Böhlen: Rittergut Probstdeuben

Rittergut Probstdeuben

Hauptstraße 54
04564 Böhlen OT Großdeuben

Historisches

Das Rittergut Probstdeuben wurde 1606 schrift­lich nach­ge­wie­sen. Um 1710 wurde das Herrenhaus für Georg Friedrich von Hopfgarten errich­tet. Er ver­kaufte das Rittergut 1716 an Peter Hohmann, dem die Grafen von Hohenthal folg­ten. Bereits um 1730 wurde das Herrenhaus als Barockbau neu errich­tet. 1859 ver­kaufte Peter Wilhelm Graf von Hohenthal das Rittergut an Oskar Heinrich Enke. Gustav Wilhelm Beyrich erwarb das Rittergut Probstdeuben 1896. Ihm folgte Friedrich Jay, unter dem ein Umbau des Herrenhauses durch­ge­führt wurde.

Nachwendezeit

Zwischen 2007 und 2013 erfolgte eine umfang­rei­che Sanierung des Herrenhauses sowie des Torhauses.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt. Die Parkanlage ist gepflegt.

Großpösna: Vorwerk Sestewitz

Vorwerk Sestewitz

04463 Großpösna OT Sestewitz

Historisches

1445 bestand ein Rittersitz unter Wiczsche von Eczilstorf zu Seßewicz. Der Rittersitz wurde 1562 als Sattelhof bezeich­net und spä­tes­tens 1791 zum Vorwerk umfunk­tio­niert. Weitere Informationen lie­gen der­zeit nicht vor.

Grimma: Vorwerk Mehlis

Vorwerk Mehlis

04668 Grimma OT Mutzschen

Historisches

Für Mehlis ist 1523 das “vorwerck zu meh­lis” und 1548 das “for­werg zu Melis” nach­ge­wie­sen worden.

Bei Mehlis han­delte es sich noch im 19. Jahrhundert um ein Eizelgut, wel­ches kurz dar­auf wüst fiel.

Groitzsch: Rittergut Zschagast

Rittergut Zschagast

04539 Groitzsch

Historisches

Die Angaben zum Rittergut Zschagast vari­ie­ren je nach Quellenlage. Eine Quelle benennt ein Rittergut um 1832, das aller­dings tro­cken, das heißt ohne Gebäudesubstanz, gewe­sen sein soll. Eine andere Quelle erwähnt ein Herrenhaus Zschagast.

Nach 1945

Der Ort wurde 1981 im Zuge des Braunkohleabbaus abge­tra­gen und spä­ter vom Groitzscher See überflutet.

Wurzen: Vorwerk Trauschkau

Vorwerk Trauschkau

04808 Wurzen

Historisches

Trauschkau wurde erst­mals im Jahre 1306 als  Herrensitz unter Friczo de Truskowe nach­ge­wie­sen. Aus dem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein Vorwerk, wel­ches 1464, 1488 sowie 1519 nach­ge­wie­sen wer­den konnte. Es han­delte sich um ein Einzelgut, wel­ches ver­mut­lich nur noch im 16. Jahrhundert bestan­den hatte. Spätestens 1791 lag Trauschkau wüst.

Neukieritzsch: Vorwerk Lippendorf

Vorwerk Lippendorf

04575 Neukieritzsch OT Lippendorf

Historisches

1482 wurde erst­mals ein  Rittersitz unter Hans von Bore zu Lippendorf beur­kun­det. Aus die­sem Rittersitz ging 1548 ein Vorwerk her­vor, wel­ches noch­mals 1820 genannt wurde.

Nach 1945

1960 wurde der Ort zum Teil abge­bro­chen und mit Industrieanlagen über­baut. Dadurch ging das Vorwerk verloren.

Bennewitz: Vorwerk Modelwitz

Vorwerk Modelwitz (Schäferei)

04828 Bennewitz OT Rothersdorf

Historisches

Modelwitz, des­sen frü­he­rer Name Moselwitz war, bestand bereits im 14. Jahrhundert und war mög­li­cher­weise um 1350 ein Herrensitz. In spä­te­rer Zeit, zwi­schen­zeit­lich lag Modelwitz wüst, war es ein Einzelgut und wurde spä­ter ein Ortsteil vom heu­ti­gen Rothersdorf.

1720 und 1875 wurde eine Schäferei erwähnt. Diese gehörte offen­bar zum Vorwerk Neuweißenborn, das dem Besitzer des Ritterguts Trebsen gehörte und 1853 und 1858 zwei Scheunen erhielt. Die ältere der bei­den Scheunen diente als Strohlager, die jün­gere als Stall für Schafe und Rinder. Franz Jentzsch war vor dem Zweiten Weltkrieg Schäfer, ihm folgte Emil Brose. 1924 brannte der Schafstall ab.

Nach 1945

Mit dem Vollzug der Bodenreform und der damit ver­bun­de­nen Enteignung des Rittergutsbesitzes wur­den auch die Schafe unter den Neubauern auf­ge­teilt. 1953 erfolgte die Gründung der LPG, in wel­che die bestehende Schafherde der Schäferei ein­ge­bracht wurde. Nach Emil Bose wech­sel­ten die Schäfer recht häu­fig und wer­den mit Werner Duckstein um 1967, Erich Gust von 1968 bis 1976 und nach­fol­gend Manfred Gust genannt.

Ende 1985 stürzte das Dach des Schafstalls ein und wurde mit einem neuen Dach versehen.

Nachwendezeit

1990 wurde die LPG auf­ge­löst und Manfred Gust über­nahm die Schafherde in pri­va­ten Besitz. Um 1998 wurde die Schafhaltung ein­ge­stellt. Im Sommer 2001 wurde der Schafstall abgerissen.

Grimma: Hospitalvorwerk St. Georg

Hospitalvorwerk St. Georg

Leisniger Straße 54
04668 Grimma

Historisches

Die Geschichte des St. Georgenhospital reicht bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück und ver­merkt eine Schenkung des Markgrafen Heinrich. Ursprünglich wurde das St. Georgenhospital als Aufenthaltsort für Aussätzige gegrün­det. Später ging das Hospital in eine Stiftung über. Die Erwähnung als Vorwerk erfolgte 1875. Die Gebäudesubstanz geht, mit Ausnahme der Kapelle selbst, auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Hospitalvorwerks ist saniert. Ein wei­te­res Gebäude ent­stand ver­mut­lich erst nach Auflösung des Vorwerks. Die genauen Grundstücksverhältnisse des Vorwerks sind nicht mehr nach­voll­zieh­bar. Im Hauptgebäude des frü­he­ren Vorwerks befin­det sich eine Gaststätte mit Pension.

Grimma: Vorwerk Schomerberg

Vorwerk Schomerberg

Am Schomerberg 15
04668 Grimma

Historisches

Das Vorwerk Schomerberg soll bereits 1605 das erste Mal urkund­li­che Erwähnung gefun­den haben. Die Gebäude des Vorwerks Schomerberg wur­den in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts errich­tet. Das Wohnstallhaus ent­stand 1879 unter Friedrich Carl Eisner, die Seitengebäude folg­ten bis 1885.

1834 erhielt Johanna Sophie Eisner das Vorwerk von Friedrich August Hofmann als Erbausgleich zuge­teilt. Sie ver­kaufte das Vorwerk 1859 an ihren Mann Friedrich Carl Eisner. 1880 ver­kaufte Friedrich Carl Eisner das Gut an sei­nen Sohn Julius Hermann Eisner. Der Neubau des Wirtschaftsgebäudes und des Seitengebäudes erfolgte durch ihn.

Hermann Otto Eisner über­nahm das Vorwerk 1913. Ab 1931 ver­kaufte er Teilstücke des Vorwerks, das Restgut mit den Gebäuden ver­äu­ßerte er 1932 an Emmy Linicke, die es für ihren Sohn Rudolf Zeiger erwarb. Dieser zeigte wenig Interesse an der Landwirtschaft, wes­halb das Gut nach­fol­gend ver­pach­tet wurde.

Nach 1945

Das Vorwerk wurde auf­grund sei­ner zu gerin­gen Größe nicht ent­eig­net. Mitte 1946 lief der Pachtvertrag mit der bis­he­ri­gen Pächterin aus und die Eigentümerfamilie bewirt­schaf­tet den Hof fortan selbst. Ab Herbst 1948 wurde das Vorwerk wie­der an pri­vate Landwirte ver­pach­tet. 1957 wurde ein Pachtvertrag mit dem VEG Kloster Nimbschen abge­schlos­sen, der sich jedoch nicht für die Gebäude inter­es­sierte und ledig­lich aus den Landwirtschaftsflächen Nutzen zie­hen wollte. Wiesenflächen wur­den zur Schafhaltung genutzt und der Schäfer wohnte mit sei­ner Familie von 1960 bis 1971 im Gut. Im Auszugshaus wur­den Küken gehalten.

1973 über­nahm der Rat der Stadt Grimma die Verwaltung des Gutes und der Rat des Kreises Grimma die der land­wirt­schaft­li­chen Flächen. 1983 über­gab der Rat der Stadt Grimma die Verwaltung des Schomergutes an den VEB Gebäudewirtschaft Grimma. Das Gut ver­blieb bis zum Ende der DDR stets in Familienbesitz.

Nachwendezeit

Die letz­ten Mieter zogen 1992 aus dem Schomergut aus. 2000 über­nah­men die jet­zi­gen Eigentümer das Schomergut. Es befin­det sich nach wie vor in Familienbesitz.

Heutige Nutzung

Der auch als Schomergut bezeich­nete Vierseitenhof befin­det sich in einem sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Zustand. Er wird zu Wohnzwecken genutzt und steht teil­weise leer.