Neißeaue: Rittergut Kleinkrauscha

Rittergut Kleinkrauscha

Hauptstraße 6
02829 Neißeaue OT Kleinkrauscha

Historisches

Das Einzelgut wurde 1777 als Vorwerk genannt und 1834 zum Rittergut erho­ben. 1888 wurde das Herrenhaus erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Rittergut 1924 von Hugo Stinnes erwor­ben und gemein­sam mit den Rittergütern Biehain und Kaltwasser bewirtschaftet.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes 1945 wurde das Rittergut Kleinkrauscha als Volksgut genutzt. Dieses wurde in den 1950er Jahren in eine LPG ein­ge­bracht und ab den 1960er Jahren  als Betriebsteil der VEG Obstproduktion Kunnerwitz geführt.

Nachwendezeit

1991 über­nahm die Stadtgut Görlitz GmbH das Rittergut, die spä­ter pri­va­ti­siert wurde. 2006 kaufte der Geschäftsführer jener GmbH das Rittergut Kleinkrauscha.

Heutige Nutzung

Auf dem Rittergut wird öko­lo­gi­scher Landbau betrie­ben. Das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus steht leer.

Naundorf: Altes & Neues Schloss Hof und Wasserburg Hof

Wasserburg Hof
Altes & Neues Schloss Hof

Am Dorfplatz 2 (Neues Schloss)
Am Dorfplatz 3 (Altes Schloss & Wasserburg)
04758 Naundorf OT Hof

Historisches

Das Rittergut Hof wurde erst­mals 1551 urkund­lich genannt, bestand aber bereits seit dem 15. Jahrhundert. Besitzer waren damals die Herren von Miltitz. Das Alte Schloss wurde 1570 anstelle eines Vorgängerbaus, kon­kret einer Wasserburg,  im Renaissancestil für Christoph von Schleinitz erbaut. Um 1620 befand sich die Schlossanlage im Besitz von Dietrich von Schleinitz. 1689 waren Schloss und Rittergut Hof im Besitz des Exulanten Freiherr Teufel von Gunnersdorf. Im Jahr dar­auf gelang­ten Schloss und Rittergut über des­sen ver­mählte Tochter an die Grafenfamilie von Zinzendorf und Pottendorf.

Um 1750 wurde zusätz­lich das Neue Schloss unter Friedrich Christian Graf von Zinzendorf und Pottendorf erbaut. 1774 musste Maximilian Erasmus von Zinzendorf das Rittergut samt bei­der Schlösser in Hof ver­äu­ßern. Adam Theodor Rüssing erwarb das Rittergut Hof 1817. Dessen Enkelin hei­ra­tete 1872 in die Familie von der Decken ein. 1904 brannte der Schlossturm aus. Er erhielt bei den Sanierungsarbeiten im fol­gen­den Jahr seine zwie­bel­för­mige Haube. Georg von der Decken konnte das Rittergut Hof auf­grund hoher Verschuldung 1932 nur noch ver­kau­fen. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt, die bei­den Schlösser kamen in den Besitz der Gemeinde Naundorf. Das Alte Schloss diente als Wohnhaus, das Neue Schloss als Schule. An der Bausubstanz wurde lange nichts getan, der Verfall setzte ein.

Nachwendezeit

1991 zogen die letz­ten Mieter aus dem bau­fäl­lig gewor­de­nen Alten Schloss aus. Die Gemeinde inves­tierte in die Sanierung bei­der Schlösser.

Heutige Nutzung

Das Alte Schloss ist Sitz des Gemeindeamtes, das Neue Schloss wird als Grundschule genutzt. Teile des ehe­ma­li­gen Rittergutes sind abge­bro­chen worden.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde über­baut. Von ihr zeugt nur noch  ein drei­sei­tig erhal­te­ner Wassergraben, der heute als Teich erscheint. Das Areal steht seit 1959 unter Bodendenkmalschutz.

Naundorf: Schloss Naundorf

Schloss Naundorf

Straße der Einheit 47
04769 Naundorf

Historisches

1241 bestand ein Herrensitz, der sich im Besitz der Familie von Truchsess befand. Unter die­ser wurde der Herrensitz 1551 zum Rittergut erho­ben, außer­dem lie­ßen sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus errich­ten. Um 1645 ver­kauf­ten sie das Rittergut Naundorf an Johann von Schrodt. Von 1691 bis 1731 befand es sich in den Händen von Johann Daniel von Coseritz und wurde dann vom Freiherrn von Hohenthal erwor­ben. Um 1740 erfolg­ten Umbauten des Herrenhauses im Barockstil. Weitere Besitzer waren Friederike Sophie von Metzsch sowie Frau von Ernest. In der Mitte des 19. Jahrhundert, vor 1855, kam das Rittergut Naundorf an die Familie von der Planitz.

Nach 1945

Die Familie von der Planitz wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde um 1948 abge­ris­sen. An sei­ner Stelle befin­det sich heute ein Eigenheim.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Ein Wirtschaftsgebäude ist stark sanierungsbedürftig.

Neukieritzsch: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Wasserburg Kahnsdorf
Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Theodor-​Sältze-​Straße 8–10
04575 Neukieritzsch OT Kahnsdorf

Historisches

Um 1350 exis­tierte ein Herrensitz, der unter Heinemannus de Kansdorf erwähnt wurde. Dieser Herrensitz bestand aus einer ursprüng­li­chen Wasserburg. Er wurde 1445 als Rittersitz bezeich­net und befand sich ab 1533 im Besitz der Herren von Horburgk. 1548 ist das Gut als Rittergut urkund­lich erfasst. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Kahnsdorf zuerst im Besitz von Joachim von Ponickau, danach in dem von Kaspar von Zehmen. 1686 /​ 1687 wurde das Alte Herrenhaus erbaut.

Im 17. und 18. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Zwischen 1767 und 1823 befand sich das Rittergut in den Händen der Familie Ernestie und ver­blieb nach Heirat einer Ernestie-​Tochter im Besitz der Familie Wendler. Carl Nordmann erwarb das Gut 1848. Seit 1902 befand es sich im Besitz der Familie Forker-​Schubauer, die ein Jahr spä­ter den Bau des Neuen Herrenhauses veranlasste.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung. Das Alte Herrenhaus diente nach 1945 als Schule und Gemeindeamt. Das Neue Herrenhaus diente nach 1945 als Wohnraum. Der Wallgraben, der sich um die Herrenhäuser herum befand, wurde 1967 verfüllt.

Heutige Nutzung

Das 2009 sanierte Alte Herrenhaus dient als Büroraum, für Veranstaltungen und als Heimatstube. Das Neue Herrenhaus stand 2010 noch leer und wurde bis 2012 umfang­reich saniert.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Burginsel wurde durch die bei­den Herrenhäuser über­baut. Der Graben ist durch Senken noch teil­weise erhal­ten. Bodendenkmalschutz besteht für die Überreste der Wasserburg seit 1936. Im Oktober 1958 wurde der Schutz erneu­ert.  Im Jahre 1967 wurde die ehe­ma­lige Stauanlage verfüllt.

Neukieritzsch: Wasserburg & Rittergut Großzössen

Wasserburg & Rittergut Großzössen

Straße des Friedens
04575 Neukieritzsch OT Großzössen

Historisches

1445 war ein Rittersitz unter Gunther von Konricz zcu Grossen Zcossen erwähnt, der seit 1696 als Rittergut bezeich­net wurde. Dabei han­delte es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die als Vorgängerbau des spä­te­ren Ritterguts gilt.

Um 1490 und noch bis gegen Ende der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Könneritz. Weitere Besitzer im 16. Jahrhundert waren die Familien von Breitenbach, von Breitenbach sowie von Ende. 1606 kam das Rittergut an die Familie von Einsiedel. Es ver­blieb über zwei­ein­halb Jahrhunderte in deren Familienbesitz. Zu den letz­ten Besitzern zähl­ten ab 1870 Martin Demmering und ab 1886 Rudolf Oertel. Letzterer besaß das Rittergut Großzössen min­des­tens bis 1925.

Bei der Wasserburg han­delte es sich um einen Viereckbühl mit etwa 45 m Seitenlänge mit einem umlau­fen­den Graben. Seitdem der Graben 1960 wider­recht­lich ver­füllt wurde, ist von der Wasserburg ober­fläch­lich nichts mehr erhalten.

Nachwendezeit

Um 1990 wurde das in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Familie von Einsiedel erbaute Herrenhaus abgerissen.

Bodendenkmalschutz

Es Die Anlage wurde erst­mals Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde im Oktober 1958 erneuert.

Neukieritzsch: Rittergut Medewitzsch

Rittergut Medewitzsch

04575 Neukieritzsch OT Lippendorf

Historisches

In Medewitzsch wurde bereits 1279 ein Herrensitz benannt, der 1548 als Rittergut bezeich­net wurde. Aufgrund von Eingemeindungen wurde 1934 Medewitzsch in Lippendorf umbenannt.

Nachwendezeit

Das Rittergut exis­tiert mitt­ler­weile nicht mehr, nach­dem in den 1960er Jahren das Dorf dem Kraftwerksbau wei­chen musste.

Neißeaue: Rittergut Oberzodel

Rittergut Oberzodel

Dorfstraße 187
02829 Neißeaue OT Zodel

Historisches

Das Rittergut Oberzodel wurde vom spä­te­ren Görlitzer Bürgermeister Christian Moller von Mollerstein geschaf­fen, indem er meh­rere Bauerngüter zusam­men­legte. Dazu ließ er 1704 auch das Herrenhaus errich­ten. Nach mehr­fa­chem Besitzerwechsel kam das Rittergut 1927 an Bernd von Enckevort.

Nach 1945

Bernd von Enckevort floh zunächst vom Rittergut Oberzodel und kehrte 1947 dar­auf zurück. Da war die Enteignung schon längst voll­zo­gen und im Herrenhaus waren Flüchtlinge ein­quar­tiert, zudem waren ein Kindergarten und eine Schule in ihm unter­ge­bracht. Bernd von Enckevort ver­ließ Oberzodel in den frü­hen 1950er Jahren auf­grund der Repressalien erneut. Die Wirtschaftsgebäude nutzte die LPG, aller­dings wur­den sie in den 1970er Jahren abge­ris­sen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz. Es steht leer und ist stark sanierungsbedürftig.

Neschwitz: Wallburg Loga /​ Schanze

Wallburg Loga | Alte Schanze

02633 Neschwitz OT Loga

Historisches

1226 war ein bur­c­war­dum als Burganlage erwähnt, doch eine sla­wi­sche Burganlage bestand bereits im 8. Jahrhundert. Wall- und Grabenreste kön­nen am öst­li­chen Ortsrand gefun­den wer­den. Der Ringwall ist über einen kur­zen Wanderweg neben der Hausnummer 15a zu erreichen.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg steht seit Ende 1936 als Bodendenkmal unter Schutz. Erneuert wurde der Schutz Ende 1958.

Neschwitz: Rittergut Pannewitz

Rittergut Pannewitz

Nr. 18
02699 Neschwitz OT Pannewitz

Historisches

Das 1654 erfasste Vorwerk befand sich seit 1600 im Besitz der Herren von Luttitz und ging 1631 an die Herren von Theler über. 1704 erwarb Ernst Gotthard Adolf von Warnsdorf das Vorwerk und ver­ei­nigte es mit dem Rittergut Weidlitz. Das Rittergut Pannewitz wurde als Schäferei betrie­ben. Nach zwei wei­te­ren Besitzerwechseln ab 1712 folgte ab 1746 für drei Jahre der Reichsgraf von Brühl. Er ver­kaufte das Rittergut Pannewitz an Johann Heinrich Simonis, unter dem das Herrenhaus ent­stand. Dessen Witwe ver­kaufte den Grundbesitz 1772 an ihren Neffen. Die Familie Lingke besaß das Rittergut bis 1816. Seit jenem Jahr befand sich das Rittergut, wel­ches 1835 abbrannte und im nach­fol­gen­den Jahr wie­der auf­ge­baut wurde, im Besitz der Familie Hermann. 1875 erfolgte ein Umbau des Verwalterhauses.

Nach 1945

1945 wurde Wilhelm Hermann ent­eig­net. Das Rittergut wurde an Neubauern auf­ge­teilt.  Im Herrenhaus ent­stan­den Wohnungen.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Herrenhaus an einen Privatinvestor ver­kauft, der die Sanierung veranlasste.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Neukieritzsch: Rittergut Zöpen

Rittergut Zöpen

Straße des Aufbaus 5
04575 Neukieritzsch OT Zöpen

Historisches

Bereits 1445 war ein Rittersitz ver­zeich­net, der sich um 1454 im Besitz der Herren von Weissenbach/​Weißenbach befand. 1570 kam die Familie von Kitzscher in den Besitz des Rittersitzes und ver­äu­ßerte ihn 1686 an die Familie von Minkwitz, unter der zehn Jahre spä­ter die Erwähnung als Rittergut erfolgte. Die Freiherren von Beust erwar­ben das Rittergut Zöpen 1776 und ver­kauf­ten es 1819 an August Ferdinand Stockmann. Die wei­te­ren Besitzer waren ab 1866 Carl Viktor Freiherr von Streit, nach­fol­gend Anna von Graisowska, ab 1882 die Familie Beyer sowie ab 1890 Conrad Georg Hochheim.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Später wurde das Herrenhaus größ­ten­teils abge­tra­gen. Die Überreste sind mitt­ler­weile zu einem Eigenheim aus- und umge­baut wor­den, wel­ches mit dem ursprüng­li­chen Herrenhaus nichts mehr gemein hat.