Neukirchen/​Pleiße: Schloss Lauterbach

Schloss Lauterbach

Am Schloss 9
08459 Neukirchen/​Pleiße OT Lauterbach

Historisches

Einst waren die Ritter von Lauterbach im gleich­na­mi­gen Ort zu Hause. Aus dem 1304 erwähn­ten Herrensitz ging im 14. Jahrhundert ein Vorwerk des Schlosses Crimmitschau her­vor, das als sol­ches noch 1551 bestan­den hatte. Bis ins Jahr 1603 blieb Lauterbach im Besitz der Familie von Weißenbach und wurde von die­ser an Bernhard von Starschedel verkauft.

Zwischen 1640 und 1705 befand sich Schloss Lauterbach im Besitz der Familie von Bose. Es kam 1707, sechs Jahre zuvor abge­brannt, an die Familie von Schönburg, unter der 1762 die Gebäude des Rittergutes errich­tet wur­den. 1841 fiel das Rittergut Lauterbach an Agnes Fiedler, die es bereits zwei Jahre spä­ter an Moritz Samuel Esche ver­kaufte. Unter den Esche-​Söhnen wur­den die alten Aufbauten abge­ris­sen und 1884 das Schloss auf den alten Grundmauern erbaut.

Arnold Esche erbte das Rittergut 1904. Unter ihm wurde das Rittergut als ren­ta­bler Landwirtschaftsbetrieb geführt. Zwischen 1907 und 1909 fan­den unter sei­ner Federführung in den Innenräumen Umgestaltungsarbeiten statt.

Nach 1945

Arnold Esche wurde nach 1945 ent­eig­net. Ihm wurde zusätz­lich eine Bannmeile von 20 Kilometern auf­er­legt. Der Abbruch des Schlosses konnte zwar ver­hin­dert wer­den, jedoch ging ein Großteil der Inneneinrichtung ver­lo­ren. Die Gemeindeverwaltung über­nahm das Schloss 1948 und rich­tete darin Wohnraum, das Bürgermeisteramt sowie eine Artzpraxis ein. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den von der LPG übernommen.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde nach und nach leer­ge­zo­gen, bis 2004 ein kom­plet­ter Leerstand erreicht war. Im glei­chen Jahr erfolgte der Verkauf an den heu­ti­gen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich seit 2004 in Privatbesitz eines Künstlers, der die Sanierung schritt­weise vor­nimmt. Zum ehe­ma­li­gen Wirtschaftshof gehö­ren ein gro­ßes Stallgebäude sowie zwei wei­tere Gebäude. Diese wer­den heute bewohnt. Der Gutspark steht als Gartendenkmal unter Schutz.

Neusalza-​Spremberg: Rittergut Spremberg

Rittergut Spremberg

Am Spreepark 10
02742 Neusalza-​Spremberg OT Spremberg

Historisches

Erstmals wurde 1242 ein Herrensitz ver­zeich­net. 1414 war ein Rittersitz bekannt, ab 1562 ein Rittergut. Dieses war in den Niederhof und den Oberhof unter­teilt. Der unbe­wohnte Niederhof wurde vom Rittergutsbesitzer Christoph Friedrich von Salza an pro­tes­tan­ti­sche Flüchtlinge ver­ge­ben, die sich dort nie­der­lie­ßen. Aus die­sem Gebiet ging die eigens ange­legte Stadt Neusalza her­vor. Das Obergut blieb bis 1945 als Rittergut bestehen. Um 1890 wurde das Herrenhaus erbaut.

Nach 1945

In der DDR wurde das Herrenhaus Spremberg als Kinderkrippe genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wur­den abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird als Kinderzentrum genutzt. Auf den Flächen der frü­he­ren Wirtschaftsgebäude befin­det sich ein Pflegezentrum-Neubau.

Neustadt: Wasserburg & Schloss Polenz

Wasserburg & Schloss Polenz

Schlosspark (Schloss)
Am Wasserberg 13–15 (Wirtschaftsgebäude)
01844 Neustadt OT Polenz

Historisches

Eine erste Erwähnung des Guts erfolgte im 13. Jahrhundert, wobei es sich um die ehe­ma­lige Wasserburg gehan­delt haben dürfte. 1451 bestand ein Vorwerk, wel­ches 1547 erst­mals als Rittergut bezeich­net wurde. Das Rittergut Polenz wurde über­wie­gend durch Belehnung und Verpachtung bewirt­schaf­tet. Über ein­zelne Besitzer gibt es kaum Informationen. Das Gebäudeensemble, einst bestehend aus Schloss und meh­re­ren Wirtschaftsgebäuden, stammte aus der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Nach 1945

Das Schloss und ein Wirtschaftsgebäude wur­den 1948 bzw. 1950 /​ 1951 abgerissen.

Nachwendezeit

Auf dem ehe­ma­li­gen Standort des Schlosses wurde ein Möbel- und Einkaufsmarkt errich­tet. Geringe Reste der Grundmauern von Schloss Polenz sind über­wu­chert und befin­den sich park­sei­tig hin­ter dem Einkaufsmarkt. Der Park ist nicht öffent­lich zugäng­lich und hin­ter­lässt kei­nen gepfleg­ten Eindruck.

Das ein­ge­stürzte Dach des Pferdestalls wurde im Sommer 2014 abge­tra­gen, außer­dem fan­den Notsicherungsarbeiten statt.

Der Verein 750 Jahre Polenz e. V. schloss 2015 einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Neustadt in Sachsen als Eigentümer des Objektes zur Nutzung, Bewirtschaftung und Instandhaltung des Ritterguts. Der Verein ist bestrebt, die Rittergutsreste zu erhal­ten und wie­der­her­zu­stel­len und einer kul­tu­rel­len Nutzung zugäng­lich zu machen.

Heutige Nutzung

Vorhanden sind im Gutsparks noch geringe Reste der Grundmauern des Schlosses sowie ein gro­ßer Teich und eine über den im nörd­li­chen Parkbereich flie­ßen­den Bach füh­rende Steinbrücke. Erhalten sind über­dies ein Gesindehaus, wel­ches durch meh­rere Vereine genutzt wird, und der nun­mehr auf die Ruinenwände beschränkte Pferdestall, wel­cher als Freilichtbühne dient. Im Schlossteich steht ein Gedenkstein mit der Jahresinschrift 1843.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das spä­ter errich­tete und eben­falls nicht mehr vor­han­dene Schloss über­baut. Der Wassergraben wurde ober­ir­disch besei­tigt. Der Standort wurde Anfang 1972 unter Bodendenkmalschutz gestellt und ist nicht zugänglich.
(Fotos: Oktober 2022 sowie Februar 2024)

Wiedemar: Vorwerk Zaasch

Vorwerk Zaasch

04509 Wiedemar OT Zaasch

Historisches

Der Rittersitz wurde unter Koche zu Czschaß erst­mals 1448 erwähnt. Rudolf Koche wurde 1462 mit dem Rittersitz belehnt; aus dem glei­chen Jahr stammt auch die Nennung als Vorwerk. Die Familie von Scheidingen erhielt das Vorwerk Zaasch 1501 als Lehen.

1556 wurde das Vorwerk auf­ge­teilt und an sie­ben Käufer ver­äu­ßert. Damit dürfte die Auflösung des Vorwerks besie­gelt wor­den sein. Die noch vor­han­dene Gebäudesubstanz stammt aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus wird heute noch bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude sind sanie­rungs­be­dürf­tig bis rui­nös und ste­hen über­wie­gend leer.

Neumark: Wasserburg & Rittergut Reuth

Wasserburg & Rittergut Reuth

Am Waschteich 5
08496 Neumark OT Reuth

Historisches

Das Rittergut Reuth wurde erst­mals 1552 erwähnt. Es geht auf eine vor­ma­lige Wasserburg zurück, die auch als Wal, Waal und Wallgraben bezeich­net wird. Der heute teil­weise vom Herrenhaus des Ritterguts Reuth über­baute Bühl erreichte einen Durchmesser von 35 bis 38 m und war von einem heute wei­test­ge­hend ver­füll­ten Graben umge­ben. Dieser weist in sei­nen noch vor­han­de­nen Resten eine Breite von 4 bis 8 m und eine mini­male Tiefe von etwa einem hal­ben Meter auf.

Heutige Nutzung

Wasserburg und Rittergut befin­den sich im west­li­chen Ortsbereich. Das Herrenhaus ist saniert und erhielt einen moder­nen Anbau. Das Gebäudeensemble wird heute als Seniorenheim genutzt.

Bodendenkmalschutz

Das Wasserburg-​Areal steht seit 1956 unter Bodendenkmalschutz.

Neumark: Kanzleilehngut Erlmühle

Kanzleilehngut Erlmühle

Nr. 10
08496 Neumark OT Erlmühle

Historisches

1696 wurde ein Rittergut erwähnt, wel­ches als sol­ches noch im 18. Jahrhundert bestand. Das Gutshaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts errich­tet und 1789 fer­tig gestellt. 1875 erfolgte die Erwähnung als Kanzleilehngut. Seit 1901 war Robert Bernhardt Häberer Besitzer des Gutes.

Nach 1945

Eine Enteignung erfolgte auf­grund der Größe des Gutes nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus befin­det sich heute in Privateigentum und steht leer. Es besteht Sanierungsbedarf.

Neukirch: Wasserburg & Rittergut Oberneukirch

Wasserburg & Rittergut Oberneukirch

Hohe Straße 1
01904 Neukirch

Historisches

1636 wurde das Rittergut in Oberneukirch erst­mals urkund­lich erwähnt. Es geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, die sich im nörd­li­chen Gutsbereich befand.

Nach 1945

Das Rittergut wurde im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und spä­ter von der LPG genutzt. Das Herrenhaus wurde 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Es sind noch Wirtschaftsgebäude in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand erhal­ten. Die Scheune wurde zur Festscheune aus­ge­baut. Das Rittergut wird als zen­tra­ler Veranstaltungsort aus­ge­baut und genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde über­baut. 1937 wurde sie erst­mals unter Schutz als Bodendenkmal gestellt. Der Schutz wurde 1960 erneuert.

Neumark: Rittergut Neumark

Rittergut Neumark

Kirchplatz 5
08496 Neumark

Historisches

Bereits um 1150 erfolgte die Ersterwähnung eines Neumarker Herrensitzes. 1340 erfolgte die Ersterwähnung eines Herrensitzes unter Lupolt vonne nuen Margkete. Spätestens im 14. Jahrhundert exis­tierte eine Burg, die 1354 im Vogtländischem Krieg geschlif­fen wurde. Martin von Römer erwarb den Herrensitz 1478. 1544 kam der Besitz an die von Wolframsdorf und wurde 1551 als Rittergut erwähnt. Nachdem das Rittergut 1620 an Moritz Haubold von Schönberg gelangte, befand es sich seit 1636 erneut im Besitz der Familie von Römer. Unter die­ser wurde, nach­dem das Rittergut im Dreißigjährigen Krieg zer­stört wor­den war, der Bau des Herrenhauses veranlasst.

Nach 1945

Friedrich von Römer wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde in ein Versorgungsgut der sowje­ti­schen Truppen und noch im glei­chen Jahr in ein Volkseigenes Gut umge­wan­delt. Im Herrenhaus wurde zunächst ein TBC-​Heim und spä­ter ein Kinderkrankenhaus ein­ge­rich­tet. Als sol­ches wurde es bis 1990 genutzt.

Nachwendezeit

1994 erwar­ben Nachkommen des letz­ten Besitzers das Rittergut von der Treuhand zurück.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird als Gut Neumark bewirt­schaf­tet. Im Gelände befin­den sich noch ein Schloss in deso­la­tem Zustand.

Neustadt: Herrenhaus Oberottendorf

Herrenhaus Oberottendorf

Herrenhaus: Parkweg 8
Wirtschaftsgebäude: Parkweg 4 & Bischofswerdaer Straße 321–323
01844 Neustadt OT Oberottendorf

Historisches

Ein Rittergut wurde 1559 erst­mals urkund­lich erwähnt und befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Haugwitz. Dieser folg­ten Hans Georg von Wehse und die Familie von Pflugk. 1744 erbte Christiane Friederike von Keyserling das Rittergut Oberottendorf. Vermutlich um 1780 wurde das Herrenhaus erbaut, die Anlage des Parks erfolgte eben­falls im 18. Jahrhundert. Ab dem 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Oberottendorf über­wie­gend in bür­ger­li­cher Hand.

Nach 1945

Die Bodenreform führte zu einer Einstellung des bis­he­ri­gen Betriebs auf dem Rittergut. Das Herrenhaus wurde in ein Wohnhaus umge­wan­delt, die Flächen wur­den auf­ge­teilt und an Neubauern vergeben.

Nachwendezeit

1992 zogen die letz­ten Bewohner aus dem Herrenhaus aus. Seither steht es leer. Der Zustand ist inzwi­schen deso­lat. Im vier­ten Quartal des Jahres 2016 wurde eine Förderung im sechs­stel­li­gen Bereich bereit gestellt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht nach wie vor leer. Mittlerweile ist das Dach saniert. Das Herrenhaus Oberottendorf soll an Pirnaer Architekten ver­kauft wer­den. Diese pla­nen eine Wohnnutzung nach erfolg­ter Sanierung. Eines der Wirtschaftsgebäude ist voll­kom­men rui­nös und zusam­men­ge­fal­len. Im Gutspark befin­den sich drei Teiche, davon einer mit einer Insel.
(Stand: Februar 2021, Fotos: Oktober 2022)