Borna: Rittergut Gestewitz

Rittergut Gestewitz

Bergweg 9
04552 Borna OT Gestewitz

Historisches

Aus dem 1442 erwähn­ten Rittersitz ging noch gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein Rittergut her­vor. Es befand sich bis 1516 im Besitz des Martin von der Jahne und wurde in jenem Jahr an Heinrich von Könneritz gekauft. Zwischen 1530 und 1554 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Zehmen, die es 1735 erneut erwarb. In der Zwischenzeit befand sich das Rittergut ab 1555 in den Händen der Stadt Borna sowie ab 1670 im Besitz der Familie Falkner. Weitere Besitzer waren ab 1806 die Familie von Haussen, ab 1823 Johann Gottlob Zschammer, ab 1832 Johann August Schade sowie ab 1910 die Familie Liebner.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zuletzt bis 2004 als Kindergarten genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und unter ande­rem Sitz eines Architekturbüros.

Radeburg: Rittergut Radeburg

Rittergut Radeburg

Heinrich-​Zille-​Straße 11
01471 Radeburg

Historisches

1248 wurde Hermannus de Radeburch als Besitzer des Ortes erwähnt. Das Rittergut Radeburg fand erst­mals 1551 urkund­lich Beachtung. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut, das Remisengebäude gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Das schloss­ähn­li­che Herrenhaus gehörte zuletzt den Fürsten Reuss und Greiz.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Herrenhaus ist heute ein Teil der Stadtverwaltung (Bauamt) unter­ge­bracht, im Remisengebäude befin­den sich öffent­li­che Toiletten.

Radebeul: Schloss Jägerberg

Schloss Jägerberg

Augustusweg 110
01445 Radebeul

Historisches

Das Weingut hat sei­nen Ursprung im 16. Jahrhundert. Ab 1826 befand es sich im Besitz von einem Herren Hantzsch, der das im 17. Jahrhundert erbaute Herrenhaus 1844 durch einen Neubau erset­zen ließ. Zu die­ser Zeit ent­stan­den auch eine Künstliche Ruine sowie die Blechburg auf dem Weinbergareal. 1871 wur­den Ergänzungsbauten getä­tigt. Friedrich Eduard Bilz erwarb das Anwesen 1895 zu Wohnzwecken, nutzte es jedoch vier Jahre spä­ter als Kurhaus um. Die Blechburg wurde als Unterstellmöglichkeit erbaut und war zusätz­lich mit einem Vorrats- und Geräteraum aus­ge­stat­tet. Exakt ein­hun­dert Jahre nach der Erbauung wurde der Turm 1944 von Hitlerjungen ange­zün­det und brannte ab.

Heutige Nutzung

Schloss Jägerberg ist saniert und dient Wohnzwecken. Die Blechburg ist ein heute rui­nö­ser Aussichtsturm auf dem Hang ober­halb des Schlosses.

Rabenau: Freigut Karsdorf

Freigut Karsdorf

01734 Rabenau OT Karsdorf

Historisches

1699 wurde das Weidegut gebaut. 1720 wurde aus meh­re­ren ande­ren Grundstücken das Freigut gebildet.

Heutige Nutzung

Das mit Schilf gedeckte Gut wurde in den 1970er Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Rabenau: Freigut Obernaundorf

Freigut Obernaundorf

Poisenwaldstraße 42–44
01734 Rabenau OT Obernaundorf

Historisches

Das Freigut wurde, nach­dem der Ort im Dreißigjährigen Krieg voll­kom­men ver­wüs­tet wurde, 1664 erbaut. Das Gut bestand aus meh­re­ren Gebäuden, von denen die vier Drescherhäuser mitt­ler­weile nicht mehr vor­han­den sind. Die 1680 errich­tete Windmühle wurde bereits 1790 wie­der abgetragen.

Als Besitzer sind bis 1879 die Familie Voigt, bis 1886 die Familie Amke, bis 1893 die Familie Ringke sowie bis 1895 der Baron Drutschler von Falkenstein bekannt. Der Nachfolgebesitzer, die Familie Keilling, behielt das Freigut nur drei Jahre in Besitz. Im glei­chen Jahr, 1898, wurde es durch Brandstiftung zer­stört und nach­fol­gend im Stadtstil wie­der auf­ge­baut. Ottomar Dürschen war bis 1906 Besitzer und ver­machte das Freigut nach­fol­gend an sei­nen Pflegesohn Richard Hermann Schaarschmidt, der es in Familienbesitz behielt.

Heutige Nutzung

Das Freigut befin­det sich in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken und als Pferdestall genutzt.
(Foto: 04/​2025)

Rackwitz: Rittergut Zschortau Untergut

Rittergut Zschortau – Untergut

Am Untergut
04519 Rackwitz OT Zschortau

Historisches

In Zschortau exis­tier­ten 1445 bereits zwei Rittersitze, die 1547 zu Rittergütern auf­ge­wer­tet wur­den. Mit dem Untergut wurde 1445 Peter Beer in Verbindung gebracht. 1471 wur­den die Herren von Gropzig auf dem Untergut Zschortau ver­merkt. Als nach­fol­gende Besitzer waren 1638 Christoph von Krostewitz sowie ab 1690 die Herren von Boltzig bekannt. 1775 erwarb Christian Gottlob Piper das Gut und ver­kaufte es 1796 an die Familie Bachmann.

Seit etwa die­sem Zeitpunkt diente das Untergut nur noch als Wirtschaftshof des Obergutes. 1803 kaufte Johann Karl Wilhelm Volkmann, des­sen Vater bereits 1764 das Obergut erwor­ben hatte, das Untergut und ver­einte die bei­den Güter somit. 1819 erwarb die Familie Weber das Gut, ihr folgte 1844 Frau von Laffert. Zwanzig Jahre spä­ter kam das Rittergut Zschortau an sei­nen letz­ten Besitzer, die Familie von Busse.

Nach 1945

1945 wurde die Familie von Busse ent­eig­net und das Untergut wurde zum volks­ei­ge­nen Gut.

Heutige Nutzung

Das Untergut steht heute leer und ver­fällt immer mehr.

Rackwitz: Wallburg & Rittergut Zschortau Obergut

Wallburg & Rittergut Zschortau
Obergut

Lindenstraße 41
04519 Rackwitz OT Zschortau

Historisches

In Zschortau exis­tier­ten 1445 bereits zwei Rittersitze, die 1547 zu Rittergütern auf­ge­wer­tet wur­den. Mit dem Obergut wur­den 1445 die Herren von Lenow in Verbindung gebracht. Das Obergut wurde 1464 von der Familie von Spiegel erwor­ben. 1764 wurde es zum Park im eng­li­schen Stil umge­stal­tet und erhielt ein baro­ckes Herrenhaus. Die Familie von Spiegel behielt das Obergut exakt 200 Jahre in Besitz und ver­kaufte es dann an die Familie Sahrer von Sahr. 1764 erwarb Herr Volkmann das Obergut. Dessen Sohn erwarb 1803 das Untergut und ver­ei­nigte beide Güter wie­der zu einem. 1819 erwarb die Familie Weber das Gut, ihr folgte 1844 Frau von Laffert. Zwanzig Jahre spä­ter kam das Rittergut Zschortau an sei­nen letz­ten Besitzer, die Familie von Busse.

Nach 1945

Die Familie von Busse wurde 1945 ent­eig­net. Im Obergut wurde 1970 eine Fachschule für Landwirtschaft eingerichtet.

Nachwendezeit

Das Obergut wurde 2003 umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

Das Obergut dient als inter­na­tio­nale Ausbildungsstätte für Landwirte aus Entwicklungsländern.

Bodendenkmalschutz

Dem Obergut ging eine Wallburganlage vor­aus, wel­che heute noch sicht­bar ist. Das Obergut ver­fügt über einen Park mit Teich, im Osten des­sen noch ein Turmhügel sowie ein etwa 75 m lan­ger Wallzug erkenn­bar sind. Diesem sind zwei ver­flachte Gräben vor­ge­la­gert. Der Turmhügel mit 5 m Höhe und einem Durchmesser von 35 m wurde neu­zeit­lich unter­kel­lert. Die Anlage wurde Mitte 1957 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Rabenau: Freigut & Altes Herrenhaus Oelsa

Freigut Oelsa

Zum Götzenbusch 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Altes Herrenhaus

Erich-​Weinert-​Straße 1
01734 Rabenau OT Oelsa

Historisches

Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk Oelsa 1526, obgleich es bereits frü­her ent­stan­den sein und zur Burg Rabenau gehört haben soll. Für die Burgherren erfüllte das Vorwerk Versorgungs- und Verteidigungszwecke. Um 1626 gehörte das seit zwei Jahren Kleinoelsa genannte Vorwerk Rudolf von Bünau, vier Jahre spä­ter befand es sich im Besitz von George Seiffert. Nach einem Brand im Jahre 1639 ent­stand das Freigut. Teile der Freigut-​Ländereien wur­den an neu ange­sie­delte Kleinbauern zur Bewirtschaftung abge­ge­ben. Ursula Margarethe von Grünrode wurde 1694 als Besitzerin genannt. Vermutlich unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, als wel­ches das Freigut zwei Jahre spä­ter bezeich­net wurde.

Im 18. und 19. Jahrhundert wech­selte der Besitz viel­fach den Eigentümer. Nachwiesen wur­den 1700 General Major Gottfried Grawert, 1740 Georg Christoph Dinglinger, 1757 David Gottlob Lehmann, 1765 Johann Georg Wolf, 1805 Friedrich Wilhelm Behrisch, 1813 Johann Gottfried Jähnigen, 1819 Gotthelf Leberecht Schlegel, 1823 Karl Ludwig Hock, 1839 Heinrich Julius Heuchler, 1853 Friedrich August Vogel und Erben und 1883 Friedrich Arthur Hamann. Im Jahre 1898 wurde das Freigut abge­bro­chen und an glei­cher Stelle neu errichtet.

1906 brannte der Freigutshof nie­der. Im glei­chen Jahr erfolgte an ande­rer, heu­ti­ger Stelle der Wiederaufbau. 1907 wurde Emil Theodor Merbitz als Besitzer auf­ge­führt, ab 1928 Emil Otto Karl Zielke. Das alte Herrenhaus des abge­brann­ten Freigutes wurde 1923 (andere Quelle: 1919) von Oskar Hermann Wolf erwor­ben und in ein vil­len­ar­ti­ges Gutshaus umgebaut.

Nach 1945

Emil Zielke wurde 1945 ent­eig­net. 1948 erfolgte die Umwandlung des Freiguts in ein Volksgut, wel­ches durch die LPG und spä­ter zu Wohnzwecken genutzt wurde.

Oskar Wolf wurde 1945 ver­haf­tet und ver­schleppt. Im Alten Herrenhaus wurde 1950 ein Heim für Waisenkinder ein­ge­rich­tet. Ab 1951 erfolgte eine Nutzung als Finanzfachschule. Das Herrenhaus diente ab 1958 zudem als Außenstelle der Bezirksparteischule der SED Dresden. 1975 wurde es umgebaut.

Nachwendezeit

Das Freigut wurde in den frü­hen 2000er Jahren leer­ge­zo­gen. Durch einen Brand im Jahr 2004 im Freigut (auch Zielkes Gut genannt) wur­den Teile des Dachstuhles sowie das Stallgebäude erheb­lich beschä­digt. Das Freigut stand zu die­sem Zeitpunkt bereits leer.

Von 1990 bis 2003 wurde im Alten Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim betrie­ben. Seit 2004 befin­det sich das Alte Herrenhaus in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Freigut: Am 11. Juni 2017 brannte die Scheune bis auf die Mauern nie­der. Der ver­fal­lene Dreiseitenhof befin­det sich seit Sommer 2017 wie­der in Privatbesitz. Die Scheune soll abge­ris­sen und durch einen Wohnneubau ersetzt wer­den. Der Stall soll künf­tig Unternehmenssitz werden.
Altes Herrenhaus: Leerstand seit fast zwei Jahrzehnten.
(Stand: 10/​2017, Fotos: 12/​2017)

Rabenau: Burg & Vorwerk Rabenau

Burg & Vorwerk Rabenau

Lindenstraße 2 (Stallgebäude mit Burgpforte)
Lindenstraße 4 (Wohnhaus)
01734 Rabenau

Historisches

Die Burg Rabenau wurde 1235 erst­mals als Herrensitz unter Burchardus de Rabenowe erwähnt. 1256 ver­trieb der Markgraf von Meißen den Ritter Burchardus de Rabenowe mit sei­ner Familie von sei­ner Felsenburg. 1275 kam Rabenau durch Heirat wie­der in die Hände der Dohnaer Burggrafen, doch wech­sel­ten in der Folgezeit noch mehr­mals die Besitzer. 1399 besetzte der Markgraf Wilhelm von Meißen die Burg Rabenau, die nun in der Folgezeit lang­sam ver­fiel und um 1600 voll­kom­men rui­nös war. Der Burggraben mit Zugbrücke trennte Burg und Vorwerk.

1444 erfolgte die Nennung als Rittersitz. Von 1454 bis 1565 gehörte die Burg den Herren von Miltitz. In die­ser Zeit erfolgte die Erhebung in den Stand eines Ritterguts um 1551. 1565 kaufte der Kurfürst August den Grundbesitz. Aus dem Amtsgebäude des Vorwerks wurde ein Jagdschloss errich­tet. Bereits vier Jahre spä­ter wurde der Besitz wie­der auf­ge­teilt. 1640 (andere Quelle: 1764) wurde das Vorwerk in ein Freigut umge­wan­delt und zwei Jahre spä­ter ein­ge­weiht. 1695 war die Familie Knaust als Besitzer erwähnt. Auf dem Gelände der ehe­ma­li­gen Burg ent­stand 1869 die erste Stuhlfabrik.

Heutige Nutzung

Von der Burg sind nur noch wenige Reste vor­han­den, näm­lich die Pforte mit Sandsteineinfassung aus der Zeit um 1550. Sie befand sich einst im Bruchsteinmauerwerk der Burg und wurde 1978 an ihren heu­ti­gen Standort neben das Museum versetzt.

Im Vorwerk der Burg befin­det sich heute das Deutsche Stuhlbaumuseum, wel­ches bereits 1922 gegrün­det wurde und 1978 in die Räumlichkeiten des Vorwerks ein­zog. Das ehe­ma­lige Wohnhaus des Vorwerks ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Bodendenkmalschutz

Die Reste der ursprüng­li­chen Burganlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.
(Fotos: 04/​2025)

Radeberg: Vorwerk Kleinerkmannsdorf

Vorwerk Kleinerkmannsdorf

01454 Radeberg OT Kleinerkmannsdorf

Historisches

1521 gelangte das Vorwerk, damals ein Einzelgut, in den Besitz des Klosters St. Afra in Meißen. Eine erneute Erwähnung gab es 1551. Aus dem Vorwerk ent­wi­ckelte sich im Laufe der Zeit das Dorf Kleinerkmannsdorf. Vom Vorwerk selbst ist heute nichts mehr vorhanden.