Schloss Medingen
Dorfstraße 9
01458 Ottendorf-Okrilla OT Medingen
Historisches
In Medingen bestand bereits 1288 ein Herrensitz, der 1445 als Vorwerk und als 1696 Rittergut nachweisbar ist. Die Familie von Arras wurde im 16. Jahrhundert mit Medingen beliehen, 1550 erhielt Christoph von Carlowitz das Gut als Lehen. Ihm folgten erst Rudolph von Bünau und später Christoph von Looß. In der Folgezeit wechselten die Besitzer des Ritterguts Medingen recht häufig. Viele bedeutende Namen tauchen unter den Besitzern auf: von Spohr, von Bornsdorf, Vitzthum von Eckstädt, Edler zu Putlitz, von Hohenthal und von Bose.
Friedrich Gottlob Moritz Stoß veräußerte das Rittergut an eine Aktiengesellschaft, die bayrisches Bier braute. 1860 besaß H. C. Zürner das Rittergut. Das Herrenhaus brannte 1890 (andere Quelle: 1894) ab und wurde als Schloss im Stil des Neobarock aufgebaut. Das Rittergut gehörte von 1904 bis 1919 dem Kommerzienrat Karl Paul Mehnert und nach dem Ersten Weltkrieg dem Kammersängerehepaar Plaschke. 1929 erwarb eine Parzellierungsgesellschaft das Rittergut, die die Flächen aufteilte, verkaufte und damit das Rittergut auflöste.
Nach 1945
Nach 1945 diente das Schloss der Gemeindeverwaltung als Sitz und zusätzlich als Kulturhaus. Zu DDR-Zeiten wurde es Ernst-Thälmann-Heim genannt und zu Wohnzwecken genutzt.
Nachwendezeit
Nach der Wiedervereinigung erhielen die Nachkommen der letzten Besitzer das Grundstück zurück.
Heutige Nutzung
Das Schloss wird privat genutzt und ist nicht zugänglich.