Großenhain: Vorwerk Mülbitz

Vorwerk Mülbitz

01558 Großenhain

Historisches

Mülbitz war mög­li­cher­weise bereits 1185 ein Herrensitz. Die Nachweisführung dazu ist jedoch nicht gesi­chert. Ein Vorwerk bestand in Mülbitz um 1436, wel­ches sich im Besitz von Thomas Stolze befand. Schon wenige Monate spä­ter ging es an Martin Schybe und schon Ende 1437 an Jacoff Czschymann. 1444 wech­selte das Vorwerk erneut den Besitzer und gelangte an Caspar Czemaw.

Im wei­te­ren 15. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer häu­fig und es fin­den sich Namen wie Hans von Betzschwitz, Albrecht Taupadel und Agnes und Caspar von Zcemaw. 1478 wurde das Vorwerk Erbstadtgut. In spä­te­rer Zeit wurde das Vorwerk offen­bar auf­ge­löst. In einer Auflistung der in Mülbitz bestehen­den Grundstücke von 1840 wurde es nicht mehr erwähnt.

Großdubrau: Wasserburg & Rittergut Klix

Wasserburg & Rittergut Klix

Zum Rittergut 1
02694 Großdubrau OT Klix

Historisches

An glei­cher Stelle befand sich eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, auf die das spä­ter ent­stan­dene Rittergut zurück­geht und von der heute nichts mehr erkenn­bar ist. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich im 17. Jahrhundert erbaut und 1894 umgebaut.

Das Rittergut Klix befand sich im 16. Jahrhundert im Besitz der Herren von Nostiz. Diesen folg­ten die Familie von Schönberg, die Familie von Gersdorff und die Familie von Zezschwitz. 1892 gelangte das Rittergut Klix an Albin Boehmer. Ihm folgte 1916 Richard Reinecker.

Nach 1945

Die Bodenreform wurde nach Kriegsende voll­zo­gen und das Rittergut auf­ge­teilt. Im Herrenhaus zogen das Gemeindeamt und ien Kindergarten ein.

Nachwendezeit

Ab 1994 erfolgte die bis 1995 andau­ernde Sanierung des Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Die ehe­ma­li­gen Gutsanlagen sind aus­ge­glie­dert. Im Herrenhaus Klix befin­det sich nach wie vor eine Kindertagesstätte.

Großpösna: Schloss Störmthal

Schloss Störmthal

Rosengang 3
04463 Großpösna OT Störmthal

Historisches

Der urkund­lich 1445 erwähnte Rittersitz befand sich bereits im aus­ge­hen­den 13. Jahrhundert im Besitz von Bernhard von Mocheley, der es 1290 an die Familie von Pflugk ver­kaufte. In deren Besitz befand sich der Rittersitz, 1548 als Rittergut nach­weis­bar, lange Zeit. 1588 erwarb Friedrich von Schönberg das Rittergut und ver­kaufte es 1594 an Moritz von Starschedel, der es nur zwei Jahre besaß. Im 16. Jahrhundert sind bau­li­che Aktivitäten erfolgt. Im 17. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. So sind Martin Schumarz, Herr von Krückelmann, Gotthard Plätzer und Phillipp Jünger als Eigentümer ver­zeich­net. 1675 erwarb die Familie von Fullen das Rittergut, unter der 1693 sowie 1786 Umbauten am Schloss statt­fan­den. 1787 kam das Rittergut an die Grafen von Schönfeld. 1824 gelangte es an die letz­ten Besitzer, die Familie von Watzdorf.

Nach 1945

Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung diente das Schloss ab 1951 als Kinderheim. 1978 wurde es in ein Lehrlingswohnheim umge­wan­delt und als sol­ches bis 1991 genutzt (andere Quelle: Kinderheimnutzung bis 1991).

Nachwendezeit

Nach Aufgabe der Nutzung 1991 stand das Schloss lange leer.

Heutige Nutzung

Seit 2008 befin­det sich Schloss Störmthal in Privatbesitz. 2010 began­nen die Sanierungsarbeiten nach his­to­ri­schem Vorbild zunächst im Außenbereich. 2017 soll im Erdgeschoss ein Café eröffnen.
(Stand: Juli 2016)

Groitzsch: Rittergut Großpriesligk

Rittergut Großpriesligk

04539 Groitzsch OT Großpriesligk

Historisches

Das Rittergut ist seit dem 17. Jahrhundert (1696) bekannt. Es befand sich im Besitz der Grafen von Hohenthal. Es han­delte sich um ein tro­cke­nes Rittergut ohne Gebäude.

Groitzsch: Wiprechtsburg

Wiprechtsburg

Graf-​Wiprecht-​Straße
04539 Groitzsch

Historisches

1030 erfolgte die Ersterwähnung von Groitzsch. 1073 erwarb der namens­ge­bende Wiprecht die Burg Altgroitzsch und ließ sie 1080 aus­bauen. 1091 grün­dete Wiprecht von Groitzsch das Benediktinerkloster St. Jakob. Der Burgward fiel 1144 an Dedo V. von Wettin. Ab 1238 resi­dierte Heinrich der Erlauchte für zehn Jahre auf der Burg. König Adolf von Nassau eroberte 1294 die Wiprechtsburg und ver­wüs­tete sie. 1306 wurde sie erneut zer­stört durch Albrecht von Habsburg.

Die Hauptburg, von der die frei­ge­leg­ten run­den Ruinen eines Wohnturms und einer Kapelle frei­ge­legt wur­den, weist eine Größe von etwa 150 x 100 m aus. Sie ist durch einen Graben von der Vorburg getrennt. Jener Graben wurde spä­ter zur Straße aus­ge­baut. Auf dem Bereich der Vorburg befin­den sich heute der Friedhof und die Kirche.

Heutige Nutzung

Die Ruine der Wiprechtsburg wird als Veranstaltungsort genutzt.

Bodendenkmalschutz

Das Areal steht seit Anfang 1936 als Bodendenkmal unter Schutz. Der Schutz wurde Anfang 1959 erneuert.

Großenhain: Wasserburg & Schloss Großenhain

Schloss Großenhain & Wasserburg Altes Schloss

Schlossplatz 1
01558 Großenhain

Historisches

Erste Aufzeichnungen über das Schloss datie­ren von 1207, das bis 1662 als Residenz der Meißner Markgrafen diente. 1291 wurde die Anlage befes­tigt, nach­fol­gend die Stadtmauer als zusätz­li­cher Schutz errich­tet. In der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts brannte das Schloss infolge eines Brandes ab, der Wiederaufbau erfolgte auf Geheiß von Kurfürst August bis 1557. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Großenhain von den Schweden bela­gert und ver­wüs­tet, übrig blie­ben ledig­lich die Umfassungsmauern des Palas. 1662 wur­den durch den Kurfürsten Reparaturmaßnahmen ver­an­lasst, im glei­chen Jahr erwarb Wolf Kasper Klengel das Schloss. Erneute Zerstörungen folg­ten 1704 wäh­rend des Nordischen Krieges sowie 1744 durch einen Stadtbrand. In den letz­ten bei­den Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts wur­den die Pforte sowie die Pulverbastei abgebrochen.

1802 gelangte Schloss Großenhain in den Besitz des Barons von Odeleben. 1835 erwarb die Familie Eckhardt das seit zwei Jahren als Brauerei genutzte Schlossensemble. Nach einem Brand 1856 wurde die Fabrik wie­der auf­ge­baut und dabei ver­grö­ßert, zusätz­lich ent­stand die AG Sächsische Wollengarn Fabrik, die bereits 1875 liqui­diert wurde. 1900 erwarb Herrmann Bernhard August Schneider die Schloss-​Fabrik, ein Jahr spä­ter erfolgte der Verkauf an die Firma Goetz & Co. Im Ersten Weltkrieg, von 1914 bis 1918, wurde die Fabrik zur Produktion von Garn für Pulversäcke genutzt. Die Weltwirtschaftskrise führte 1929 zur Schließung. 1933 wurde im Schloss ein Arbeitslager errich­tet, das ein Jahr dar­auf ver­legt wurde. Das Schloss diente nun als Spinnerei.

Nach 1945

Ab 1951 nutzte der VEB Ofenbau Großenhain das Schloss, zwei Jahre spä­ter erfolgte die Erklärung des Schlosses zum Volkseigentum. Nachdem die Produktion ver­la­gert wurde, zog 1967 die Verwaltung aus dem Schloss aus, das im Jahr dar­auf schwere Sturmschäden erlitt. 1968 wur­den Nebengebäude des Schlosskomplexes abge­ris­sen. Nach 1970 wurde das Grundstück in meh­re­ren Schritten auf­ge­teilt. Ein Feuer zer­störte 1981 Teile des Erdgeschosses; das Schloss stand seit­her als Ruine. Erhalten geblie­ben waren Teile des Schlossgrabens, der Brücke sowie der Bergfried aus dem 13. Jahrhundert.

Nachwendezeit

1990 wurde von der Stadt eine Konzeptstudie für die Nutzung des Schlosses als Hotel in Auftrag geg­ben. Zwei Jahre spä­ter wurde das Schloss an die Nachkommen der Alteigentümer rück­über­tra­gen. Mit die­sen konnte sich die Stadt 1998 über einen Rückkauf eini­gen. Wenige Monate spä­ter wur­den bereits alle Nebengebäude abge­ris­sen. Nach zwei­jäh­ri­ger Sanierungszeit unter Einbeziehung der Wallanlage eröff­nete Schloss Großenhain 2002 anläss­lich der Landesgartenschau.

Heutige Nutzung

Schloss Großenhain dient als Kulturzentrum.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg Altes Schloss wurde durch den Bau des heute vor­han­de­nen Schlosses kom­plett ver­än­dert. Ein Teil des Grabens ist, trotz Trockenlegung, noch erkenn­bar. Bodendenkmalschutz besteht seit 1974.
(Fotos: Oktober 2022)

Großdubrau: Wasserburg & Schloss Sdier

Wasserburg & Schloss Sdier

Brehmer Straße 2
02694 Großdubrau OT Sdier

Historisches

Bereits 1413 war ein Rittersitz in Form einer Wasserburg in Sdier vor­han­den, der 1595 mit dem Verkauf durch Georg von Loeben an das Bautzner Domstift St. Petri zum Rittergut erho­ben wurde. Eine andere Quelle berich­tet von einem Verkauf an das Domstift 1562, der von Melchior von Loeben vor­ge­nom­men wurde. Das Rittergut befand sich seit­her in kirch­li­chem Besitz und gehört heute zum Bistum Meißen.

Das Schloss Sdier steht auf einer ummau­er­ten Insel und wurde 1719 für den Domdekan Martin Bernhard Just von Friedenfels erbaut, nach­dem sein Vorgängerbau, die Wasserburg, bau­fäl­lig gewor­den war. 1908 wurde im Obergeschoss eine Kapelle ein­ge­rich­tet. In einem Stall des Ritterguts wurde nach Umbauten 1968 eine katho­li­sche Kirche ein­ge­weiht. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist teil­weise trockengelegt.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Der Graben wurde auf der Ostseite tro­cken­ge­legt, ist ansons­ten aber huf­ei­sen­för­mig und was­ser­füh­rend noch vor­han­den. Die Anlage wurde erst­mals 1938 und wie­der­holt 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.