Jesewitz, Rittergut Kossen

Rittergut Kossen

Zum Gutshof 6
04838 Jesewitz OT Kossen

Historisches

Das 1445 erwähnte Vorwerk wurde erst 1741 zum Rittergut erho­ben. Als Besitzer sind im 18. sowie im frü­hen 19. Jahrhundert die Familie von Lindenau, von 1839 bis 1905 die Familie Hertwig und anschlie­ßend die Familie Bake bekannt.

Nach 1945

Die Familie Bake wurde mit all ihrem Besitz 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Da das Rittergut zum Ortsteil Gotha gehörte, ist ledig­lich ein Verwalterhaus in Kossen vor­han­den. Dieses befin­det sich heute als Wohnhaus in Privatbesitz.

Jöhstädt, Lehngut Oberschmiedeberg

Lehngut Oberschmiedeberg

Talstraße 11
09477 Jöhstadt OT Oberschmiedeberg

Historisches

Im 15. Jahrhundert ent­stan­den in der erz­ge­birgschen Gegend meh­rere Eisenhämmer. Aus einem sol­chen Hammergut ent­wi­ckelte sich das Lehngut Oberschmiedeberg her­aus. Erstmals wurde 1525 Hippolyt Siegert als Lehnherr bezeugt. Sein Lehngut durfte neben dem Braurecht auch Fischerei und Jagd aus­üben. Die Familie Siegert behielt das Lehngut Oberschmiedeberg meh­rere Generationen lang in ihrem Besitz und ver­kaufte es 1617. 1645 erwarb Georg Hörnig das Lehngut. Nach dem Aussterben der Familie Hörnig 1764 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Das Herrenhaus ent­stand im zei­ti­gen 19. Jahrhundert.

Der Eisenhammer des Lehngutes wurde 1847 ver­kauft. Hierbei dürfte es sich um den Eigentumsübergang von Karl Theodor Sigismund Frohs an Friedrich Schmiedel gehan­delt haben. Ein Brand hatte 1850 den Hof zer­stört, wor­auf­hin die Wirtschaftsgebäude neu auf­ge­baut wur­den. Die wei­te­ren Besitzer des Lehngutes ver­kauf­ten stück­chen­weise Landfläche, wodurch das eigent­li­che Lehngut Oberschmiedeberg immer klei­ner wurde.

Heutige Nutzung

Das Lehngut ist saniert und wird bewohnt.

 

Jonsdorf, Vorwerk Altjonsdorf

Vorwerk Altjonsdorf

02796 Jonsdorf

Historisches

1539 wurde ein Vorwerk erwähnt. Die Grundherrschaft oblag bis 1574 dem Kloster Oybin und ging danach an den Rat zu Zittau über. Das Vorwerk könnte somit zum Kloster Oybin gehört haben und nach dem Übergang der Grundherrschaft an den Zittauer Rat auf­ge­löst wor­den sein.

Vierkirchen, Rittergut Arnsdorf

Rittergut Arnsdorf

Nr. 18
02894 Vierkirchen OT Arnsdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1525 urkund­lich erwähnt. 1789 kaufte die Familie von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf das Rittergut und behielt es bis zur Enteignung 1945 in Familienbesitz. 1856 wurde das Herrenhaus unter Carl Friedrich Erdmann von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf umge­baut und erhielt sein heu­ti­ges Aussehen. Das Gärtnerhaus mit inte­grier­ter Orangerie war bereits in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden.

Nach 1945

Letzter Besitzer bei der Enteignung war Harry von Wiedebach. Nach Kriegsende sowie in DDR-​Zeiten wurde das Herrenhaus für Wohnzwecke, als Arztpraxis, Jugendclub und Kindergarten genutzt. Die Landflächen wur­den durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Harry von Wiedebachs Enkel erwarb zwi­schen 1996 und 2004 Waldflächen, Orangerie und schließ­lich das Herrenhaus zurück. Die Sanierung der Orangerie aus der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde 2000 abge­schlos­sen. Das Herrenhaus wurde bis 2007 saniert und zu Wohnraum umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient als Mehrfamilienhaus. Die Orangerie wird durch den Eigentümer bewohnt und ver­fügt über eine Ferienwohnung.

Vierkirchen: Wasserburg & Schloss Döbschütz

Wasserburg & Schloss Döbschütz

Döbschütz 59
02894 Vierkirchen OT Döbschütz

Historisches

Bereits 1174 soll eine Wasserburg bestan­den und dem böh­mi­schen König als Zufluchtsort gedient haben. 1218 wurde die Familie von Debschitz als Besitzer genannt. 1280 wurde Hugo de Dobswicz erwähnt, 1334  Hugo de Dobitschwicz bzw. Dobitswicz.

Die Familie von Gersdorff erwarb Döbschütz 1506 und ver­kauft den Adelssitz 1581 an die Familie von Fürstenau. Im ver­mut­lich spä­ten 16. Jahrhundert fan­den Umbauten im Renaissancestil statt. 1778 wurde das Schloss von den Oberlausitzer Ständen gekauft und als Gefängnis genutzt. Diese Nutzung hielt nicht lange an und das Schloss wurde wie­der verkauft.

Um 1800 wurde ein Flügel der ehe­ma­li­gen Vierseitenanlage abge­ris­sen. Nach einem Brand im Jahre 1874 wurde der betrof­fene Flügel in abge­speck­ter Form wie­der auf­ge­baut. Zwei Jahre spä­ter kaufte Albrecht Graf von Roon das Rittergut, der Umbauten am Schloss vor­neh­men ließ. Die Grafenfamilie von Roon ver­kaufte Döbschütz 1930 aus finan­zi­el­len Gründen an den ehe­ma­li­gen Gutsinspektor Paul Daniel.

Nach 1945

Dr. Alfred Daniel wurde 1945 ent­eig­net und einer der vor­mals drei Wassergräben zuge­schüt­tet. Das Land wurde auf­ge­teilt und das Schloss als Unterkunft für Flüchtlingsfamilien genutzt.

Nachwendezeit

Nach jah­re­lan­gem Leerstand wurde das Schloss 2001 an pri­vat ver­kauft, 2003 wurde im Schloss ein Spielzeugmuseum einrichtet.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich neben dem Spielzeugmuseum die pri­va­ten Wohnräume der Eigentümer sowie Gästeunterkünfte.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsanlage ist durch das Schloss voll­stän­dig über­baut wor­den. Erhalten ist ein Teil des Grabens, wel­cher nach wie vor was­ser­füh­rend ist. Bodendenkmalschutz besteht seit 1966.

Vierkirchen, Rittergut Hilbersdorf

Rittergut Hilbersdorf

Hilbersdorf Nr. 146
02894 Vierkirchen OT Hilbersdorf

Historisches

1613 wurde erst­mals ein Rittergut in Hilbersdorf erwähnt. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts errich­tet. Als Besitzer in die­ser Zeit sind Sophie Erdmuth von Warnsdorf und nach­fol­gend Friedrich Heinrich Ludwig von Goldschmid bekannt. 1789 kam das Rittergut an den Herrn von Nostitz, der auch die Rittergüter Arnsdorf und Wiesa besaß. Das Rittergut Hilbersdorf geriet dadurch etwas ins Abseits. 1855 wurde ein Wirtschaftsgebäude unter Carl Friedrich Erdmann von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf ange­fügt und 1868 erfolg­ten letzte Umbauten am Herrenhaus. Paulfriedrich von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf ver­kaufte das Rittergut Hilbersdorf, das nicht als herr­schaft­li­cher Wohnsitz, son­dern ledig­lich land­wirt­schaft­li­chen Zwecken diente, 1930 an einen bür­ger­li­chen Landwirt.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net und die Landwirtschaftsflächen fortan als Volksgut genutzt. Fortan wurde über­wie­gend Obstanbau betrieben.

Nachwendezeit

Nach der Auflösung des Volksgutes kam das Rittergut nach einem kur­zen Zwischenverkauf an die Stadtgut Görlitz GmbH, die 2002 pri­va­ti­siert wurde. Das Wirtschaftsgebäude wurde in den Jahren 2001 und 2002 saniert.

Heutige Nutzung

Der gesamte Komplex steht heute leer.

Vierkirchen, Schloss Buchholz

Schloss Buchholz

Buchholzer Straße 55
02894 Vierkirchen OT Buchholz

Historisches

Das 1563 erwähnte Rittergut befand sich schon im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Gersdorff. 1693 brannte das dama­lige Schloss ab und wurde durch einen ver­ein­fach­ten Neubau ersetzt. 1774 ver­kaufte die Familie von Gersdorff das Rittergut an Rudolph Siegismund von Carlowitz. 1806 ent­stand das heu­tige Schloss unter Karl Friedrich von Hacke, der es im Jahr zuvor erwor­ben hatte. Zwischen 1811 und 1830 befand es sich in den Händen von Carl Wilhelm von Emmerich.

Nach 1895 waren aus­schließ­lich bür­ger­li­che Besitzer bekannt. So erwarb Eduard Tillgner das Schloss 1906 und ließ Umbauten vor­neh­men. Infolge der Inflation wur­den in den fol­gen­den Jahren von sei­ner Witwe Wally Tillgner große Anteile der land­wirt­schaft­li­chen Niutzfläche verkauft.

Nach 1945

Die Witwe Tillgner wurde 1945 ent­eig­net, obwohl das Rittergut mitt­ler­weile weni­ger als 100 Hektar groß war. Grund für den Vollzug der Bodenreform soll ihre Mitgliedschaft in der NSDAP gewe­sen sein. Schloss Buchholz wurde erneut umge­baut, ein Teil der äuße­ren Gestaltung ging dabei ver­lo­ren. Genutzt wurde das Schloss für Wohnzwecke, als Kindergarten und durch die Gemeindeverwaltung.

Heutige Nutzung

Auch heute wird das Schloss noch teil­weise bewohnt.