Neschwitz: Wasserburg, Altes & Neues Schloss Neschwitz

Wasserburg, Altes & Neues Schloss Neschwitz

Am Park 3–4
02699 Neschwitz

Historisches

Schon um 1268 soll in Neschwitz eine Wasserburg exis­tiert haben, auf der die Ritter von Schreibersdorf ansäs­sig waren. Die erste Erwähnung eines Rittersitzes datiert auf das Jahr 1410. Unter der Adelsfamilie von Schreibersdorf erfolgte 1454 der Umbau der Wasserburg in ein Renaissanceschloss, das soge­nannte Alte Schloss. Bis auf wenige kurze Unterbrechungen blieb der Rittersitz bis 1572 in den Händen der Schreibersdorfer und wurde dann an Hans Haubold von Schleinitz ver­kauft. Mit sei­nem Tod 1595 ging Neschwitz an Friedrich von Pannewitz, der das Gut 1600 an Hans von Ponickau den Jüngeren ver­äu­ßerte. Noch unter der Familie von Ponickau wurde Neschwitz 1627 selb­stän­di­ges Rittergut. 1674 gehörte Neschwitz der Anna von Theler, Schack von Rumohr besaß das Rittergut bis 1721.

Friedrich Ludwig von Württemberg-​Winnental erwarb Neschwitz 1721 und ließ die Schlossanlage kom­plett bis 1723 umbauen. Sie sollte ein Brautgeschenk für die ehe­ma­lige Mätresse Augusts des Starken, Ursula Katharina von Teschen, sein. Der Park wurde im fran­zö­si­schen Stil gehal­ten. Es wurde ein Hügel auf­ge­schüt­tet, auf wel­chem ein Barockschloss errich­tet wurde. Außerdem ent­stan­den vier Pavillons, ein Wirtschaftshof und wei­tere Nebengebäude. Prinz Friedrich Ludwig fiel 1734 in einer Schlacht. Die Reichsfürstin ver­äu­ßerte Schloss Neschwitz 1737 an Alexander Joseph Graf Sulkowski, der es 20 Jahre dar­auf an Johann Heinrich Simonis verkaufte.

Wolfgang Freiherr von Riesch erwarb Schloss Neschwitz 1763 und ver­an­lasste Um- und Ausbauten. Der Park wurde um einen im eng­li­schen Stil gestal­te­ten Teil erwei­tert, außer­dem ver­an­lasste Freiherr von Riesch 1766 den Bau des Neuen Schlosses, der 1775 abge­schlos­sen wurde. Sein ältes­ter Sohn rich­tete im Alten Schloss eine umfang­rei­che Kunstsammlung ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel das Erbe der Familie Riesch wegen Kinderlosigkeit an eine Seitenlinie und gelangte 1860 an Arnold Gustav Heinrich Freiherr von Vietinghoff-​Riesch. Einer sei­ner Söhne über­nahm 1939 den Familienbesitz und rich­tete im Neuen Schloss die Vogelschutzwarte ein, die bis 1945 existierte.

Nach 1945

Der von der sowje­ti­schen Kommandantur ein­ge­setzte Bürgermeister gab das Neue Schloss zum Plündern frei. Kurz dar­auf brannte es in Folge eines Brandanschlags bis auf die Grundmauern nie­der. Ebenfalls 1945 wur­den Freiherr von Vietinghoff im Zuge der Bodenreform ent­eig­net und das Schlossgelände zum Volkseigentum erklärt.

Die Reste des im Krieg zer­stör­ten Theaterpavillons wur­den 1948 besei­tigt. Außerdem wurde die Brandruine des Schlosses abge­tra­gen. Auf den Grundmauern ent­stand eine Schule, die zum Jahresbeginn 1952 den Unterricht aufnahm.

Im Alten Schloss war von 1953 bis 1970 erneut eine Vogelschutzstation unter­ge­bracht. 1958 /​ 1959 wurde der Festsaal im pom­pe­ja­ni­schem Stil aus der Zeit um 1800 restau­riert. Seit 1961 fin­den Konzerte im Festsaal und seit 1978 Wechselausstellungen statt. Zwischen 1988 und 1990 wurde die Fassade des Barockschlosses erneu­ert. Ansonsten erfolg­ten in der DDR kaum bau­er­hal­tende Maßnahmen und der Verfall drohte.

Nachwendezeit

1990 wurde die Gemeinde Neschwitz Eigentümerin des Schlosses. Unter Zuhilfenahme von Fördermitteln konn­ten die Pavillons und der Park saniert werden.

Heutige Nutzung

In den drei der ursprüng­lich vier Pavillons haben die Naturschutzstation, die Touristinformation, ein  Eiscafè, Vereine und die Sächsische Vogelschutzwarte ihren Sitz. Im Alten Schloss kön­nen Ausstellungen besich­tigt wer­den, im Saal fin­den Konzerte und Trauungen statt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Alte Schloss voll­stän­dig über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben ist in einem sehr guten Zustand noch vor­han­den. Für die Ursprungsanlage besteht seit 1937 Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.
(Fotos: Februar 2025)

Neuensalz: Rittergut Gansgrün

Rittergut Gansgrün

Dorfstraße
08541 Neuensalz OT Gansgrün

Historisches

Um 1327 war eine Verteidigungsanlage, ver­mut­lich eine Burg oder Feste, vor­han­den, die im Zusammenhang mit Heinrich von Plauen erwähnt wurde. 1428 war Conrad Molstorfer von Gansgrün als Besitzer benannt, um etwa 1520 die Familie von Röder. Diese hatte den einst klös­ter­li­chen Besitz, der im Zuge der Reformation auf­ge­löst wor­den war, über­nom­men und bil­dete dar­aus das Rittergut Gansgrün, wel­ches als sol­ches 1583 urkund­lich nach­weis­bar ist.

Das Rittergut befand sich noch um 1700 im Besitz der Familie von Röder und wurde etwa 1750 vom Freiherrn von Beust erwor­ben. 1840 kam das Rittergut Gansgrün an Theodor Keller, des­sen Witwe erneut hei­ra­tete, so dass das Rittergut 1867 an die Familie Arnold kam. Conrad Wolff wurde 1901 als Besitzer auf­ge­führt. Der letzte Eigentümer des Ritterguts Gansgrün, Thilo Reinhold Heitsch, erwarb es 1902 und besaß es über ein hal­bes Jahrhundert.

Nach 1945

Thilo Reinhold Heitsch wurde erst 1953 ent­eig­net. Im fol­gen­den Jahr erfolgte die Umwandlung in ein Volksgut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Neuensalz: Rittergut Zobes mit Schlössel

Rittergut Zobes & Schlössel

Mechelgrüner Straße 5 /​ Am Dorfring 12
08541 Neuensalz OT Zobes

Historisches

Zobes unter­stand um 1580 den Herren von Tettau. Die Erwähnung als Rittergut, das einst aus dem Rittergut Thossfell her­vor­ging, erfolgte 1606. Es befand sich zunächst im Besitz der Herren von Bünau und kam danach bis zu des­sen Tod 1664 an Wolf Joachim von Schönfeld. Als nächste Besitzer sind Carl von Metzsch sowie die Familie von Beust ver­merkt; der Eigentumsübergang erfolgte hier­bei 1719. 1844 erwarb Wilhelm Otto Seiler das Rittergut, wel­ches 1885 von der Familie von Zehmen über­nom­men wurde. 1929 wurde das Rittergut an Georg Kurze ver­kauft, wäh­rend das Schlössel wei­ter­hin im Besitz der Frau von Zehmen und nach­fol­gend ihrer Tochter Elisabeth von Voigts-​Rhetz blieb.

Nach 1945

Selma Kurze, seit 1940 als Witwe im Besitz des Rittergutes, wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes ist saniert und wird bewohnt.

Naunhof: Wasserburg Albrechtshain

Wasserburg Albrechtshain

04683 Naunhof OT Albrechtshain

Historisches

Der Rittersitz wurde 1445 urkund­lich unter Borghard von der Rute zu Albrechtshain erwähnt. Dabei han­delt es sich um eine Wasserburg, am süd­öst­li­chen Ortsrand, deren Bühl teil­weise abge­tra­gen wurde und deren umlau­fen­der Graben nur noch teil­weise erhal­ten ist.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1935. Erneuert wurde der Schutz 1956.

Neukieritzsch: Herrenhaus Kieritzsch

Herrenhaus Kieritzsch

04575 Neukieritzsch OT Kieritzsch

Historisches

Erstmals wurde 1445 für Kieritzsch ein Rittersitz erwähnt. Die Aufwertung zum Rittergut erfolgte 1548.  Zwischen 1555 und 1729 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Helldorf. Nachdem es zwi­schen 1764 und 1793 der Familie von Uetterodt gehört hatte, war die Familie von Helldorff zwi­schen 1819 und 1844 noch­mals Besitzer des Ritterguts. Um 1859 gehörte es der Familie Katrade und zwi­schen 1876 und 1920 der Familie von Funcke.

Zum Rittergut Kieritzsch gehörte das Vorwerk Zöllsdorf, das Martin Luther sei­ner Frau Katharina von Bora 1540 als spä­te­ren Witwensitz gekauft hatte.

Nach 1945

Das Herrenhaus ist nicht mehr vor­han­den. Es exis­tiert ledig­lich noch ein sanier­tes und zu Wohnzwecken genutz­tes Wirtschaftsgebäude.

Neusalza-​Spremberg: Wasserburg & Schloss Friedersdorf

Wasserburg & Schloss Friedersdorf

Am Pflegeheim 4 (Schloss)
Am Pflegeheim 1+3, Hauptstraße 109+111 (Wirtschaftsgebäude)
Am Pflegeheim 5 (Orangerie)
02742 Neusalza-​Spremberg OT Friedersdorf

Historisches

Das heu­tige Schloss geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. 1430 wurde diese Wasserburg als Rittersitz erwähnt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war von einem Vorwerk die Rede, wel­ches 1598 als Rittergut Niederfriedersdorf Erwähnung fand. Als Besitzer sind 1392 die Brüder von Raussendorf sowie Bernhard von Döbschütz, 1430 Hinrich Luttitz, von 1469 bis 1655 die Familie von Rodewitz, nach­fol­gend bis 1843 die Familie von Leubnitz, 1845 Hans Anton August von Schlieben, 1874 Karl Friedrich Eduard Müller und seit 1877 der Kammerherr und Rittmeister Hans Leo von Oppell und des­sen Familie bekannt.

Als Hans Leo von Oppell in den Besitz des Ritterguts kam, war der Wassergraben noch vor­han­den, das Herrenhaus bestand aus Fachwerk. Er ließ ab 1880 umfang­rei­che Um- und Neubauten im Bereich des Gutshofes vor­neh­men und ab 1887 bis 1889 das heu­tige Schloss errich­ten. Das Wirtschaftsgebäude Am Pflegeheim 1 stammt aus der Zeit um 1750, die Gebäude Am Pflegeheim 3 und 5 aus dem 19. Jahrhundert.

Nach 1945

Die Familie von Oppell besaß das Schloss mit Rittergut bis 1945. Dann wurde ihr Grundbesitz ent­eig­net und an Neubauern auf­ge­teilt, wäh­rend das Schloss bis 1957 als Weiterbildungs- und Schulungsheim der CDU genutzt wurde. Danach kam die Gemeinde Friedersdorf in den Besitz des Schlosses, die es als Kinderferienlager ver­mie­tete. 1960 fan­den umfas­sende Umbauarbeiten statt. Ab 1961 wurde es als Alters- und Pflegeheim genutzt.

Nachwendezeit

In den Jahren 2004 und 2005 wurde Schloss Friedersdorf um einen Anbau erwei­tert, der dem neo­ba­ro­cken Baustil des Hauptgebäudes nach­emp­fun­den wurde.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute nach wie vor als Altersheim genutzt. Der dazu gehö­rende Schlosspark ist des­halb nur teil­weise zugäng­lich. Von der eins­ti­gen Wasserburg zeugt heute nichts mehr, die was­ser­füh­ren­den Gräben sind längst verfüllt.

Neukieritzsch: Schloss Lobstädt

Schloss Lobstädt

Schlossstraße 27
04575 Neukieritzsch OT Lobstädt

Historisches

Das Schloss wurde 1445 erwähnt und in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Familiensitz der bedeu­ten­den Adelsfamilie von Könneritz erbaut. Im 19. Jahrhundert fan­den Umbauten statt.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist stark sanierungsbedürftig.

Neumark: Rittergut Neumark

Rittergut Neumark

Kirchplatz 5
08496 Neumark

Historisches

Bereits um 1150 erfolgte die Ersterwähnung eines Neumarker Herrensitzes. 1340 erfolgte die Ersterwähnung eines Herrensitzes unter Lupolt vonne nuen Margkete. Spätestens im 14. Jahrhundert exis­tierte eine Burg, die 1354 im Vogtländischem Krieg geschlif­fen wurde. Martin von Römer erwarb den Herrensitz 1478. 1544 kam der Besitz an die von Wolframsdorf und wurde 1551 als Rittergut erwähnt. Nachdem das Rittergut 1620 an Moritz Haubold von Schönberg gelangte, befand es sich seit 1636 erneut im Besitz der Familie von Römer. Unter die­ser wurde, nach­dem das Rittergut im Dreißigjährigen Krieg zer­stört wor­den war, der Bau des Herrenhauses veranlasst.

Nach 1945

Friedrich von Römer wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde in ein Versorgungsgut der sowje­ti­schen Truppen und noch im glei­chen Jahr in ein Volkseigenes Gut umge­wan­delt. Im Herrenhaus wurde zunächst ein TBC-​Heim und spä­ter ein Kinderkrankenhaus ein­ge­rich­tet. Als sol­ches wurde es bis 1990 genutzt.

Nachwendezeit

1994 erwar­ben Nachkommen des letz­ten Besitzers das Rittergut von der Treuhand zurück.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird als Gut Neumark bewirt­schaf­tet. Im Gelände befin­den sich noch ein Schloss in deso­la­tem Zustand.

Geithain: Herrensitz Bruchheim

Herrensitz Bruchheim

04657 Geithain OT Bruchheim

Historisches

Bruchheim wurde 1299 als Herrensitz unter Henricus de Bruch bezeich­net. 1378 oblag die Verwaltungszugehörigkeit dem castrum Rochlitz. Die Grundherrschaft wurde ab dem 16. Jahrhundert von meh­re­ren Rittergütern ausgeübt.

Naundorf: Herrensitz Zeicha

Herrensitz Zeicha

04758 Naundorf OT Zeicha

Historisches

1228 war ein Herrensitz in Zeicha bekannt. Der Herrensitz wurde im Zusammenhang mit Heinricus de Szichowe genannt und bestand offen­bar nicht sehr lange. Mitte des 16. Jahrhunderts übten die Rittergüter Naundorf und Saalhausen die Grundherrschaft antei­lig über Zeicha aus.