Löbau: Schloss Bellwitz

Schloss Bellwitz

Oppelner Weg 2
02708 Löbau OT Bellwitz

Historisches

Der 1312 erst­mals unter Ludwig von Bellwitz genannte Herrensitz wird seit 1572 als Rittergut bezeich­net. Er befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorff, die noch 1730 als Besitzer ver­zeich­net war. 1743 gelangte das Rittergut Bellwitz an Johann Georg Adolph von Heldreich, unter dem im glei­chen Jahr noch der Bau des Schlosses erfolgte. Die Familie von Heldreich behielt das Rittergut Bellwitz mit sei­nem Schloss bis 1945 in Familienbesitz. 1791 erhielt das Schloss einen Anbau unter Hans Gottlob von Heldreich. 1859 und 1860 wurde das Herrenhaus unter Carl Theordor Emil von Heldreich erneut umge­baut und erhielt sein heu­ti­ges Aussehen mit Renaissancegiebeln.

Nach 1945

Nach 1945 wurde das Schloss als Wohngebäude für Neubauern und als Konsum genutzt. Der Turmaufsatz musste 1985 wegen Baufälligkeit abge­tra­gen wer­den. Ein Anbau, der dem Schloss hin­zu­ge­fügt wer­den sollte, wurde bis zur Wende nicht fertiggestellt.

Nachwendezeit

Die Gemeinde benö­tigte das Schloss Bellwitz nicht und bot es in einer Versteigerung an. Das Schloss kam in den Besitz eines Österreichers, der aller­dings keine Sanierung ver­an­lasste. 2002 erfolgte aber­mals eine Versteigerung und Schloss Bellwitz kam an einen fran­zö­si­schen Unternehmer. Aber auch unter die­sem tat sich bis­lang nichts zum Erhalt des Schlosses.

Heutige Nutzung

Schloss Bellwitz steht seit vie­len Jahren leer und befin­det sich in einem dem­entspre­chen­den Zustand.

Löbau: Vorwerk Laucha

Vorwerk Laucha

Auenweg 4
02708 Löbau OT Laucha

Historisches

Laucha wurde 1311 unter Hermannus de Luchowe erwähnt. Das Vorwerk war 1875 , mög­li­cher­weise auch bereits schon 1777, urkund­lich nach­weis­bar. Es gehörte zum Rittergut Unwürde. Als Besitzer nach 1875 sind 1901 Natalie Jordan und ab 1910 Wulf Dietrich Geisberg bekannt, gefolgt von der Familie Czapski sowie der Familie von Beyme.

Heutige Nutzung

Das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus steht der­zeit leer. Das Vorwerk war offen­bar einst ein Vierseitenhof, von dem heute noch drei sanie­rungs­be­dürf­tige Gebäude vor­han­den sind.

Grimma: Rittergut Böhlen (bei Thümmlitzwalde)

Rittergut Böhlen

Rittergutsweg 1 (Herrenhaus)
Rittergutsweg /​ Dürrweitschener Straße 6 (Rittergut)
04668 Grimma OT Böhlen (bei Thümmlitzwalde)

Historisches

Bereits 1233 war ein Herrensitz bekannt, der sich dazu­mal im Besitz des Heinricus de Belen befand. Im 15. und 16. Jahrhundert befand sich das Rittergut Böhlen im Besitz von der Familie von Zeschau. Um 1551 erfolgte die Erwähnung als Rittergut. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts für Ernst Dietrich von Erdmannsdorf errich­tet und mehr­fach umge­baut. Der letzte pri­vate Eigentümer war seit 1923 Otto Bunge, der 1945 ent­eig­net wurde. Das Herrenhaus war einst von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben, wel­cher 1822 ver­schüt­tet wurde.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Herrenhaus diente zunächst Flüchtlingen als Notunterkunft und wurde zu Beginn der 1950er Jahre in ein Kinderheim umfunk­tio­niert, das bis 1991 bestand.

Heutige Nutzung

Jetzt wird der Großteil des Herrenhauses durch die Mittelschule Böhlen genutzt. Weitere Räume ste­hen der Heimatstube zur Verfügung. Das Rittergut wird durch den Bauhof genutzt.

Grimma: Rittergut Haubitz

Rittergut Haubitz

Am Rittergut 4–10
04668 Grimma OT Haubitz

Historisches

Haubitz wurde erst­mals 1232 unter Guntherus de Hubewiz erwähnt. Ein Vorwerk bestand 1497. Das Rittergut Haubitz wurde 1606 erwähnt und im 18. Jahrhundert im Barockstil umge­baut. Zu den Besitzern zähl­ten die Familien von Haugwitz, von Lindenau, von Brück und gegen Ende des 18. Jahrhunderts Anton von Böhlau. Unter ihm ent­stan­den 1800 das Herrenhaus und das Wirtschaftsgebäude. Die Familie von Böhlau besaß das Rittergut Haubitz bis 1945.

Nach 1945

Das Rittergut wurde 1945 auf­ge­teilt. Im Herrenhaus wurde Wohnraum geschaffen.

Nachwendezeit

2001 gelangte die Stadt Grimma in das Eigentum des Ritterguts Haubitz.

Heutige Nutzung

Die äußere Gebäudesubstanz weist einen ordent­li­chen Zustand vor. Ein Teil des Herrenhauses wird bewohnt, wei­tere Räume wer­den von Vereinen genutzt.

Grimma: Rittergut Leipnitz

Rittergut Leipnitz

Am Rittergut 7–9
04668 Grimma OT Leipnitz

Historisches

In Leipnitz bestand bereits 1497 ein Rittersitz, wel­cher 1548 als Rittergut schrift­lich belegt ist. Zu den Besitzern des Gutes zähl­ten seit dem 17. Jahrhundert die Familien von Haugwitz, von Erdmannsdorf, Jahn und von der Becke. Von 1741 bis 1770 besaß Achaz von Schulenburg das Rittergut. Um 1880 ent­stand das Herrenhaus unter sei­nem Besitzer Hans Reuter. Anneliese Gräfin von der Schulenburg erwarb das Rittergut Leipnitz  nach 1920.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Anneliese Gräfin von der Schulenburg im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde noch 1945 im Herrenhaus ein Kinderheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Von 1994 bis 1996 fan­den Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten statt. Im Nebengebäude wurde um 1994 nach Umbauarbeiten eine Außenwohngruppe des Kinder- und Jugendheimes inte­griert. Seit Sommer 2005 steht das Herrenhaus leer, im Folgejahr wurde es an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer und unge­nutzt. Auf dem Grundstück befin­den sich noch Garagen, eine Werkstatt und ein Sportplatz.

Grimma: Wasserburg & Rittergut Motterwitz

Wasserburg & Rittergut Motterwitz

Motterwitz 1
04668 Grimma OT Motterwitz

Historisches

Motterwitz wurde erst­mals 1303 unter Guntherus de Mocerwicz als Herrensitz erwähnt und erfuhr 1551 eine Aufwertung zum Rittergut. Das spä­tere Herrenhaus geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, wurde durch die­ses über­baut und somit erheb­lich ver­än­dert. Der ursprüng­li­che Wassergraben ist in sei­nen Resten als Teich erhalten.

Für das Rittergut Motterwitz sind seit dem 17. Jahrhundert die Familien Kaulisch, von Milkau und von Leipziger als Besitzer bekannt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich das Rittergut Motterwitz in bür­ger­li­chem Besitz. Das Herrenhaus Motterwitz wurde in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts errich­tet, das Stall- und Speichergebäude im 18. Jahrhundert. Die wei­te­ren Wirtschaftsgebäude folg­ten spä­ter. Carl Striegler befand sich 1902 im Besitz des Ritterguts Motterwitz.

Nach 1945

Das Rittergut Motterwitz fiel 1945 unter die Bodenreform, der letzte Besitzer wurde ent­eig­net. Aus dem Rittergut wurde ein Volksgut gebil­det, wel­ches für seine Saatzucht bekannt wurde.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde auf­ge­löst. Das Rittergut wurde in sei­ner Nutzung auf­ge­ge­ben. Verkaufspläne der Treuhand in den 1990er Jahren schiet­erten. Das Herrenhaus wurde bewohnt und nach und nach leer­ge­zo­gen. 2007 erfolgte der Verkauf an einen Belgier.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude ver­fal­len, die Scheune ist bereits eingestürzt.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht für die Wasserburg seit Anfang 1974.

Grimma: Rittergut Zschoppach

Rittergut Zschoppach

Dorfstraße 14
04668 Grimma OT Zschoppach

Historisches

Das Herrenhaus wurde um 1890 errich­tet und um 1970 umfas­send saniert.

Nachwendezeit

1992 erfolgte eine Teilsanierung. Das Herrenhaus wurde bis 1995 als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt und ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Bis 2009 nutzte ein Jugendclub Flächen im Hauptgebäude.

Heutige Nutzung

Leerstand. Stallgebäude sind noch vorhanden.

Rosenthal-​Bielatal: Jagdschloss Bielatal

Jagdschloss Bielatal

Schweizermühle 1
01824 Rosenthal-Bielatal

Historisches

Beim Jagdschloss Bielatal han­delt es sich um eines der weni­gen Bauwerke, die offi­zi­ell nicht in die Kategorie der “ech­ten” Schlösser und Burgen ein­zu­ord­nen sind, auf­grund ihres typi­schen Baustils jedoch den­noch kurz vor­ge­stellt wer­den sol­len. Erbaut wurde das Jagdschloss zwi­schen 1864 und 1866.

Nachwendezeit

Das Jagdschloss wurde als Hotel genutz und stand anschlie­ßend leer.

Heutige Nutzung

Das Schlösschen ist saniert und befin­det sich in Privatbesitz. Angeboten wird eine Ferienwohnung.
(Foto: Oktober 2022)

Striegistal: Rittergut Böhrigen

Rittergut Böhrigen

Hainichener Straße 1
09661 Striegistal OT Böhrigen

Historisches

Das Rittergut Böhrigen wurde 1696 erwähnt und ging aus einem 1539 nach­ge­wie­se­nen Vorwerk her­vor. Dieses wie­derum war aus einem Klostergut des 12. Jahrhunderts ent­stan­den. In Böhrigen war ursprüng­lich die Errichtung des Klosters Altzella (bei Nossen) geplant. Nach Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert gelangte das Rittergut Böhrigen an Damian von Sebottendorf.
Das Herrenhaus ent­stand um 1890 unter dem dama­li­gen Eigentümer Clemens Hartwig.  Er hatte auch das Rittergut zu einem sehr ein­träg­li­chen Landwirtschaftsbetrieb ausgebaut.

Nach 1945

1945 wur­den sowhl das Rittergut als auch der Landwirtschaftsbetrieb ent­eig­net. Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus Böhrigen zu Wohnzwecken genutzt. Auch die Gemeindeverwaltung hatte hier ihren Sitz.

Nachwendezeit

Die Volkssolidarität hatte das Herrenhaus bis 2011 genutzt. Seit 2012 herrscht Leerstand vor.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer, die Wirtschaftsgebäude wer­den zum Teil durch die Gemeinde genutzt.