Nossen: Vorwerk Ketzergasse

Vorwerk Ketzergasse

01623 Nossen OT Leuben

Historisches

Bereits vor 1190 exis­tierte ein Herrensitz. Über die wei­tere geschicht­li­che Entwicklung ist äußerst wenig bekannt. 1908 wurde ein Vorwerk nach­ge­wie­sen. Bekannt ist Ketzergasse auch als Kottenewitz bezie­hungs­weise Köttewitzer Gasse. Es han­delt sich heute um eine Ortswüstung.

Nebelschütz: Rittergut Nebelschütz II

Rittergut Nebelschütz II

Mühlweg 4–6
01920 Nebelschütz

Historisches

Nebelschütz wurde 1289 unter Peter de Nebelsicz als Herrensitz erst­mals erwähnt. Über die spä­tere Entwicklung des Herrensitzes und die Entstehung von zwei Rittergütern in Nebelschütz lie­gen bis­lang keine wei­te­ren Informationen vor.

Das Rittergut II wurde 1855 erbaut. Der Vierseitenhof besteht aus Wohnhaus, zwei Nebengebäuden und Stall.

Neschwitz: Wallburg Luga /​ Schanze

Wallburg Luga (Schanze)

02699 Neschwitz OT Luga

Historisches

Wall- und Grabenreste kön­nen am west­li­chen Ortsrand in der Aue des Schwarzwassers gefun­den wer­den. Die sla­wi­sche Wallburg ist teil­weise abge­tra­gen und nicht mehr voll­stän­dig erkenn­bar. Ihre ursprüng­li­che Form war huf­ei­sen­för­mig, wobei der Wallzug fast voll­stän­dig geschlos­sen war.

Bodendenkmalschutz

Ende 1936 und wie­der­holt Ende 1958 wurde die Wallburg aus der Slawenzeit als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Neschwitz: Rittergut Caßlau

Rittergut Caßlau

Caßlau Nr. 1
02699 Neschwitz OT Caßlau

Historisches

Seit 1635 war ein Rittergut belegt, wel­ches zu Königswartha gehörte. Ab 1910 war Herbert Kluge Besitzer des Rittergutes Caßlau.

Nach 1945

Herbert Kluge wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde in den Kriegswirren zer­stört, die Ländereien wur­den nach der Enteignung auf­ge­teilt. An der Stelle des ehe­ma­li­gen Wohnhauses ent­stand 1948 ein Neubau.

Neukieritzsch: Rittergut Medewitzsch

Rittergut Medewitzsch

04575 Neukieritzsch OT Lippendorf

Historisches

In Medewitzsch wurde bereits 1279 ein Herrensitz unter Sifridus de Midbediz benannt, der 1445 als Rittersitz Erwähnung fand, um 1490 als Sattelhof genutzt wurde und 1548 als Rittergut bezeich­net wurde.

Aufgrund von Eingemeindungen wurde 1934 Medewitzsch in Lippendorf umbenannt.

Nachwendezeit

Das Rittergut exis­tiert mitt­ler­weile nicht mehr, nach­dem in den 1960er Jahren das Dorf dem Kraftwerksbau wei­chen musste.

Neukieritzsch: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Wasserburg Kahnsdorf
Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Theodor-​Sältze-​Straße 8–10
04575 Neukieritzsch OT Kahnsdorf

Historisches

Um 1350 exis­tierte ein Herrensitz, der unter Heinemannus de Kansdorf erwähnt wurde. Dieser Herrensitz bestand aus einer ursprüng­li­chen Wasserburg. Er wurde 1445 als Rittersitz bezeich­net und befand sich ab 1533 im Besitz der Herren von Horburgk. 1548 ist das Gut als Rittergut urkund­lich erfasst. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Kahnsdorf zuerst im Besitz von Joachim von Ponickau, danach in dem von Kaspar von Zehmen. 1686 /​ 1687 wurde das Alte Herrenhaus erbaut.

Im 17. und 18. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Zwischen 1767 und 1823 befand sich das Rittergut in den Händen der Familie Ernestie und ver­blieb nach Heirat einer Ernestie-​Tochter im Besitz der Familie Wendler. Carl Nordmann erwarb das Gut 1848. Seit 1902 befand es sich im Besitz der Familie Forker-​Schubauer, die ein Jahr spä­ter den Bau des Neuen Herrenhauses veranlasste.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung. Das Alte Herrenhaus diente nach 1945 als Schule und Gemeindeamt. Das Neue Herrenhaus diente nach 1945 als Wohnraum. Der Wallgraben, der sich um die Herrenhäuser herum befand, wurde 1967 verfüllt.

Heutige Nutzung

Das 2009 sanierte Alte Herrenhaus dient als Büroraum, für Veranstaltungen und als Heimatstube. Das Neue Herrenhaus stand 2010 noch leer und wurde bis 2012 umfang­reich saniert.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Burginsel wurde durch die bei­den Herrenhäuser über­baut. Der Graben ist durch Senken noch teil­weise erhal­ten. Bodendenkmalschutz besteht für die Überreste der Wasserburg seit 1936. Im Oktober 1958 wurde der Schutz erneu­ert.  Im Jahre 1967 wurde die ehe­ma­lige Stauanlage verfüllt.

Neißeaue: Rittergut Kaltwasser

Rittergut Kaltwasser

Dorfaue 25
02829 Neißeaue OT Kaltwasser

Historisches

Eine ein­zelne Quelle einen Herrensitz in Kaltwasser bereits für das Jahr 1385. Das Rittergut wurde 1607 urkund­lich erwähnt, das Herrenhaus stammt mit sei­ner Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert. Der Großindustrielle Hugo Stinnes erwarb das Rittergut nach dem Ersten Weltkrieg. Offenbar war Hugo Stinnes selbst nie­mals in Kaltwasser gewe­sen. Das Herrenhaus wurde von einem Gutspächter bewohnt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes wurde das Rittergut Kaltwasser an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nach 1990 kam das Rittergut in Privatbesitz und wurde mehr­fach wei­ter verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist unsa­niert und wird bewohnt.

Neschwitz: Wallburg Loga /​ Schanze

Wallburg Loga | Alte Schanze

02633 Neschwitz OT Loga

Historisches

1226 war ein bur­c­war­dum als Burganlage erwähnt, doch eine sla­wi­sche Burganlage bestand bereits im 8. Jahrhundert. Wall- und Grabenreste kön­nen am öst­li­chen Ortsrand gefun­den wer­den. Der Ringwall ist über einen kur­zen Wanderweg neben der Hausnummer 15a zu erreichen.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg steht seit Ende 1936 als Bodendenkmal unter Schutz. Erneuert wurde der Schutz Ende 1958.

Nebelschütz: Rittergut Piskowitz

Rittergut Piskowitz

Parkstraße 11–13
01920 Nebelschütz OT Piskowitz

Historisches

Das Rittergut wurde 1562 schrift­lich erwähnt, aller­dings war bereits um 1200 der Ritter Hermann Sexta im Gebiet ansäs­sig. Um 1390 kam das Gut an die Herren von Bloschdorf und ver­blieb in deren Familienbesitz bis min­des­tens zum Ende des 15. Jahrhunderts hin. 1550 erwarb die Familie von Schönberg den Besitz. Nachfolgende Besitzer waren die Familie von Ponickau und ab 1695 bis 1820 die Familie von Zezschwitz, die im 18. Jahrhundert das Herrenhaus errich­ten ließ.

Die Familie von Götz besaß das Rittergut bis 1868, die Familie von der Planitz bis 1902. Infolge Überschuldung wurde das Rittergut in jenem Jahr ver­stei­gert und gelangte so an König Georg von Sachsen, der es 1913 dem Land Sachsen ver­kaufte. Für 1925 ist die Aktiengesellschaft Sächsische Werke als Besitzer belegt. Das Herrenhaus geht im Ursprung ver­mut­lich auf einen Bau des 18. Jahrhunderts zurück und erlebte mehr­fach Umbauten.

Nach 1945

Ursprünglich war geplant das Rittergut abzu­tra­gen, um das Gelände dem Kohleabbaugebiet anzu­glie­dern. Der Tagebau ging zwei Jahre spä­ter in Betrieb, wurde jedoch in Ermangelung des erwar­te­ten Ertrags 1959 wie­der geschlos­sen. Das wie­derum sicherte dem Rittergut Piskowitz seine Existenz. Im Schloss wurde eine Verkaufsstelle ein­ge­rich­tet, außer­dem diente es Wohzwecken.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde saniert und zu Wohnzwecken ausgebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Piskowitz wird bewohnt.

Neukirch: Rittergut Niederneukirch

Rittergut Niederneukirch

Forstweg 3–5
01904 Neukirch (Lausitz)

Historisches

Die erste Erwähnung eines Herrensitzes unter Thylich miles de Nuwenkirchin erfolgte 1319. Ab 1622 war ein Rittergut benannt.

Heutige Nutzung

Das Kavaliershaus ist ein lang gestreck­tes sanier­tes Gebäude und wurde um 1817 errich­tet. Das sich anschlie­ßende Wirtschaftsgebäude wurde um 1750 erbaut. Der Naturschutzzentrum Oberlausitzer Bergland e. V. nutzt Räumlichkeiten im ehe­ma­li­gen Rittergut.
(Foto: Mai 2025)