Meißen: Vorwerk Korbitz

Vorwerk Korbitz

Korbitzer Straße 21
01662 Meißen OT Korbitz

Historisches

1358 als Herrensitz, 1431 als allo­dium und 1486 als Vorwerk nach­weis­bar, befand sich das Vorwerk Korbitz bis 1543 im Besitz des Klosters St. Afra. Es wurde an die Familie von Miltitz ver­kauft, in deren Besitz es sich über meh­rere Jahrhunderte hin­weg befand. Korbitz war einst Vorwerk des Rittergutes Jahna oder von Schloss Siebeneichen (unter­schied­li­che Quellenlage). Nachdem es 1884 abge­brannt war, wurde es neu auf­ge­baut. Nach der Eingemeindung von Korbitz nach Meißen im Jahr 1923 wurde das Vorwerk Korbitz drei Jahre spä­ter von der Familie von Miltitz an die Stadt Meißen ver­kauft. Es diente spä­ter als Lehr- und Versuchsgut sowie Standort säch­si­scher Rinderzucht.

Heutige Nutzung

Der Gutsbereich wird auch heute noch zur Tierhaltung genutzt, wäh­rend das Herrenhaus Wohnzwecken dient.

Markkleeberg: Herrenhaus Raschwitz

Herrenhaus Raschwitz

Turmblick 10
04416 Markkleeberg OT Raschwitz

Historisches

Erwähnt wurde das Herrenhaus 1457, als es vom Leipziger Rat gekauft wurde. Im 18. Jahrhundert wurde das alte Herrenhaus erbaut und gehörte der Familie von Kühlewein. 1779 ging es erneut an den Leipziger Rat, der es 1835 an August Pusch ver­kaufte. Dieser nahm Umbauten am Herrenhaus vor. 1889 kaufte der Walter Kees das Gut und ließ bis 1893 das Herrenhaus umbauen und reno­vie­ren sowie den Park anle­gen. Wenige Jahre spä­ter par­zel­lierte er das gesamte Grundstück. Der nörd­li­che Teil mit dem alten Herrenhaus ging an den Geheimen Hofrat Dr. Karl Lampe-​Vischer, des­sen Sohn 1925 erneut ein Teilstück an den Industriellen Carl Westphal von Krupp ver­kaufte. 1911 wurde das alte Herrenhaus abge­ris­sen und an sei­ner Stelle das neue Herrenhaus errichtet.

Heutige Nutzung

Erhalten ist neben dem Herrenhaus, wel­ches sich in Privatbesitz befin­det und bewohnt wird, noch das Turmhaus. Das Herrenhaus wurde mitt­ler­weile auf­wän­dig saniert und bie­tet hoch­wer­ti­gen Wohnkomfort.

Markkleeberg: Herrenhaus Gautzsch

Herrenhaus Gautzsch (Kees’sches Gut)

04416 Markkleeberg

Historisches

Das Gut wurde ver­mut­lich um 1028 als Wasserburg erbaut und 1216 als Herrenhaus unter Ranvoldus de Kutez erwähnt. Als Besitzer wer­den die Familien von  Pflugk, von Dieskau, Jöcher, Örtel von Döbitz, Weber, Kabisch von Lindenthal. und Gehofen genannt. Um 1670 fan­den Umbauten statt. Weitere Umbauten folg­ten, als 1713 der Ratsbaumeister, Kammer- und Kommerzienrat Wolfgang Jöcher den Besitz über­nahm. Er ließ das Gutshaus auf­sto­cken sowie den weit­läu­fi­gen Park nach Versailler Vorbild anle­gen. Mit dem benach­bar­ten Auerbachs Hof ließ er für seine Gutsarbeiter eine Siedlung bauen. Bereits 1728 ver­äu­ßerte Jöcher den Besitz. 1861 gelangte er in den Besitz der Familie Kees, ab 1885 wirkte Walther Kees auf Gautzsch. Unter ihm wur­den die Wirtschaftsgebäude an den Ortsrand ver­la­gert sowie das Herrenhaus im Stil des Neobarock umgestaltet.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Herrenhaus ein Krankenhaus untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit einem Brand stand das Herrenhaus als Ruine. Der Privatinvestor MIB Investitionsgesellschaft Keesscher Park plant die Anlage einer Praxisklinik und tages­the­ra­peu­ti­scher Einrichtungen. Das Foto ent­stand im April 2007, inzwi­schen ist das Herrenhaus abgerissen.
(Stand: 02/​2008)

Meißen: Albrechtsburg

Albrechtsburg

Domplatz 1
01662 Meißen

Historisches

Unter König Heinrich I. wurde zwi­schen 929 bis 931 eine Burg auf einem Felsen errich­tet, die ihm als Herrschersitz die­nen sollte. Eine Ringmauer mit Ecktürmen umschloss die Burganlage und im Gebiet der heu­ti­gen Meißner Altstadt ent­stand nach und nach eine Siedlung. Im Jahre 968 wurde ein Markgraf von Meißen bezeugt und die Burg wurde noch im glei­chen Jahr Sitz des Bischofs des neuen Bistums Meißen. 1068 wurde ein kai­ser­li­cher Burggraf ein­ge­setzt und anstelle des höl­zer­nen Burgwards ent­stand 1150 eine Steinburg.

Die Steinburg wurde 1471 abge­tra­gen. Dies geschah unter den Markgrafen zu Meißen, Ernst und Albrecht, die seit 1464 bis 1485 gemein­sam über Sachsen und Thüringen herrsch­ten. Die bei­den waren 1455 durch Kunz von Kauffungen im “Altenburger Prinzenraub” aus Altenburg ent­führt wor­den. Die alte Markgrafenburg musste num­mehr dem Bau des soge­nann­ten ers­ten deut­schen Schlosses wei­chen, das fortan als Residenz die­nen sollte, als sol­che aber von den bei­den nie genutzt wurde. Mit der Leipziger Teilung 1485 erhielt Albrecht Meißen, und auf lange Sicht führte diese Teilung zu einem Bruch im Wettiner Herrscherhaus. Basierend auf Albrecht als Besitzer des Schlosses erhielt die­ses 1676 den Namen Albrechtsburg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Albrechtsburg stark beschä­digt und stand seit­dem leer. Erst unter August dem Starken wurde sie wie­der genutzt, indem sie ab 1705 für alchi­mis­ti­sche Versuche Böttgers zur Goldherstellung diente. Diese Versuche miss­lan­gen, doch statt­des­sen gelang ihm 1708 die Erfindung des euro­päi­schen Hartporzellans. Aus die­sem Grund wurde zwei Jahre spä­ter die erste euro­päi­sche Porzellanmanufaktur in der Burg ein­ge­rich­tet, durch deren Betrieb es 1773 zu einem Brand kam. 1863 /​ 1864 zog die Manufaktur ins Triebischtal um und noch bis 1870 wur­den die Spuren der Manufaktur in der Burg besei­tigt. 1889 wurde die Albrechtsburg der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht. Erneute Sanierungsarbeiten fan­den von 1965 bis 1971 und seit 1990 statt.

Nebengebäude

Das Kornhaus wurde im Zusammenhang mit der Albrechtsburg um 1491 errich­tet und ist über einen Verbindungsbau mit der Albrechtsburg ver­bun­den. 1897 erfolg­ten Umbauten zum Wohnhaus. Nach jahr­zehn­te­lan­gem Leerstand und meh­re­ren Verkaufsversuchen erwarb eine Stiftung im Dezember 2023 das Kornhaus.

Heutige Nutzung

Die Albrechtsburg unter­steht den Staatlichen Schlössern und Gärten in Sachsen und bie­tet im Rahmen eines Museums Zugang. Im Burggelände befin­det sich der Meißner Dom.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde 1937 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Dieser wurde 1957 erneuert.

Marienberg: Vorwerk Marienberg

Vorwerk Marienberg

Poststraße 11
09496 Marienberg

Historisches

Das Vorwerk Marienberg bestand offen­bar bereits vor 1592, als es im Zusammenhang mit dem Tuch- und Wollhändler Hans Canzler erwähnt wurde. Die Wirtschaftsgebäude des Vorwerks sind auf alten Stadtbildern zwi­schen 1592 und 1724 mehr­fach dar­ge­stellt. 1686 wurde das Vorwerk von Ernst Ullmann geteilt.  Die eine Hälfte erhielt sein Sohn Ernst Benjamin Ullmann, die andere Hälfte mit sämt­li­chen Gebäuden erwarb Johann Immanuel Berthold. Dieser setzte die Gebäude nach Kriegseinwirkungen wie­der instand. Nach meh­re­ren Besitzerwechsel gelang­ten 1776 die Wirtschaftsgebäude des Vorwerks an den Bürgermeister Carl Christian Günther. Nach des­sen Tod 1811 ver­blie­ben diese in Familienbesitz. Er ver­machte die Wohn- und Wirtschaftsgebäude nach sei­nem Tod einer Armenstiftung der Stadtgemeinde. Hier wur­den dar­auf­hin arbeits­un­fä­hige, alte und gebrech­li­che Personen untergebracht.

Nach 1945

Das Gebäudeäußere wurde durch Umbauarbeiten zum Wohnhaus in den 1970er Jahren stark ver­än­dert. Insgesamt wird davon aus­ge­gan­gen, dass es sich um eines der ältes­ten Gebäude von Marienberg handelt.

Pausa-​Mühltroff: Herrensitz Unterreichenau

Herrensitz Unterreichenau

07919 Pausa-​Mühltroff OT Unterreichenau

Historisches

Unterreichenbach wurde 1281 als Herrensitz genannt. Informationen über die­sen Herrensitz sind extrem spär­lich gesäht. Vermutlich bestand mit die­sem Herrensitz Unterreichenau keine beson­dere Gebäudesubstanz, son­dern ledig­lich eine Grundherrschaft über den Ort.

Müglitztal: Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burkhardswalder Straße 1 /​ 51
01809 Müglitztal OT Burkhardswalde

Historisches

Die Burg ent­stand ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Adelssitz. Sie wird auch als Alter Wall bezeich­net und war ursprüng­lich eine Wasserburg gele­gen auf einem Sporn. Burg und Vorburg wur­den ehe­mals von einem nicht mehr vor­han­de­nen Abschnittsgraben  getrennt.

1445 wurde erst­mals ein Vorwerk genannt. Es gehörte zeit­weise zur Herrschaft Weesenstein. Die Gebäudesubstanz stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. 1930 erfolgte eine wei­tere Nennung als Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ver­fügt über meh­rere noch exis­tie­rende Wohn- und Wirtschaftsgebäude (Hausnummer 1) und ein Verwalterhaus (Hausnummer 51).

Die Reste der Burganlage befin­den sich unmit­tel­bar nörd­lich der Wirtschaftsgüter des Vorwerks. Dabei han­delt es sich um einen recht gro­ßen recht­ecki­gen Hügel, umge­ben von einem Außenwall und einem tro­cke­nen Graben an sei­nen drei ande­ren Seiten. Das Gelände ist durch wenig Pflege schwer zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde bereits 1936 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Ende 1959 wurde der Schutzstatus erneuert.