Thiendorf: Wasserburg Altes Mahl

Wasserburg Altes Mahl

Am alten Mahl | Burgplatz
01561 Thiendorf OT Tauscha

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg  bestand aus ver­schie­de­nen Wällen, Gräben und Senken und ist bis­lang nur unzu­rei­chend erforscht. Sie befand sich zwi­schen Tauscha und Sacka.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1941 und 1957 als beson­ders schüt­zens­wür­dig unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Thallwitz: Schloss & Herrenhaus Thallwitz

Schloss & Herrenhaus Thallwitz

Kollauer Straße (Schloss)
Dorfplatz 5 (Herrenhaus)
04808 Thallwitz

Historisches

Thallwitz wurde 1266 als Herrensitz unter Henricus de Talwiz erst­mals belegt. Er befand sich damals wahr­schein­lich im Besitz der Bischöfe von Meißen, wel­che das Rittergut 1502 an die Familie von Canitz als Lehen ver­ga­ben. Sie ließ um 1580 das Schloss errich­ten und behiel­ten das Gut bis 1592 in ihrem Besitz. Die Familie von Nitzschwitz über­nahm das Rittergut mit­samt Schloss in jenem Jahr. Sie ver­kauf­ten es 1654 an die Familie von Ploetz. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erwarb Christoph Sigmund von Holtzendorff das Rittergut Thallwitz. Unter ihm wurde ab 1699 der baro­cke Schlossgarten mit Treppenanlage und Brunnenkaskade angelegt.

Rahel Louise Gräfin von Hoym erwarb die Schlossanlage 1740, ihre Enkelin Louise Henriette über­nahm das Erbe. Sie war mit Heinrich Reuß ver­hei­ra­tet, wodurch Schloss Thallwitz in die­sen Familienbesitz gelangte. In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Rittergut vom Schloss getrennt und an ande­rer Stelle im Ort neu auf­ge­baut. Dadurch exis­tie­ren heute Schloss und Herrenhaus in Thallwitz und das Schloss konnte wesent­lich bes­ser im Parkgelände zur Geltung kom­men. Unter Heinrich XIV. Reuß, Regent des Fürstenhauses Reuß jün­gere Linie, wurde das Schloss Thallwitz 1882 zu einem Jagdschloss aus­ge­baut. 1942 wurde es einer Klinik für plas­ti­sche Chirurgie überlassen.

Nach 1945

Mit dem Vollzug der Bodenreform wurde das Fürstenhaus Reuß ent­eig­net. Das Schloss wurde wei­ter­hin durch die Klinik genutzt. Teile des aus­ge­la­ger­ten Rittergutshofes wur­den nach 1945 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Klinik zog 1994 aus Schloss Thallwitz aus. Eine Nachfahrin des Fürstenhauses Reuß focht die Enteignung an. Die lang­wie­ri­gen Verhandlungen um die Rückübertragung ende­ten mit einem Vergleich, wel­cher 2008 geschlos­sen wurde und die Rückgabe von Schloss und Park an das Fürstenhaus Reuß beinhal­tete. Ein Jahr spä­ter begann die Sanierung der Schlossanlage. Vom Rittergut sind das Herrenhaus, das Kavaliershaus, das Torhaus und einige Stallungen erhal­ten. Diese Gebäude wur­den von der Gemeinde 2004 sorg­sam saniert.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird für Veranstaltungen genutzt. Im Herrenhaus befin­det sich die Gemeindeverwaltung. Die ande­ren Rittergutsgebäude wer­den bewohnt.

Tharandt: Schloss Tharandt

Schloss Tharandt

Maurische Villa
Heinrich-​Cotta-​Straße 17
01737 Tharandt

Historisches

Das Schloss in Tharandt wurde zwi­schen 1858 und 1861 anstelle eines Landhauses unter Ariel Graf von der Recke-​Volmarstein erbaut und 1866 vom pol­ni­schen Grafen und Kammerherrn Jérôme Michael Leszczyc-​Sumiński erwor­ben. Er ließ Umgestaltungsarbeiten vor­neh­men und ver­erbte das Schloss 1898 sei­nem Stiefsohn Baron von Recum. 1936 fan­den erneut Umgestaltungsarbeiten statt, nach­dem das Schloss von einem Brand zer­stört wor­den war.

Der Bogengang ver­fügt über Gestaltungselemente aus der indisch-​islamischen Architektur. Der Zugang zum Schloss, das wahl­weise auch als Maurische Villa bezeich­net wird, erfolgt über eine Brücke in den Turmbau. Das Schloss befin­det sich unter­halb der Burgruine.

Nach 1945

Nach 1945 hatte die Forstfachschule, die spä­tere Forstakademie, ihren Sitz im Schloss.

Nachwendezeit

Ende der 1990er Jahre zog die Forstakademie aus. Seit 1999 stand das Schloss leer. Im Oktober 2001 (andere Quelle: 2002) wurde es in Privatbesitz ver­kauft. Die Stadt Tharandt hatte zuvor selbst Pläne das Schloss vom Freistaat zu erwer­ben und ein Waldmuseum darin einzurichten.

Heutige Nutzung

Nach der Sanierung, die in Teilschritten bis 2014 been­det sein sollte, soll das Schloss für pri­vate als auch für öffent­li­che Zwecke genutzt wer­den. Die Eigentümer bewoh­nen die Maurische Villa.
(Fotos: Oktober 2024)

Tannenberg: Rittergut Tannenberg

Rittergut Tannenberg

Rittergut 1–7
09468 Tannenberg

Historisches

Leonhard und Nickel von Tannenberg wur­den 1420 im Zusammenhang mit einem Rittersitz Tannenberg urkund­lich genannt. Um 1520 gelangte die­ser an den Ratsherrn Martin Schnee, 1532 gelangte er an Hans von Hartitzsch. Die Erstnennung als Rittergut datiert auf das Jahr 1551. Ernst Hörnig kam 1689 in den Besitz des Ritterguts Tannenberg. 1733 ging es an  Johann Daniel Neuber über. Es folg­ten wei­tere Besitzerwechsel 1894 über­nahm Karl Friedrich Grund das Rittergut und 1910 gelangte schließ­lich die Gemeinde Tannenberg in des­sen Besitz. Sie rich­tete im Herrenhaus nach eini­gen Umbauten das Gemeindeamt ein.

Grund und Boden blie­ben bis 1945 im Besitz von Karl Anton Rudolph. Die Gebäude des Ritterguts wur­den mehr­fach erneu­ert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut zer­stört und 1883 durch Brand erneut beschä­digt. Im Wesentlichen geht das Aussehen auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück.

Nach 1945

Da sich das Rittergut im Besitz der Gemeinde befand, erfolgte 1945 keine Enteignung.

Nachwendezeit

1995 /​ 1996 fan­den Restaurierungsarbeiten statt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird jetzt durch das Gemeindeamt und die Sparkasse sowie zu Wohnzwecken genutzt.

Thallwitz: Rittergut Collmen

Rittergut Collmen

Steinhof 1
04808 Thallwitz OT Collmen

Historisches

Seit 1552 war ein Rittergut bekannt. Als Besitzer las­sen sich die Familie Semmler und ab 1819 Jacob Mettler ermit­teln. Der frü­here Ortsteil Collmen wurde mit einem wei­te­ren zu Böhlitz zusam­men geschlossen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und dient Wohnzwecken.

Klipphausen: Wallburg Jockischberg

Wallburg Jockischberg

Jockischberg
01665 Klipphausen OT Kettewitz

Historisches

Von der ehe­ma­li­gen Wallburg Jockischberg, auch bekannt als Die Schanze und Gucksch, sind Wall- und Grabenreste erhal­ten. Sie wurde in der Slawenzeit errich­tet und befand sich am west­li­chen Ortsrand nörd­lich über Bach und Steinbruch. Erkennbar ist noch ein Vorgraben. Der Ringwall ist teil­weise eingeebnet.

Der Jockischberg befin­det sich nord­west­lich vom Ort, süd­lich von Robschütz und süd­lich über der Triebisch.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz wurde erst­mals 1936 und erneut 1957 ausgesprochen.

Taucha: Rittergut Döbitz

Rittergut Döbitz

An den Höfen 3
04425 Taucha OT Dewitz

Historisches

Die erste urkund­li­che Nennung noch Döbitz erfolgte 1212 unter Guntherus de Dewitz. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war aus dem Herrensitz ein Sattelhof ent­stan­den. Dieser wurde zum Rittergut erho­ben und als sol­ches 1834 gegannt. Von den Gutsherren waren ab ca. 1800 die Familien von Metzler und von Rudolph sowie Carl Hermann Tauchnitz und Johann Ludwig Schrage bekannt.

Heutige Nutzung

Auf dem Rittergutsgelände nis­ten regel­mä­ßig Störche.

Klipphausen: Schloss Taubenheim

Schloss Taubenheim

Schulstraße 9
01665 Klipphausen OT Taubenheim

Historisches

Der um 1186 erwähnte Herrensitz unter Adelbertus de Duvenheim befand sich 1269 im Besitz von Heinricus de Tvbenheim und wurde ab 1390 als Rittersitz bezeich­net. Ab 1457 herrschte über 150 Jahre lang die ein­fluss­rei­che Familie von Miltitz über Taubenheim. Das Schloss wurde um 1600 errich­tet und um 1700 im baro­cken Stil umge­baut. Weitere Umbauten und Ergänzungsbauten erfolg­ten im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit jugend­stil­ar­ti­gen und neo­go­ti­schen Bauformen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb der Großenhainer Ziegeleibesitzer Eduard Julius Kämpfe das Schloss, aller­dings ver­starb er bereits wenige Jahre nach dem Kauf. Bis in die 1940er Jahre fan­den im Schloss Konzerte statt, nach­dem seine Witwe das Schloss zu einem klei­nen kul­tu­rel­len Zentrum umge­nutzt hatte. Auch dem Wunsch des Kunstschutzverantwortlichen des NSDAP-​Gauleiters Martin Mutschmann gab die Witwe statt, und so wur­den ab 1943 im Schloss Bestände der Landesbibliothek und des Hauptstaatsarchives aufbewahrt.

Nach 1945

Die Familie Kämpfe wurde ent­eig­net. Nach 1945 wurde das Schloss zunächst als Landschulheim, spä­ter als TBC-​Kurheim und ab 1974 Altenpflegeheim genutzt. Mit die­ser Nutzung waren auch umfang­rei­che Sanierungsarbeiten unter ande­rem an Dach und Fassade verbunden.

Nachwendezeit

2001 zogen die Pfegebedürftigen in ein neues Seniorenheim am Rittergut Der Landkreis ver­kaufte Schloss Taubenheim 2004 an den Betreiber der sozi­al­the­ra­peu­ti­schen Einrichtung auf Schloss Munzig, des­sen Konzeptpläne offen­bar nicht umge­setzt wer­den konn­ten. 2015 wech­selte der Eigentümer erneut.

Heutige Nutzung

Schloss Taubenheim steht seit dem Auszug der Senioren leer. Trotz der ins­ge­samt gut erhal­te­nen Bausubstanz lei­det das Schloss den­noch zuneh­mend unter dem Leerstand. Ankündigungen zur Sanierung gab es wohl bereits mehr­fach. Ein wei­te­rer mög­li­cher Baubeginn war für Mitte 2019 ange­dacht. Entstehen sol­len Mietwohnungen, betreu­tes Wohnen und ein Firmensitz des Eigentümers.

Das Torhaus befin­det sich eben­falls in Privatbesitz und wird von den Eigentümern Schritt für Schritt zur Wohnnutzung saniert.

Taucha: Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Am Volksgut 2
04425 Taucha OT Graßdorf

Historisches

Im 15. und 16. Jahrhundert befand sich Graßdorf im Besitz der Familie von Leutzsch. Dabei bestand 1445 ein Rittersitz, der 1501 als Sattelhof genutzt wurde. Die erste Nennung als Rittergut datiert auf das Jahr 1551. 1653 über­nahm Christian von Döring das Rittergut Graßdorf, dem 1681 des­sen Erben folg­ten. 1724 erhielt der Rat zu Leipzig das Rittergut, 1901 folgte die Stadt Leipzig.

Heutige Nutzung

Gut Graßdorf wird als Pferdehof und gas­tro­no­misch genutzt.

Bodendenkmalschutz

Das Rittergut geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, wel­che sich im Gutsbereich befand und bereits vor meh­re­ren Jahrhunderten ein­ge­eb­net wurde. Die Überreste der Wasserburg sind inso­weit ein­ge­eb­net, dass ober­ir­disch nichts mehr erkenn­bar ist. 1955 erfolg­ten Grabungen, in der Folge wurde die Anlage drei Jahre spä­ter als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Taucha: Herrenhaus Seegeritz

Herrenhaus Seegeritz

04425 Taucha OT Seegeritz

Historisches

Seegeritz wurde 1445 als Rittersitz und ab 1551 als Rittergut nach­ge­wie­sen. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut.  Zu Beginn des 18. Jahrhunderts fan­den Umbauten statt.

Nach 1945

1947 wurde das Herrenhaus abgerissen.