Königsbrück: Vorwerk Sella

Vorwerk Sella

Truppenübungsplatz
01936 Königsbrück (Sella)

Historisches

Bereits seit 1417 war ein Vorwerk erwähnt. 1523 befand es sich im Besitz des Augustinerklosters und wurde an Wenzel von Schönburg ver­kauft. Das Vorwerk Sella wurde 1938 mit der Auslösung des Ortes abge­tra­gen. Es befand sich auf dem Gelände des heu­ti­gen Truppenübungsplatzes.

Königsbrück: Rittergut Krakau

Rittergut Krakau

ehem. Nr. 30
01936 Königsbrück (Krakau)

Historisches

1248 exis­tierte ein Herrensitz unter Rudegerus de Cracowe, der 1445 als Vorwerk und seit 1551 als Rittergut bezeich­net wurde. Die Ortschaft wurde in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts erst­mals erwähnt. Als Besitzer sind bekannt: die Herren von Kitzscher im 16. Jahrhundert, um 1614 Hans von Herrnhausen, um 1648 die Kurfürstin Magdalena Sibylla, um 1661 der Freiherr von Rechenberg, zwei Jahre spä­ter Wilhelm von Pistoris sowie ab 1702 die Familie Schäffer.

1746 brannte das Herrenhaus nie­der und wurde wie­der auf­ge­baut. Zum Rittergut gehör­ten eine Hofmühle, eine Schäferei und ein Forsthaus. Am 1. April 1938 wurde der Ort geräumt, um die Erweiterung des Truppenübungsplatzes Königsbrück zu voll­füh­ren. Weder Ort noch Rittergut exis­tie­ren heute.

Nach 1945

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort im Juli und August 1945 kurz­zei­tig von Umsiedlern bewohnt. Die sowje­ti­schen Truppen ver­an­lass­ten aller­dings schnell eine erneute Räumung, um den Truppenübungsplatz wei­ter zu nut­zen. Krakau wurde in die­sem Zusammenhang zerstört.

Königsbrück: Rittergut Steinborn

Rittergut Steinborn

Truppenübungsplatz
01936 Königsbrück (Steinborn)

Historisches

Seit 1617 war ein Rittergut bekannt. Das Dorf wurde 1938 auf­ge­löst. Damit ging auch das Rittergut in der Folgezeit ver­lo­ren und wurde abgetragen.

Nach 1945

Von Juli 1945 bis Oktober 1947 wurde das Dorf vor­über­ge­hend wie­der­be­sie­delt. 1957 wurde das Gebiet dem Truppenübungsplatz zugeordnet.

Kodersdorf: Rittergut Kodersdorf

Rittergut Kodersdorf

Straße der Einheit 79
02923 Kodersdorf

Historisches

Das 1609 schrift­lich erfasste Rittergut befand sich lange Zeit im Besitz der Adelsfamilien von Gersdorff und von Nostitz. Im spä­ten 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus errich­tet. Nach 1843 wurde das Rittergut Kodersdorf von Adolph Graf von Fürstenstein gekauft: In den 1920er Jahren musste die Grafenfamilie von Fürstenstein das land­wirt­schaft­lich genutzte Rittergut aus finan­zi­el­len Gründen wie­der ver­kau­fen. Um 1926 kam es an Hermann Schönfelder. Unter ihm eta­blierte sich für das Rittergut Kodersdorf der Beiname Schönfelder-Gut.

Nach 1945

Hermann Schönfelder wurde im Herbst 1946 ent­eig­net. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt. Ab 1950 bis 1982 diente das Herrenhaus als Schul- und Kindergartengebäude.

Heutige Nutzung

Seit 1996 wird das Herrenhaus des Rittergutes Kodersdorf durch den Verwaltungsverband genutzt. Die ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäude wur­den abgetragen.

Kodersdorf: Schloss Wiesa

Schloss Wiesa

An der Gärtnerei 4
02923 Kodersdorf OT Wiesa

Historisches

Erstmals wurde 1398 ein Herrensitz erwähnt, wobei bereits 1390 Peter de Wesin auf Wiesa genannt wurde. 1577 ging der Herrensitz an die Familie von Nostitz kam. Diese behielt Wiesa lange Zeit in Familienbesitz, näm­lich bis Harry von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf 1945 ent­eig­net wurde. 1590 wurde erst­mals ein Rittergut nach­ge­wie­sen. Das Schloss wurde 1595 errich­tet und mehr­fach umge­baut. So fan­den 1730 Erweiterungsbauarbeiten und 1761 sowie 1772 Umbauten statt. Auch 1873  und 1885 waren umfang­rei­che Bauarbeiten voll­zo­gen wor­den. 1898 /​ 1899 wurde der Ostflügel ange­fügt. Letzte Umbauten am Schloss erfolg­ten 1923. Der Wirtschaftshof ent­stand über­wie­gend im 19. Jahrhundert. Das Inspektorhaus wurde 1774 erbaut und nach Brandbeschädigung 1858 rekon­stru­iert. 1888 wurde eine Familiengruft angelegt.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Schloss als Kindergarten, Schule und Wohnhaus. Die gro­ßen Ländereien wur­den durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Der Sohn des letz­ten Besitzers sie­delte sich bereits 1990 in Wiesa an und erwarb zunächst Feld- und Waldflächen aus dem frü­he­ren väter­li­chen Besitz zurück. Nach sei­nem Tod kaufte seine Witwe Teile des Rittergutshofes. Sie hat das Inspektorhaus sanie­ren und zu Wohnraum umbauen las­sen. Das Schloss sowie das rest­li­che Rittergut wur­den 2002 an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Der Schlosseigentümer bewohnt Schloss Wiesa und lässt es schritt­weise sanie­ren. Die alte Brennerei wird von ihrer Eigentümerin bewohnt, im Inspektorenhaus befin­den sich ein Familienmuseum sowie wei­tere Wohnungen.

Klipphausen: Burg & Schloss Scharfenberg

Burg & Schloss Scharfenberg

Schlossweg 1
01665 Klipphausen OT Scharfenberg

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung von 1227 zeugt von “cas­tel­lum Scharphenberch”. Es han­delte sich um die Burg der Meißner Bischöfe, die 1288 offi­zi­ell als castrum benannt war. 1390 ging sie an den Herrn Balthasar von Maltitz und 1403 an Dietrich von Miltitz. Eine andere Quelle besagt, dass die Burg bereits ab 1338 im Besitz derer von Miltitz war.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein Schloss auf Resten der alten Burganlage errich­tet und zwi­schen 1618 und 1648 wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges zer­stört. 1654 folgte der Bau des heu­ti­gen Schlosses, des­sen Wehranlagen 1706 erwei­tert wur­den. Der Nordflügel wurde 1789 zer­stört und 1823 abge­bro­chen. Ab 1812 bis 1940 diente das Schloss als Wohnsitz der Familie von Miltitz. Schloss Scharfenberg wurde 1940 schließ­lich von Carl Freiherr von Miltitz and Johann Heinrich Reichel ver­äu­ßert. Insgesamt war­tet Schloss Scharfenstein bau­ge­schicht­lich mit einem bun­ten Mix unter­schied­li­cher Zeit- und Stilepochen auf.

Nach 1945

Johann Heinrich Reichel ver­lor Schloss Scharfenberg nach Kriegsende, obwohl der Grundbesitz ohne Landwirtschaftsflächen nicht unter die Bodenreform fiel. Die Gemeinde Scharfenberg über­nahm die Verwaltung des Schlosses und brachte darin zunächst Flüchtlinge unter. 1958 bis 1973 war ein Heimatmuseum darin ein­ge­rich­tet. Das Schloss wurde ab Ende der 1970er Jahre von pri­vat im Rahmen der Möglichkeiten erhal­ten und mit die­sem Engagement best­mög­lich vor dem wei­te­ren Verfall bewahrt.Etwa um 1980 stürte der Rittersaal ein.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde Schloss Scharfenberg von der Treuhand an die Erbengemeinschaft des letz­ten Besitzers über­tra­gen. Das Schloss ver­fiel wei­ter und wurde erneut von pri­vat Interessierten, die einen Verein grün­de­ten, best­mög­lich erhal­ten. Seit 1997 befin­det sich die Burg in Privatbesitz und wurde bis 2007 auf­wen­dig und his­to­risch gerecht saniert. Bereits wäh­rend die­ser Zeit konnte sich Schloss Scharfenberg als Veranstaltungsort etablieren.

Heutige Nutzung

Heute wird Schloss Scharfenstein haupt­säch­lich als Wohnsitz und als Hotel mit ange­schlos­se­ner Gastronomie genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg wurde durch das Schloss kom­plett über­baut und erwei­tert. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1972.

Königswartha: Rittergut Commichau

Rittergut Commerau

02699 Königswartha OT Commerau

Historisches

Das Rittergut Commerau ging aus einem Vorwerk her­vor, wel­ches 1609 erst­mals urkund­lich erwähnt wurde. Die Erhebung zum Rittergut erfolgte im Jahre 1777. 1875 wurde das Rittergut als ohne Gebäude auf­ge­führt. Die Wasser- und Ackerflächen des Rittergutes wur­den von Königswartha aus bewirt­schaf­tet. 1901 kam der Grundbesitz an die Erben der Familie von Rabenau und 1910 an die Herren Kluge, die bereits das Schloss Königswartha besaßen.

Königsbrück: Schloss Röhrsdorf

Schloss Röhrsdorf

Parkstraße 28 + 33
01936 Königsbrück OT Röhrsdorf

Historisches

Die erste Nennung eines Herrensitzes in Röhrsdorf erfolgte 1458 als Rittersitz. 1465 war ein Vorwerk genannt, wel­ches 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wor­den war. Bereits im Jahr 1538 wurde das erste Schloss erbaut. Es wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Familie Bettenhausen durch einen Neubau ersetzt, der zugleich grö­ßer als der Vorgängerbau aus­ge­führt wurde. Das Gutsverwalterhaus (Nr. 33, Foto) wurde 1826 erbaut, die Schmiede 1855.

Als Besitzer ist vor allem Jacques Bettenhausen als eine bedeu­tende Persönlichkeit bekannt. Er war der Begründer des moder­nen Bahnhofbuchhandels in Deutschland. Sein Geschäftsmodell brachte ihm gute Gewinne ein, die er unter ande­rem in das Parkhotel neben dem Lahmann-​Sanatorium in Dresden inves­tierte. Für seine Familie erwarb er das Rittergut Röhrsdorf, wo er 1944 ver­starb. Ihm ist ein Gedenkstein im Schlosspark Röhrsdorf gewidmet.

Nach 1945

Am 17. Mai 1945, wenige Tage nach dem offi­zi­el­len Kriegsende, kam es im Schloss Röhrsdorf zu einem tra­gi­schen Vorfall. Kinder spiel­ten darin, als Minen explo­dier­ten und das Schloss dar­auf­hin abbrannte. Die Ruinenreste des Schlosses wur­den im Folgejahr abgetragen.

Die Familie Bettenhausen wurde nach 1945 im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net und floh in die west­li­chen Besatzungszonen.

Heutige Nutzung

Das ehe­mals denk­mal­ge­schützte Gutsarbeiterwohnhaus mit Schmiedewerkstatt (Nr. 28) wurde 2019 abge­ris­sen. Der Schlosspark mit sei­nen Einfriedungsmauern und meh­re­ren Torzufahrten ist öffent­lich zugäng­lich. Vom Rittergut sind noch zwei genutzte Wohnhäuser sowie angren­zende Wirtschaftsgebäude erhalten.
(Stand: Oktober 2023)

Krauschwitz: Vorwerk Skerbersdorf

Vorwerk Skerbersdorf

Lindenstraße 17
02957 Krauschwitz OT Skerbersdorf

Historisches

Das Vorwerk wurde erst­mals 1552 erwähnt. Zu die­ser Zeit befand es sich bereits ein Jahr im Besitz von Ferdinand I., dem König von Böhmen. Die Herrschaft übten vor­her seit Mitte des 14. Jahrhunderts die Herren von Penzig aus. Ihnen folg­ten in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Herren von Gersdorff sowie von Biberstein. 1558 über­trug der König das Vorwerk den Herren von Schönaich, die es 1589 an den nächs­ten König von Böhmen, Rudolf II., zurückgaben.

Zwischen 1597 und 1644 befand sich das Vorwerk Skerbersdorf im Besitz der Burggrafen von Dohna. Durch Einheirat gelangte es 1644 an die spä­te­ren Freiherren von Callenberg und 1798 an den Reichsgrafen von Pückler.  Der Graf von Nostitz und Hatzfeld kam 1845 in den Besitz von Skerbersdorf und ver­kaufte das Vorwerk ein Jahr spä­ter an den Prinzen der Niederlande. Dieser ver­machte es 1881 sei­ner Familienangehörigen Marie Fürstin zu Wied. Seit 1883 befand sich das Vorwerk im Besitz der Grafen von Arnim-Muskau.

Nach 1945

Die Grafen von Arnim-​Muskau wur­den 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Königswartha: Schloss Wartha

Schloss Wartha

Schlossweg 1
02699 Königswartha OT Wartha

Historisches

Der Ort Wartha befand sich zwi­schen 1374 und 1382 in den Händen von  Petrus (Petir?) von der Warte. 1557 wurde ein Rittergut in Wartha nach­ge­wie­sen. 1771 wurde das Schloss im Auftrag von Georg Ludwig Erasmus Freiherr von Huldenberg erbaut, der es bis zu sei­nem Tod 1777 besaß. Seit 1818 bis 1930 befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Löbenstein. Die Familie von Löbenstein behielt das Rittergut Wartha mit sei­nem Schloss bis 1945 in ihrem Besitz.

Nach 1945

1945 ereilte die Familie von Löbenstein die Enteignung.  Das Schloss wurde als Wohnhaus genutzt, das Rittergut samt Landwirtschaftsflächen an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nach mehr­jäh­ri­gem Leerstand fand sich 2009 ein neuer Eigentümer. Der Park wird gele­gent­lich durch die Gemeinde für Veranstaltungen genutzt. Die Sanierung erfolgte ab 2016.

Heutige Nutzung

Das Areal ist nicht öffent­lich zugäng­lich. Schloss Wartha ver­fügt über einen Salon, der für Eheschließungen genutzt wer­den kann.
(Foto: Februar 2025)