069 Dresden

Historisches

Das Palais Lüttichau war ein für Wolf Adolf August von Lüttichau und seine Frau als Wohnsitz errich­te­ter klas­si­zis­ti­scher Bau, der 1830 entstand.

Nach 1945

Das Palais wurde 1945 zer­stört. Ein Wiederaufbau erfolgte nicht.

Dresden: Prinz-​Max-​Palais

Prinz-​Max-​Palais

Ostra Allee 22
01067 Dresden

Historisches

August III. erteilte Anfang 1742 den Auftrag, für den Erbauer der Katholischen Hofkirche Gaetano Chiaveri ein Wohnpalais errich­ten zu las­sen. Der Bau wurde ver­mut­lich bereits im Jahr dar­auf fer­tig­ge­stellt und von Chiaveri bis 1749 bewohnt. Bis 1783 befand sich das Palais dann in pri­va­tem Besitz und ging in jenem Jahr in den Besitz von Prinz Maximilian über, der das Palais im klas­si­zis­ti­schen Stil umbauen ließ. Der Garten des Palais wurde 1783 im eng­li­schen Stil ange­legt und in den Folgejahren ver­grö­ßert. Zusätzlich wurde eine zu jener Zeit beliebte künst­li­che Ruine in Form eines Rundturms errich­tet. Der soge­nannte Maximiliansgarten ver­fügte zudem über einen Teich mit Pavillon, ein Gewächshaus und ein Naturtheater.

Die Gartenbaugesellschaft Flora über­nahm das Areal 1874 und rich­tete in einem der Wirtschaftsgebäude eine Gartenbauschule ein. Im spä­ten 19. Jahrhundert ver­fiel das Palais. Es wurde ver­kauft und 1890 abgebrochen.

Nach 1945

Das Gelände des Prinz-​Max-​Palais wurde ab 1958 mit dem Haus der Presse überbaut.

Dresden: Sekundogenitur

Sekundogenitur

Brühlsche Terrasse
01067 Dresden

Historisches

An Stelle der Sekundogenitur befand sich vor­mals die Brühlsche Bibliothek, in wel­cher Heinrich von Brühl um die 62.000 Bände zusam­men­ge­tra­gen hatte. Das Gelände hatte Brühl 1740 geschenkt bekom­men und ab 1748 mit der Bibliothek bebauen las­sen. Von 1789 bis 1791 wurde das Gebäude zur Alten Kunstakademie umge­baut, die 1895 in ihr jet­zi­ges Domizil in direk­ter Nachbarschaft umzog. Daraufhin wurde die alte Brühlsche Bibliothek abgebrochen.

Von 1896 bis 1897 ent­stand das Gebäude der Sekundogenitur, das sti­lis­tisch Neobarock und Rokoko mit­ein­an­der ver­einte und an den Vorgängerbau erin­nert. In der Sekundogenitur brachte der zweit­ge­bo­rene Prinz Johann Georg seine eigene Bibliothek und Kupferstichsammlung unter. Die Kunstakademie mie­tete sich ab 1918 in die­sem Bauwerk ein und nutzte es für Sonderausstellungen. Nachdem die wet­ti­ni­schen Privatsammlungen 1931 aus­ge­la­gert wor­den waren, diente die Sekundogenitur der Kunstakademie als Galerie Neue Meister.

Nach 1945

Das im Zweiten Weltkrieg völ­lig zer­störte Gebäude wurde von 1963 bis 1964 wie­der auf­ge­baut. An seine Rückseite wurde ein altes Barockportal ange­fügt, wel­ches von der in den 1950er Jahren geschlos­se­nen Hellerschänke stammt.

Nachwendezeit

Noch 1989 wurde die Sekundogenitur mit­tels eines Brückenbaus in den benacht­bar­ten, neu ent­ste­hen­den Hotelkomplex ein­be­zo­gen. Die Nutzung war gas­tro­no­misch geprägt.

Heutige Nutzung

Die Sekundogenitur wird nach wie vor gas­tro­no­misch genutzt.

Dresden: Boxbergsches Palais

Boxbergsches Palais

Waisenhausstraße
01069 Dresden

Historisches

Das Boxbergsche Palais wurde 1752 erbaut und befand sich im Bereich der heu­ti­gen Waisenhausstraße zwi­schen Prager Straße und Trompeterstraße. Die enorme Höhe der Baukosten stürzte sei­nen Erbauer in große finan­zi­elle Schwierigkeiten. Als Erbauer wird der jüdi­sche Baron von Adlersthal, Wolf Eibeschütz, ange­ge­ben, wobei das Palais offen­bar von Fürst Beloselsky bewohnt wurde. 1780 erfolgte ein Umbau des Gartensaals im Stile des Frühklassizismus. Zu den nach­fol­gen­den Besitzern gehör­ten 1840 Ferdinand August Meißner sowie 1865 August Adolph von Berlepsch.

Das Palais wurde 1899 abgebrochen.

Dresden: Palais Vitzthum-Schönburg

Palais Vitzthum-​Schönburg

01067 Dresden

Historisches

Das Palais Vitzthum-​Schönburg wurde noch vor dem Siebenjährigen Krieg erbaut und stand nach alten Adresskoordinaten an der Ecke Moritzstraße 19 und Badergasse. 1760 wurde das Palais beschä­digt und erst 1774 wie­der auf­ge­baut, nach­dem es Graf Friedrich August Vitzthum von Eckstädt erwor­ben hatte. Nach des­sen Tod 1803 gelangte das Palais in den Besitz des Fürstenhauses Schönburg.

Bereits 1885 wurde das Palais Vitzthum-​Schönburg abge­tra­gen, als ein Durchbruch der König-​Johann-​Straße geschaf­fen wurde.

Dresden: Palais Beichlingen

Palais Beichlingen

Landhausstraße 6 + benach­barte Freifläche
01067 Dresden

Historisches

Das Palais Beichlingen wurde zwi­schen 1712 und 1715 für den Großkanzler und Oberhofmarschall Wolfgang Dietrich von Beichlingen errich­tet, der bis 1709 auf der Festung Königstein inhaf­tiert war. Es befand sich im heu­ti­gen Bereich von Landhausstraße und Moritzstraße und wurde wenige Jahre nach sei­ner Errichtung in zwei bau­li­che Teile getrennt. Der Teil zur Landhausstraße ist als British Hotel bekannt, der andere als Palais de Saxe. Im Siebenjährigen Krieg wur­den beide Gebäude beschä­digt und 1760 wie­der auf­ge­baut. Seit dem frü­hen 19. Jahrhundert wurde der Gebäudeteil zur Landhausstraße hin als Hotel genutzt, nach dem Ersten Weltkrieg über­wog die Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus. Das Palais de Saxe wurde 1887 umgebaut.

Nach 1945

Beide Gebäude wur­den im Februar 1945 kom­plett zerstört.

Heutige Nutzung

Das British Hotel wurde zwi­schen 2008 und 2010 als Ferienwohnanlage der geho­be­nen Klasse neu auf­ge­baut. Nach dem Krieg gebor­gene Gebäudeteile wur­den dabei integiert.

Der Wiederaufbau des Palais de Saxe – nicht zu ver­wech­seln mit dem Hotel de Saxe, wel­ches sich in Richtung Neumarkt anschließt – ist in den kom­men­den Jahren auf­grund des Bebauungsplans aus­ge­schlos­sen. Momentan befin­det sich dort eine Freifläche.

Dresden: Palais Fürstenberg

Palais Fürstenberg

Schlossplatz /​ Augustusstraße
01067 Dresden

Historisches

Das Palais bestand bereits im 17. Jahrhundert und war Wohnsitz von Giovanni Maria Nosseni. Später befand es sich im Eigentum von Hans Kasper von Schönberg, von dem es der säch­si­sche Kurfürst Johann Georg IV. kaufte und nach dem Umbau sei­ner Geliebten Magdalena Sibylla von Neitschütz ver­machte. Nach deren Tod erbte Kurfürst Friedrich August I. das Palais und über­ließ es sei­nem Statthalter Anton Egon Fürstenberg zur Nutzung, von dem das Palais sei­nen Namen erhielt.

Zu den wei­te­ren Bewohnern zähl­ten 1701 Johann Friedrich Böttger, der den Keller als Labor aus­bauen ließ, wo auch Ehrenfried Walther von Tschirnhaus arbei­tete. Beide Persönlichkeiten gel­ten als die Geburtsväter des Meißner Porzellans.

Nachdem das Palais wie­der in den Besitz des Kurfürsten gekom­men war, wurde es 1734 dem Grafen Aleksander Józef Sulkowski geschenkt. 1759 kam es schließ­lich an Graf Heinrich von Brühl. In der Zeit von 1768 bis 1786 befand sich die Kunstakademie im Palais Fürstenberg. Dieser Nutzung gin­gen 1766 Umbauten voraus.

Nach Aufgabe der Nutzung als Kunstakademie war das Fürstenbergsche Haus Sitz des Geheimen Finanzkollegiums und ab 1838 des Finanzministeriums. Auch hier­für fan­den Umbauten statt, indem das benach­barte, 1720 erbaute Charonsche Haus inte­griert wurde. Das Palais Fürstenberg trug seit der neu­er­li­chen Nutzung den Beinamen Finanzhaus.

Nach dem Umzug des Finanzministeriums wurde das Fürstenbergsche Palais für den Bau des Ständehauses 1894 abgebrochen.

Dresden: Stückgießers Vorwerk

Stückgießers Vorwerk

Blumenstraße
01307 Dresden

Historisches

Das Vorwerk wurde nach Johann Gottfried Weinhold, sei­nes Zeichens könig­li­cher Stück- und Glockengießer, benannt, der das damals noch Neue Sorge genannte Grundstück 1737 erwor­ben hatte und eine Schankwirtschaft ein­rich­tete. 1866 fie­len die Vorwerksgebäude dem Bau einer preu­ßi­schen Schanze zum Opfer. Noch im glei­chen Jahr errich­tete Weinhold eine neue Schankwirtschaft, die er Zur Güldenen Aue taufte. 1901 erfolgte noch­mals eine Umbenennung in Blumensäle, die ab 1913 vom Gastronomen Ernst Binder geführt wor­den und bis 1945 zu den größ­ten Johannstädter Lokalen gehörten.

Nach 1945

In den Kriegswirren wur­den die Blumensäle zerstört.

Heutige Nutzung

An Stelle des eins­ti­gen Stückgießers Vorwerk befin­det sich heute ein Flachbau mit zwei Supermärkten.

Dresden: Vorwerk Hopfgarten

Vorwerk Hopfgarten

01307 Dresden

Historisches

Das Vorwerk Hopfgarten wurde im 17./18. Jahrhundert vom Vorwerk Lämmchen sepa­riert und befand sich zwi­schen Bönischplatz und Gerokstraße. 1779 erstand der kurfürstlich-​sächsische Vizekanzler Georg Wilhelm von Hopfgarten das Grundstück. 1813 diente das Vorwerk wäh­rend der napo­leo­ni­schen Gefechte vor­über­ge­hend als Lazarett. Im glei­chen Jahr ver­kaufte Georg Wilhelm von Hopfgarten sei­nen zer­stör­ten Besitz an Gottfried Peter.

Ab 1819 gehörte das Vorwerk Hopfgarten Friedrich Waeber. Dieser ver­an­lasste in den kom­men­den Jahren umfang­rei­che Umgestaltungsarbeiten an dem Vorwerk und schuf dadurch eine park­ähn­li­che Gartenanlage, die auch eine Gastwirtschaft namens Elisens Ruhe umfasste.

1828 fand im Vorwerk Hopfgarten die erste große Dresdner Pflanzenausstellung statt. Friedrich Waeber errich­tete dar­auf­hin eine Gärtnerei auf dem Vorwerk, die nach sei­nem Tod von Ludwig Leopold Liebig über­nom­men wurde. 1859 über­nahm der Kunstgärtner Lüdicke das Vorwerk und ließ einen gro­ßen Wintergarten als Schauanlage erbauen, wel­che schon 1878 wie­der abge­ris­sen wurde.

Gärtnerei und Vorwerk muss­ten schließ­lich der Bebauung der Johannstadt weichen.

Dresden: Vorwerk Lämmchen

Vorwerk Lämmchen

01307 Dresden

Historisches

Das Grundstück war ursprüng­lich Teil des Vorwerkes Tatzberg. 1742 tauchte erst­mals der Name Lämmgen schrift­lich auf. Teilflächen des Vorwerks wur­den spä­ter ver­kauft, aus ihnen ent­stan­den die Vorwerke Engelhardts, Hopfgartens und Stückgießers. Durch Kämpfe wur­den 1758 und 1813 schwere Schäden auf dem Grundstück ange­rich­tet. 1825 über­nahm Carl August Meißner das Vorwerk Lämmchen. Er ließ die vor­han­dene Bausubstanz um ein Landhaus erwei­tern und eta­blierte die Schänke zu einem belieb­ten Ausflugslokal. 1866 fiel das Vorwerk dem Bau einer preu­ßi­schen Schanze zum Opfer, zwei Jahre spä­ter ent­stand das Lokal an der Blasewitzer Straße neu. Die Flächen des eins­ti­gen Vorwerkes wur­den ver­kauft; unter ande­rem 1880 an Emil Römmler, der eine Kunst- und Lichtdruckanstalt errich­ten ließ.

Das Vorwerk Lämmchen befand sich in der Nähe der heu­ti­gen Blumenstraße, vor­mals Lämmchenweg, und Hertelstraße. An sei­nem frü­he­ren Standort wurde in den 1970er Jahren ein Haus zur Unterbringung viet­na­me­si­scher Gastarbeiter erbaut. Vom eins­ti­gen Vorwerk ist nichts mehr erhal­ten, das gesamte Gebiet ist mit Wohnhäusern bebaut.