Dresden: Vorwerk Tatzberg

Vorwerk Tatzberg

01307 Dresden

Historisches

Das Vorwerk Tatzberg im Stadtteil Johannstadt wurde 1640 gegrün­det. Es befand sich im Besitz des Kurfürsten Johann Georg I., der es 1640 Johann Michael Leistner zur Bewirtschaftung über­eig­nete. Gleichzeitig erhielt er die Erlaubnis, hier einen Ausschank zu betreiben.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts wur­den Teilflächen des Vorwerks ver­kauft; es ent­stand unter ande­rem das Vorwerk Lämmchen.

Dresden: Palais Moszynska

Palais Moszynska

01069 Dresden

Historisches

1684 und 1687 erwarb Wolf Caspar von Klengel von dem Grafenehepaar von Wrschowitz zwei Grundstücke an der Bürgerwiese. Neben einem Lustgarten, der unter ande­rem auch für Feste und Empfänge genutzt wurde, befan­den sich hier ein Haus im Fachwerkstil mit­samt Nebengebäuden. In Nachbarschaft zu die­sem Grundstück gab es ein Vorwerk mit Wohnhaus und Wirtschaftsflächen, wel­ches Johann Adolph von Haugwitz 1703 erwor­ben hatte.

Dessen Gattin Sophia Eleonora von Klengel, in zwei­ter Ehe Freifrau von Seyffertitz, ver­äu­ßerte den gesam­ten Vorwerks- und Gartenbesitz 1742 der Gräfin Friederike Alexandrine Moszynska, unehe­li­che Tochter von August dem Starken und der Gräfin Cosel. Diese ergänzte das Gelände durch zusätz­li­che Bodenkäufe und ließ dar­auf in zwei­jäh­ri­ger Bauzeit ein Rokokopalais errich­ten. Die dazu­ge­hö­rige Gartenanlage wurde eben­falls im Rokokostil gehal­ten und war öffent­lich zugäng­lich. Die Gräfin Moszynska bewohnte das Palais und gab darin eine Reihe präch­ti­ger Feste, auf denen auch das Kurprinzenpaar Friedrich Christian und  Maria Antonia anwe­send war.

Während des Siebenjährigen Krieges nahm der preu­ßi­sche König 1756 und 1759 Quartier im Palais Moszynska. 1761 cam­pierte Prinz Albert im Garten. Durch die andau­ernde mili­tä­ri­sche Nutzung wurde die Gartenanlage arg in Mitleidenschaft gezo­gen. 1764 ver­an­lasste die Gräfin daher Instandsetzungsarbeiten am Garten, der in den 1770er Jahren öffent­lich zugäng­lich gemacht wurde.

Nach dem Tod der Gräfin Moszynska 1784 erb­ten ihre Söhne Friedrich August und Friedrich Joseph den Grundbesitz. Der jün­gere Sohn Friedrich Joseph wurde 1793 durch Abfindung sei­nes Neffen Johann Nepomuc Alleineigentümer von Palais und Garten. Ende des fol­gen­den Jahres tauschte er sei­nen Besitz gegen ein Gut des Grafen Paul Xaverius Brostowsky und erhielt von die­sem den Auftrag, das Palais Moszynska wei­ter zu ver­äu­ßern. 1795 wur­den Friederike Elisabeth von Nicklewitz und Hanns Rudolf Wilhelm von Minckwitz die neuen Eigentümer des ehe­mals müt­ter­li­chen Palais. 1801 teil­ten sie das Grundstück. Während Elisabeth von Nicklewitz das Vorwerk mit Wald erhielt, behielt von Minckwitz das Palais mit Garten. Dessen Grundstücksteil ging 1805 käuf­lich an Christian Friedrich Georgi über.

Georgi ver­kaufte 1811 das Palais mit einem Drittel Grundstück dem säch­si­schen Staat, der im Palais ein Militärhospital ein­rich­tete. 1813 errich­te­ten Napoleons Truppen eine Schanze im Garten. Bis 1837 diente das Palais wei­ter als Militärhospital. Georgis Schwager Frédéric de Villers ver­kaufte 1826 das rest­li­che Grundstück und ließ die bestehen­den Wirtschafts- und Wohngebäude an der Bürgerwiese aus- und umbauen. 1838 wurde das Palais an Christian Gottlieb Messerschmidt ver­kauft, der für kurze Zeit eine Tonwarenfabrik ein­rich­tete. Hanns Friedrich Curt von Lüttichau erwarb das Grundstück, spä­ter war es für län­gere Zeit Sitz der Königlich Preußischen Gesandtschaft.

1838 begann auch die wei­tere Parzellierung des Gartengeländes, obgleich es zu den bedeu­tends­ten Gartenanlagen Dresden gehörte. Die heu­tige Lindengasse wurde ange­legt und die Wohnbebauung schritt voran. Im Rahmen der wei­te­ren Stadtentwicklung Dresdens wurde das Palais 1871 abgetragen.

Heutige Nutzung

An Stelle des Palais erfolgte spä­ter geschlos­sene Wohnbebauung rund um die heu­tige Lindengasse. Heute erin­nert die Mosczinskystraße an das frü­here Palais mit sei­nem bedeu­ten­den Garten.

Dresden: Schlösschen Antons

Schlösschen Antons

unter­halb Hertelstraße
01307 Dresden

Historisches

Das Schlösschen Antons befand sich auf der Johannstädter Elbseite gegen­über dem Waldschlösschen. Erbauen ließ es Christian Gottlob Anton im Jahre 1754 anstelle einer ehe­ma­li­gen Kalkbrennerei als schloss­ar­ti­gen Alterssitz. Der Bau war mit hohen Kosten ver­bun­den, die Anton mit­tels einer bean­trag­ten Schanklizenz über einen Gastronomiebetrieb wie­der ein­zu­spie­len ver­suchte. 1801 über­nahm der Geheime Kriegsrat von Broizem das Grundstück, das 1813 von napo­leo­ni­schen Truppen besetzt wurde. Im Jahr dar­auf ging das Schlösschen an Herrn von Limburger über, der es 1828 umbauen ließ. 1832 erwarb es die Bankiersfamilie Kaskel und ließ einer­seits einen klei­nen Turm an das Schlösschen anfü­gen, ande­rer­seits den Garten im eng­li­schen Stil umge­stal­ten. Antons Schlösschen gelangte 1898 in den Besitz der Stadt Dresden, nach­dem es zuvor bereits meh­rere Eigentümerwechsel gab. Für das beliebte Ausflugslokal gab es zunächst Abrisspläne, dann ent­schied man sich für einen Weiterbetrieb und eröff­nete 1922 zusätz­lich ein Schwimmbad.

Nach 1945

Das Schlösschen Antons wurde im Zweiten Weltkrieg bom­bar­diert. Die Ruinen wur­den nach Kriegsende abge­tra­gen und das Gelände als Kleingartenanlage namens Elbfrieden II genutzt. Durch die stän­dige Überflutung wäh­rend Hochwasserereignissen wur­den die Umnutzungspläne in einen Campingplatz 2002 end­gül­tig aufgegeben.

Heutige Nutzung

Vom Schlösschen Antons ist heute nichts mehr erhal­ten. An die Parkanlagen erin­nern einige alte Pappeln.

Dresden: Palais Houpsches Haus

Palais Houpsches Haus

Marienstraße 24
01067 Dresden

Historisches

1841 ent­stand unter Gottfried Semper das Stadtpalais Marienstraße 24, das zu den schöns­ten sei­ner Werke zählte.

Nach 1945

Das Palais wurde bei den Luftangriffen auf Dresden im Zweiten Weltkrieg zer­stört und seine Ruine nach­her abgetragen.

Heutige Nutzung

Die Adresse ist mit Plattenbauten überbaut.

Pirna: Wallburg Kesselberg

Wallburg Kesselberg

01796 Pirna

Historisches

Bei der Wallburg aus der Zeit des Früh- und Hochmittelalters ist der ehe­ma­lige Standort bis heute nicht ein­deu­tig geklärt. Im Laufe der Zeit sind drei ver­mu­tete Standorte in unter­schied­li­chen Quellen begeg­net, die nach­fol­gend rein infor­ma­tiv und ohne Gewähr wie­der­ge­ge­ben werden:

Möglicherweise han­delt es sich um eine Wallanlage, die sich im heu­ti­gen Innenstadtbereich befand. Ihre eins­tige Lage wird mit dem Gebiet Grohmannstraße – Dohnaischer Platz – Dr.-Wilhelm-Straße – Klosterhof – Am Zwinger ange­ge­ben. Erhalten ist durch die städ­te­bau­li­che Veränderung nichts mehr.

Auch auf dem Sonnenstein soll sich eine Wallanlage befun­den haben, die viel­leicht mit der Wallburg Kesselberg iden­tisch ist. Der Standort wird mit nord­nord­öst­lich der Straßenkurve beim Schützenhaus, also dem “Hanno” auf der Hohen Straße, ange­ge­ben. Der Standort wird als Bodendenkmal geschützt, ist aber eben­falls modern überbaut.

Die dritte, aber auch unwahr­schein­lichste Variante beschreibt den ehe­ma­li­gen Standort der Wallburg Kesselberg im Bereich des heu­ti­gen Seniorenzentrums auf der Einsteinstraße und dem Kreisverkehr.

Dresden: Vorwerk Rockau

Vorwerk Rockau

01328 Dresden OT Rockau

Historisches

Schon 1350 war Rockau Sitz des Ritters Johannes de Ketschbrode (von Kötzschenbroda). Sieben Jahre dar­auf unter­stand der Ort als mark­gräf­li­ches Lehen den Burggrafen von Dohna und 1378 dem castrum Dresden. Das Vorwerk wurde expli­zit 1552 genannt. Spätestens seit 1606 bis 1855 gehörte das Vorwerk Rockau zum Rittergut Helfenberg. Danach wurde das Vorwerk wahr­schein­lich aufgelöst.

Dresden: Vorwerk Reitzendorf

Vorwerk Reitzendorf

Standort: süd­west­lich des Ortes
01328 Dresden OT Reitzendorf

Historisches

1404 wurde ein Vorwerk zu Reitzendorf erst­mals nach­ge­wie­sen. Es unter­stand dem Rittergut Schönfeld; dies wurde 1486 in einem Lehnbrief bestä­tigt. Die Gutsfelder wur­den im Südwesten des Ortes ange­legt, zum Vorwerk gehör­ten ebenso eine Schäferei sowie meh­rere Teiche. Das Vorwerk Reitzenhain wurde ver­mut­lich bereits vor lan­ger Zeit wie­der aufgelöst.

Dresden: Vorwerk Krieschendorf

Vorwerk Krieschendorf

Standort: der­zeit unbekannt
01328 Dresden OT Krieschendorf

Historisches

Das Vorwerk wurde 1439 erwähnt, als Kurfürst Friedrich II. von Sachsen die Herren Hans und Heinrich von Karras, ansäs­sig auf dem Rittergut Pillnitz, damit belehnte. Das Vorwerk Krieschendorf mit sei­nen land­wirt­schaft­li­chen Flächen unter­stand dem Rittergut und spä­te­ren Kammergut Pillnitz noch bis 1832.

Dresden: Vorwerk Zaschendorf

Vorwerk Zaschendorf

Standort: der­zeit unbekannt
01328 Dresden OT Zaschendorf

Historisches

Das Vorwerk wurde 1387 erwähnt. Zu ihm gehörte eine Hammelschäferei und es unter­stand dem Rittergut Schönfeld. 1494 übte die Familie von Karras die Gerichtsbarkeit aus. Weitere Informationen konn­ten bis­lang nicht auf­ge­fun­den wer­den. Vermutlich wurde das Vorwerk Zaschendorf bereits vor lan­ger Zeit wie­der aufgelöst.

Dresden: Vorwerk Eichbusch

Vorwerk Eichbusch

Eichbuscher Ring 6
01328 Dresden OT Eichbusch

Historisches

Das Vorwerk Eichbusch wurde von den Herren des Ritterguts Helfenberg, wel­che ihre Wirtschaftsflächen ver­grö­ßern und effek­ti­ver bewirt­schaf­ten woll­ten, im Spätmittelalter gegrün­det. Es diente über­wie­gend der Schafhaltung, was schrift­lich 1592 als Schafferey zu Aich Pusch und 1652 als Schäfferey in Eichbüschen belegt ist. Das Vorwerk befand sich im Bereich des heu­ti­gen Ortsteils Eichbusch. Die Besiedlung von Eichbusch zu Wohnzwecken begann ver­mut­lich um 1618 um das Vorwerk herum.

Nach 1945

Bemerkenswert ist, dass das Vorwerksgebäude nach 1945 als Mastanlage für Hausschweine diente. Daraus lässt sich schluss­fol­gern, dass das Vorwerk über all die Jahrhunderte aktiv genutzt und sehr wahr­schein­lich in der Gebäudesubstanz aus­ge­baut oder erneu­tert wurde. Weitere Informationen dazu lie­gen der­zeit jedoch nicht vor.