Riesa: Rittergut Mautitz

Rittergut Mautitz

Am Dorfplatz 3
01591 Riesa OT Mautitz

Historisches

Das 1696 nach­weis­bare Rittergut ging aus einer Schäferei her­vor, die bereits Mitte des 16. Jahrhunderts bestan­den hatte. Diese Schäferei unter­stand dem Rittergut Ragewitz. Die Familie von Schleinitz besaß das Rittergut Mautitz bis ins 18. Jahrhundert hin­ein. Andreas Dietrich von Schleinitz war der letzte Besitzer aus sei­ner Familie. Seine Erben ver­kauf­ten das Rittergut Mautitz 1752 an Thomas Freiherr von Fritsch. Sein Sohn Carl Abraham war in den Grafenstand erho­ben wor­den. Er erhielt das Rittergut Mautitz 1779 und ver­erbte es sei­nen Neffen Friedrich August und Carl Wilhelm, beide Freiherren von Fritsch. Diese ver­äu­ßer­ten den Grundbesitz 1838 an C. A. Lohmann.

Bis 1945 ver­blieb das Rittergut in bür­ger­li­chem Besitz. Das Rittergut brannte 1854 bis auf die Brennerei ab. Daraufhin wurde das Herrenhaus 1864 unter dem Besitzer Franz Roßberg neu auf­ge­baut. Aus etwa der glei­chen Zeit stammt das Inspektorenhaus (Hausnummer 4). Weitere Besitzer waren ab 1890 Theodor Heidenreich, ab 1925 Martha Schreiber und Erna Helbig.

Nach 1945

Nach der Enteignung wur­den wur­den Wohnungen im Herrenhaus ein­ge­ri­chet. Die Gemeindeverwaltung sowie ein klei­ner Laden fan­den eben­falls darin Platz.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Mautitz steht leer.

 

Riesa: Wallburg Mergendorf

Wallburg Mergendorf

01589 Riesa OT Mergendorf

Historisches

Die ehe­ma­lige Wallburganlage aus der Jungsteinzeit wurde erst zu Beginn der 1990er Jahre bei Luftbildaufnahmen ent­deckt. Erkennbar sind meh­rere Gräben an der Jahna-Mündung.

Riesa: Vorwerk Pausitz

Vorwerk Pausitz

01591 Riesa OT Pausitz

Historisches

Das Vorwerk ent­stand um 1540. Die Grundherrschaft übte das Rittergut Jahnishausen aus. Weitere aus­sa­ge­kräf­tige und zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Riesa: Herrenhaus Pochra

Herrenhaus Pochra

01591 Riesa OT Pochra

Historisches

1221 war ein Herrensitz unter Conradus de Bochere bekannt, der 1486 sowie im 18. Jahrhundert als Vorwerk bezeich­net wurde. 1875 wurde das Vorwerk Pochra als Rittergut bezeichnet.

1516 diente das Vorwerk Pochra mit einem Ritterpferd. In die­sem Jahr gehörte ein Teil von Pochra Nickel von Nitzschwitz, der sei­nen Hauptwohnsitz auf Schloss Gröba hatte. 1551 unter­stand das Vorwerk antei­lig den Rittergütern Gröba und Bornitz, 1591 gehörte ein Anteil zum Rittergut Bornitz. Caspar von Nitzschwitz war 1609 Herr auf Pochra. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts sowie im 18. Jahrhundert unter­stand das Vorwerk Pochra haupt­säch­lich den Rittergütern Bornitz und Merzdorf. Im Frühjahr 1742 wurde das Vorwerk Pochra schrifts­äs­sig. Der letzte Besitzer war Herr Poppendieker, der Pochra 1945 kurz vor Kriegsende verließ.

Nach 1945

Nach der Bodenreform wurde das Rittergut Pochra an Neubauern auf­ge­teilt. In der Folge ent­stan­den meh­rere neue Häuser. Im Sommer 1952 wurde die LPG Clara Zetkin Pochra gegrün­det, die das ehe­ma­lige Herrenhaus als Verwaltungssitz nutzte.

Rodewisch: Rittergut Niederauerbach

Rittergut Niederauerbach

Niederauerbacher Straße 5
08228 Rodewisch OT Niederauerbach

Historisches

Das Rittergut Niederauerbach wurde erst­mals 1606 erwähnt. Seit 1890 bis min­des­tens 1901 befand es sich im Besitz von Paul Heermann. Ihm folgte Selma Maria Merkel, von der die Stadt Rodewisch das Rittergut Niederauerbach 1920 kaufte. Das seit 1911 bestehende Pachtverhältnis mit Richard Schwabe wurde übernommen.

Nach 1945

Das Rittergut Niederauerbach wurde von der Stadt Rodewisch an Ernst Liebold ver­pach­tet. Später wurde die Hofanlage erwei­tert, um sie als Deckstation für Pferde zu nutzen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Niederauerbach wurde bis 2020 vor­bild­lich und auf­wen­dig saniert. Es wird gewerb­lich genutzt.

Rosenbach: Rittergut Niederherwigsdorf

Rittergut Niederherwigsdorf

Niederhofstraße 3
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.

Caspar George von Gersdorff erwarb das Rittergut Niederherwigsdorf 1702. Seit 1782 befand sich das Rittergut im Besitz von den Grafen von Bressler. Das ursprüng­li­che Herrenhaus brannte 1799 ab und wurde erst spä­ter wie­der neu auf­ge­baut. Nach der 1837 erfolg­ten Versteigerung des Grundbesitzes gelangte die­ser an Johanna Rahele Röthig. Unter ihr erfolgte ab 1840 der Bau des heu­ti­gen Herrenhauses. 1911 wurde der Niederhof an den säch­si­schen Staat ver­kauft. Das Kriegsministerium rich­tete in dem vor­her land­wirt­schaft­lich genutz­ten Gutshof ein Remontegut ein.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Rittergut an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus befin­det sich seit damals in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Niederherwigsdorf wird bewohnt.

Riesa: Wasserburg & Schloss Jahnishausen

Wasserburg & Schloss Jahnishausen

Jahnatalstraße 4a
01591 Riesa OT Jahnishausen

Historisches

Die frü­here Wasserburg wurde ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts errich­tet. Der Rittersitz befand sich seit der ers­ten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Schleinitz. Nach Aufgabe der Burg ent­stand das Schloss im Wesentlichen im 16. Jahrhundert. Der Familienbesitz wurde 1645, in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in der das Schloss zer­stört wurde, an die Familie von Kötteritz veräußert.

1676 erwarb die Freifrau von Reichenbach das Rittergut, von ihr erbte es 1718 die Grafenfamilie von Callenberg. 1730 kam es zu einem fol­gen­schwe­ren Brand, der am Schloss starke Schäden ver­ur­sacht hatte. Diese wur­den erst 1786 beho­ben, nach­dem Dietrich von Plötz das Schloss erwor­ben hatte. Zehn Jahre spä­ter ver­kaufte er sei­nen Besitz an Georg Wilhelm Graf von Hopfengarten, der einen Umbau des Schlosses sowie den Bau von Pächter- und Torhaus ver­an­lasst hatte. Der Gutshof wurde im 19. Jahrhundert angelegt.

1824 kaufte Prinz Johann von Sachsen das Schloss. Er nutzte Schloss Jahnishausen vor allem für seine Studien. Als er König von Sachsen wurde, fehlte ihm dieZeit für Jahnishausen und das Schloss mit Rittergut wurde ver­pach­tet. 1930 wurde ein Erholungsheim im Schloss Jahnishausen eingerichtet.

Nach 1945

Bis zur Enteignung 1945 befand sich das Schloss in wet­ti­ni­schem Besitz, letz­ter Schlossherr war Ernst Heinrich von Sachsen. Nach sei­ner Enteignung wurde das Rittergut in ein Staatsgut umge­wan­delt. Es erfolg­ten auch einige Abrissarbeiten. Bis 1969 wurde das Herrenhaus als Kindergarten und Hort sowie als Kultur- und Schulhaus genutzt. Ein Teil des Schlosses ist seit einem Brand im Jahr 1970 ruinös.

Nachwendezeit

1994 erfolg­ten Sicherungsarbeiten durch die Deutsche Stiftung Denkmalpflege. Im Jahre 2002 erwarb die Gemeinschaft Lebens(t)raum das Areal.

Heutige Nutzung

Schloss und Gut Jahnishausen wer­den als Ökohof genutzt. Ein Verein orga­ni­siert Veranstaltungen. Im eng­li­schen Schlosspark vom Rittergut Jahnishausen befin­det sich der Schlossteich mit einer Insel. Im Park blü­hen im Frühjahr tau­sende Märzenbecher.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg befand sich auf einer Insel mit umlau­fen­dem Wassergraben im Schlosspark. Die Anlage wurde Anfang 1936 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Dieser wurde Ende 1957 erneuert.

Roßwein: Rittergut Naußlitz

Rittergut Naußlitz

Naußlitz 10
04741 Roßwein OT Naußlitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1696 urkund­lich erwähnt. Erbaut wurde das Herrenhaus ver­mut­lich im zei­ti­gen 19. Jahrhundert. Die Rittergutsbesitzer leb­ten für gewöhn­lich nicht auf dem Rittergut Naußlitz, son­dern ver­pach­te­ten es. 1795 ging das Rittergut von den Freiherren von Brandenstein an Jacob Christian von Reinhold über. Die Familie von Metzradt kam 1834 in den Besitz des Ritterguts. Margarethe von Metzradt hei­ra­tete in die Grafenfamilie von Rex ein, wodurch das Rittergut Naußlitz spä­ter in deren Besitz kam.

Nach 1945

Viktor Graf von Rex flüch­tete 1945. Er wurde im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut wurde aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist heute zwei­ge­teilt und dient Wohnzwecken. Das Herrenhaus ist saniert.

Rosenbach: Rittergut Oberherwigsdorf

Rittergut Oberherwigsdorf

Schafbergstraße 5
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.

1837 wur­den alle vier Rittergüter not­ge­drun­gen ver­stei­gert. 1846 brannte das vor­ma­lige Herrenhaus des Ritterguts Oberherwigsdorf ab. An sei­ner Stelle ent­stand ein Neubau. Die letz­ten Umbauten erfolg­ten 1898. 1934 gelangte das Rittergut Oberherwigsdorf an die Sächsische Bauernsiedlung, die das Rittergut aufteilte.

Nach 1945

Im Herrenhaus wurde nach 1945 ein Kinder- und Jugendheim eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Kinder- und Jugendheim wird heute durch die AWO betrieben.

Rodewisch: Burg Göltzsch mit Rittergut Obergöltzsch

Burg Göltzsch & Rittergut Obergöltzsch

Schlossstraße 2
08228 Rodewisch

Historisches

Als Besitzer des Rittergutes Obergöltzsch tra­ten im Laufe der Zeit die Vögte von Plauen, die Wettiner, fast über das gesamte 15. Jahrhundert hin­weg die Burggrafen von Dohna sowie die­sen fol­gend die Edlen von der Planitz auf. Unter ihnen ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Herrenhaus, wel­ches nun statt des Schlösschens der Herrschaft als Wohnsitz diente.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts über­nahm die Familie von Beust den von Planitzschen Besitz und ver­kaufte ihn noch in der ers­ten Hälfte des glei­chen Jahrhunderts an die Familie von Brandenstein. 1780 kam das Rittergut an die Familie Franke und damit in bür­ger­li­che Hand. Ihr folgte die Familie Adler, die noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Rittergut besaß. Seit 1911 befin­det sich das Rittergut Obergöltzsch im Besitz der Stadt Rodewisch. In den 1920er Jahren wurde ein Teil des ehe­ma­li­gen, zu jenem Zeitpunkt nur noch wenig was­ser­füh­ren­den Grabens zu einem Gondelteich umgestaltet.

Bei Grabungen in den spä­ten 1930er Jahren wur­den die Überreste einer Wasserburg gefun­den, wel­che als Vorgängerbau des Rittergutes mit sei­nem Schlösschen betrach­tet wird. Diese Kernburg wurde auf das 13. Jahrhundert datiert und erst­mals 1450 nach­ge­wie­sen. Aufgrund feh­len­der Belege wird ver­mu­tet, dass das Ende der Burg etwa in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fällt. Im Rahmen der archäo­lo­gi­schen Grabungen wurde auch der Wirtschaftshof des Rittergutes verändert.

Das Schlösschen, wel­ches in sei­nen frü­hes­ten Baubestandteilen auf die Zeit um 1500 zurück­geht, wurde einer umfas­sen­den Sanierung unter­zo­gen, die erst 1960 been­det wurde. Einige Gebäude aus dem 18./19. Jahrhundert wur­den abge­ris­sen, doch die geplan­ten Neubauten wur­den auf­grund des Zweiten Weltkrieges nicht realisiert.

Nach 1945

Das Museum im Herrenhaus wurde 1951 eröff­net. 1974 und 1975 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Areal wird durch seine viel­fäl­tige Gestaltung für Veranstaltungen unter­schied­li­cher Art genutzt. Im Herrenhaus befin­det sich nach wie vor das Museum. Das Gebiet der mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg wurde zum Freilichtdenkmal umgestaltet.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Burganlage sind die frei­ge­leg­ten Grundmauern erhal­ten. Diese wer­den von einem umlau­fen­den was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. Diese Insel befin­det sich wie­derum auf der Schlossinsel, die eben­fall rund­herum von Wasser umge­ben ist. Die Burganlage wurde als Bodendenkmal 1957 unter Schutz gestellt.