Thallwitz: Schloss Nischwitz

Schloss Nischwitz

Dorfstraße 35
04808 Thallwitz OT Nischwitz

Historisches

Schon im 11. Jahrhundert wurde ein Rittersitz benannt, der 1450 als Rittergut bezeich­net wurde und sich im Besitz der Familie von Nischwitz befand. Das ältere Herrenhaus wurde unter Gustav Carl Freiherr von Rackwitz zwi­schen 1714 und 1720 erbaut. Zwei Jahre dar­auf ver­kaufte er das Rittergut an Friederike Charlotte von Wendt, wel­che das Rittergut wie­derum ihrer Tochter Amalie Sophie von Wallmoden ver­erbte. Diese war eine Mätresse des eng­li­schen Königs George II. Ein Brand im Jahr 1726 hatte das Herrenhaus und einige Gutsgebäude arg in Mitleidenschaft gezo­gen, jedoch wur­den die Wiederaufbauarbeiten zügig vorgenommen.

1743 kaufte Heinrich Graf von Brühl das Rittergut auf und ließ das Herrenhaus bis 1750 zu einer reprä­sen­ta­ti­ven Schlossanlage aus­bauen. Dabei wurde das vor­her bestehende Herrenhaus in die Anlage mit ein­be­zo­gen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schloss Nischwitz 1758 geplün­dert und schwer beschä­digt. Dies erfolgte offen­bar auf­grund per­sön­li­cher Differenzen zwi­schen dem Preußenkönig Friedrich II. und dem Grafen von Brühl. Begonnene Wiederaufbauarbeiten wur­den 1763 mit dem Tod des Grafen erst ein­mal wie­der eingestellt.

1777 erfolgte der Verkauf an Dr. Philipp Heinrich Lastrop, wel­cher das Schloss Nischwitz wie­der her­stel­len ließ. Die Familie von Ritzenberg erwarb die Schlossanlage 1817. Unter die­ser erfolg­ten Umbauten im Schloss und die Errichtung eines Tempels als Familiengruft im Schlosspark. Curt Zimmermann erwarb das Anwesen 1889 und über­nahm den Landwirtschaftsbetrieb. 1901 wurde er von Kaiser Wilhelm I. in den Adelsstand erhoben.

Nach 1945

Hans von Zimmermann wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs ent­eig­net. Als Staatseigentum der DDR diente das Schloss als Alten- und Pflegeheim und wurde nur not­dürf­tig instand gehalten.

Nachwendezeit

Zu Beginn der 1990er Jahre ver­kaufte die Gemeinde die Anlage an einen pri­va­ten Investor, der das Schloss Schritt für Schritt sanierte.

Heutige Nutzung

Heute dient das Schloss Repräsentationszwecken wie dem jähr­lich statt­fin­den­den Kostümfest “Sommerball”. Die Seitenflügel wer­den zu Wohnzwecken genutzt. Das Rittergut befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.

Tirpersdorf: Rittergut Tirpersdorf

Rittergut Tirpersdorf

Am Ring 5
08606 Tirpersdorf

Historisches

Ein Vorwerk in Tirpersdorf wurde 1542 ver­zeich­net. 1606 fan­den zwei Rittergüter obe­ren und unte­ren Teils Erwähnung, ab 1764 war wie­der nur ein Rittergut erwähnt. Seit dem 15. bis ins 19. Jahrhundert hin­ein befand sich das Gut im Besitz der Familie von Raab. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde um 1900 neu erbaut. Es befand sich 1901 im Besitz von Hermann Gottwald Schneider, gelangte 1910 an  Heinrich Hermann Michael und 1917 an Heinrich Karl Landmann. Dieser ver­starb 1937. Seine Witwe Ilse, spä­ter in zwei­ter Ehe ver­hei­ra­tet mit Ernst Edler von der Planitz, erbte das Rittergut Tirpersdorf.

Nach 1945

Ilse von der Planitz wurde 1945 im Zuge der Durchführung der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus stand viele Jahre leer, nach­dem es lange Zeit als Wohnraum genutzt wurde. Es war stark sanie­rungs­be­dürf­tig und wurde im Februar 2020 schließ­lich abgerissen.
(Stand: Februar 2020)

Großenhain: Vorwerk Pickwitz

Vorwerk Pickwitz

01561Großenhain OT Stroga

Historisches

1621 wurde ein Vorwerk in Pickwitz, einer heu­ti­gen Ortswüstung in der Flur Stroga, erwähnt. Die Grundherrschaft übte das Rittergut Zabeltitz aus.

Zeithain: Rittergut Zschepa

Rittergut Zschepa

01619 Zeithain OT Zschepa

Historisches

1262 war ein Herrensitz von Heinricus de Chephe benannt. Auch 1287 ist Zschepa noch als Herrensitz nach­weis­bar. Bis ins 18. Jahrhundert hin­ein war Zschepa ein Vorwerk oder auch Beigut des Ritterguts Cottewitz. Als Rittergut fand Zschepa erst 1763 Erwähnung.

Weitere zuver­läs­sige, aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Zeithain: Vorwerk Kleintrebnitz

Vorwerk Kleintrebnitz

01619 Zeithain OT Kleintrebnitz

Historisches

Das Vorwerk Kleintrebnitz war ein Einzelgut und wurde 1730 erst­mals erwähnt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Ort deva­stiert, um Raum für die mili­tä­ri­sche Nutzung zu schaffen.

Waldheim: Beigut Knobelsdorf

Beigut Knobelsdorf

Am Beigut 12 (?)
04720 Waldheim OT Knobelsdorf

Historisches

Urkundlich erwähnt wur­den 1203 ein Herrensitz unter Isenhardus de Clouelokesdorp sowie 1520 ein Vorwerk. Aus die­sem her­aus ent­wi­ckelte sich ein Beigut.

Heutige Nutzung

Bei dem Beigut han­delt es sich ver­mut­lich um die größte Hofstelle auf der gleich­na­mi­gen Straße Am Beigut.

Döbeln: Schloss Stockhausen

Schloss Stockhausen

Bergstraße 31a
04720 Döbeln OT Stockhausen

Historisches

Ein Herrensitz ist für Stockhausen erst­mals 1213 unter Heinricus de Stokhusen belegt. Um 1445 bestan­den sogar zwei Rittersitze par­al­lel und die erste Nennung als Vorwerk datiert auf das Jahr 1473. Die Erhebung zum Rittergut erfolgte 1551. Dennoch ist nicht viel über das Rittergut Stockhausen aus den frü­he­ren Jahrhunderten bekannt.

Besitzer des Guts seit dem 17. Jahrhundert waren die Familien von Kitzscher, von Böhlau und von Crux sowie die Familie Oehmichen. 1870 wurde das Rittergut von Johann Gotthelf Kühne erwor­ben. Unter die­sem wurde 1879 das vil­len­ähn­li­che Schloss erbaut. Gotthelf Gerhard Kühne ver­kauft Schloss samt Rittergut 1910 an Erich und Walter Rudolf.

Nach 1945

Das Rittergut wurde noch 1945 in ein volks­ei­ge­nes Gut umgewandelt.

Nachwendezeit

1993 wurde das Schloss in Privathand verkauft.

Heutige Nutzung

Die Eigentümerin hält sich nur gele­gent­lich im Schloss Stockhausen auf. Die Landwirtschaftsflächen wer­den nach wie vor als sol­che genutzt.

Waldheim: Rittergut Gebersbach

Rittergut Gebersbach

Am Rittergut 48
04720 Waldheim OT Gebersbach

Historisches

Für Gebersbach wurde 1445 erst­mals ein Rittersitz erwähnt. Aus die­sem ging ein Vorwerk her­vor, wel­ches 1498 urkund­lich nach­weis­bar ist. Das Rittergut befand sich bis 1539 im Besitz des Augustinerklosters Waldheim und gelangte danach an Christoph von Reinsberg. Bereits 1550 über­nahm es Siegismund Lauterbach, für das fol­gende Jahr ist die nen­nung als Rittergut verzeichnet.

In den nächs­ten Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach: So über­nahm es 1668 George Christoph von Birckholtz, 1681 J. C. Berringer, 1724 H. H. von Auerswalde sowie 1764 die Familie Nehrhoff von Holdenberg. Diese behielt das Rittergut Gebersbach für län­gere Zeit in Familienbesitz und über­trug es nach 1844 an die Familie Albonicos. Seit 1876 befand sich das Rittergut Gebersbach im Besitz der Familie Gadegast.

Nach 1945

Fritz Robert Gadegast wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde 1948 zum Großteil abge­tra­gen. Nur etwa ein Drittel blieb erhal­ten und wurde zu Wohnzwecken umgebaut.

Heutige Nutzung

Der Rest des Herrenhauses ist saniert und wird bewohnt.

Zittau: Rittergut Burkersdorf

Rittergut Burkersdorf

Teichstraße 3 (?)
Thomas-Müntzer-Straße (?)
02763 Zittau OT Burkersdorf

Historisches

1558 wurde das Rittergut erst­mals erwähnt.

Nach 1945

Das Herrenhaus brannte gegen Kriegsende 1945 ab.

Heutige Nutzung

Die Rittergutsgebäude sind noch vor­han­den und über­wie­gend unge­nutzt. Auf dem Gelände befin­det sich eine Landwirtschaftstankstelle.

Zschaitz-​Ottewig: Wallburg Ottewig

Wallburg Ottewig

Burgberg
04749 Zschaitz-Ottewig

Historisches

Slawischer Burgberg und mit­tel­al­ter­li­cher Burgwardbezirk. Es exis­tie­ren zwei Wälle, eine Vorburg und eine Hauptburg, mit heute ver­füll­ten Gräben, die im Laufe der Zeit größ­ten­teils ein­ge­eb­net wur­den. Südlich liegt ein auf­ge­las­se­ner Steinbruch. Der äußere Befestigungswall wurde ver­mut­lich in der frü­hen Eisenzeit (um 800–500 v. Chr.) angelegt.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit 1935. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.