Bennewitz: Jagdschloss Zeititz

Jagdschloss Zeititz

Brandiser Straße 20–28
04828 Bennewitz OT Zeititz

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung von Zeititz erfolgte 1404. Ein Vorwerk wurde 1606 nach­ge­wie­sen, 1696 ein Rittergut. Ausführlichere Informationen las­sen sich erst ab dem 19. Jahrhundert fin­den. Bis 1802 befand sich das Rittergut Zeititz im Besitz von Carl Graf von Lindenau. Dieser ver­kaufte es 1806 an die Leipziger Kaufmannsfamilie Schnetger, die bereits im Besitz des Rittergutes Machern war. Familie Schnetger ver­äu­ßerte 1892 das Rittergut Zeititz an den Baron Wolf von Arnim. Jener Baron ließ um 1893 eine schloss­ähn­li­che Villa errich­ten und zeich­nete mit­samt sei­nem Nachfolger für das flo­rie­rende Rittergut sowie in der Umgebung befind­li­che indus­tri­elle Besitzungen – Töpferei, Ton- und Ziegelwerk, Ofenfabrik sowie Braunkohlewerk – verantwortlich.

1904 über­nahm zunächst Frau von Arnim-​Peres das Rittergut Zeititz, wenig spä­ter Hanskarl von Arnim-​Peres. Letzterer bewohnte nach 1919 auch Schloss Otterwisch bis zu sei­nem Tod 1944. Verschuldung zwang ihn 1933 zum Verkauf sei­ner Besitzungen in Altenbach und Zeititz. Die auch als Jagdschloss bezeich­nete Villa ging an den Leipziger Verlag Köhler und Frenzel über. Nach 1940 quar­tier­ten sich Offiziere vom SS-​Nachtjagdgeschwader darin ein.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Jagdschloss erst als “Waldkurheim” genann­tes TBC-​Heim und spä­ter als Schwangeren-​Erholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

Zunächst wurde die Schlossvilla für andert­halb Jahre als Asylbewerberheim genutzt. Ein zu hoch ange­setz­ter Verkaufspreis ver­hin­derte, dass ein Verkauf und die Umnutzung als Hotel zustande kamen. Seit 1992 stand das Jagdschloss daher leer.

Heutige Nutzung

1998 wurde der Gebäudekomplex pri­vat erwor­ben und auf­wen­dig saniert. Der Eigentümer bewohnt eine der zehn Komfortwohnungen selbst.

Bennewitz: Vorwerk Neuweißenborn

Vorwerk Neuweißenborn

04828 Bennewitz OT Neuweißenborn

Historisches

Neuweißenborn lag im 16. Jahrhundert wüst und wurde erst spä­ter neu auf­ge­sie­delt. Für 1875 ist ein Vorwerk, dem auch ein Forsthaus sowie Drescherhäuser zuge­hö­rig waren, erwähnt.

Leisnig: Vorwerk Zennewitz

Vorwerk Zennewitz

Görnitz 6c
04703 Leisnig OT Görnitz

Historisches

1445 war ein Vorwerk Zennewitz akten­kun­dig. Die Bausubstanz des Herrenhauses datiert ver­mut­lich auf das späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird bewohnt. Beim Vorwerk Zennewitz han­delt es sich um ein Einzelgut. Die Gebäude befin­den sich in einem ordent­li­chen bis sanier­ten Zustand.

Böhlen: Rittergut Böhlen

Rittergut Böhlen

Karl-​Marx-​Straße 5
04564 Böhlen

Historisches

Bereits um 1150 bestand ein Herrensitz, der noch 1353 als sol­cher benannt war und um 1548 zum Rittergut erho­ben wurde. Im 16. Jahrhundert ent­stand das Schloss, das zu Beginn des 18. sowie erneut im 19. Jahrhundert umge­baut wurde. Zu den Besitzern des Rittergutes Böhlen zähl­ten die Familien von Döring, von Metzsch, von Lobkowitz und Leuckardt, letz­tere bis 1856. 1902 wurde das Pächterhaus errich­tet, das seit 1928 als Rathaus genutzt wird. In der Zeit von 1920 von 1924 wurde der Ort Böhlen ver­grö­ßert. Im Zuge des­sen wur­den im Schloss Wohnungen ein­ge­rich­tet und der ehe­ma­lige Schlosspark wurde bebaut. 1979 erfolgte der Abriss des Schlosses.

Heutige Nutzung

Erhalten ist noch das Pächterhaus, das unter der oben ange­ge­be­nen Adresse zu fin­den ist.

Böhlen: Herrenhaus Großdeuben

Herrenhaus Großdeuben

Hauptstraße 54
04564 Böhlen OT Großdeuben

Historisches

1197 erfolgte die Ersterwähnung als Herrensitz unter Gumbertus de Duben. 1285 befand sich der Herrensitz in den Händen von Guntherus de Dubene. Die Nennung als Rittersitz datiert auf das Jahr 1378, die Ernennung zum Rittergut erfolgte bereits ver­hält­nis­mä­ßig früh im Jahre 1470.

Friedrich Brand von Lindau kaufte das Rittergut 1652. 1703 ging es an Georg Ferdinand von Hopfgarten über. Dieser ver­kaufte es 1716 an den Kaufmann Hohmann. Die Toranlage wurde um 1700 /​ 1710 erstellt, das Herrenhaus wurde 1730 durch George Werner erbaut und 1896 umge­baut, nach­dem es von einem Leipziger Konsul erwor­ben wurde. Im Erdgeschossbereich wur­den Anbauten angefügt.

Bösenbrunn: Wasserburg & Herrenhaus Bobenneukirchen

Wasserburg & Herrenhaus Bobenneukirchen

Kirchgasse 2
08606 Bösenbrunn OT Bobenneukirchen

Historisches

Das Rittergut Bobenneukirchen geht auf eine frühe Wasserburg zurück, die noch anhand der Burginsel und des was­ser­füh­ren­den Grabens gut erkenn­bar ist. Sie wurde 1464 erwähnt und befand sich neben dem heu­ti­gen Herrenhaus. Im Jahr 1542 fand ein Vorwerk Erwähnung, 1606 ein Rittergut.

Erbaut wurde das Rittergut von den Herren von Posseck, die ihren Besitz spä­ter an die Familie von Reitzenstein ver­äu­ßer­ten. Die von Reitzensteins besa­ßen Bobeneneukirchen noch im ers­ten Viertel des 18. Jahrhunderts. Weitere Besitzer waren die Familie Spiess, ein Herr Domsch (und Hänsel) sowie ein Herr von Krüger. 1901 besaß Ida Rosalie verw. Steinhäuser das Rittergut Bobenneukirchen. Sie gab um 1920 die Landwirtschaft auf und ver­pach­tete die Flächen. 1945 befand sich das Herrenhaus im Besitz der Melanie Schmidt.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus sind heute Wohnungen ein­ge­rich­tet. Wirtschaftsgebäude sind keine mehr vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wird auch als Grottensee, Wol und Wohlinsel bezeich­net. Sie ver­fügt noch über einen umlau­fen­den und was­ser­füh­ren­den Graben mit einem fla­chen Außenwall und wurde 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Das Burgplateau ist über eine Brücke begehbar.

Bösenbrunn: Rittergut Bösenbrunn

Rittergut Bösenbrunn

Drödaer Straße 1
08606 Bösenbrunn

Historisches

Das Rittergut Bösenbrunn ging aus einem Vorwerk her­vor, das bereits 1440 erwähnt wurde und sich in den Händen der Familie von Sack befand. 1496 erwarb die Familie von Zedwitz einen Anteil daran. Hauptsächlich wurde das Vorwerk jedoch inner­halb der Familie von Sack wei­ter­ver­erbt. Die Nennung als Rittergut erfolgte 1560 (andere Quelle: 1606).

In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts erschien die Familie Tettau als Besitzer des Vorwerks/​Ritterguts, bereits gegen Ende des­sel­ben Jahrhunderts die Familie Neidberg. Zwischen 1724 und 1727 wurde das Rittergut abge­ris­sen und neu auf­ge­baut. Weitere Besitzer waren ab 1738 die Familie von Tützschler, ab 1752 die Familie von Brandenstein, ab 1783 die Familie Seydel sowie ab 1818 ein Herr Schaumberg. Vermutlich um 1850 über­eig­nete Letzterer das Rittergut an Carl Friedrich Wauer. Um 1917 kam das Rittergut im den Besitz des Nähmaschienenfabrikanten Dr. Naumann, der es bereits 1929 an die Familie Koch veräußerte.

Nach 1945

Mit der Enteignung 1945 wurde das Rittergut von der Roten Armee beschlag­nahmt, an das Kandratsamt über geben und durch die­ses an Neubauern auf­ge­teilt. Im Herrenhaus wurde eine Schule ein­ge­rich­tet, außer­dem wurde es durch den Rat der Gemeinde genutzt. Von 1948 bis 1966 befand sich die Grundschule im Herrenhaus. Nach deren Auszug diente das Herrenhaus u. a. als Ortsbibliothek, Gemeindeamt und Wohnfläche. Die Wirtschaftsgebäude sind mitt­ler­weile stark ver­än­dert. Der ehe­ma­lige Teich wurde verfüllt.

Nachwendezeit

1994 wurde das Rittergut Verwaltungssitz der Kommune. Drei Jahre spä­ter began­nen erste Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird mitt­ler­weile als Dorf- und Vereinszentrum genutzt. Teilweise steht es leer. Der Sanierungsbedarf liegt Schätzungen zufolge offen­bar im sie­ben­stel­li­gen Bereich.