Meißen: Burg Guozdeck

Burg Guozdeck | Wallburg Hohe Eifer

Hohe Eifer
01662 Meißen

Historisches

Auf dem Berg Hohe Eifer wurde 1088 die Burg Guozdeck, auch als Altes Schloss bekannt, unter dem böh­mi­schen König Vratislav II. ange­legt, der damit die Meißner unter Kontrolle hal­ten wollte. Die Meißner und Sachsen ver­wüs­te­ten die Burg jedoch, so dass Vratislav die Burg Guozdeck abrei­ßen und neu auf­bauen ließ, ver­mut­lich im Ortsteil Keilbusch, wo es eine als Alte Burg bezeich­nete Stelle gibt. Möglicherweise ist sie mit der Burg Keilbusch identisch.

Am süd­li­chen Rand des Berges Hohe Eifer nahe der Ossietzkystraße sind noch einige Wallreste zu erken­nen. Der Zugang ist über meh­rere Wanderwege möglich.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage wurde 1938 und erneut 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Meißen: Jahnaischer Freihof

Jahnaischer Freihof

Freiheit 1
01662 Meißen

Historisches

Hans von Schleinitz erwarb vier Anwesen, die er mit dem zwi­schen 1609 und 1610 errich­te­ten Wendelsteinhaus zum Jahnaischen Freihof ver­einte. Eines die­ser Anwesen wurde bereits 1252 urkund­lich genannt und zeigt noch heute spät­ro­ma­ni­sche Zeichen am Gartenhaus. Hans von Schleinitz war bereits Besitzer des Rittergutes Niederjahna, wel­ches Namesgeber für sei­nen Meißner Stadtwohnsitz war. 1613 ver­erbte er den Freihof an sei­nen Sohn Heinrich.

Der Freihof besteht aus Herrenhaus, Kutscherhaus, einem baro­cken Pferdestall und einem Gartengebäude. Aus der Zeit der Renaissance stam­men zwei impo­sante Portale; das ältere am Hauseingang, jenes vom Hofeingang wurde etwa 1616 geschaf­fen. Beide Portale wur­den aller­dings 19651967 durch Kopien ersetzt, die Originale befin­den sich im Stadtmuseum.

Heutige Nutzung

Der Jahnaische Freihof befin­det sich in Privatbesitz. Er wird u. a. zu Wohn- und Atelierzwecken genutzt und schritt­weise aus- und umge­baut. Gelegentlich fin­den Kurse und Veranstaltungen statt. Auch das kleine Freilichtmuseum ist hin und wie­der für Besucher geöffnet.

Meißen: Katharinenhof

Katharinenhof

Wilsdruffer Straße 31
01662 Meißen

Historisches

Der Katharinenhof wurde über­wie­gend durch das Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz, das Augustiner-​Stift St. Afra und ver­schie­dene Amtsträger der Meißner Fürstenschule genutzt. Das Herrenhaus wurde mehr­fach umge­baut. Die letz­ten Umgestaltungen erfolg­ten in der zwei­ten Hälfte des 19. sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Nachwendezeit

Das im Herrenhaus ansäs­sige Altenheim wurde 2002 auf­grund des bau­li­chen Zustandes geschlos­sen. Die Stadt Meißen ver­äu­ßerte es im April 2012 an pri­vat. Weniger als ein hal­bes Jahr dar­auf erfolgte erneut ein Besitzerwechsel für die drei­fa­che Kaufsumme.

Heutige Nutzung

Inzwischen ist wie­der Leben in den Katharinenhof ein­ge­zo­gen. Nach der Sanierung wurde er im Sommer 2016 als Seniorenwohnanlage wiedereröffnet.

Meißen: Rittergut Zscheila

Rittergut Zscheila

Pfarrgasse 1 & 1 a/​b
01662 Meißen

Historisches

Für Zscheila sind im Jahre 1226 ein Rittersitz, im Jahre 1406 ein Vorwerk und im Jahre 1696 ein Rittergut urkund­lich belegt. 1493 erfolgte ein Besitzerwechsel, bei dem das Domkapitel zu Meißen das Vorwerk der Familie Möckel über­eig­nete. Im frü­hen 18. Jahrhundert befand sich Zscheila im Besitz der Familie von Schilling.

Das Rittergut geht mög­li­cher­weise auf einen alten Burgwart zurück, des­sen Reste im Turmbau des Ritterguts ver­mu­tet wer­den. Die Gebäude wur­den ursprüng­lich im 15. Jahrhundert errich­tet und spä­ter umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Zscheila ist saniert und dient Wohnzwecken.

Meißen: Wasserburg und Vorwerk Nassau

Wasserburg & Vorwerk Nassau

Nassauweg 1
01662 Meißen OT Nassau

Historisches

Vermutlich bestand in Nassau bereits 1255 ein Herrensitz unter Hug de Nassowe. Konkret nach­weis­bar ist der Herrensitz erst für das Jahr 1266. In spä­te­ren Jahren wurde der Herrensitz als Wasserburg spe­zi­fi­ziert. Auf ihr soll ein Ritter aus dem Hause Karras sei­nen Stammsitz gehabt haben.

Ein Vorwerk, wel­ches dem Schloss Proschwitz unter­stand, fand 1516 sowie 1621 Erwähnung. Die Grundherrschaft übte das Kloster Altzella aus. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen des Vorwerks bestan­den über­wie­gend aus Wiesen.

Nach 1945

Nach der Bodenreform wurde das Vorwerk an eine Neubauernfamilie über­ge­ben. 1970 gab es einen wei­te­ren Besitzerwechsel.

Nachwendezeit

Das Wohnhaus des Vorwerks wurde nach der Wende umfas­send saniert. Die rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude wur­den abge­tra­gen und auf der Fläche 1991 ein Hotel errichtet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk wird wei­ter­hin als Hotel betrie­ben. Auf dem Gelände gibt es eine große Vogelvoliere mit unter ande­rem Nymphen- und Wellensittichen.

Die ursprüng­li­che Wasserburg exis­tiert nicht mehr. Das Land wurde ein­ge­eb­net, es ist nichts mehr erkenn­bar. Der Standort befand sich am Ortsausgang von Meißen in Richtung Niederau rechts der Niederauer Straße.

Müglitztal: Belvedere Weesenstein

Belvedere Weesenstein

01809 Müglitztal OT Weesenstein

Historisches

Das etwa 24 Meter hohe Belvedere wurde um 1770 auf der Anhöhe über dem Schloss Weesenstein errich­tet. Es wurde für Festlichkeiten und durch den herr­schaft­li­chen Jäger genutzt.

Nach 1945

1951 /​ 1952 wurde es zur Baumaterialgewinnung abgetragen.

Situation heute

Vom Belvedere sind nur noch mini­male Fundament- und Mauerreste vor­han­den. Zu errei­chen ist die Ruine auf einem teil­weise stei­len Wanderweg mit der Markierung gel­ber Balken, wel­cher direkt hin­ter dem hin­te­ren der bei­den Torhäuschen von Schloss Weesenstein beginnt.

Müglitztal: Schloss Weesenstein

Schloss Weesenstein

Am Schlossberg 1
01809 Müglitztal OT Weesenstein

Historisches

Die Anfänge der Schlossanlage wer­den bereits im 10. Jahrhundert ver­mu­tet, auch wenn es dafür keine siche­ren Belege gibt. Der Turm wurde wahr­schein­lich bereits im 12. Jahrhundert erbaut und diente einst der Absicherung der Handelsstraße. Die Burggrafen von Dohna gelang­ten ver­mut­lich im Jahre 1275 durch Heirat und Mitgift an den Herrensitz.

Im 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Weges über Weesenstein als Handelsweg deut­lich zu, was für einen Ausbau des Schlosses spricht. 1318 wurde “Weysinberg” erst­mals gesi­chert urkund­lich erwähnt und gehörte zur Burggrafschaft von Dohna. Damit blickt das Schloss Weesenstein auf eine lange, ereig­nis­rei­che Geschichte zurück. Die Schreibweisen änder­ten sich im Laufe der Jahrhunderte mehr­fach und so sind bei­spiels­weise auch Weisinsteyn, Wesinstein, Weysinstein, Weißenstein schrift­lich bezeugt.

Ab dem 16. bis zum 18. Jahrhundert wurde fast durch­ge­hend der Name Wesenstein genutzt, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Schreibweise Weesenstein durch. Die Besonderheit des Schlosses besteht darin, dass es über acht Stockwerke und von oben nach unten gebaut wurde, was auf­grund der Felslage mög­lich war.

1402 wurde Weesenstein im Ergebnis der Dohnaischen Fehde markgräflich-​meißnisches Lehen. Ende 1406 erhiel­ten die Herren von Bünau als Anerkennung für die Unterstützung des Markgrafen in den Auseinandersetzungen mit den Burggrafen von Dohna Weesenstein als Lehen. Bis 1772 ver­blieb Schloss Weesenstein nun­mehr im Besitz der Familie von Bünau.

Der Hussiteneinfall um 1429 bescherte dem Schloss erneut Plünderungen und Zerstörungen, die unter Heinrich I. von Bünau recht schnell wie­der beho­ben wur­den. 1504 erhielt Weesenstein von Bischof Johann VI. von Meißen das Recht, in der neuen Schlosskapelle Gottesdienste abzu­hal­ten. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts wur­den Erweiterungsarbeiten durch­ge­führt und an den Felsen neue Schlossräumlichkeiten angebaut.

Wiederholte schwere Verwüstungen, Beschädigungen und Plünderungen erlitt Schloss Weesenstein im Dreißigjährigen Krieg. Auch hier wurde von der Familie von Bünau dafür gesorgt, dass die Schäden umge­hend aus­ge­bes­sert wur­den. Ab 1729 erfolg­ten unter Rudolf V. von Bünau umfang­rei­che Erneuerungen und Renovierungen am Schloss. 1738 wurde die Kapelle abge­tra­gen. Die neu erbaute Kirche wurde 1741 geweiht.Oberhalb des stei­len Hangs ent­stand um 1750 ein Belvedere.

1772 über­nah­men Johanna Christiane Freifrau von Uckermann und ihr Sohn Jakob von Uckermann Schloss Weesenstein. In die­ser Zeit kam es häu­fi­ger zu Streitereien mit den Untertanen auf­grund der ihnen auf­ge­bür­de­ten Frondienste, die 1775 in einen offe­nen Aufruhr mün­de­ten. Unter der Familie von Uckermann erfolg­ten aber auch sehr umfang­rei­che Erneuerungen am Schloss. So wur­den das Hauptportal erneu­ert, der baro­cke Schlossgarten ange­legt und 1781 die alte Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt. Im Siebenjährigen Krieg und in den Napoleonischen Kriegen litt Schloss Weesenstein erneut schwer unter den Kriegshandlungen.

Der säch­si­sche König Anton erwarb Schloss Weesenstein 1830, es ver­blieb im Besitz des Hauses Wettin bis 1917. Unter den Wettinern kam es häu­fi­ger zu Umnutzungen ein­zel­ner Räume und ins­ge­samt zu einer Vielzahl von Umgestaltungsarbeiten. Nachdem 1838 Prinz Johann Weesenstein über­nom­men hatte, ver­brachte er viel Zeit auf dem Schloss und fer­tigte seine Übersetzung von Dantes “Göttlicher Komödie” an. König Johann von Sachsen ver­an­lasste 1861 die Erneuerung der Sandsteinbrücke. Wenige Tage vor Jahresende 1917 erfolgte der Verkauf an den Geheimen Kommerzienrat Alwin Bauer, 1934 über­nahm der Landesverein Sächsischer Heimatschutz die Schlossanlage und rich­tete ein Museum darin ein. Im Zweiten Weltkrieg diente Schloss Weesenstein einer­seits als Depot für ca. 450.000 Kunstschätze aus Dresdner Museen, ande­rer­seits war es auch Sitz des “Sonderbeauftragten des Führers” für das Führermuseum Linz.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landesverein Sächsischer Heimatschutz ent­eig­net. Von 1945 bis 1950 diente das Schloss als Notunterkunft für Ausgebombte und Vertriebene. Ab 1947 befand sich das Schloss in Trägerschaft des Landes Sachsen. unter Verwaltung der Staatlichen Museen, Schlösser und Gärten, 1952 wurde das Museum von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden über­nom­men und wie­der eröff­net. Ab 1954 über­nahme die Gemeinde Weesenstein die Trägerschaft. Notwendige Sanierungsarbeiten unter­blie­ben auf­grund feh­len­der finan­zi­el­ler Mittel.

Nachwendezeit

Schloss Weesenstein gehört seit 1992 zum Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. Die Nutzung als Museum wurde fort­ge­führt. Mittlerweile gab es auch Möglichkeiten, unter Zuhilfenahme von Fördermitteln die Sanierung des Schlosses vor­an­zu­trei­ben. Die Arbeiten wur­den wei­test­ge­hend 2015 been­det, ins­ge­samt wur­den etwa 27 Millionen €uro inves­tiert. Der Schlosspark wurde beim Hochwasser von 2002 stark beschä­digt und anschlie­ßend bis 2007 wie­der­her­ge­stellt. In den 1990er Jahren wurde die 1863 still­ge­legte und zur Schlossküche umge­baute Brauerei neu eta­bliert. Der Schauspieler Rolf Hoppe hat sich über zwei Jahrzehnte mit sei­nem pri­va­ten Theater auf Schloss Weesenstein engagiert.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­det sich ein Museum, das Gelände war­tet jähr­lich mit unter­schied­li­chen Veranstaltungen und Märkten auf. Einzelne Räume kön­nen für pri­vate Feiern ange­mie­tet wer­den. Die Parkanlage war­tet mit gepfleg­ten Blühpflanzenbereichen, Wasserspielen und Wasserläufen sowie ruhi­gen Bereichen auf. Hangseitig laden teils steile Wanderwege ein, unter ande­ren die Überreste des Belvederes zu erkun­den. Brauerei und Schlossgastronomie sind aktu­ell unge­nutzt, ein neuer Pächter ist willkommen.
(Stand: März 2021)

Moritzburg: Fasanenschlösschen

Fasanenschlösschen

Große Fasanenstraße
01468 Moritzburg

Historisches

Das Fasanenschlösschen im Stil des Rokoko befin­det sich am Niederen Großteich Bärnsdorf etwa 2 km vom Jagdschloss Moritzburg ent­fernt. Es steht im Fasanengehege, das 1728 ange­legt und Namensgeber für das kleine Lustschlösschen wurde. Erbaut wurde es zwi­schen 1769 und 1782. Genutzt wurde es von König Friedrich August I. von Sachsen als Sommerresidenz und befand sich bis 1945 im Besitz der Wettiner.

Nachwendezeit

Bis 1996 diente das Fasanenschlösschen als orni­tho­lo­gi­sche Außenstelle des Dresdner Tierkundemuseums. Nach mehr­jäh­ri­ger Schließung fan­den schließ­lich Sanierungsarbeiten statt.

Heutige Nutzung

Seit 2007 ist das Fasanenschlösschen im Rahmen von Führungen wie­der öffent­lich zugäng­lich. In unmit­tel­ba­rer Nähe befin­det sich der bekannte Leuchtturm mit­samt Mole und Hafenanlage, der um 1780 als Staffage-​Bau errich­tet wor­den war.